Michael Reiss - Komplexitätsmanagement

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In der Ökonomie wie in allen wissenschaftlichen Disziplinen beschreibt Komplexität eine Situation, in der eine Vielzahl und Vielfalt von interdependenten Faktoren einerseits für eine Komplexitätslast, andererseits aber auch für ein Komplexitätspotenzial sorgen. In derart schlecht strukturierten, risikobehafteten, intransparenten und volatilen Situationen ist es Aufgabe des Managements, eine Kongruenz von Last und Potenzial herzustellen. Dies gelingt durch eine aufeinander abgestimmte Vereinfachung der Komplexitätslast und eine Anreicherung der menschlichen und technischen Potenziale zu deren Handhabung. Dieses Fachbuch verdeutlicht theoretisch fundiert die praktische Bedeutung eines ausgewogenen Komplexitätsmanagements anhand von konzeptionellen Grundlagen sowie von Anwendungen in mehreren Managementsparten.

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(III) Vielfalt & Vieldeutigkeit: Jede multifaktorielle Verursachung (Vielfalt) behindert die eindeutige Zurechnung von Wirkungen auf einzelne Ursachen, wie etwa im Beispiel der unklaren Attribution von Teamleistung auf die einzelnen Teammitglieder. Zielkonflikte generieren Zweifel, Orientierungsunsicherheiten und Orientierungslosigkeit. Mehrere Fachsprachen, die dieselben Bezeichnungen mit jeweils unterschiedlichen Bedeutungen verwenden (z. B. »Institution«) provozieren Missverständnisse. Umgekehrt erzeugt Ambiguität, etwa in Gestalt von »Gummiparagraphen«, zusätzliche Streitigkeiten. Intermediäre, z. B. ein Anlageberater oder ein Makler, werden von einem Anleger beauftragt und agieren folglich in einer Dreiakteurskonstellation aus Anleger, Makler und Fondsgesellschaften. Diese Vielfalt erzeugt möglicherweise eine charakteristische Intransparenz in Gestalt von verdeckten Provisionen (Kick-Backs): Ein Anlageberater sollte die Interessen der Anleger gegenüber den Fondsgesellschaften vertreten. Sobald jedoch von diesen (für den Anleger intransparente) Vermittlungsprovisionen an den Berater gezahlt werden, entsteht für den Berater ein Interessenkonflikt, der die Verfolgung der Interessen des Anlegers in Frage stellt.

(IV) Vielzahl & Veränderlichkeit: Mutierende Viren verursachen höhere Fallzahlen bei einer Epidemie. Die steigende Zahl politischer Parteien erhöht die Instabilität von Regierungskoalitionen, die notwendig werden, um Mehrheiten zu etablieren.

(IV) Vielfalt & Veränderlichkeit: Werden Gewohnheiten durch das Aufzeigen von Alternativen (Vielfalt) hinterfragt, kann das eine Verhaltensänderung induzieren. Auch Konflikte repräsentieren eine Ursache von Wandel (Schaller-Demers 2008). Umgekehrt kann fehlendes Wachstum (z. B. Stagnation) zu intensiveren Verteilungskonflikten führen.

(V) Diversität & Dynamik: Eine Orientierungsunsicherheit bei der Lösung von Problemen erhöht die Anzahl und die Streuung von Lösungsschritten, etwa in Form eines Zickzack-Kurses, eines »Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück«-Vorgehensmusters oder von Iterationen. In der Politik erweisen sich Minderheitsregierungen oder knappe Mehrheiten in Parlamenten, die durch ein Abweichen vom demokratischen Mehrheitsprinzip zustande kommen, als instabil. In der Medizin verursacht eine fehlende Eindeutigkeit der Diagnose einer Krankheit (z. B. im Fall unbekannter Viren) eine verstärkte Ausbreitung der Krankheit (Vielzahl). Zusammengesetzte Preise, also mehrere bekannte Preisbestandteile (z. B. Mineralölsteuer, Ökosteuer, Erdölbevorratungsbeitrag, Mehrwertsteuer), verbessern die Preistransparenz für die Abnehmer (Greenleaf et al. 2016).

Eine komplexere Variante des Dimensionen-Verbunds ist der mehrstufige Verbund über mehr als zwei Komplexitätsdimensionen. Er lässt sich beispielsweise dadurch generieren, dass man mehrere zweistufige Verbundbeziehungen verkettet. So münden z. B. konfliktäre Mehrfachzielsetzungen nicht selten in schwammige Kompromisse, die wiederum neue Konflikte auslösen. Wie uns die Forschung zum Einstellungswandel lehrt, kommt ein Wandel nur zustande, wenn die Erschütterung vorhandener Einstellungen durch Hinweise auf alternative Einstellungen (Unfreeze) mit Argumenten kombiniert wird, die für eine konkrete Handlungsoption (Move) sprechen. Beim Job Sharing beispielsweise sorgt nicht allein die Zahl der Stelleninhaber, sondern deren Diversität für flexible Möglichkeiten einer Arbeitsteilung, z. B. mit Blick auf familienorientierte Arbeitszeiten. Hinzu kommen Optionen der Stellvertretung bei Ausfall von einem der Stelleninhaber.

