Kurt seufzte erlösend, als ob er gerade eben den Koitus noch einmal vollzogen hätte. „Nein, das werde ich nicht so schnell vergessen, darauf kannst Du Dich verlassen. Die Kleine sagte mir später, daß sie, immer wenn sie die Möse juckt, sich den passenden Pimmel dazu sucht, um nicht selbst Hand an sich legen zu müssen. Das Wichsen wäre zwar auch eine feine Sache, aber durch einen strammen Männerschwanz nicht zu ersetzen.“
Während Kurts Erzählung hatte ich ganz auf die Uhr zu sehen vergessen. Es war an der Zeit mich schleunigst auf den Weg zu Hanni zu machen, da ich sonst verspätet dort eintreffen würde. Rasch verabschiedete ich mich von Kurt und erwischte noch rechtzeitig die nächste Straßenbahn. Ich machte mich auf die Suche, um das Haus Nummer 56 ausfindig zu machen. Das Wohnviertel, in dem ich mich befand, war typisch für die Randbezirke der Großstadt. Auf den Straßen spielten einige Kinder, die von zehn – oder mehrstöckigen Häusern gesäumt wurden. Nicht lange, und ich hatte die Nummer 56 gefunden, vor der ich nun mit zittrigen Knien stand. Hannis Wohnung befand sich im dritten Stockwerk. An der Tür war deutlich der Name Neumann zu lesen. Bevor ich den Klingelknopf drückte, schaute ich noch einmal an mir herunter, ob auch alles am rechten Fleck saß, und ich nicht vergessen hatte, meinen Hosenlatz zu schließen, was sicherlich keinen guten Eindruck machte. Wahrscheinlich hatte sie mich kommen sehen, denn ehe ich noch irgendwas unternahm, hatte sie schon die Tür geöffnet und stand lächelnd in einem weiten Hauskleid, welches ihre Figur nicht so zur Geltung brachte, vor mir.
„Haben Sie also doch hergefunden? Ich befürchtete schon, sie hätten sich verlaufen. Aber kommen Sie doch rein, damit wir nicht blöde auf dem Hausflur stehen müssen.“
Ich hatte einen Kloß im Hals und konnte nichts erwidern, sondern folgte ihr schweigend in das Wohnzimmer. An den Wänden hingen einige Stilleben, die auf den Geschmack der Besitzerin schließen ließen. Alles in allem eine teuer eingerichtete Wohnung, und ich fragte mich, womit der Schwarm meiner schlaflosen Nächte den Unterhalt verdiente, um sich solche Sachen leisten zu können, denn die kunstvollen Bilder hatten bestimmt eine ganze Stange Geld gekostet. Dazu brauchte ich kein Sachverständiger sein, um festzustellen, daß diese alten Schinken wertvoll waren. Aber im Moment galt das Hauptinteresse der schönen Hanni, die mich nett auffordert, doch Platz zu nehmen, was ich auch tat.
„Ist Ihre Bekannte noch nicht eingetroffen“, fragte ich mit der Hoffnung, vielleicht doch den Nachmittag mit ihr alleine und auf erotische Weise zu verbringen. Aber leider wurde ich enttäuscht.
„Sie kommt etwas später. Deswegen möchte ich die Zeit nutzen, um mit Ihnen ein wenig plaudern zu können. Ich bin von Natur aus neugierig. Was machen Sie denn beruflich?“
Ich erzählte ihr von meinen verunglückten Schriftstellerversuchen, und daß ich im Augenblick arbeitslos wäre, worauf das niedliche Gesicht einen fast mitleidigen Ausdruck annahm, denn wahrscheinlich hatte sich Hanni einen Doktor erhofft, womit ich aber leider nicht dienen konnte. „Ja Fräulein Neumann, es gibt Leute, die schwimmen oben, und es gibt welche, die unten ihre Schwimmversuche unternehmen, zu denen ich mich zähle, die nie das rettende Ufer erreichen.“
„Das ist mir aber peinlich, wenn ich Sie durch meine Fragerei verletzt habe. Das war keine Absicht, denn eigentlich bin ich Ihnen zu Dank verpflichtet, da Sie wirklich höflich zu mir gewesen sind. Und eines können Sie mir glauben, egal was Sie beruflich machen, Sie sind mir sehr sympathisch.“
Wieder breitete sich das sinnliche Lächeln über ihre kirschroten Lippen, die ich am liebsten auf die Meinigen gedrückt hätte, um die Zunge in ihrer feuchten Mundhöhle zu versenken. Plötzlich wurden wir durch das Klingeln an der Haustür unterbrochen, worauf sich Hanni erhob und mit wackeldem Hinterteil verschwand, um zu öffnen, da es sich sicherlich um die Freundin handelte. Ich wünschte sie lieber weit weg, weil sie unsere nette Zweisamkeit störte.
