Roger Scruton - Bekenntnisse eines Häretikers

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Während der Zeitgeist einmal mehr nach Utopia entwischt, betrachtet Roger Scruton die sitzengelassene Gegenwart: in zwölf Essays denkt er nach übers Regieren, Bauen und Tanzen, über das Sprechen vom Unsagbaren, über Trauern und Sterben, darüber, wie so getan wird, als ob, wie Leute sich hinterm Bildschirm verstecken, wie Tiere geliebt und Etiketten geklebt werden, über das Bewahren der Natur und die Verteidigung des Westens.
Bei seinen Streifzügen ist der Blick zurück erlaubt, nicht als Flucht in die andere Richtung, sondern um an das alte Maß einer handlungsfähigen Gemeinschaft verantwortlicher Individuen zu erinnern. Statt im globalen Überall-und-Nirgends agiert diese Gemeinschaft in einem überschaubaren, kohärenten Territorium, dem sie sich existentiell verbunden fühlt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bilden einen organischen Zusammenhang, Vorfahren, Zeitgenossen und kommende Generationen stehen in Kontakt miteinander. Scruton untersucht, wie dieser lebenswichtige Zusammenhalt eines Gemeinwesens gefördert oder behindert, geschützt oder zerstört wird. Und lebenswichtig bleibt ihr Zusammenhalt auch in Hinsicht auf die Freiheitlichkeit einer Gesellschaft: «Denn er stellt ganz einfach die andere Seite der Freiheit dar, das, was da sein muss, damit Freiheit überhaupt möglich wird».
Dass mittlerweile prompt mit Anklage wegen Ketzerei und eiliger Exkommunikation zu rechnen hat, wer die gern zitierte Freiheit des Andersdenkenden beansprucht, lässt den Titel des Buches weniger dramatisch als realistisch klingen.
"Freude entsteht, wenn wir etwas tun, was nicht einfach Mittel zu einem Zweck ist, sondern einen Zweck in sich selbst hat, und wir uns um diesen Selbstzweck herum mit anderen zusammenfinden, die sich ihm in gleicher Weise verbunden fühlen wie wir selbst. In diesem miteinander geteilten Gefühl von Verbundenheit kommt die Achtung gegenüber unserer vernünftigen Natur zum Ausdruck und es bestärkt uns im Wissen um unsere Freiheit". (Roger Scruton)

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Der Hund, der seinem Herrn in die Augen blickt, urteilt nicht, er mahnt ihn nicht an dessen Pflichten und tritt nicht als anderes Individuum mit eigenen Rechten und Freiheiten auf. Er versucht einfach, einen Kontakt herzustellen wie zu einem Artgenossen oder Rudelmitglied in der Hoffnung, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wird. In all dem findet sich nichts von einem Kontakt von »Ich« zu »Ich«, durch den sich Personen von allen anderen Lebewesen in der Natur unterscheiden, was Kant als Zeichen dafür nahm, dass die Person tatsächlich nicht mehr Teil der Natur sei. Obwohl ich mich meinem Hund wie einem Individuum zuwende, tue ich das von einer Ebene der Individualität aus, die für ihn unerreichbar bleibt. Die Vorstellung von Verantwortung, Pflicht, Recht und Freiheit, die all meine Absichten und Vorhaben beherrscht, hat in seinem Denken keinen Platz. Für ihn bin ich ein anderes Tier – ein sehr spezielles zwar, aber dennoch eines, das mit ihm auf derselben Ebene existiert und von Beweggründen umgetrieben wird, die er niemals begreifen, sondern lediglich hinnehmen kann, enthalten in so etwas wie der Einheit des Seienden, als der Summe dessen, worauf sich seine Zuneigung bezieht.

