Grace Goodwin - Ihr perfektes Match

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Eine Frau. Zwei Männer. Zwei Welten. Wie wird sie sich entscheiden? Miranda Doyle hat monatelang einem geheimnisvollen Doktor vom Planeten Trion in den Armen gelegen. Seine geschickten Hände sind zwar nicht nur im Heilen versiert, aber das lockere, unverbindliche Arrangement zwischen den beiden reicht Miranda nicht. Sie will alles und das Programm für interstellare Bräute garantiert ihr nicht nur einen Mann, sondern ein perfektes Match.Doktor Valck Brax ist in Miranda verliebt, eine Frau von der Erde, die sich wie keine andere seinen Berührungen hingibt. Als er endlich bereit ist sie für immer für sich zu beanspruchen, kündigt er seinen Posten und kehrt mit dem passenden Verpartnerungsschmuck zu ihr zurück. Aber es ist zu spät. Miranda ist verschwunden und hat auf der anderen Seite des Universums einen Prillonischen Krieger für sich gefunden. Captain Trist Treval von der Kampfgruppe Zakar ist ein abgebrühter Krieger. Er hat sein gesamtes Leben im Krieg verbracht und ist berüchtigt für sein erbarmungsloses Wesen und seine berechnende Art. Sie haben ein Match lauten die Worte, die alles für ihn verändern. Er wird alles und jeden zerstören, der ihm seine reizende neue Partnerin wegnehmen möchte, einschließlich des törichten Trionischen Doktors, der auf dem Schlachtschiff aufkreuzt und behauptet, sie würde ihm gehören.Sie hat zwar ein eindeutiges Match, aber wen der beiden wird sie als Partner auswählen?

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Die Tür zu meinem Wohnzimmer schob sich geräuschlos wieder zu und ich folgte ihr in den kleinen Küchenbereich. Zum Glück gab es selbst auf Trion so etwas wie beste Freundinnen. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich ohne sie auf der Erde zurückgeblieben wäre. Hier, auf einem neuen Planeten, brauchten wir uns einfach viel zu sehr. Sie hatte natürlich noch ihren Partner Roark. Und den kleinen Noah, der jetzt dank Roarks Genen gar nicht mehr so klein war. Und Baby Talia. Ich grinste, als ich daran dachte, wie viel Ärger Roark schon bald ihretwegen bekommen würde. Sie war erst fünf Wochen alt und das kleine Mädchen hatte ihren Papa bereits ordentlich um den Finger gewickelt, genau wie ihre Mama.

“Die Flasche sieht etwas anders aus als auf der Erde, aber der Wein schmeckt genauso,” erklärte Natalie und griff nach zwei Gläsern auf dem Tresen. Sie hatte zwei Kinder und sah trotzdem umwerfend aus. Sie war das ganze Gegenteil von mir … groß, blond, verdammt hübsch.

Ich hatte langweilig braune Haare und unscheinbare Gesichtszüge. Ich war nicht sonderlich hübsch, meine Nase war zu lang, mein Kinn war zu spitz, mein linkes Auge war etwas größer als das rechte und ich war nie aus meiner schlaksigen Teenagerphase herausgewachsen. Eine Laseroperation kurz nach Ende der High School hatte meine Kurzsichtigkeit behoben, aber selbst ohne die Brille, die ich fast mein gesamtes Leben lang getragen hatte, fühlte ich mich wie ein neugeborenes Fohlen, das sich mit wackeligen Beinen im Laufen übte. Mit dem Selbstvertrauen hatte es bei mir nie so richtig geklappt. Seit ich Brax kannte, ging es etwas besser, aber ich war immer noch ich.

Mein gutes altes Ich.

“Ich bezweifle, dass eine Flasche reichen wird.”

“So schlimm, hm?” Natalie neigte verständnisvoll den Kopf zur Seite und verzog das Gesicht. “Also ich weiß, wo der Koch den Vorrat aufbewahrt. Aber erst musst du mir verraten, was los ist.”

Natalie machte eine Faust und streckte den kleinen Finger raus. “Schwörst du?”

Ich musste lachen. “Ich schwöre.”

Wie überkreuzten unsere kleinen Finger und besiegelten den Schwur. Zum Glück wusste sie, dass Alkohol nötig war, wenn ich bei ihr einen Notruf absetzte. Genau das brauchte ich jetzt. Eine große Flasche Wein und eine feste Schulter zum Anlehnen, Heulen, Kreischen und Betrinken. Wir waren bereits auf der Erde befreundet gewesen. Nach ihrer Verpartnerung mit Roark war ich ihr dann nach Trion gefolgt. Natalie hatte darauf bestanden, dass ich sie und Noah begleitete. Da Roark ein Senator war, hatte er den Transfer sofort abgesegnet. Ich lebte seit zwei Jahren mit Natalie auf dem Planeten und konnte jetzt Cookies und Eiscreme in der S-Gen-Anlage herstellen. Zwar trieb ich Natalies Mitarbeiter damit in den Wahnsinn, aber ich liebte es, einfach zu backen und hatte sogar gelernt, wie man Kuchenteig und die Zutaten für Schokoladenkekse oder Snickerdoodles—es gab einen guten Grund, warum ich Noahs Lieblingstante war—fermentieren und aufgehen ließ, allerdings hatte ich nicht dasselbe Gespür für guten Alkohol. Den echten Alk. Das flüssige Gold, das sie gerade großzügig in die Gläser schenkte. Gott sei Dank.

