Eliot Weinberger - Neulich in Amerika

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Eliot Weinberger ist nicht nur einer der origi­nellsten Essayisten, er ist auch einer der schärfsten politischen Kommentatoren der USA. In seinen Texten über die Politik unter den Regierungen Bush und Trump lässt er Fakten sprechen: Nachrichtendetails, Aus­sagen von Politikern, die den Wahnsinn, der in den USA zum Alltag geworden ist, in all seinen bizarren Auswüchsen präsentieren. Nichts fehlt: der Irakkrieg, fromm homophobe und rassistische Republikaner, Konzentrations­lager für geflüchtete Kinder, nicht zu vergessen Donald Trumps Empfehlungen zum Umgang mit einem Virus. Weinbergers Chroniken aus dem republikanischen Amerika sind erschütternde Bilder einer verstörten Gesellschaft.
"Einer der spannendsten und unabhängigsten amerikanischen Intellektuellen."
Sieglinde Geisel, NZZ am Sonntag
"Eliot Weinberger ist ein begnadeter ­Essayist."
Michael Schmitt, Deutschlandfunk

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Ich gestehe, dass ich, als Außenseiter, eine utopische Vision von Europa habe. Meiner Ansicht nach sind die zwei maßgeblichen – und untrennbar miteinander verbundenen – Kriterien, mit denen sich Erfolg oder Misserfolg einer Regierung beurteilen lassen, unbedingte Meinungsfreiheit und die Lebensqualität einfacher Bürgerinnen und Bürger. Gemessen daran, kann man sagen, dass die meisten westeuropäischen Länder in der Nachkriegszeit die perfektesten großstaatlichen Gesellschaften der Menschheitsgeschichte geschaffen haben. Nie zuvor ging es Fabrikarbeitern so gut, und nie zuvor waren sie, Männer wie Frauen, so frei zu sagen, wie schlimm es steht.

Dieses Utopia – trotz der vielen Unzulänglichkeiten im Detail, die groß erscheinen, wenn man darin lebt, und klein, wenn man sie aus der Ferne betrachtet – wurde, natürlich neben vielem anderen, durch Gemeinsinn (national, lokal und syndikalistisch), ein minimales Militär und hohe Steuern zur Finanzierung von Sozialhilfe und Infrastruktur erlangt, was allgemein zu einer wohlhabenden Mittelschicht mit nur wenigen Extremen von Armut und Reichtum führte. Es war das genaue Gegenteil der Vereinigten Staaten mit ihrem obszönen Militärbudget – rund zwei Drittel von jedem Steuer-Dollar – und ihrer bewussten, aus dem wahnhaften Kult des Individuums hervorgegangenen Vernachlässigung des Sozialwohls. (In einer neueren Umfrage sagten 20 Prozent der Bevölkerung aus, sie zählten zu dem einen Prozent der Reichsten, und weitere 20 Prozent glauben, dass sie eines Tages dazuzählen werden.) Das Ergebnis ist, wie jeder weiß, dass die USA genügend Atomwaffen haben, um die gesamte Erde siebenmal zu vernichten, genügend konventionelle Waffen, um permanent Krieg zu führen, sowie unter allen Technologienationen die schlechteste Bildung und Krankenversicherung, den schlechtesten öffentlichen Nahverkehr und Alphabetisierungsgrad, die höchste Kindersterblichkeit und die meisten Obdachlosen.

Von außen betrachtet, scheint es, als bräche das europäische Utopia just kurz vor seinem größten Triumph auseinander. Einerseits ist die Europäische Union, die das Potenzial hat, vielen Teilen der Welt als Modell zu dienen – trotz aller Schwächen in der Maschinerie –, ein sehr bewegender Zusammenschluss von Nationen am jahrhundertelang vielleicht barbarischsten und blutrünstigsten Ort der Erde.

