Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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Lang­sam schritt Rosa an den Gar­ten­zäu­nen der en­gen Gas­se ent­lang. Ei­ner Kinds­magd, die auf ei­nem Gar­ten­we­ge mit ei­nem Kin­de spiel­te, wink­te sie einen Gruß zu, sang einen Lie­der­vers mit tiefer Stim­me vor sich hin und pflück­te zer­streut die son­nen­war­men Blät­ter von den He­cken, um sie wie­der zu ver­streu­en.

Die »Schul­gas­se« mün­de­te in den »Stadt­gar­ten« – den Stolz der Bür­ger­schaft: ein an­mu­ti­ges Stück Ra­sen­land, nied­ri­ge, künst­lich auf­ge­führ­te Hü­gel; eine grün an­ge­stri­che­ne Hän­ge­brücke; klei­ne Lau­ben al­ler­ort, run­de Plät­ze, mit jun­gen Kas­ta­ni­en und Lin­den be­setzt. Auf der West­sei­te ward der Gar­ten von ei­nem Flus­se be­grenzt, der, in enge, hohe Ufer ein­ge­zwängt, hier eine wun­der­li­che Strom­schnel­le bil­de­te. Auf der Nord­sei­te er­hob sich der brei­te rote Back­stein­bau des Gym­na­si­ums mit sei­nem un­be­hol­fe­nen acht­e­cki­gen Turm und sei­nem ge­räu­mi­gen Hof, auf dem sich die Schü­ler in frei­en Au­gen­bli­cken tum­meln durf­ten.

Rosa bog in einen Kies­weg des Stadt­gar­tens ein, späh­te von ei­ner An­hö­he in den lee­ren Schul­hof hin­ab und be­gab sich dann in eine Flie­der­lau­be, um dort auf der Bank aus­zu­ru­hen. Den Hut schob sie von der hei­ßen Stirn in den Na­cken, streck­te die schlan­ken, sieb­zehn­jäh­ri­gen Bei­ne ge­ra­de von sich und hol­te aus der Ta­sche ih­res Man­tels ein Buch her­vor, das einen grau­en Ein­band und auf dem Rücken einen gel­ben Zet­tel mit ei­ner Num­mer hat­te. Zu­wei­len, wenn sie an einen Ab­satz ge­lang­te oder die Sei­te um­wand­te, er­hob sie den Kopf und blick­te in den Gar­ten hin­aus. Die­ser lag fried­lich, in Son­nenglanz ge­ba­det, vor ihr. Das Grün des Ra­sens ward von ei­nem Staub­schlei­er be­deckt, der ihm einen gelb­li­chen An­flug gab. Die Baum­grup­pen auf den Hü­geln mal­ten große dun­kel­grü­ne Fle­cken auf das sat­te Him­mels­blau. Ein Häu­schen mit ei­ner Holz­ve­ran­da lag am Ein­gan­ge des Gar­tens, rote Buch­sta­ben auf ei­nem wei­ßen Schil­de ver­kün­de­ten, dass hier Ver­kauf von Wein und Bier statt­fin­de. Ein Kell­ner lehn­te mü­ßig an ei­ner Holz­säu­le der Ve­ran­da, den Rücken der Son­ne zu­ge­kehrt, die den ab­ge­tra­ge­nen Frack wie Me­tall er­glän­zen ließ.

Auf dem brei­ten Kies­weg ging eine alte Dame lang­sam auf und ab, bei je­dem Schrit­te mit dem Kop­fe ni­ckend. Zer­streut schau­te Rosa über all das hin­weg, und wenn sie sich wie­der auf ihr Buch nie­der­beug­te, ho­ben sich ihre Brau­en mit leich­tem, miss­mu­ti­gem Zu­cken. Sie er­war­te­te je­man­den, des­sen Aus­blei­ben ihr ver­ächt­lich er­schi­en.

Na­tür­lich! War Ro­sas Platz in der Töchter­schu­le leer, so muss­te auch in der Se­kun­da des Gym­na­si­ums eine Lücke sein. Hat­te Rosa es für gut be­fun­den, lie­ber im Stadt­gar­ten als auf der Schul­bank ihre Zeit zu ver­brin­gen, so wäre es von Her­weg Koll­hardt fei­ge und lä­cher­lich ge­we­sen, bei den Bü­chern zu blei­ben. Er ließ sich die­ses Ver­ge­hen nicht zu­schul­den kom­men; ihm fehl­te je­doch bei der Aus­füh­rung sei­ner Flucht jene küh­ne Ruhe, die man an Rosa be­wun­dern muss­te, und so war sein Er­schei­nen zu­wei­len ver­spä­tet. Aber er kam. Hör­te Rosa sei­nen schwe­ren Tritt, dann ver­tief­te sie sich noch eif­ri­ger in ih­ren Ro­man und sah erst auf, wenn er vor ihr stand und sei­ne Ent­schul­di­gung vor­brach­te.

