Kelly Stevens - Fesselnde Spiele

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Kat arbeitet als Bondage-Model in einem SM-Club. Eines Tages taucht dort ein neuer Gast auf: Daniel ist jung, blond, gutaussehend und reich. Für Kat, die bisher für alles in ihrem Leben hat kämpfen müssen, ist schon seine bloße Anwesenheit in «ihrem» Club ein rotes Tuch. Doch dann bietet er ihr einen Deal an: sie soll ihn übers Wochenende zu einer Familienfeier begleiten. Bald stellt sich heraus, dass Daniel ganz anders ist, als Kat glaubt …

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Kelly Stevens

Fesselnde Spiele

Erotische Novelle

wwwElysionBookscom ELYSIONBOOKS 1 Auflage Mai 2017 VOLLSTÄNDIGE AUSGABE - фото 1

www.Elysion-Books.com

ELYSION-BOOKS

1. Auflage: Mai 2017

VOLLSTÄNDIGE AUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2017 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG: Nadine Willers

www.nawillart.com

LAYOUT &WERKSATZ: Hanspeter Ludwig

www.imaginary-world.de

ISBN (vollständiges Buch) 978-3-96000-066-2

ISBN Ebook „Fesselnde Spiele“ 978-3-96000-0686

ISBN Ebook „Fesseln des Verlangens“ 978-3-96000-0679

www.Elysion-Books.com

Inhalt

Im Club

Zuhause

Bondage

Discipline

Auszeit

Masochism

Sadism

Dominance

Submission

Epilog

Im Club

Ich halte die Kerze in meiner rechten Hand ein wenig schräg, sodass heiße Wachstropfen ein unregelmäßiges weißes Muster auf die Haut der Frau unter mir sprenkeln, während ich ihr mit meiner Linken die langen Haare aus dem immer noch perfekt geschminkten Gesicht streiche.

Sie zuckt und stöhnt, aber die Fesseln halten sie bäuchlings auf der gepolsterten Bank fest. Mit einem Blick überprüfe ich, dass die Wachstropfen sich langsam härten, bevor ich neue auf ihren Rücken träufele. Sie stöhnt lauter. Ihr Dom Henry nickt mir anerkennend zu, während er sie fickt.

Die Frau, die durch mich mit immer mehr Wachs überzogen wird, heißt Ashley und ist eine der Typen, die ich nicht ausstehen kann: jung, reich, hübsch und immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. Früher waren es in der Londoner Szene Musik und Drogen, heute sind es Sexparties und BDSM. Wobei Ashley eine dieser Möchtegern-Subs ist, die allenfalls vorsichtig an der Oberfläche der Szene kratzen will, aber viel zu viel Angst hat, sich wirklich darauf einzulassen.

Einen Moment zuckt meine Hand, dann gebe ich der Versuchung, sie zu testen, nach und gieße einen Schwall Wachs aus niedriger Höhe auf ihren Rücken. Sofort schreit sie auf und zerrt an ihren Fesseln, dabei weiß ich aus Erfahrung, dass, selbst wenn ihr Körper gerade kein Adrenalin ausschütten würde, es mehr Überraschung als wirklicher Schmerz gewesen ist. Wenn sie schon bei so ein bisschen Wachs zetert, dann darf sie sich nie eine richtige schwedische Massage verpassen lassen. Oder ein nettes Spanking. Als sie vorhin das Paddle gesehen hat, hat sie schon geschrien, bevor Henry es überhaupt in die Hand nahm. Mich wundert nur, dass er es nicht benutzt hat – für mich wäre ihr Verhalten die perfekte Aufforderung gewesen, ihr ein bisschen Respekt einzuflößen und Manieren beizubringen.

Aber Ashley ist eine dieser Frauen, die montags in eine hippe Bar geht, um Cocktails zu trinken und mit reichen Männern zu flirten, sich dienstags mit ihren Freundinnen zu einem Charity-Dinner trifft und mittwochs eben in einen BDSM-Club flaniert, um sich zu amüsieren.

Ich hatte schon mehrfach das zweifelhafte Vergnügen, auf sie zu treffen, und allmählich reicht es mir. Sie hat die Szene nicht begriffen und wird es auch nie. Jede zweite Session bricht sie mittendrin mittels Codewort ab, meistens, bevor überhaupt irgendetwas passiert ist, was dies in meinen Augen rechtfertigen würde, um danach in die Bar zu gehen und ein paar kostenlose Drinks zu kippen, als wäre sie nur wegen dem Alkohol hier. Vielleicht ist sie das sogar.

Henry ist inzwischen kurz davor, zu kommen. In der Position, in der Ashley festgebunden ist, kann ich nicht viel machen, um ihr Lust zu verschaffen, deshalb halte ich mich an die Absprache und tropfe weiter Wachs auf ihre Schultern.