Ich brauchte einen ganzen Eimer voll davon. Eine Infusion direkt ins Herz.

Wie eine Gastgeberin reichte sie mir ein reichlich gefülltes Glas. Auf Trion wuchsen keine Weintrauben, jedoch gab es hier eine Frucht mit einem seltsamen Namen, die vergoren wurde. Ich war zwar alles andere als ein Weinkenner, der rauchige Noten und sonst was identifizieren konnte, aber meine Geschmacksknospen erkannten einen guten Wein, wenn sie einen schmeckten und dieses Zeug hatte es in sich.

Natalie nahm ihr eigenes, fast randvolles Glas und ließ sich aufs Sofa plumpsen. “Okay. Jetzt spuck mal aus.”

Ich ließ mich neben ihr aufs Sofa fallen und wir beide wussten, dass sie nicht den Wein damit meinte.

Ich seufzte, winkelte die Knie an und setzte mich in den Schneidersitz. Mehr als ein Monat war vergangen, seit ich Brax das letzte Mal gesehen hatte und ich vermisste ihn. Schrecklich sogar. “Es ist wegen Brax.”

“Schon klar.” Natalie warf mir einen mitleidsvollen Blick zu. “Hast du heute mit ihm geredet? Was hat er gesagt? Ich erwürge den Idioten, wenn er dich schlecht behandelt.”

“Was? Wann? Ich dachte, er ist noch auf Mission.” Wovon zur Hölle redete sie da? Brax war hier? In der Stadt?

Und er hatte mich nicht angerufen?

Natalie, die von meinem Schmerz nichts mitbekommen hatte, redete weiter: “Gestern Abend war er hier und hat seinen Bericht abgeliefert. Ich dachte, er hat dir gesagt, er müsste morgen wieder aufbrechen und dass du deswegen traurig bist.” Ihre hochgezogenen Augenbrauen und sachlicher Tonfall fühlten sich an wie eine kalte Dusche. Brax war hier gewesen … in der Stadt? Er war lebendig und wohlauf und hatte mich wochenlang nicht gesehen.

Ich schüttelte den Kopf und spülte einen Schluck Wein runter. “Nein, das ist es nicht.”

Vielleicht wäre es so gewesen, wenn er mich kontaktiert hätte.

Aber er hatte nicht angerufen. Nicht ein Mal. Keine Nachricht. Keine Kommunikation. Nichts. Ich hatte seit fünf Wochen nichts mehr von ihm gehört und war krank vor Angst gewesen, hatte aber versucht mich auf meine kleinen Schüler zu konzentrieren und mir immer wieder vorgestellt, wie er mitten in der Wüste tot im Sand vor sich hin rottete. Ich hatte mir vorgestellt, wie ihm Skorpione aus den Augenhöhlen kletterten—dabei gab es auf Trion gar keine Skorpione. Ich hatte mich vor lauter Sorge fast verrückt gemacht und gedacht, dass ich letztes Mal einen Fehler gemacht hatte, dass ich ihn missverstanden hatte. Ich konnte es kaum erwarten, bis er wieder nach Hause kommen würde und ich ihn ein für allemal fragen konnte, ob er mein Partner sein wollte. Und er war hier gewesen? In der Stadt? OHNE mich anzurufen?

“Scheiße.” Normalerweise fluchte ich nicht, jedenfalls nicht laut, aber das hier war einfach zu viel auf einmal, als dass ich auch noch meine Zunge hätte im Zaum halten können.

Das letzte Mal mit Brax war ich selig in seinen Armen eingeschlafen, nachdem die Orgasmusschaukel mir ein bisschen zu viel abverlangt hatte. Als ich aufgewacht war, war auch er eingeschlafen. Er hatte gesagt, dass wir nicht viel Zeit hätten, dass er am Morgen wieder losmusste.

Die Vorstellung, dass er verschwinden würde—schon wieder—, war einfach zu viel gewesen. Ich hatte es einfach nicht ausgehalten, mich von ihm zu verabschieden. Schon wieder.

Und nach dem, was er gesagt hatte, als ich an die Schaukel geschnallt war und er mich gefickt hatte— eines Tages wirst du wunderschön aussehen, Miranda, wenn dein Partner dich gebührend schmücken wird— , war klar, dass ich nicht bleiben konnte. Dass ich ihn nicht verabschieden konnte. Mir war klar geworden, dass er keinerlei Absicht hatte irgendwann mein Partner zu werden. Er hatte offen von einem anderen Mann gesprochen, der diese Rolle übernehmen würde, und zwar während er bis zu den Eiern in mir vergraben gewesen war.

Es sah mich mit einem anderen Partner. Nicht mit ihm.

Und so hatte ich mich mitten in der Nacht hinaus geschlichen. Zum ersten Mal seit Monaten hatte ich mich hinterher geschämt. Unser einvernehmliches Arrangement war mir irgendwie billig vorgekommen.

Ich nahm einen großen Schluck Wein. Dann noch einen.

“Na guuut.” Natalie zog das Wort in die Länge. “Was ist also los?”

“Ich glaube, du hattest recht,” sprach ich schließlich.

Ihr Mund stand offen und sie starrte mich mit großen Augen an. “Wie spät ist es?”

“Was?” fragte ich und runzelte die Stirn. “Halb neun vielleicht? Warum?”

“Weil du sonst nie sagst, dass ich recht habe. Das muss ich festhalten.”

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