Baron Koll­hardt von Kol­ler­we­gen lieb­te Rosa, und sie ließ es ge­sche­hen. Ein Se­kun­da­ner ist stets ver­liebt, und das hüb­sche Wort »Lie­be« wird im ver­trau­ten Se­kun­da­ner­kreis viel ge­nannt. Aber auch die Schank­sche Schu­le, wie jede Schu­le, be­schäf­tig­te sich viel mit je­ner schö­nen Lei­den­schaft. In der Pri­ma galt es für eine Schan­de, nicht zu lie­ben. Eine jede hat­te ihre »Lie­be« und sprach in ru­hi­gem Ge­schäftston da­von wie von et­was Selbst­ver­ständ­li­chem: »Ges­tern sah ich dei­ne Lie­be, er ging bei uns vor­über.« – »So! Wer ist doch dei­ne Lie­be? Ah so, ich weiß schon!« Und dann ka­men die Ge­schich­ten von be­deu­tungs­vol­len Bli­cken, von Lä­cheln, Be­mer­kun­gen. An Ge­gen­lie­be zwei­fel­te eine Schank­sche Schü­le­rin nie; nur hat­te den meis­ten die Ge­le­gen­heit ge­fehlt, sich ih­rer Lie­be zu nä­hern. Ma­ri­an­ne Schulz hat­te lan­ge nicht ge­wusst, für wen sie sich ent­schei­den soll­te, bis sie end­lich, auf das Drän­gen ih­rer Freun­din­nen, er­klär­te, sie lie­be den Se­kre­tär Fei­er­gro­schen. So­bald nun der Se­kre­tär an der Schu­le vor­über­ging, hieß es: »Ma­ri­an­ne, Ma­ri­an­ne! Dei­ne Lie­be geht vor­über!« – dann stell­te sich das arme Kind – über und über rot – an das Fens­ter und riss die run­den Au­gen weit auf, wäh­rend Herr von Fei­er­gro­schen ru­hig vor­über­ging, ohne zu ah­nen, dass es eine Ma­ri­an­ne Schulz auf der Welt gäbe. Aber im­mer­hin! Ma­ri­an­ne war froh, dass sie eine Lie­be ge­fun­den hat­te. Rosa war zu un­mit­tel­bar und zu leb­haft, als dass sie sich mit die­sen Lie­bes­ge­schich­ten ins Blaue hin­ein zu­frie­den­ge­ge­ben hät­te. Der Se­kun­da­ner Koll­hardt war ihre »Lie­be«. Gut! Sie schrieb ihm einen Brief und be­stell­te ihn in den Stadt­gar­ten. Seit­dem wie­der­hol­ten sich die­se Zu­sam­men­künf­te; Rosa war von ih­ren Mit­schü­le­rin­nen ih­rer Kühn­heit we­gen be­wun­dert und als Au­to­ri­tät in Lie­bes­sa­chen an­ge­se­hen.

Her­weg Koll­hardt sah äu­ßerst gut­mü­tig und lie­be­voll aus, wenn er ver­le­gen vor Rosa stand, den breit­krem­pi­gen Hut vom Kop­fe nahm und sich die feuch­te Stirn trock­ne­te. Er war von be­hag­li­cher Fül­le, die man bei Jüng­lin­gen sei­nes Al­ters nur sel­ten fin­det. Über­all wei­che, run­de Li­ni­en, Arme und Bei­ne droh­ten das blaue Som­mer­tuch des An­zu­ges zu spren­gen; der Rücken hat­te eine kraft­vol­le Wöl­bung, die der gan­zen Ge­stalt et­was männ­lich Rei­fes ver­lieh. Von die­sem mäch­ti­gen Kör­per lä­chel­te ein weiß und ro­tes Ge­sicht freund­lich und kind­lich her­ab, und die klei­nen brau­nen Au­gen glänz­ten ver­schmitzt zwi­schen den ro­ten Wim­pern her­vor. Das kurz­ge­scho­re­ne rote Haar war stark mit Öl ge­tränkt und stand auf­recht um die nied­ri­ge wei­ße Stirn.

»Es war heu­te wirk­lich schwie­rig«, mein­te Her­weg lä­chelnd. »Ich habe enorm klug sein müs­sen.« Rosa zog die Au­gen­brau­en in die Höhe und sag­te: »Was war schwie­rig?«

»Was?« wie­der­hol­te Her­weg und setz­te sich lang­sam auf die Bank. Er stütz­te die Arme auf die Knie und schwenk­te sei­nen Hut wie einen Pen­del zwi­schen den Bei­nen hin und her: »Rosa, wie kön­nen Sie so fra­gen? Ich ma­che mir nichts dar­aus; aber der Di­rek­tor sprach sehr un­höf­lich über mein häu­fi­ges Schwän­zen.«

»Glau­ben Sie, die Schank be­merkt mein Aus­blei­ben nicht?« frag­te Rosa ge­reizt.

»Wie soll­te ich«, er­wi­der­te Her­weg, nahm vor­sich­tig einen von Ro­sas Zöp­fen und be­trach­te­te ihn auf­merk­sam. Rosa ward un­ge­dul­dig: »Was ha­ben Sie nur?« Dann lach­te sie: »Wis­sen Sie, Koll­hardt, dass Sie mit je­dem Tage di­cker wer­den?«

»Hm, ja!« mein­te Koll­hardt nach­denk­lich. »Miss­fällt Ih­nen das?«

»Mir? Sie wis­sen ja, dass mich das nichts an­geht. Nur für Sie wäre es an­ge­neh­mer, nicht so dick zu sein.«

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