Eduard Breimann - Der Tod hat ein Gesicht

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Auch in seinem zweiten Band schildert Eduard Breimann mit großer Intensität Probleme, die uns allen geläufig sind und auf zu Herzen gehende Weise dargestellt und vertritt werden. Hier geht es um eine SS-Vergangenheit, die Folgen falschen Handels, Erziehungsprobleme, die längst der Vergangenheit angehören sollten, um die Ausgestoßenen unserer Gesellschaft, seien es Penner oder HIV-Infizierte. Es sind wieder meisterhaft behandelte Themen unserer Zeit.Eduard Breimann wurde in Aachen geboren, wuchs im Münsterland auf und lebt seit vielen Jahren in einer rheinischen Kleinstadt. Als Informatiker war er lange Zeit in einem Großunternehmen tätig. Seine Leidenschaft galt schon immer dem Schreiben: ständig als Journalist für Zeitungen und Zeitschriften, dann als kenntnisreicher Historiker und Autor von drei Bänden über regionale Geschichte. Es folgten zahlreiche Kurzgeschichten, preisgekrönt, in Anthologien und schliesslich in zwei Sammelbänden veröffentlicht, in denen Probleme des heutigen Lebens einfühlsam dargestellt, Schwierigkeiten des Miteinanders und die Existenz von Außenseitern geschildert werden. Im Frühjahr 2007 erschien mit «Das fremde Land» sein erster Roman, in dem das Schicksal ehemaliger Zwangsarbeiter in Deutschland, während der Kriegszeit und bei einem heutigen Besuch in Deutschland, in anrührender Weise dargestellt wird. Mit «Das Projekt Hannibal» erreicht er ein neues Niveau seiner literarischen Tätigkeit und reiht sich ein in die Riege lesenswerter Thriller-Autoren.-

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Er arbeitet eigentlich schon lange nicht mehr, aber als der Gutsbesitzer ihn gefragt hat, ob er nicht einmal im Jahr die Auswahl der zu fällenden Bäume übernehmen könne, da hat er sofort zugesagt.

„Sagt der doch glatt, es gäbe im ganzen Umkreis keinen, der mehr davon verstünde als ich. Wollte mich wohl ködern, der alte Gauner“, erzählt er mit unverhohlenem Stolz, bevor es an die Holzauswahl geht.

Ralf springt auf, klopft sich den Waldboden von der Hose und nimmt Onkel Franz den Farbtopf aus der Hand. Sie gehen tiefer in den Eichenwald, laufen scheinbar ziellos den Hügel herunter; mit suchendem Blick bewertet Onkel Franz die alten Bäume. Hin und wieder befühlt er ihre Rinde, blickt senkrecht am Stamm hoch, sucht totes Holz oder abgebrochene Äste.

Ab und zu verharrt er, fasst den Stamm an, streicht über die Rinde und nickt bedächtig, öffnet die Farbdose und malt ein großes X auf den Stamm, genau in Augenhöhe. Seltener, nur bei besonders schön gewachsenen Stämmen, setzt er ein S hinzu. Das soll „Selbstverbrauch“ heißen, erklärt er und das sei die Nachricht für die Holzfäller, den Stamm nicht abzutransportieren.

„So ähnlich haben sie damals die Juden gekennzeichnet! Frei zum Abschuss!“, sagt er grimmig dem Stamm, den er gerade anmalt.

„Mit Farbe?“

„Hab dich ganz vergessen, Junge. – Nein, anders; aber sehr deutlich und wirkungsvoll. Ach Quatsch, was soll das alles.“

„Warum magst du nicht darüber reden, Onkel Franz?“

„Worüber?“

„Na, das mit den alten Zügen und mit den Juden. Ich bin ja nicht doof!“

„Nein, das bist du nicht. Aber noch sehr, sehr jung.“

„Und? War das denn schlimm, das mit den alten Zügen? Du sagst mir nie was.“

Er antwortet nicht, erledigt wortlos sein Tagespensum. Die Holzfäller wollen am nächsten Morgen mit der Arbeit beginnen; der Gutsbesitzer macht mächtig Druck, weil er Geld braucht.

Am frühen Nachmittag erreichen sie den Waldrand auf der anderen Seite. Von hier erblicken sie den Fluss, der breit und schwarz, sehr langsam durch die Wiesen strömt. Dahinter dehnt sich flaches Weideland bis zum Horizont.

„Hier machen wir Rast; der Ausblick ist schön; er hat fast kein Ende; ich mag das, wenn etwas ohne ein Ende erscheint“, sagt Onkel Franz und sie setzen sich auf den alten Baumstamm, an dem die morsche Rinde in Fetzen hängt; Käfer krabbeln geschäftig über den Stamm, lassen sich kaum stören.

Sie packen ihre Brote aus, die sie in Umhängetaschen, zusammen mit einer Blechflasche voll Tee, auf dem Rücken getragen haben. Sie essen, trinken, betrachten die Fischreiher, die angeberisch über die Wiese stolzieren, beiläufig ins Wasser schielen und ansonsten nichts tun.

