Alina Schwermer - Wir sind der Verein

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Der Fußballverein als Renditeobjekt? Insolvenzen? Arrogante Vereinsfunktionäre? Immer mehr Fans suchen nach Alternativen zum kommerzialisierten Fußballbetrieb und gründen oder übernehmen eigene Vereine. Alina Schwermer hat die interessantesten Beispiele in ganz Europa besucht und mit vielen Protagonisten gesprochen, zum Beispiel in England, Österreich, Spanien, Kroatien und Israel. In Deutschland erzählt sie von Mitsprache beim traditionellen e.V. Schalke 04, beim neuen Fanverein HFC Falke, der sich vom HSV abspaltete, und beim Online-Projekt von Fortuna Köln. In eindrücklichen Porträts schildert sie den Kampf um einen besseren Fußball.

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„Ach, das ist ja wirklich möglich.“

Wie aber kommen sie dazu? Was bringt Fans dazu, ihren Verein zu verlassen? Lust auf Amateurfußball ist es jedenfalls nicht. Auch kein Protest gegen den Kommerz des englischen Profifußballs, wie es später oft erzählt wird. Eher eine Notsituation, in der es kaum eine Alternative gibt. Der Außenseiter FC Wimbledon (übrigens sehr schnöde von einem Milliardär geführt und in dieser Hinsicht sicher kein Underdog) verliert in den 1990er Jahren rapide den Anschluss an die boomende Premier League. Schon 1991 muss der Verein aus dem alten Stadion Plough Lane ausziehen, weil es den Sicherheitsanforderungen nicht mehr genügt. Es ist der Beginn eines rapiden Niedergangs. Der damalige Klubbesitzer Sam Hammam verkauft das Stadion für acht Millionen Pfund – und er lässt, wie sich später herausstellt, seine eigene Firma die Hälfte davon einstreichen.

Der heruntergewirtschaftete FC Wimbledon also braucht ein neues Stadion, damit beginnt die Standortsuche. Mal soll der Klub nach Wales ziehen, dann eben nach Dublin. Dass der Verein aus Süd-London in einen anderen Staat ziehen soll, ist nicht absurd genug. Und die Beziehungen zwischen Führung und einem Großteil der Fans, die sich an die Plough Lane zurückwünschen, werden schlechter. 1995 passiert in Wimbledon etwas Neues: Es gründet sich die WISA (Wimbledon Independent Supporters Association), um die Positionen der Fans gegenüber der Klubführung zu vertreten. Sie werden das zwar nicht besonders erfolgreich tun, aber es ist ein Signal von Aufruhr.

Auch an anderen Orten in England entstehen zu dieser Zeit die ersten Fanverbände und Interessensvertretungen. „In den 1990er Jahren hat sich das Spiel geändert“, sagt der Autor Jim Keoghan, der das Buch „Punk Football“ über englische Fanvereine verfasst hat. Er selbst ist kein Freund des neuen Reichtums im englischen Fußball: „Die Premier League ist Fußball von der schlimmsten Sorte. Fans wurden immer mehr gemolken und marginalisiert, und daraus entstand eine Reaktion.“ Wer als Klub in der Premier League bestehen will, muss jetzt deutlich größere wirtschaftliche Risiken eingehen als früher; eine Lawine von Vereinen gerät durch den extremen Konkurrenzkampf in finanzielle Schwierigkeiten. 1997 übernehmen beim AFC Bournemouth in finanzieller Not zum ersten Mal Anhänger eine Mehrheit der Anteile.

„Am Anfang war Fanführung der letzte Ausweg“, sagt Niamh O’Mahony, die sich bei Supporters Direct Europe für Fanvereine engagiert und selbst beim fangeführten irischen Verein Cork City aktiv ist. „Aber dann wurde es allmählich zu einer ernstzunehmenden Alternative. Ich werde immer als Erstes gefragt: Wie soll Fanführung funktionieren? Es ist kein Geheimnis dabei. Man heuert Leute an, die Erfahrung haben und den Klub führen können, so wie es ein Privatbesitzer täte. Und dann führt man den Verein nachhaltig.“ Meist geht das über einen Supporters’ Trust, eine Faninitiative, die Anteile am Klub hält oder ihn komplett besitzt. Anhänger können dann ihren Anteil kaufen und damit eine Stimme erwerben. „Die Leute warten darauf, dass jemand vorangeht“, sagt O’Mahony. „Wenn ein Klub in einem Land etwas anstößt, kommen die anderen nach. Sie sagen: Ach, das ist ja wirklich möglich.“

Noch ist jedes Stadion Übergangslösung Erst 2019 soll es zurück in die neue - фото 5

Noch ist jedes Stadion Übergangslösung. Erst 2019 soll es zurück in die neue, alte Heimat Plough Lane gehen.

In Northampton und Bournemouth brodelt es zum ersten Mal. Aber die erste Neugründung, der erste wirkliche Fanverein, das ist der AFC Wimbledon 2002. Entstanden aus dem Trauma, dass der eigene Verein in eine völlig fremde Stadt verlagert wird; entstanden aus Wut und Trotz und jahrelangem Streit. Der ursprüngliche Verein geht 2002 nach Milton Keynes und trägt bald den Namen Milton Keynes Dons. Und etwa 4.600 Fans, rund ein Drittel der Anhängerschaft, besuchen in ihrer Heimatstadt das erste Spiel des neuen AFC Wimbledon, der keinem Investor, sondern seinen Anhängern gehört.

