Am Abend des 30. April - es war vor zwei Jahren - erinnerte ich mich, dass es nicht nur den Tanz in den Mai gibt, sondern auch die Walpurgisnacht. Der Hexenkalender der Weißen Hexe Anthea war mir Anfang des Jahres wie durch ein Wunder in die Hände gefallen. Nie zuvor hatte ich irgendetwas, das mit Magie zu tun hatte zum Verkauf angeboten gesehen, geschweige denn, hatte den Sinn dafür gehabt. Eigentlich hielt ich mich bis dahin immer nur für „verwunschen“, komischerweise nie für verrückt oder irre. Aber an dem besagten Abend wurde mir schlagartig klar: Alles, was mir widerfuhr, kam aus anderen Welten. Ich sah mir den Hexenkalender nun ganz genau an, denn zuvor hatte ich ihn gar nicht richtig beachtet. Im Fernsehen lief eine Sendung, in der die Walpurgisnacht gefeiert wurde, und gegen 22 00 Uhr machte es „Klick“ in meinem Gehirn: Mir war absolut klar, dass bei mir Kräfte walteten, die nur mit Magie zu bekämpfen sind, und zwar nur mit Weißer Magie. Denn ich bin gut und wollte im Grunde meines Herzens immer nur Gutes tun. Das Böse, das ich einst angerufen hatte, ließ mich nicht aus seinen Fängen. Also sann ich intensiv darüber nach, wie ich mich nun mit Weißer Magie wehren wollte. Hexen-Walpurgisnacht - der Hexenkalender…
Ich hatte plötzlich das unwiderstehliche Verlangen, eine Weiße Hexe zu sein und mich gleichzeitig von meinen Peinigern zu befreien. Ich lief auf den Balkon und rief in die Nacht hinaus: „Von nun an will ich eine Hexe sein!“
Eine uralte Weisheit sagt:
Wer in der Walpurgisnacht solch einen Wunsch äußert, dem wird er erfüllt.
Jetzt wurde mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, wenn es das nicht schon vorher gewesen war. Natürlich war ich nicht auf der Stelle eine Hexe! Unsinn. Das große Lernen war angesagt. Zurück auf die Schulbank: Bücher wälzen, Kräuter lernen, ebenso die Steine und die Tarotkarten, einen Altar aufbauen usw. .. Und jetzt fängt mein Buch eigentlich erst an.
„Meine Hexenmächte, erwacht…“ So soll es sein.
Mein langer Lehrweg ins Glück, ich will niemals mehr zurück.
Wie wird man eine Weiße Hexe?
Nun, wie Sie gelesen haben, waren reichliche Gründe vorhanden für meinen Entschluss. Natürlich hätte ich auch einfach einen so genannten “Geisteraustreiber“ rufen können, die ganze Arbeit anderen überlassen und zum Alltag zurückkehren.
Meine wahre Berufung lag aber anderswo. Ich wollte mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Wollte zeigen, was ich „drauf hab“; spüren, an welche Grenzen ich gehen oder gar überschreiten kann.
Da ich mit absoluter Sicherheit die Bekanntschaft nichtmenschlicher Wesen gemacht hatte, war ich fest davon überzeugt `hinter die Kulissen´ schauen zu müssen und ein `Tänzchen wagen´ zu dürfen. Anfangs wurde es ein Tanz mit dem Teufel, denn einige Peiniger entpuppten sich als Dämonen. Gab es die denn - oder war ich jetzt total verrückt geworden?
Nein, war ich nicht! Ich habe sie gesehen und verbürge mich dafür, dass es sie gibt.
Wer dieses Buch liest, glaubt an deren Existenz sowieso oder will von mir überzeugt werden.
Wenn Sie in Ihrem ganzen Leben niemals solch einen `Bösen´ zu Gesicht bekommen, freuen sie sich. Aber sind Sie erst einmal mit dem `Hexeneinmaleins´ vertraut, wissen Sie: Es gibt wesentlich mehr, als sich unsere Schulweisheit erträumen lässt. Allerdings sind wir hier nicht im Fernsehen, wo man Blitze oder Feuer schleudert, um Dämonen zu beseitigen. Die Realität sieht anders aus. Es geht um Rituale, Räucherwerk, Schutzsymbole – so genannte Talismane (Und glauben Sie bloß nicht, es reicht einfach aus, sich etwas auszusuchen und umzuhängen!) - um festen, bedingungslosen Glauben. Ist Ihr Wille, Ihr Glaube nicht felsenfest, können Sie so gut wie nichts erwirken; denn Sie sind es, der die Energie lenkt.
Jetzt bekommen Sie, bitte, keine Panik: „Oh Gott, das kriege ich nie hin“..: Doch wenn Sie wirklich wollen - und ich meine WIRKLICH, dann klappt es!
