Kapitel 40 40 Die Halskette glänzt, doch vielleicht bezieht sie all ihre Macht von der Kraft des jungen Mannes. Also versuchst du, ihn zu wecken. Du schaust nicht auf die Wasserfarben, während diese zu einer homogenen Masse zusammenlaufen, bunt und von einer ekelerregenden Festigkeit, und langsam auf dein Bein zukriechen. »Kommen Sie schon, Henry! Wachen Sie auf!« Du schüttelst ihn. Doch der Junge schläft, deinen Schreien und seinem markerschütternden Gekreisch zum Trotz. In seinen Albträumen sieht er etwas, das ihn in den Wahnsinn treibt. Etwas Titanisches und Groteskes. Die üble Masse aus Farbe erreicht dich und berührt deinen Stiefel. Sie kriecht hinein und löst ihn auf, als handle es sich um eine wirklich starke Säure. Falls sie deine Haut berührt, kannst du dich von deinem Bein verabschieden … »Henry, wachen Sie auf, kommen Sie wieder in die Wirklichkeit zurück!«, schreist du und spürst die Gegenwart des Ungeheuers dort unten, das widerwärtige, brodelnde Geräusche macht. »Wachen Sie schon auf!« Weiter bei 41
Kapitel 41 41 Plötzlich blickst du zur Seite und siehst sie: die Kaffeekanne! Es wird Henry wehtun, aber es ist die einzige Möglichkeit, ihn wieder in die Wirklichkeit zurückzuholen. Du öffnest die Kanne. Nach ihrem Gewicht zu urteilen, muss noch etwas siedend heiße Flüssigkeit darin sein. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden, schüttest du sie auf den Kragen von Wilcox’ Hemd. Er wacht (tatsächlich) auf und gibt einen anderen Schrei von sich als zuvor. Kurz darauf hört die Halskette auf zu schimmern und verfällt zu Staub. Die Farbmasse löst sich ebenfalls auf, als wäre sie nur ein Albtraum gewesen. Das Produkt eines üblen Traums. Ihr seid gerettet! Der junge Mann, leichenblass, blickt dich mit aufgerissenen Augen an. »Ich … Ich habe von einer Insel geträumt …«, murmelt er. Dann bricht er auf dem Boden zusammen. Er ist nur in Ohnmacht gefallen, braucht aber ein paar Stunden, um wieder zu sich zu kommen. Als es soweit ist, bist du immer noch da und bittest ihn, dir von der Insel zu erzählen, die er in seinen Albträumen gesehen hat. Befrage ihn bei 99
Kapitel 42 42 Der Gang scheint eine gute Idee zu sein, aber der Brunnen ist näher. Und er ist eng genug, dass das Ungeheuer nicht seinen enormen Kopf hineinstecken kann. Ohne weiter nachzudenken, springst du hinein und betest, dass der Schacht nicht allzu tief ist – denn sonst stirbst du nicht durch dieses Überbleibsel aus dem Jura, sondern durch den Sturz ins Nichts. Nichts, meinst du? Ja, das scheint das einzige zu sein, was es dort unten gibt. Es scheint, dass du eine Ewigkeit fällst und fällst. Du stürzt derart lange in die Finsternis hinab, dass du anfängst zu glauben, du wärst verrückt geworden und all dies sei nur Einbildung. Weiter bei 43
Kapitel 43 43 Du stürzt immer weiter, bis du von einem Strudel aus kaleidoskopischem Licht aufgefangen wirst, der dich schüttelt und rüttelt wie eine Puppe … Daraufhin gleitest du durch etwas anderes als lediglich eine Barriere zwischen Räumen oder Realitäten. Du fällst durch die Zeit! Unergründliche Wesenheiten erschnüffeln dich aus den Winkeln der Realität und jagen dich … Du spürst, wie sich ihre blinden Sinne auf dich richten und wie furchtbare Träume durch den Dunst der Zeit rutschen und gleiten … Mit jeder Sekunde kommen sie näher. Und dann durchquerst du einen Knoten, der mit kosmischen Unwahrscheinlichkeiten verbunden ist. Du hast keine Ahnung, wie, aber du kehrst zum Anfang deines Abenteuers zurück. Weiter bei 1
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Kapitel 108
Kapitel 110
Kapitel 111
Bestiarium
Cthulhus Ruf
Kapitel I: Der Schrecken In Ton
Kapitel II: Der Bericht Von Inspector Legrasse
Kapitel III: Der Wahnsinn Aus Dem Meer
Wie oft wolltest du schon schreien: »Lass das, du Idiot!«, wenn du ein Buch gelesen oder einen Film gesehen hast?
Hier hast du die Gelegenheit dazu! Auf den Seiten dieses Buches findest du viele Handlungsmöglichkeiten. Während du es liest, musst du entscheiden, was du tun willst. Deine Entscheidungen bestimmen, ob du deine Nachforschungen erfolgreich abschließt, eines grausamen Todes stirbst oder den Rest deiner Tage in einer Irrenanstalt zubringst.
Du allein bist für dein Schicksal verantwortlich. Es liegt an dir, die Welt zu retten (oder zu verdammen). Es ist ganz einfach: Sobald du gelesen hast, was passiert, folgst du den Anweisungen und findest heraus, welche Folgen deine Entscheidungen haben. Bedenke aber, dass du nicht zurückgehen solltest, also lies deine Wahlmöglichkeiten sorgfältig und denke nach, bevor du dich entscheidest.
In den Choose Cthulhu -Büchern lebst du nicht nur in der Welt, die H.P. Lovecraft geschaffen hat, sondern bekommst auch die Möglichkeit, seine Schöpfungen nachzuerleben. Glaubst du, dass du die Kinder des Meisters überlisten kannst?
Oh, und nur für den Fall: »Ph’nglui mglw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn.«
Entdeckt unter den Papieren des verstorbenen Wayland Thurston aus Boston:
»Von solch großen Mächten oder Wesen mag es einen Fortbestand geben, (…) einen Fortbestand einer längst zurückliegenden Zeit, als sich das (…) Bewusstsein vielleicht in Gestalten und Formen manifestierte, die sich vor den Gezeiten der voranschreitenden Menschheit lange zurückgezogen hatten, (…) Formen, über die Poesie und Legende allein flüchtige Erinnerungen zurückließen und sie Götter, Ungeheuer, mythische Wesen aller Art nannten …
Algernon Blackwood
Es ist der Winter des Jahres 1926. Du gibst dich in deinem Haus in Boston, Massachusetts, dem Müßiggang hin und beobachtest durchs Fenster den fallenden Schnee. Draußen ist es bitterkalt, und obwohl die Zeitungen nicht vor übermäßigem Schnellfall gewarnt haben, so ist er doch wie von Zauberhand aufgetaucht und bedeckt nun den Norden des Landes. Alles liegt unter einer Schneedecke, von den Countys von New England bis zur Grenze zu Kanada. Gottseidank hast du einen Kamin.
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