Er spricht ganz leise, kaum vernehmbar, wischt sich dabei mit dem Handrücken über den Mund. „Du weißt, was ich im Krieg gemacht habe?“

„Na klar. Du warst bei der SS; ich hab doch deine Nummer gesehen. – Und vorher warst du Polizist; da haben sie dich und Bruno, deinen Freund, zur SS eingezogen – hast du mal erzählt.“

„Genau! Hast gut aufgepasst. Was wir da machen mussten, das weißt du aber nicht? Du hast mich nie gefragt.“

„Warum? Was habt ihr schon gemacht? Gekämpft, geschossen, Verbrecher erschossen, Partisanen aufgehängt und so was.“

„Junge, Junge! Habt ihr das in der Schule gehört?“

„Auch! Und gelesen hab ich eine Menge. Gibt doch viele spannende Soldatenbücher. Hab ich aus der Bibliothek der Kirche – die hole ich mir jeden Sonntag nach dem Gottesdienst. War schon toll, was ihr damals gemacht habt.“

„Glaubst du? – Ich will dir meine Geschichte erzählen – wenn du willst. Sie ist nicht schön, toll schon gar nicht. - Aber das mit den Zügen, das kommt auch darin vor.“

„Ich bin schon dreizehn! Mir kannst du alles erzählen – alles.“

Es wird still; Ralf wartete gelassen und gleichzeitig gespannt. Wenn Onkel Franz erzählt, muss man Zeit haben und hier im Wald, da haben sie immer alle Zeit der Welt.

Er kennt seinen Onkel Franz gut; da ist er sicher. Er ist der netteste Mann, den er kennt. Eigentlich ist er nicht sein richtiger Onkel, aber da spricht man nicht drüber, hat seine Oma gesagt, die mit ihm zusammen ist.

Nach dem Krieg ist er angekommen und hat als Möbelschreiner auf dem Gut gearbeitet. Den Beruf hätte er früher, bevor er Polizist wurde, gelernt, hatte er Ralf erzählt. „War damals so. Konntest nur Polizist werden, wenn du vorher was Anständiges gelernt hattest.“

Ralf hat ihn oft beobachtet, wenn er mit seiner schwieligen Hand über das glatt gehobelte Holz streicht – zärtlich, genau so, wie er seinen Kopf streichelt, wenn er ihn tröstet. Und das ist oft der Fall in der letzten Zeit, wenn er mit Mutter über Kreuz liegt, weil die so viele Sorgen hat – und ihn nicht verstehen will. Bei ihm fühlt er sich sicher und geborgen – eigentlich nur bei ihm.

„Im Februar 42 sind wir abgefahren, in so einem Zug – aber mit Fenstern. Bruno und ich sind zusammen geblieben – aus Zufall wohl. Wir wurden ins Generalgouvernement verlegt, also nach Polen – genauer, nach Warschau. Da war dieses Judengetto. Wir mussten täglich Juden rausholen, verladen und wegschicken. Da gab es vor der Mauer, mitten zwischen hohem, abgestorbenem Gras und krüppeligen Büschen, einige Gleise – einen vergammelten Verschiebebahnhof.“

„Da wurden die Juden verladen, stimmt´s?“

„Ja, da wurden die Juden verladen. - Hast du einen Freund?“

„Ja – David; er ist Jude, sagt er wenigstens. Aber bei ihm weiß man nie ob er daran glaubt, weil ...“

„Aha! Macht dir das was?“

„Was? Das mit dem Juden? Wieso? Sollte es das?“

„Nein, nein! Ich meine nur. Ich habe in Warschau, im Getto, viele Juden gesehen – danach nie mehr.“

„Hast du welche umgebracht?“, fragt Ralf leise, mit verschwörerischer Stimme, Vertrauen signalisierend.

Franz antwortet nicht, blickt ihn nur forschend an, als wolle er prüfen, wie die notwendige Antwort wirken würde. Mit der klobigen Rechten fegt er ein paar Brotkrümel von der Hose, stiert auf den trägen Fluss, als suche er dort eine Antwort.

„Nicht direkt, will ich mal sagen. Wir haben bei dem Aufstand im Getto natürlich geschossen. Aber ob ich einen getroffen oder getötet habe, weiß ich nicht.“

„War ja auch richtig wie im Krieg, oder?“

„Ja, das war Krieg. Da hatte ich auch keine Probleme mit. – Die hatte ich erst später, nach diesem Tag.“

„Da hast du welche erschossen, ja?“

„Nein! Du hast eine völlig falsche Vorstellung – und wie du das sagst. Deine Bücher sollte ich mir mal ansehen. Das war kein Spiel. Und jemanden erschießen oder umbringen ist furchtbar, es ist das Letzte, was man tun sollte.“

„Ich hab immer gesagt, dass du keinen umgebracht hast – mit Gas oder so.“

„Nein, aber ich war dabei, wenn sie die Juden auf dem Verschiebebahnhof in Viehwagons und andere Güterwagen verladen haben. Das war nach der Gettoauflösung. Sie brachten sie alle ins Konzentrationslager; Treblinka hieß das. Viele wurden dort umgebracht, auch vergast. Aber selber einen getötet? Nein, da hatte ich nichts mit zu tun.“

„Habt ihr viele Juden verladen?“

„Was nennst du viele?“

„Mehr als tausend?“

„Mehr – eine Menge mehr.

„Unser Kaplan hat im Religionsunterricht mal darüber gesprochen. Er meinte, es wär schon hart gewesen, aber die Juden wären auch nicht unschuldig. Immerhin hätten sie Jesus umgebracht; brutal und unmenschlich. Die meisten Juden hätten keine Seele, sagte er.“

„Wenn er meint. Der muss es ja wissen. Direkt nach dem Kampf in Warschau haben sie siebentausend Juden vergast; und dreißigtausend erschossen. Auch brutal und unmenschlich, oder? Ob das reicht, als Rache für den getöteten Jesus? Wie viel will denn dein Kaplan dagegen aufrechnen? Was meinst du?“

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