Jürg Halter - Gemeinsame Sprache

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"Gemeinsame Sprache" lautet der Titel des neuen Bandes von Jürg Halter, einem der wichtigsten deutschsprachigen Lyriker seiner Generation. Seine Gedichte werfen kaleidoskopartig Schlaglichter auf unser Sein und unser Zusammenleben. Sie erzählen vom Gemeinsamen und vom Trennenden; melancholisch, mutig, zornig und auch ironisch. Die Gedichte sprechen von der Vereinsamung in Städten, vom Drogenrausch in den Clubs, sie beschäftigen sich mit streunenden Katzen, suchen nach der besten Gesellschaft, erkunden die Farbe Blau, erfinden das niemals niemanden verletzende Abc. Und immer wieder loten sie die Tiefen der Liebe aus.
Kunst
Wenn ich für meine Antwort auf die Frage,
ob ich von der Kunst leben könne,
jedes Mal Geld kriegte,
könnte ich alleine von dieser Frage leben.
Aber das wäre keine Kunst.
"Es gehört zur wunderbaren Leichtigkeit dieser anrührend schönen Liebesgedichte, dass sie immer wieder einen Hauch von Heiterkeit zeigen, einen Glauben an die Hochseilartistik der Sprache, in der dem Leser nicht weniger zukommt, als der rettende Fänger zu sein."
Angelika Overath, Neue Zürcher Zeitung

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Der Raum krümmt sich und wir uns

in ihm – ich woge in Gedanken.

Unsere Körper folgen unseren Schatten,

wir verformen uns, werden zu Ellipsen.

Kullern benommen die Milchstraße runter,

die in den Mikrokosmos unserer Köpfe führt.

Die Nichtexistenz von Räumen liegt außerhalb

unseres unendlich beschränkten Verstandes.

Sehen wir in die Weite, blicken wir als zerstäubende

Wechselwirkungen in die Materie – wir sind Weich-

körper mit festen und sich ändernden Überzeugungen.

Vielleicht gibt es uns nur, wenn wir grad gedankenlos sind.

Das unvermeidbar an die Sprache Gebundensein:

ein Zeigefinger, der leicht gebeugt auf den Himmel zeigt.

Beständig sein können, was man fühlt, ohne Differenz?

Ein zeitloses Lächeln durchzuckt das Universum.

Das kosmische Gedicht, das jemand vor Zeiten zu rezitieren begann

und dessen letzte Strophe voraussichtlich seine erste ist.

II

Wir schaffen das

Gute Menschen

Für Unnachgeborene

Es gibt kein reines Wasser mehr,

atmen fällt nicht leichter,

es wird nicht mehr kälter,

Mobilität kennt kein Weniger,

Gletscher wachsen nimmer,

Das haben wir uns verdient.

Wir sind gute Menschen.

Meeresspiegel senken sich nicht,

Böden verdauen kein Gift ohne Unterlass.

Das Endlager für all unseren Müll

werden wir niemals finden und wenn,

wird’s unverschämt klein sein.

Das haben wir uns verdient.

Wir sind gute Menschen.

Leisten uns den Luxus zu verzichten

und unter Applaus darüber zu sprechen.

Doch heißt Verzichten nicht,

dass wir auf irgendetwas verzichten müssen.

Die Grundbedürfnisse mehren sich,

sind niemals zu befriedigen.

Wir schaffen das.

Viele von uns noch unversehrt von Kriegen,

wenige unberührt von Erzählungen darüber.

Wir verdienen nichts als Wachstum,

das uns nachhaltig vernichten wird.

Immerhin wird die Erde für uns tröstlich

langsam unbelebbar – definiere Hoffnung.

Wir schaffen das.

Können bis zuletzt vom Glauben zehren,

dass wir etwas hätten dagegen tun können.

Selbstbestimmt leben und sterben,

selbstbestimmt tot sein,

wer’s glaubt, wird selig.

Wir sind gute Menschen.

Wir schaffen das.

Die einzig wirklich relevante Frage

auf globalen Podien aber bleibt:

Wer kommt für die Kosten

der nicht enden wollenden

Selbstzerstörung auf?

