Eduard von Keyserling - Eduard von Keyserling – Gesammelte Werke

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Eduard Graf von Keyserling (1855–1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Keyserling war selbst in seinem Stand ein Einzelgänger und gesellschaftlich isoliert. Immer mal wieder vergessen und neu entdeckt gilt Keyserling aufgrund seiner ab 1903 veröffentlichten Erzählungen, Novellen und Romane als einer der wenigen bedeutenden impressionistischen Erzähler.Null Papier Verlag

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An­fangs zwar war Fräu­lein Ina über die­se Wen­dung der Din­ge ein we­nig be­stürzt; aber ihre mu­ti­ge See­le fand sich selbst in die neue Le­bens­la­ge hin­ein. Die gan­ze Fa­mi­lie Herz ver­sam­mel­te sich trau­lich um einen Herd und leb­te in Ein­tracht von dem klei­nen Ver­mö­gen des Fräu­lein Ina, denn Herr Herz hat­te aus sei­ner lan­gen Künst­ler­lauf­bahn nur stei­fe Bei­ne und grei­se Haa­re ge­ret­tet. »Er­tanz­tes Geld«, mein­te er – und er hat­te sei­ner­zeit viel er­tanzt – »sei, weiß es Gott, das un­be­stän­digs­te der Welt!«

Fräu­lein Ina pfleg­te ihre Schutz­be­foh­le­nen mit je­ner zar­ten Auf­op­fe­rung, die be­son­ders al­ten Frau­en­her­zen ei­gen zu sein scheint, de­nen das Le­ben es lan­ge Zeit ver­sagt hat, ihre Lie­be­be­dürf­tig­keit zum Aus­druck zu brin­gen. Die mü­den Füße des Bal­let­tän­zers durf­ten jetzt in be­que­men Pan­tof­feln aus­ru­hen, und die stil­le, ge­ord­ne­te Häus­lich­keit ge­währ­te dem ge­plag­ten Ko­mö­di­an­ten-Her­zen ein tie­fes Be­ha­gen. Herr Herz wur­de mit sei­ner al­ten Schwes­ter selbst zur al­ten Jung­fer. Er be­such­te flei­ßig die Kir­che, ward Mit­glied des Ar­men­ver­ei­nes; sam­mel­te eif­rig die klei­nen Er­eig­nis­se der Stadt, um sie eif­rig wie­der aus­zu­tra­gen. Sah man die Ge­schwis­ter Herz bei­ein­an­der, so fand man mehr männ­li­che Ent­schlos­sen­heit in Fräu­lein Ina als in ih­rem Bru­der.

Auf die klei­ne Rosa ward die äu­ßers­te Sorg­falt ver­wandt. Fräu­lein Ina ließ das Kind nicht aus den Au­gen; es muss­te zu ih­ren Fü­ßen auf dem Tep­pich spie­len, sie sang es des Abends mit tiefer, hei­se­rer Stim­me in den Schlaf; sie nahm es stets in die Kir­che mit. Rosa schlief zwar wäh­rend des gan­zen Got­tes­diens­tes; Fräu­lein Ina je­doch mein­te, der blo­ße Auf­ent­halt in dem hei­li­gen Raum müss­te gut­tun; viel­leicht hoff­te sie auch da­durch ge­wis­se welt­li­che Ein­flüs­se zu ban­nen, die bei der Ge­burt des Kin­des ge­wal­tet ha­ben moch­ten.

Nach­dem Herr Herz sich eine Zeit­lang aus­ge­ruht hat­te, fühl­te er wie­der den Drang nach Be­schäf­ti­gung in sich er­wa­chen, auch quäl­te ihn das Be­wusst­sein, nur auf die Mild­tä­tig­keit sei­ner Schwes­ter an­ge­wie­sen zu sein. Die Stel­le ei­nes Turn­leh­rers am städ­ti­schen Gym­na­si­um war frei. Er be­warb sich um die­sel­be und er­hielt sie. Da­ne­ben er­bot er sich, jähr­lich, von Weih­nacht bis zu den Fas­ten, den her­an­wach­sen­den Her­ren und Da­men des Städt­chens Tanz­un­ter­richt zu er­tei­len.