Draußen im Flur hörte ich die beiden miteinander reden und mir kam es so vor, als ob ich die Stimme der Freundin kennen würde, die da lachend und scherzend mit Hanni sprach. Und als sie dann zu mir hereinkamen, blieb mir vor Schreck das Herz stehen, denn mich überkam soeben ein Gefühl, als ob mich ein Bus gestreift hätte.
„Herr Krüger, darf ich Ihnen Helga Waldner vorstellen.“ Da stand doch die Kleine, die ich gestern so herrlich gepimpert hatte und lachte fürchterlich, so daß Hanni erstaunt und ratlos dreinschaute.
„Was soll die blöde Lacherei, Helga? Ich finde das Herrn Krüger gegenüber äußerst unhöflich“, sagte Hanni in schroffem Ton, worauf die Gefragte antwortete: „Dein lieber Herr Krüger ist derjenige, der mich gestern dermaßen gevögelt hat, daß mir die Pflaume heute noch juckt. Alles hätte ich geglaubt Bernd; aber nicht, daß Du so leichtsinnig mit Deinen Mänteln umgehst.“
Man kann sich nicht vorstellen, wie mir im Augenblick zu Mute war und da kein Mauseloch in der Nähe war, wo ich reinkriechen konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als mit einer belämmerten Miene zum bösen Spiel dazusitzen. Helga hatte mir mit diesem Auftritt sicherlich alle Sympathien Hannis verdorben, da sie wie üblich kein Blatt vor den Mund nahm, wenn sie über Sex sprach. Wieder begann Helga von neuem zu lachen, daß ich rot wie eine Tomate anlief. „Jetzt weiß ich auch, warum Du es so eilig hattest und mich nicht ein zweites Mal in den Genuß Deines Pimmels brachtest. Er hat nämlich einen göttlichen Schwanz und kann auch sehr gut damit umgehen, was nicht viele Männer können.“
Mein Gott, warum konnte dieses Weib nicht das vorlaute Mundwerk halten, denn mir wurde die beschissene Situation zunehmend peinlich und Hanni wahrscheinlich auch, da sie sich in die Küche zurückzog, um den Kaffee zu holen.
„Sag mal Bernd, ist das nicht komisch, gestern fickst Du mich und heute treffe ich Dich bei meiner besten Freundin. Wenn das kein glücklicher Zufall ist? „Du bist ein Miststück, mich derartig vor Hanni als Sexmonster zu präsentieren“, waren die ersten Worte die ich fand, nachdem Hanni in die Küche gegangen war. „Na wer wird denn so schüchtern sein? Und das Hanni betrifft, brauchst Du keine Gewissensbisse zu haben. Die ist einiges gewöhnt, da sie den selben Nebenberuf wie ich ausübe und bestimmt auch lieber den Schwanz eines Mannes in der Möse als in seinen Hosen hat. Und wenn Du mir versprichst brav zu sein, werden wir den komischen Nachmittag mit einem flotten Dreier ausklingen lassen.“
Jetzt wußte ich, womit Hanni ihren Lebensunterhalt bestritt, was mich aber nicht störte, da meine Gedanken sich auf den Dreier konzentrierten, den mir Helga versprochen hatte. Wie würde Hanni reagieren und würde sie sich zu überreden lassen? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie sich ausgelassen von mir und Helga pimpern ließ. Jetzt kam sie wieder herein und servierte den Kaffee, ohne daß man an ihrem Gesicht erkennen konnte, was sie eigentlich dachte. Wir widmeten uns vorerst dem Kaffeetrinken und aßen selbstgebackenen Kuchen, während Helga von ihren unzähligen Bettgeschichten berichtete, die wirklich unterhaltsam waren, so daß Hanni und ich angestrengt lauschten. Ab und zu mischte sie sich ein und sogar Worte wie „bumsen“ oder „Penis“ kamen über ihre Lippen. Plötzlich machte Helga den Vorschlag, daß Hanni und ich uns duzen sollten, da sie immer noch mich mit Herr Krüger ansprach. „Los, Hanni, Du trinkst jetzt Brüderschaft mit Bernd. Irgendwo muß noch eine Flasche Sekt kalt stehen, die wir holen werden, damit das blöde „Sie“ ein Ende hat.“
Die beiden räumten geschwind den Tisch ab und kamen tatsächlich mit eiskaltem Sekt ins Zimmer, den Helga laut entkorkte und die herbeigebrachten Gläser bis zum Rand füllte. „So, ihr beiden, dann zeigt mal, was ihr könnt“, forderte uns Helga auf. Unsere Arme verkreuzten sich. Jeder trank einen Schuck von dem köstlichen Sekt. Tief blickte ich in Hannis Augen, wobei sich mein Mund dem ihren näherte. Sofort verschlangen sich unsere Zungen ineinander.
Читать дальше