Lasst uns drüber schlafen.

Wir schaffen das.

Die Schatten unserer Hände kreisen

über weißem Papier.

Im Namen des heiligen Nichts

verschweigen wir dieses Gedicht.

Da fallen Steine von unseren Herzen.

Weltgeschehenmüde heben wir sie

gegen die Sonne: Bernsteine!

In jedem von ihnen schläft ein Mensch.

Die Zukunft wird zur Trauer um etwas,

das nicht mehr ist.

Wir sind gute Menschen.

Wir schaffen das.

Überlassen unser Haus nicht kampflos

den Ratten, die zuerst wir selber sind.

Lasst uns jetzt der Blumen gedenken,

die nach uns blühen werden,

den neuen Blumen,

die wir nicht mehr sehen,

nicht mehr riechen können.

Lasst uns der Welt nach uns gedenken,

die uns zu Füßen liegen wird wie keine davor.

Schichten

Dieses Gedicht soll an Gedichte erinnern,

auf die längst kein Auge mehr trifft.

Dieses Gedicht soll sich ausmalen,

wann es selbst vergessen sein wird.

Dieses Gedicht soll dir sagen, wie du dich gerade fühlst,

ohne es auszusprechen – erinnerst du dich?

Blick aus der Vergangenheit

Bin außer mir, mein Gedächtnis: eine geplünderte Burg,

ich als Geist darin lebend – oder als Geisterjäger

vor dem Kamin, nach erfolgloser Jagd

meine Hände wärmend.

Im Licht des Feuers flackern, gemalt in Öl,

die Gesichter meiner Vorfahren auf,

gehängt in einem weitläufigen Saal,

durch den ich mit einem Becher Wein schreite,

mit ihnen so lange Zwiesprache haltend,

bis ich filmreif in der Gegenwart ankomme

und auf einen Balkon trete:

Im Licht einer elektrischen Straßenlampe

schwirren zahllose Mücken ihrem Tod entgegen,

am Himmel glaube ich Glänzendes zu sehen.

Ich kneife die Augen zusammen, vermag jedoch weder die aus dem Dienst entlassenen Satelliten und Raumsonden noch deren zusammenprallende Teile zu erkennen. Diese Artefakte in der Erdumlaufbahn werden dereinst nicht mehr über mich erzählen, als dass ich im Jahre 2019 staunend hier, im Schatten einer Burgruine gestanden haben werde und erschüttert dachte: All die Vorfahren in mir, ich könnte platzen!

Pionier ohne Grund

Steige hoch zu dir,

der du eine mir

über den Kopf

gewachsene Idee

eines Anderen bist –

oben angekommen,

stecke ich eine

Stange in die Luft,

daran ein Fähnchen,

das mein Gehirn

im Profil zeigt;

in alle Richtungen

verweht.

Unsere Namen

Allen Planeten haben wir unsere Namen gegeben.

Sprache greift sehr weit in den Raum,

das ist, was gesagt werden kann.

Doch verstehen wir uns selbst

nicht mal bis zur Nasenspitze;

wenig drunter schnalzen unsere Zungen

in der Unendlichkeit nach einem Quäntchen Resonanz,

sprechen leise zweifelnd unsere Namen aus.

Gott vor dem Urknall

Was könnte ich nun tun?

Wie bring ich’s zustande?

Wie lange soll es dann halten?

Über welche Dimensionen denke ich nach?

Und wenn es schiefläuft?

Die Fragwürdigkeit des Menschen

»Die Fragwürdigkeit des Menschen ist unantastbar.« Dexter & Retrogott

Das Klirren von Glas lässt dich

aus dem Schlaf schrecken,

du starrst durch ein zerbrochenes

Fenster in die Dunkelheit.

Ein kühnes Wort zieht dich unter

der warmen Bettdecke hervor –

du kannst es nicht aussprechen,

halb befreit und halb befangen

Stößt du dich von der Bettkante ab,

schwimmst hinaus ins Dunkle,

wo du Wasser für einen Kaffee aufsetzt;

komisch allein, komisch nüchtern.

Hast du es denn vergessen?

Die Fragwürdigkeit des Menschen,

sie ist unantastbar.

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