Die drei magischen Gesetze
ERSTES GESETZ : Neues Denkmuster aufbauen und Geheimnis hüten.
Vergessen Sie alles, was Sie bisher „gelernt“ haben von der Gesellschaft. Haben Sie den Mut zu sagen: „Ich bin anders - dies ist mein fester Grundsatz!“. Gut. - Nun müssen Sie sich damit vertraut machen, wenn Sie allein lernen wollen, dass oft Phasen des Selbstzweifels kommen. Wenn Sie sich anderen öffnen, könnten Sie Hohn und Spott ernten. Da müssen Sie durch; da hilft nichts. Die Erfolge werden Sie zu Höherem führen - zu einer Sichtweise, die Sie möglicherweise beim ersten Mal das Gefühl der Überlegenheit spüren lässt. Das dürfen Sie aber auf keinen Fall andere merken lassen, denn es könnte gefährlich werden und sogar böse Mächte auf Sie aufmerksam machen. Seien Sie bescheiden in Ihrer Mitteilungsfreude. Wenden Sie sich nur an Wesen, denen Sie völlig vertrauen können.
ZWEITES GESETZ : Gleiches zieht Gleiches an.
Wenn Sie schlechte Laune haben, werden negative Schwingungen ausgestrahlt, die immer auf ein Pendant treffen, der die schädliche Information an Sie zurück sendet. Vorsicht bei Ausdehnung und Wiederholung solcher Gemütszustände. Es können Depressionen entstehen.
DRITTES GESETZ (DREIFACHGESETZ) : Das Negative kehrt immer dreimal so schlimm zurück.
Versuchen Sie niemals, Ihren Willen einem anderen einzutrichtern. Das kommt auch zu Ihnen zurück. Sie werden erleben, dass sich dieses Wesen dann völlig - eventuell für immer - von Ihnen abwendet. Das kann manchmal erst Jahre später sein, aber es wird unweigerlich passieren. Das nennt man das DREIFACHGESETZ.
Darunter fällt auch, wenn Sie jemandem Schlechtes wünschen: Die Folge davon ist, dass Ihnen selbst dann dreimal so schlimmes Pech widerfährt. Es kann sogar bis zu zehnmal so schlimm werden!
Fassen wir zusammen:
Schweigen, Wissen, der feste Wille, der Mut durchzuhalten - das sind Ihre Hexenkräfte und Hexenmächte.
Grundlegendes über die Christen
Wie Sie schon dem Titel des Buches entnehmen konnten, sind meine Ansprechpartner nicht die Christen unter uns. Nach meiner Meinung sollte eine Weiße Hexe nur der Alten Religion folgen, denn unzählige Rituale sprechen so viele verschiedene Göttinnen und Götter an, dass das mit dem Christentum nichts mehr zu tun hat.
Die Alte Religion war Jahrtausende vor dem Christentum etabliert - auf sie ist die Magie zurückzuführen. Die Beschützerin aller Hexen und Magier ist die Göttin Hekate; sie hat im Christentum nichts verloren. Die Christen haben die Alte Religion vertrieben, die Hexen verbrannt. Ihre Feste sind billige Plagiate der schon längst da gewesenen Hexenhohefeste - und den Tannenbaum gab es schon Jahrtausende früher, nicht erst im 19. Jahrhundert. Das Osterfest geht auf Ostara zurück - und bunt bemalte Eier, ein Symbol der Fruchtbarkeit und der Wiederkehr des Frühlings, gab es auch schon längst. Die Hexenhohefeste werde ich natürlich noch einzeln genau behandeln. Wir kommen mit den Christen immer irgendwie zurecht, aber die nicht mit uns. Denken Sie immer daran, und seien Sie auf der Hut. Die Zeit der Hexenverbrennungen ist vorbei, aber vor Verunglimpfungen ist man nie sicher. Wenn Sie ein Kind haben, halten Sie in der Schule bloß den Mund! Es gibt immer Menschen, die Ihnen Böses wollen. Wenn Sie sich trotzdem outen wollen, denken Sie vorher ganz genau über weitreichende Folgen nach! Im Verborgenen lässt es sich sowieso viel besser lernen. Hier sind Sie keinerlei Druck ausgesetzt. Das empfiehlt auch das Alleinlernen, was natürlich – verständlicherweise - nicht jedermanns Sache ist.
Sollten Sie eine Gruppe suchen, schließen Sie sich Hexenkonvents an. Das sind keine Sekten, sondern nur Gleichgesinnte. Es ist in einem Konvent so, dass Sie in einigen Belangen den Hohepriestern folgen sollten. Aber das ist keine Pflicht. Viele haben festgefahrene Meinungen, die nur schwer zu erschüttern sind. Wer das nicht mag, sollte allein lernen.
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