Wenn sie wirklich auf Lustschmerz stehen würde, wäre sie von der ganzen Situation jetzt so heiß, dass sie sofort käme, sobald Henry es ihr erlauben würde.

Und wenn er ein guter Dom wäre, wäre ihm bewusst, dass er auch für ihre Lust verantwortlich ist und nicht nur für seine.

Zumindest ist dies meine Einstellung. Es gibt natürlich auch genug Anhänger der harten SM-Szene, die die Sklaven rücksichtslos zur Befriedigung ihrer eigenen Lust benutzen und sich allenfalls für ihre körperliche Unversehrtheit verantwortlich fühlen. Auch Henry scheint einer dieser Doms zu sein, der sich mehr um sich selbst kümmert als um seine Sub.

Während ich überlegen lächele, schüttele ich innerlich den Kopf. Genau diese Art von Gästen hat es früher hier nicht gegeben. Der Club gilt als ultra-exklusiv, und normalerweise muss man von anderen Mitgliedern empfohlen werden, bevor man selbst Mitglied werden kann. Aber der BDSM-Modewelle, die seit einiger Zeit in Büchern, Filmen und neuerdings auch Clubs praktiziert wird, konnte sich auch Frankie, der Clubbesitzer, nicht verschließen. Er behauptet, er sei jung und brauche das Geld, und Geld bringen diese neuen Kunden, selbst auf die Gefahr hin, dass sie uns Stammkunden verdrängen.

Henry hat seinen Höhepunkt, Ashley nicht. Trotzdem spüre ich, dass die Session damit beendet ist, und löse auf sein Zeichen hin ihre Fesseln. Da er nicht so aussieht, als wolle er sich um sie kümmern, übernehme ich: »Warte, bleib noch kurz liegen. Lass deinen Kreislauf sich stabilisieren. Ich mache dir derweil das Wachs ab.«

Sie murrt, was mich an den Rand meiner Geduld bringt. Keine gute Idee. Soll sie es doch selbst machen. Doch dann kommt mir eine bessere Idee. Ich grinse und greife nach einer Gerte, die ich gespielt drohend erhebe. »Ich schlage es schnell ab, das geht am Schnellsten.«

»Bist du wahnsinnig!«, quiekt sie und richtet sich viel zu schnell auf, sodass sie leicht schwankt und sich an der Bank festhalten muss.

Falsche Antwort, Schätzchen. Zwar hat sie heute nicht abgebrochen, aber ihr Make-Up ist immer noch perfekt und nicht verlaufen, für mich ein Zeichen, dass sie sich nicht wirklich auf die Session eingelassen hat. Auch ihre Haut ist, bis auf eine kleine Stelle, wo sie der Wachsschwall getroffen hat, kaum gerötet. »Nein. Viel Spaß alleine in der Dusche.«

Das Wachs wird größtenteils von selbst abfallen, sobald sie sich bewegt. Mir kann es egal sein, schließlich bin nicht ich diejenige, die ihr hinterher putzen muss. Dafür hat Frankie mehrere Asiatinnen, die frühmorgens hier anrücken, um im Club und den Spielzimmern die Spuren der vorangegangenen Nacht zu beseitigen, und immer mindestens eine, die während der Öffnungszeiten auf Abruf bereitsteht. Die meisten Gäste haben keine Ahnung, was im Hintergrund alles abläuft, von gesetzlichen Vorschriften, die eingehalten werden müssen, über Organisation, Marketing und PR bis hin zu so mundanen Dingen wie Desinfektion und dem Bereitstellen frischer Handtücher.

»Geile Session. Gut gemacht, Kat.«

»Danke, Henry. Immer wieder gerne.«

Das ist gelogen. Ich kann ihn genauso wenig ausstehen wie Ashley, aber ich habe einen Ruf zu verlieren. Den Ruf, die beste Session-Assistentin im Club zu sein.

картинка 2

An der Bar schwinge ich meinen Hintern im knappen schwarzen Lederminikleid auf einen der roten Lederhocker und bestelle einen Gin Tonic. Leder auf blanker Haut liebe ich: Es sieht nicht nur geil aus, es fühlt sich auch so an. Für mich jedenfalls. Und dieses Kleid hier ist auch noch eins meiner besten. Mein eigenes Design.

Frankie steht persönlich hinter dem Tresen, wie er es abends oft macht. Von hier kann er seine Gäste gut im Blick behalten, denn die Bar befindet sich im Erdgeschoss in der Nähe des Eingangs. Jeder, der zu den Spielzimmern will, muss hier vorbei. Dunkle Farbtöne und gedimmtes Licht sorgen trotzdem für Intimsphäre. Nur am Tresen ist es hell.

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