Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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»Ich – eine Bon­ne!« fuhr Rosa auf. »So et­was kann sich auch nur die­se Alte aus­den­ken.«

»Wa­rum? Eine Bon­ne ist doch nichts Schlech­tes. Oder nen­ne es Gou­ver­nan­te, Ge­sell­schaf­te­rin – wie du willst.«

»Ich dan­ke schön.«

Herr Herz war in Verzweif­lung. Der kur­z­en, mit tiefer Stim­me ge­spro­che­nen Ant­wort hör­te er es wohl an, wie sehr er sei­ne Toch­ter ver­letzt hat­te. Nun soll­te er sie noch zu die­sem Plan über­re­den, der ihm selbst fast das Herz brach. Was konn­te er tun? Ro­sas Leicht­sinn, all das Schlim­me, was die Leu­te ihr nach­sa­gen und an­tun wür­den, be­rei­te­te ihm arge Pein. Gera­de weil er sich den größ­ten Teil sei­nes Le­bens in ei­ner Welt be­wegt hat­te, in der es mit der weib­li­chen Tu­gend so we­nig ge­nau ge­nom­men wur­de, ge­ra­de des­halb er­füll­ten ihn die stren­gen Grund­sät­ze der so­lid bür­ger­li­chen Ge­sell­schaft mit um so grö­ße­rer Ach­tung, je­ner Ge­sell­schaft, in die auf­ge­nom­men wor­den zu sein der Tri­umph sei­nes Le­bens war. Nun woll­te die­se be­wun­der­te Ge­sell­schaft sei­ne Rosa ver­sto­ßen. Sein Kind soll­te die­ser Ge­sell­schaft un­wür­dig sein. Hat­te Rosa sich nicht ganz an die Re­geln der Sitt­sam­keit ge­hal­ten, wie ein gu­tes Bür­ger­mäd­chen es muss, fiel nicht der größ­te Teil der Schuld auf ihn zu­rück? Der alte Bal­let­tän­zer, des­sen höchs­tes Ide­al es war, ein ta­del­lo­ser Spieß­bür­ger zu sein, glaub­te zu se­hen, wie in Rosa et­was von sei­ner un­ge­ord­ne­ten Ver­gan­gen­heit er­wach­te, und er sag­te sich: »Wird die­ses Kind kein bra­ves, ge­ach­te­tes Bür­ger­mäd­chen wie Sal­ly La­nin und Er­nes­ti­ne Klappe­kahl, so bist du dar­an schuld, denn du ver­moch­test ihr kei­nen bra­ven, ge­ach­te­ten Bür­ger zum Va­ter zu ge­ben.« Aber wie al­len schwa­chen Ge­mü­tern mit re­ger Ein­bil­dungs­kraft ge­lang es Herrn Herz, bald über die­se trau­ri­gen Ge­dan­ken hin­weg­zu­kom­men. Wa­rum soll­te Am­bro­si­us Rosa nicht hei­ra­ten? Ein ver­nünf­ti­ger Grund war da­ge­gen nicht vor­zu­brin­gen. Und kam die Hei­rat zu­stan­de, dann war ja al­les in bes­ter Ord­nung. »Üb­ri­gens«, wand­te er sich an sei­ne Toch­ter, »dür­fen wir die Köp­fe nicht hän­gen las­sen. Ich gehe mor­gen zu La­nin, spre­che mit ihm – mit dem jun­gen Mann auch. Hof­fent­lich klärt sich al­les güns­tig auf, und dann brau­chen wir die Rus­sen der Schank nicht mehr. Der Ge­dan­ke ei­ner Tren­nung von dir woll­te mir oh­ne­hin nicht in den Kopf. Also mun­ter – mun­ter! Ag­nes – die Lam­pe!« Er lach­te – er freu­te sich jetzt so­gar, dass Rosa Aus­sicht hat­te, eine gute Par­tie zu ma­chen.

»Eins aber sage ich dir«, ver­setz­te Rosa, »mit der Schank spre­che ich mor­gen nicht.«

»Nein – nein«, er­wi­der­te Herr Herz. »Aber du darfst ihr nicht böse sein.«

Als Ag­nes die Lam­pe brach­te, zeig­te es sich, dass so­wohl Rosa wie auch ihr Va­ter ver­wein­te Au­gen hat­ten, bei­de sa­hen aber ru­hig, Herr Herz so­gar fröh­lich aus. Er trieb al­ler­hand Pos­sen, neck­te Rosa, spot­te­te über die Lan­ins; ja – die Sa­che hat­te in sei­nen Au­gen plötz­lich ein so güns­ti­ges An­se­hen ge­won­nen, dass er Rosa den gan­zen Abend über »die klei­ne Braut« nann­te. Und als sie nach dem Nacht­mahl mit­ein­an­der Pi­quet spiel­ten, wa­ren sie aus­ge­las­sen wie Kin­der, die ih­ren tol­len Ein­fäl­len die Zü­gel schie­ßen las­sen, weil die er­wach­se­nen Leu­te aus­ge­gan­gen sind. Nur Ag­nes ging bleich und mür­risch ab und zu. Je­des­mal wenn sie das Wohn­zim­mer be­trat, ward Herr Herz stil­ler und blin­zel­te Rosa mit den Wim­pern heim­lich zu; und ging Ag­nes wie­der hin­aus, dann flüs­ter­te er: »Wa­rum die nur heu­te so brum­mig ist?«