„Fanführung ist nicht für jeden“

Die Geschäftsstelle des AFC Wimbledon sieht immer noch amateurhaft aus. Sie liegt versteckt im kleinen Stadion Kingsmeadow, wo der Verein 2017 seine Heimspiele austrägt, bis es 2019 in die neu gebaute, alte Heimat Plough Lane gehen soll.

Es ist ein heißer Nachmittag im Mai. Ein paar Kinder kommen gerade in Sportklamotten vom Training, und in der engen Geschäftsstelle, die in die Stadionkatakomben gequetscht ist, arbeiten noch Freiwillige. Kleine Büros, die unerwartet im Gang auftauchen, wenig Licht, familiäre Atmosphäre vor schmucklosen weißen Mauern. Von Hand beschriebene Whiteboards. Das Gebäude ist Fußballprovinz. Aber der AFC Wimbledon selbst, der 2002 in der Combined Counties League von fast ganz unten startete, ist wenig provinziell. Der Fanverein ist mittlerweile ein Drittligist, ein Profiklub. Sie planen den Weg in die zweite Liga, sobald das neue Stadion genug Publikum zieht, und das ist nicht unrealistisch: Für 11.000 Zuschauer ist es gedacht, und alles andere als regelmäßiger Ausverkauf wäre eine Überraschung.

Der AFC Wimbledon, das ist die Fangeschichte aus dem Drehbuch. Bisher ist kein englischer Fanverein sportlich so erfolgreich gewesen wie Wimbledon. Sie haben den Durchmarsch von den Niederungen des Amateurfußballs in die dritte Liga geschafft. Einen neuen Landesrekord von 78 Spielen am Stück ohne Niederlage. Aufstieg um Aufstieg um Aufstieg, Zuschauerrekord um Zuschauerrekord. Und vor allem hat keiner es geschafft, sich so gut zu vermarkten. Zig Bücher sind über die erst fünfzehnjährige Vereinsgeschichte erschienen, Dokumentationen, Bildbände, ungezählte Zeitungsartikel im In- und Ausland. Der AFC Wimbledon ist jedem Fanverein ein Begriff und vielen ein Idol.

Im Kingsmeadow Stadion sind sie Anfragen von Journalisten gewohnt; ein Buch über Fanvereine mit einem Wimbledon-Kapitel? Ah ja, na klar. Aber sie nehmen sich die Zeit, als wäre es die erste Geschichte, nicht die hundertzwanzigste. Werden sie des Hypes nie müde? Sie sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. „Wenn Leute wissen wollen, wie Fanvereine funktionieren, kommen sie zu uns“, sagt Erik Samuelson schlicht. Er ist Geschäftsführer des AFC Wimbledon. Sein Wirkungskreis ist ein kleines, stickiges Büro, sparsam eingerichtet mit Schreibtisch und ein paar Stühlen. Auf einem hockt eine einigermaßen gelangweilt aussehende Schülerpraktikantin. Der Präsident versucht, sie mit ein paar Späßchen zu unterhalten – und hat Erfolg. Charme und Humor kann Samuelson. Er stellt schnell eine Illusion von Nähe her, und er erzählt persönlich. Ein Rahmen mit Fotos hängt an der Wand: Aufstiege, Torjubel, Siegesfeiern des AFC Wimbledon. Auf einem der Fotos ist sein Sohn bei der Aufstiegsfeier zu sehen, auch der natürlich Wimbledon-Fan. Während der Feier schrieb er seinem Vater eine SMS: „Gut gemacht, Papa“. Es ist Samuelsons schönste Erinnerung. Er sagt, er sei gerne hier im Büro. Jeder finde die Kammer furchtbar, stellt er vergnügt fest, vor allem die Luft, aber er nicht so sehr. 60 bis 70 Stunden pro Woche arbeitet Samuelson hier unentgeltlich für seinen Verein. Er hat Geld genug, sich das leisten zu können. Zu ihm kommen die Leute aus halb Europa, um über Fanführung zu reden – ein Trikot eines israelischen Fanvereins liegt neben ihm auf dem Stuhl, Hapoel Katamon, irgendwann mal ein Geschenk, aber Samuelson erinnert sich nicht wirklich. Er sei bei Fanvereinen nicht so bewandert, sagt er. Er unterscheidet auch nicht zwischen fangeführt und nicht fangeführt. „Ich versuche nicht, irgendjemanden zu bekehren. Jeder Verein muss selbst seinen Weg finden. Und Fanführung ist nicht für jeden.“

Für wen ist sie dann? Erik Samuelson ist ein ungewöhnlicher Mosaikstein in der Erfolgsgeschichte des AFC Wimbledon. Wer an Fans im Präsidentenstuhl denkt, stellt sich nicht Samuelson vor; einen älteren, intellektuellen Herrn mit Charme und rhetorischem Geschick, der auch als Geschäftsführer von Manchester United funktionieren würde. Samuelson ist Haupttribüne, nicht Stehplatz. Viel zu bildungsbürgerlich, um als einer von der Basis durchzugehen, aber mit einer gewissen Bescheidenheit, die ihm Zugang verschafft zur Kurvenklientel. Das Geld, das es ihm offenbar möglich macht, seine Zeit nach Lust und Laune beim AFC Wimbledon zu verbringen, hat er in seinem früheren Leben gemacht; er war mal Wirtschaftsprüfer bei einem großen Unternehmen.

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