Das ein­träch­ti­ge Bei­sam­men­le­ben moch­te ei­ni­ge Jah­re ge­dau­ert ha­ben, als Fräu­lein Ina ei­nes Mor­gens ih­rem Bru­der mel­den ließ, er möge beim Früh­stück nicht auf sie zäh­len, da sie, ei­nes leich­ten Un­wohl­seins we­gen, län­ger im Bett blei­ben wol­le. Aber auch um die Mit­tags­stun­de, als er aus dem Gym­na­si­um heim­kehr­te, fand er sei­ne Schwes­ter nicht im Wohn­zim­mer. Er eil­te in ihre Schlaf­kam­mer. Da lag sie bleich und re­gungs­los auf ih­rem Bett. Die klei­ne Rosa saß auf dem Estrich da­ne­ben und spiel­te mit der her­ab­hän­gen­den Hand ih­rer Tan­te. Fräu­lein Ina war tot.

Die­ser Ver­lust muss­te den ar­men Herrn Herz auf das Emp­find­lichs­te tref­fen. Nicht nur die Lie­be zu der treu­en Schwes­ter wein­te in sei­nem Her­zen; ne­ben die­ser tap­fern und kräf­ti­gen Ge­nos­sin hat­te er sich ent­wöhnt, für sich und sein Kind zu sor­gen. Wie eine wohl­tä­ti­ge Vor­se­hung hat­te Fräu­lein Ina um ihn ge­wal­tet und ihm jede Auf­re­gung ei­nes Ent­schlus­ses er­spart. Jetzt, die­ser Stüt­ze be­raubt, fühl­te er sich hilf­los und ver­waist.

Auf die Trau­er­bot­schaft eil­ten vie­le Nach­barn her­bei und staun­ten den al­ten Mann an, der wie ein Kind wein­te, lie­be­voll den Arm der To­ten strei­chel­te und im­mer wie­der­hol­te: »Schwes­ter, was fan­ge ich nun an? – Und die Rosa? – Schwes­ter, dass du das ta­test!«

Herr Klappe­kahl be­merk­te zu die­sem Auf­tritt: »So ei­ner von der Büh­ne hat doch mehr Sen­ti­ment und Aplomb als je­der an­de­re Chris­ten­mensch.«

Ag­nes Stock­mai­er, die alte Die­ne­rin, hüll­te ihre Her­rin in das schwarz­sei­de­ne Abend­mahl­kleid, setz­te ihr die schwar­ze Spit­zen­hau­be auf und leg­te ihr ein Kru­zi­fix in die blei­chen Hän­de. So trug man Fräu­lein Ina zum Fried­hof hin­aus. Der Pfar­rer Ra­ser hielt am Gra­be eine er­bau­li­che Rede, in der er die Ver­diens­te der Da­hin­ge­schie­de­nen nicht ge­nug zu prei­sen wuss­te und ihr rei­chen Him­mels­lohn ver­hieß. Die zahl­reich er­schie­ne­nen Freun­de drück­ten die Ta­schen­tü­cher an die Au­gen und spra­chen halb­laut mit­ein­an­der: »Also ganz plötz­lich?« – »Ja, ein sanf­ter Tod!« – »Gott sei ge­lobt!« – Dann blin­zel­te der eine oder der an­de­re zur hel­len März­son­ne auf und mein­te ge­fühl­voll: »Sie hat ein wah­res Got­tes­wet­ter für ihre letz­te Rei­se.« – Herr Herz stand bleich, eine große Krepp­schlei­fe am Hut, vor der Gruft und blick­te, jetzt ge­fasst, vor sich nie­der. Ag­nes Stock­mai­er trug die klei­ne Rosa auf dem Arm, die, fest in ein schwar­zes Um­schlag­tuch gehüllt, stau­nend all die erns­ten Men­schen an­blick­te und die zar­ten Li­ni­en ih­res Ge­sicht­chens ver­zog, als woll­te sie wei­nen.