Der anhand von Beispielen skizzierte Dimensionen-Verbund hat zur Folge, dass man beispielsweise das Wesen von Hybriden nicht eindeutig anhand einer spezifischen Komplexitätsdimension, sondern anhand mehrerer, sehr unterschiedlicher Komplexitätsmerkmale definieren kann: So steht eine doppelte Staatsbürgerschaft z. B. einerseits für Diversität (stark ausgeprägte Vielfalt), andererseits für Ambiguität, d. h. eine schwach ausgeprägte Identität. Ähnlich kann man die Eignung von Cash Flow als Liquiditäts- und als Ertragskennzahl aus der Komplexitätsperspektive zum einen als (additive) Multifunktionalität, zum anderen als (alternative) Ambiguität interpretieren.

1.2.5.4 Domänen-Verbund

Die hochgradige Vernetztheit von Prozessen und Ereignissen erfordert einen ganzheitlichen Zugang, der mehrere Domänen miteinander verbundener Komplexitätsphänomene abdeckt. Mit anderen Worten erzeugt die Komplexität auf der Objektebene (»Allverbundenheit«) eine weitere Facette der Metakomplexität. Komplexität ist in aller Regel kein »lokales« Phänomen. Die isolierte Auseinandersetzung mit der Komplexität eines Unternehmens, eines Marktes, einer Geschäftseinheit, einer Abteilung, einer Legislaturperiode (von einem Wahltermin zum nächsten Wahltermin) oder einer Lebenszyklusphase, abgekoppelt von anderen Systemen oder Subsystemen, wird in aller Regel den tatsächlichen Umfang der jeweiligen Komplexität unterschätzen, etwa die Komplexität einer Supply Chain oder eines Produktlebenszyklus. Bekanntlich erlaubt beispielsweise die Identifikation lokaler Engpässe noch keine Identifikation des Minimumsektors. Ebenso wenig repräsentieren lokale Optima das Gesamtoptimum. Klassische Abhängigkeiten bestehen des Weiteren zwischen den Domänen »Realgütersphäre« und »Finanzsphäre« sowie zwischen Produktkomplexität und Prozesskomplexität (Adam/ Johannwille 1998). Auch die Tensor-Organisation mit einer Projekt-, Produkt- und Funktions-Domäne gehört in diese Kategorie. Ein Komplementärverbund kennzeichnet ferner das Zusammenspiel der Promotorentroika aus Fach-, Macht- und Prozesspromotoren im Innovationsmanagement aus drei (komplementär verknüpften) Rollendomänen. Das Gesetz von Conway basiert auf der Argumentation, dass im Rahmen der Software-Programmierung (z. B. von modularer ERP-Software) die Schnittstellen zwischen den Softwaremodulen ein isomorphes Abbild der Kommunikationsstrukturen zwischen den Organisationseinheiten in einem Unternehmen darstellen sollten.

Beim Diversitätsmanagement im Personalbereich handelt es sich um ein Multidomänen-Problem, das eine simultane Ausgewogenheit in Bezug auf die Domänen Geschlecht, Alter, Ethnizität und Nationalität erfordert. Auch das typische Komplexitätsphänomen der Netzwerkeffekte (Fainmesser/ Galeotti 2015) basiert auf einem Verbund von zwei oder mehr Domänen: Während direkte Netzwerkeffekte nur eine Domäne (z. B. die sogenannte »Same Side« eines Marktes) betreffen, erstrecken sich indirekte Netzwerkeffekte (Parker/van Alstyne 2005, S. 1496; Günther 2015; Johnson 2019) auf die »Other Side«, wenn der generierte Nutzen von der Mitgliederzahl (Dimension) auf der anderen Marktseite abhängt. Zweiseitige Märkte sind durch zwei oder mehr Abnehmer-Domänen (etwa Nutzer und Werbetreibende), mehrseitige Plattformen (Hagiu/ Wright 2015) durch zusätzliche Domänen gekennzeichnet. In analoger Weise wendet sich ein offener Brief an zwei Domänen, d. h. an den jeweiligen Adressaten und an die Öffentlichkeit.

Der in der Domänenlandschaft existierenden Von-An-Verbund (z. B. Lieferbeziehungen, Migration, Vererbung, Montage auf Basis von Erzeugnisbäumen oder Gozinto-Graphen) und der Wenn-Dann-Verbund (z. B. Netzwerkeffekte, Folgekonflikte, Spillover-Effekte oder Komplementärität zwischen Gütern) machen es erforderlich, neben den ursprünglichen Domänen auch verbundene Domänen einzubeziehen, wenn eine Kongruenz von Komplexitätsbedarf und Komplexität erreicht werden soll. Eine Komplexitätsreduktion mithilfe punktueller, auf eine einzige Domäne beschränkter Ansätze erweist sich insofern als kontraproduktiv, als sie anstelle einer Reduktion insgesamt eine Steigerung von Komplexitätsbedarfen über alle betroffenen Domänen bewirken können: So ruft eine strengere Reglementierung, z. B. von Beschäftigungsverhältnissen durch Mindestlohn und Sozialversicherungspflicht oder durch Verbote wie die Alkoholprohibition, Rauchverbote, Verbot der Tabakwerbung oder des aktiven B2C-Telefonmarketings, ein Reaktanzverhalten hervor: Hierbei handelt es sich um Aktivitäten der kreativen Suche nach Ausweichmöglichkeiten, Bypässen und Schlupflöchern (z. B. informelle Organisation oder Schattenwirtschaft), die paradoxerweise nicht weniger, sondern mehr Unordnung schaffen. Umgekehrt kann es durch eine schwächere Reglementierung, etwa die Legalisierung von Online-Glücksspiel oder bestimmter Drogen, gelingen, Schwarzmärkte zu dezimieren.

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