Andererseits wird das beinahe perfekte Sozialsystem in vielen Ländern allmählich abgebaut, hauptsächlich aufgrund von Vorbehalten gegen eingewanderte oder nicht-weiße Teile ihrer Bevölkerung. Sie spielen den Reaganismus nach, der die USA im Glauben, es sei besser, Dienstleistungen zu zerschlagen, als sie vermeintlich Unwürdigen anzubieten, erfolgreich in das reichste Dritte-Welt-Land verwandelt hat. Ich will hier nicht über Einwanderung diskutieren, möchte nebenbei aber zwei Dinge erwähnen. Die Europäische Union wurde erst möglich, als die Bevölkerung der einzelnen Staaten weniger homogen wurde; Euro-Bewusstsein fängt an, wenn man die Franzosen, die Deutschen oder Italiener nicht mehr definieren kann. Zweitens ist die Immigration, als Literat gesprochen, bei der Wiederbelebung der Literaturen der westeuropäischen Sprachen eine gewaltige Kraft: Neue Menschen bringen neue Geschichten mit, neue Sichtweisen und neue Ausdrucksformen. Und dies lässt sich auf alle Künste übertragen: Kulturell gesehen war die Einwanderung die Rettung Europas.

Es ist gut möglich, dass die USA, wie so manche geschrieben haben, im Augenblick ihrer grandiosesten imperialen Träume in Wirklichkeit am Anfang vom Ende ihres Reiches stehen. Als Amerikaner hoffe ich, dass die nächste Generation in einer Welt leben wird, in der die USA einfach ein Land wie jedes andere sind. Doch als Utopist denke ich, dass dies nicht durch kriegerischen Anti-Amerikanismus im Rest der Welt erreicht werden kann, sondern durch den positiven Einfluss einer neuen Form von Nicht-Amerikanismus.

Wie würde die Welt aussehen, wenn Europa das amerikanische Spiel einfach nicht mehr mitspielen würde? Wenn Europa, als das Nicht-Amerika, keine Waffen mehr in die Dritte Welt liefern würde, sondern nur noch humanitäre Hilfe? Wenn sich Osteuropa weigerte, den amerikanischen Militärschrott zu kaufen, den die NATO vorschreibt? (Oder noch besser: wenn Europa die USA gleich ganz aus der NATO werfen und diese in eine paneuropäische Friedenstruppe verwandeln würde?) Wenn Europa, als Nicht-Amerika, weltweit aktiv für Umweltschutz und reproduktive Rechte eintreten würde? Wenn der europäische Erfindergeist auf die Entwicklung alternativer Energien gelenkt würde, um uns alle von diesem kurzen und todgeweihten und blutigen Ölzeitalter zu befreien? Wenn Europa in kriegführenden Teilen der Welt von seinem diplomatischen Geschick Gebrauch machte und Friedensgespräche nicht von amerikanischen Launen und Lobbyisten abhingen?

Ich habe den Eindruck, dass das optimistische Europa-Bewusstsein, besonders bei den Jugendlichen, das mit der Gründung der EU aufkam, vom Anti-Amerikanismus neu belebt wurde, dem Gefühl, wie anders die Welt ist, in der Europäer leben. Es wäre eine enorme verpasste Gelegenheit, sollte diese Empfindung über Anti-Amerikanismus nie hinausgehen, besonders jetzt, da es mindestens eine weitere Generation lang so viele Staaten geben wird, die den USA misstrauen und sie offen verabscheuen.

George W. Bush hat gesagt – er hat es wirklich gesagt –: »Wir werden Tod und Gewalt in alle vier Ecken der Erde bringen, um unsere großartige Nation zu verteidigen.« Man muss davon ausgehen, dass die USA in absehbarer Zukunft der Grund für Kriege, innere Unruhen, ökonomische Ausbeutung und Umweltkatastrophen sein werden. Dies ist der Moment, da Europa eine Gegenmacht sein könnte, die ihre Ideen und ihr Handeln in Form von sozialer Gerechtigkeit und Wohlfahrt, Abrüstung, Meinungsfreiheit und Kultur als Quelle des Nationalstolzes exportiert. Gandhi sagte bekanntermaßen, die westliche Zivilisation wäre eine gute Idee. Es ist ein langer Weg, doch mir scheint, der einzige Ort mit Wohlstand und Technologie, wo dieser Weg momentan anfangen könnte, ist ein vereintes, multiethnisches Europa.

14. Mai 2003

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