Sechzehntes Kapitel

Als der Bal­let­tän­zer am fol­gen­den Mor­gen vor dem Spie­gel stand und nach­denk­lich sein spär­li­ches Haar bürs­te­te, ver­spür­te er nichts mehr von der gu­ten Lau­ne des vo­ri­gen Abends. Seuf­zend hol­te er den schwar­zen Vi­si­ten­rock aus dem Kas­ten, zog ihn lang­sam und zö­gernd an; dann be­schäf­tig­te er sich noch eine hal­be Stun­de da­mit, sei­nen Hut zu rei­ni­gen, und trat end­lich, da es doch sein muss­te, den sau­ern Weg an. Dazu kam heu­te eine nie­der­schla­gen­de, un­be­hag­li­che Wit­te­rung. Der Him­mel war ganz mit gleich­mä­ßig hell­grau­en Wol­ken be­deckt, und in der Luft herrsch­te eine schwü­le Ruhe. Tage, die kei­nen or­dent­li­chen Son­nen­schein hat­ten, ver­stimm­ten Herrn Herz im­mer; nun noch un­ter die­sen Um­stän­den!

Er schell­te an der Lan­in­schen Hau­stü­re, und wäh­rend er drau­ßen war­te­te, zo­gen sich die grei­sen Haar­bü­schel über sei­nen Au­gen zu­sam­men, und sein ar­mes, sor­gen­vol­les Ge­sicht ward ganz rot. Das klei­ne Dienst­mäd­chen öff­ne­te end­lich. »Ist der Herr Bür­ger­meis­ter zu Hau­se?« frag­te Herr Herz.

»Ja­wohl, bit­te nur nä­her­zu­tre­ten.«

Das Dienst­mäd­chen ver­schwand und ließ den Bal­let­tän­zer im Sa­lon al­lein, in die­sem Sa­lon, der mit sei­nen Mö­beln in weiß­ka­li­kot Über­zü­gen, mit sei­nem blank­ge­boh­ner­ten Estrich, sei­nen erns­ten Fo­to­gra­fi­en, mit sei­ner gan­zen so­li­den Steif­heit dem al­ten Mann das Herz schwer­mach­te. Eine Türe öff­ne­te sich halb, und Frau Lan­ins Kopf, von der Nacht­hau­be be­deckt, zeig­te sich und ver­schwand wie­der. An ei­ner an­de­ren Türe mach­te sich Fräu­lein Sal­ly be­merk­bar durch das Rau­schen und Flat­tern wei­ßer Un­ter­rö­cke. Nach ei­ni­gen Mi­nu­ten kehr­te das Dienst­mäd­chen zu­rück und bat Herrn Herz, in die Stu­be des Herrn hin­über­zu­ge­hen.

Da saß der Herr in sei­ner Stu­be vor dem großen Schreib­tisch. Der ka­neel­brau­ne Schlaf­rock mit den kirsch­ro­ten Sam­me­tauf­schlä­gen war – der Hit­ze we­gen – of­fen und ließ die brei­te Brust des Chefs der Fir­ma La­nin se­hen. Das Ge­sicht war vom Schlaf noch bleich und ge­schwol­len, die Stim­me be­legt. »Ich habe die Ehre, lie­ber Herz. Ich weiß es schon, was Sie so früh zu mir führt.« In­dem Herr La­nin die­ses im Ton fei­er­li­chen Bei­leids dem Bal­let­tän­zer ent­ge­gen­rief, reich­te er ihm eine di­cke, lau­war­me Hand.

»Ja, ja; das ist’s«, er­wi­der­te Herr Herz.

»Gut! Set­zen Sie sich.«

Herr Herz setz­te sich auf Con­rad Lurchs Rohr­stühl­chen.

»Es ist schlimm«, be­gann Herr La­nin und schau­te mit sei­nen klei­nen, glanz­lo­sen Au­gen zum Fens­ter hin­aus. »Recht trau­rig! Was ge­den­ken Sie zu tun? Sie woll­ten mei­nen Rat ein­ho­len; ich ver­ste­he. Aber, da ist schwer ra­ten. Wie Fräu­lein Schank mir sagt, hat sich eine Stel­le für Ihre Toch­ter ge­fun­den, als Bon­ne, glau­be ich. Das wäre ja güns­tig.«

Bei Lan­ins Wor­ten be­griff Herr Herz erst Ro­sas Ent­rüs­tung, als er ihr den Vor­schlag ges­tern ge­macht hat­te, denn das Wort »Stel­le« klang im Mun­de des Bür­ger­meis­ters wie et­was sehr Ge­mei­nes – und nun noch »Bon­ne« – mit sei­nem knal­len­den B und dem wid­rig nach­schnur­ren­den Dop­pel-N. Herr Herz stütz­te die El­len­bo­gen auf die Knie, fal­te­te die Hän­de, schloss die Au­gen, wie er es zu tun lieb­te, wenn er ernst sein woll­te, und rück­te mit dem Vor­tra­ge her­aus, den er sich müh­sam heu­te mor­gen ein­ge­prägt hat­te.

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