Im Haus­halt der Herz’ über­nahm nun Ag­nes Stock­mai­er die Rol­le ih­rer ver­ewig­ten Her­rin. Sie be­sorg­te die Wirt­schaft, er­zog Rosa, ja hat­te auch ge­wis­sen Ein­fluss auf die Ver­wal­tung des klei­nen Ver­mö­gens, wel­ches Fräu­lein Ina ih­rem Bru­der hin­ter­las­sen hat­te. Herr Herz füg­te sich wil­lig in die neue Herr­schaft, froh, sich wie­der sei­ner ge­wohn­ten Sorg­lo­sig­keit hin­ge­ben zu dür­fen. Er ging jetzt mehr aus; saß des Abends im Klub und spiel­te Whist. Sonst blieb al­les beim al­ten. Fräu­lein Schank, die Freun­din des Fräu­lein Ina und Vor­ste­he­rin der städ­ti­schen Töchter­schu­le, kam zu­wei­len, um nach Rosa zu se­hen, und er­teil­te ihr auch den ers­ten Un­ter­richt, als die Zeit dazu her­an­kam.

Zweites Kapitel

Als Rosa Herz ihr sieb­zehn­tes Jahr er­reicht hat­te und Pri­ma­ne­rin der Schank­schen Schu­le war, gab ein je­der im Städt­chen es zu, dass Rosa ein sehr hüb­sches, lus­ti­ges und gu­tes Kind sei. Nur ei­nes ward ihr mit Recht vor­ge­wor­fen: Sie glaub­te be­rech­tigt zu sein, ohne ir­gend­ei­nen trif­ti­gen Grund jede be­lie­bi­ge Un­ter­richts­stun­de ver­säu­men zu dür­fen, nur weil die Son­ne ge­ra­de be­son­ders hell schi­en oder weil, sie sie mein­te, Fräu­lein Schanks Ge­sicht ihr heu­te be­son­ders zu­wi­der war. Wenn ihre Mit­schü­le­rin­nen sich auf die Bän­ke setz­ten und ge­spannt auf die Türe blick­ten, durch wel­che die Leh­re­rin ein­tre­ten soll­te, stülp­te Rosa den brau­nen Som­mer­hut gleich­mü­tig auf den blon­den Kopf und ver­ließ mit ver­bind­li­chem Lä­cheln, als täte sie das Selbst­ver­ständ­lichs­te von der Welt, das Zim­mer. Da­ge­gen ver­moch­ten we­der Straf­ar­bei­ten noch Er­mah­nun­gen, noch die strengs­ten Ver­wei­se et­was aus­zu­rich­ten.

Nach­läs­sig, als gäbe es kei­ne Leh­re­rin, die ihr be­geg­nen könn­te, stieg sie die Stu­fen der Trep­pe hin­ab und ging ih­res We­ges. Sie setz­te die Füße dicht vor­ein­an­der und trat stär­ker mit der Spit­ze auf, was der gan­zen Ge­stalt im ver­blich­nen grau­en Som­mer­män­tel­chen ein leich­tes Hin- und Her­schwan­ken, eine freie, sorg­lo­se Be­we­gung gab, wie man sie oft bei Kna­ben aus dem Vol­ke fin­det, de­ren Glie­der nie durch einen Zwang be­engt wer­den. Die blon­den Haa­re flat­ter­ten un­ter dem ver­bo­ge­nen Hute her­vor; sie wa­ren zu leicht, um lan­ge Ord­nung hal­ten zu kön­nen. Un­ter der ge­ra­den, run­den Nase stand ein sehr be­weg­li­cher Mund mit ein we­nig brei­ten, sinn­li­chen Lip­pen; die Mund­win­kel je­doch wa­ren ganz spitz und hin­auf­ge­bo­gen, was dem Ge­sich­te et­was Klu­ges, Nach­denk­li­ches ver­lieh. Die Au­gen aber wa­ren es, die die­sem Mäd­chen jene fri­sche Klar­heit ga­ben, die den Ge­samtein­druck ih­rer Per­sön­lich­keit bil­de­te; run­de, hell­blaue Au­gen un­ter röt­li­chen Au­gen­brau­en; ein Blau, das für Licht und Freu­de so emp­fäng­lich und ei­nes in­ten­si­ven, fast schar­fen Glan­zes fä­hig ist.

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