Mir scheint nun, dass man einen Hund auf vernünftige Art liebt, wenn man ihn nicht als Person wahrnimmt, sondern als eine Kreatur, die bis an die Grenze zum Persönlichen gelangt ist. Von dort aus lugt er hinüber in ein für ihn nicht einsehbares Gebiet, aus dem Signale kommen, die er in anderer Weise versteht als wir, die wir die Signale geben. Gründen wir die Liebe zu unserem Hund auf die Annahme, dass er in einer uns ebenbürtigen Weise eine Person sei, schaden wir damit ihm und uns selbst. Das Tier wird in einer Weise gefordert und unserer Welt eingegliedert, die ihm weder zugutekommt, noch begreiflich ist. In der Folge sehen wir uns dann auch veranlasst, sein Leben zu erhalten, ganz so, wie wir es untereinander um unserer persönlichen Beziehungen willen tun, die, weil sie persönlich sind, für uns Ewigkeitsstatus haben. Für mich ist es ein Zeichen verfehlter Tierliebe, wenn jemand seinen Hund nicht einschläfern lässt im Falle unheilbarer Erkrankung oder Hinfälligkeit. Aber hier geht es nicht in erster Linie um den Schaden für das Tier, sondern um den für die Person. In einem wichtigen Sinn kostet uns die Liebe eines Hundes nichts. Auch der übelste Kriminelle kann in ihren Genuss kommen. Kein Hund verlangt von seinem Herren Anstand oder Ehrenhaftigkeit, und er wird ihn jederzeit verteidigen, auch gegen die Festnahme durch Vertreter von Recht und Gesetz. Ein Hund urteilt nicht, seine Liebe ist bedingungslos, einfach deshalb, weil er keinen Begriff von Bedingungen hat. Wir genießen seine rückhaltlose Bestätigung, um die wir uns nicht erst mit moralischem Handeln bemühen müssen. Und genau das können wir ringsum beobachten: zwischenmenschliche Beziehungen, die immer mehr im Schwinden begriffen sind, da verbunden mit Bedingungen und der Verpflichtung zu verantwortlichem Handeln, werden ersetzt durch die Liebe zu Haustieren, was keinen wirklichen Einsatz fordert.

Diese Art Liebe versucht, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: zum einen will sie die Unschuld des tierischen Liebesobjektes vor dem Sündenfall bewahrt wissen, während sie dem Tier zugleich moralische Urteilsfähigkeit zubilligt. Die Sprachlosigkeit des Hundes wird gleichgesetzt mit Unfähigkeit zu böswilligem Handeln, weshalb er in seinen Urteilen nicht fehlgehen kann und seine Zuneigung nur an Objekte wendet, die sie tatsächlich verdienen. Die Liebe des Hundes rechtfertigt seinen Herren. Das ist der Ursprung jener rührseligen Verklärung von Tieren, die einen Film wie Bambi so schädlich macht – er verleitet dazu, Tiere zu verniedlichen und sie gleichzeitig als Inbegriff des Richtigen und Guten zu sehen, von vornherein und in besonderem Maß begabt mit Moralität. Aber so einfach ist es nicht: entweder befinden sich Tiere außerhalb der Sphäre moralischer Urteile oder nicht. Befinden sie sich außerhalb, kann ihr Verhalten nicht als Beweis für ihre »Unschuld« hergenommen werden. Befinden sie sich innerhalb, können auch sie sich schuldig machen und dafür zur Verantwortung gezogen werden.

Menschliche Liebe zeigt sich auf unterschiedlichste Weise. In ihrer höchsten Form ist sie ein Geschenk, das einem anderen Menschen freiwillig gewährt wird, verbunden mit der Bereitschaft, Unterstützung und Halt zu geben. Aber eine solche Liebe ist nicht umsonst zu haben. Sie hat ihren Preis, für Subjekt wie Objekt gleichermaßen. Das Objekt kann diese Liebe verraten, indem es sich als ihrer nicht würdig erweist und als unfähig, sie zu erwidern. Diese Erfahrung gehört zum Schlimmsten, was Menschen zu durchleiden haben. Die Liebe fordert ihr Objekt, es muss sich nach Kräften bemühen, das ihm geschenkte Vertrauen zu rechtfertigen. Dieser moralischen Herausforderung durch die Liebe sind wir nicht immer gewachsen, aber zumindest können wir versuchen, bessere Menschen zu werden und unser Leben auf anständigere Art zu führen. Aus diesem Grund sind uns Leute nicht geheuer, die ohne Liebe auskommen – die sie nicht zu geben verstehen und sie daher normalerweise auch von niemandem empfangen. Denn nicht nur bleiben sie ausgeschlossen von der Geborgenheit zwischenmenschlicher Zuneigung, vor allem aber kann der wichtigste Ansporn, menschliche Qualität zu entwickeln, nicht wirksam werden, im Bestreben nämlich, sich den Ansprüchen eines Menschen gewachsen zu zeigen, der einem mehr bedeutet als man sich selbst.

So haben wir andererseits durchaus Grund, der Liebe aus dem Weg zu gehen. Es bringt uns zwar nicht wirklich etwas ein, und die Tragödie von King Lear 4 zeigt uns, dass wir einen Fehler machen, wenn wir versuchen, uns zu drücken. Dennoch gestaltet sich ein Leben ohne zwischenmenschliche Liebe einfacher, weil es auf einem niedrigeren Niveau gelebt werden kann, wo es sich moralischer Beurteilung entzieht. Hierin liegt der ungute Grund für die übertriebene Zuwendung zu Tieren. Wir benutzen sie und ihre Hingabe, um zwischenmenschlichen Gefühlsbindungen zu entkommen, sie werden überflüssig. Natürlich können Menschen von ihrem Leben so geschlagen sein, so bar aller menschlicher Liebe, dass es kein Versagen ihrerseits darstellt, wenn sie sich der Sorge für ein Tier widmen, auf dass wenigstens ein letztes Licht der Liebe mit kleiner Flamme brenne. Die Titelheldin aus Flauberts Un cœur simple tut genau das, weshalb ihre Liebe zu ihrem Papagei auf keinen Fall eine moralische Verfehlung ist. Als letzte Bastion eines echten Gefühls für Moralität bezeigt diese Hingabe vielmehr einen Wert in demjenigen Menschen, der sie an den Tag legt. Damit hat sie sehr wenig gemein mit der ringsum gedeihenden Bambi-Mentalität, in deren Geist man sich gerade anschickt, unsere Beziehungen zu Tieren mittels Recht und Gesetz noch einmal neu festzuschreiben.

An anderer Stelle habe ich mich bereits gegen die Idee von verbrieften Rechten für Tiere ausgesprochen. 5Meine Argumentation in dieser Sache beruht nicht auf Missachtung gegenüber Tieren, sondern auf Respekt vor moralischer Vernunft und Begriffen wie Recht, Verantwortung, Pflichtgefühl und Anstand, die hier ins Spiel kommen und in jedem Moment von einem Unterscheidungsvermögen abhängen, das sich aus der Bewusstheit seiner selbst ableitet. Den womöglich größten Schaden fügt die Idee von Rechten für Tiere den Tieren selbst zu. Sie werden auf die Ebene moralischer Bewusstheit gehoben, ohne in der Lage zu sein, dem aus der Moralität abgeleiteten Anspruch auf Unterscheidungsvermögen zu genügen. Denn Tiere unterscheiden nicht zwischen Gut und Böse; sie erkennen nicht, wann eine Pflicht ruft oder ob sie durch Verpflichtungen gebunden sind, die sich aus der Moralität ableiten. So beurteilen wir Tiere einfach nur nach ihrem Vermögen, unser häusliches Leben mit uns zu teilen, aus unserer Zuneigung Nutzen zu ziehen und sie gelegentlich in ihrer stummen und abhängigen Art zu erwidern. Damit manipulieren wir die Dinge gehörig zu unseren Gunsten, indem es etwa als kriminelle Handlung gilt, eine Katze abzuschießen, ganz gleich, welchen Schaden sie anrichtet, während belobigt wird, wer eine Maus vergiftet und damit eine Nahrungskette schädigt, in die viele andere Tiere eingebunden sind.

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