Ell Wendt - Wir plus drei

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Ein Familienroman der besonderen Art: Als die Protagonistin mit ihrem Mann und drei Kindern in einen kleinen Ort nach Oberbayern zieht, treffen sie auf die Oberpostratswitwe, Major Quant und seine Frau sowie einen Professor. Die Idylle scheint perfekt – bis die Walfischerehefrau Nina Groll von ihrem Mann bei Major Quant einquartiert wird und es mit der Ruhe erst einmal vorbei ist. Von Langeweile getrieben reist Nina ihrem neuen Schwarm, einem Dirigenten, hinterher nach Berlin. Doch Stefan ist auch in Berlin – sehr zum Missfallen seiner Frau.-

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Wir hatten uns ehrfurchtsvoll gefragt, ob der »Verewigte« alle diese Gipfel bezwungen habe, aber eine Nachfrage bei Pompe funèbre hatte ergeben, daß sein Herzleiden ihm das Bergsteigen vor der Zeit verboten habe. So hatte er wenigstens seine Lieblinge im Bilde um sich haben wollen. Mit der Zeit war er von Sammelleidenschaft ergriffen worden; er hatte Gipfel gesammelt, so wie andere Freimarken oder Tabaksdosen oder Uhren sammeln.

»Wenn wenigstens nicht auf allen Bildern die Sonne schiene«, hatte Stefan eines Tages in einem Anfall von schlechter Laune ausgerufen, »ausgerechnet im Gebirge, wo es den halben Sommer regnet!«

»Aber dann sieht man die Berge nicht«, hatte Michael geantwortet. Vor dieser schlichten Logik mußten wir verstummen. Vielleicht war sie es gewesen, die dem Schöpfer der Bilder die Tube mit Kobaltblau in die Hand gedrückt hatte!

STEFAN

Um neun Uhr trat Stefan in Erscheinung. Er pflegte bis in die Nacht hinein zu arbeiten; die Folge davon war, daß er dem Leben, wie es sich in der Frühe darbot, mißtrauisch und ablehnend gegenüberstand. Man tat am besten, seine Gesellschaft am Morgen zu meiden. Die Beschaffenheit des Kaffees und der Semmeln, die Frische der Eier, die verlegte Morgenzeitung, alles konnte zum Stein des Anstoßes und zum Gegenstand gereizter Debatten werden. Ich beschränkte mich darauf, ihm das Nötigste in gefälliger Form mitzuteilen und allen Zündstoff, so weit als möglich, von ihm fernzuhalten.

Niemand wäre verwunderter gewesen als Stefan, wenn man ihn einen Tyrannen genannt hätte. Er war weder hochfahrend noch herrisch oder anmaßend; er kommandierte nicht und ließ sich nur selten zu Zornesausbrüchen hinreißen. Aber es gibt eine passive Form der Tyrannei, die darin besteht, von einem anderen stillschweigend zu erwarten, daß er alle jene Dinge tut, die man selber nicht gern tut. Stefan hatte eine Art, sich den unangenehmen Forderungen des täglichen Lebens zu entziehen, die mich manchmal zur Verzweiflung brachte. Er wollte durchaus nichts mit Steuerbehörden und Finanzämtern zu tun haben; Fragen, die Kinder und ihre Schulen betreffend, mußten von mir entschieden werden; ich erledigte seine Korrespondenz mit Verlegern und Schriftleitern. Nur wenn es um die Fabrik ging, streikte ich. Die Fabrik, seit Jahrzehnten im Besitz von Stefans Familie, stellte die Grundlage unseres Daseins dar, denn Stefans literarische Erfolge lagen mehr auf ideellem als auf materiellem Gebiet. Meine Meinung ging infolgedessen dahin, daß wir allen Grund hatten, uns über das Vorhandensein der Fabrik zu freuen. Stefan jedoch brachte der Herstellung von Marmelade eine aufreizende Interesselosigkeit entgegen. Erinnerungen an die Zeit, da er gezwungen gewesen war, gemeinsam mit seinem Vetter Kurt Lorentz in der Fabrik zu arbeiten, mochten schuld daran sein. Er behauptete erbittert, es sei die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen, und der Geruch von Marmelade genüge seither, ihn krank zu machen.

Ich hörte die schmale Holztreppe unter seinen Füßen knarren, nun trat er ins Zimmer. Stefan gehörte zu den Menschen, die ihr eigenes Äußeres Lügen strafen. Seine herkulische Gestalt, der Kopf mit dem blonden, schon ein wenig schütteren Haar und den klaren, festen Zügen sagten nichts über die mimosenhafte Empfindsamkeit seiner Seele. Man war eher geneigt, ihn für einen Draufgänger zu halten, der Hindernisse im Sturm nahm. In Wirklichkeit jedoch wünschte er nichts sehnlicher, als ihnen aus dem Wege zu gehen. War er dennoch gezwungen, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, so geschah es auf eine lapidare Weise, die aus dem Hindernis ein Bollwerk machte. Zu guter Letzt sah ich mich vor die undankbare Aufgabe gestellt zu retten, was zu retten war.

Stefan war nahe an fünfzig. Seine hohe Stirn trug die Spuren geistiger Arbeit, zwei schärfe Falten zogen sich von der Nase zu den Mundwinkeln herab, seine hellen Augen hatten den wachsamen Blick des Menschen, der gewohnt ist, hinter die Dinge zu schauen; am liebenswertesten war ein Zug von Humor um den Mund, der den Ernst seiner Züge auflockerte.

Während des Frühstücks erzählte ich, daß Quantes einen Gast bekommen hätten. »Pompe funèbre wußte schon eine ganze Menge darüber«, sagte ich und lächelte, weil in unserem kleinen Kreise jedes Vorkommnis übertriebene Bedeutung gewann.

Stefan nahm die Nachricht kaltblütig auf. Er empfand nicht allzuviel für Quantes, ihre Interessen gingen zu sehr auseinander. Der Major hielt nichts von Dichtkunst, in seinen Augen waren Schriftsteller, Bildhauer und Maler Müßiggänger, die »etwas Besseres hätten tun können«.

»Hätten Sie nichts Besseres tun können«, hatte er eines Tages zu Kunstmaler Sörensen gesagt, »als den ganzen Tag dazustehen und Leinwände vollzuschmieren? Wer kauft Ihnen das Zeugs ab? Ich für mein Teil sehe mir die Natur lieber in Wirklichkeit an, als sie in Öl an der Wand hängen zu haben.«

Sörensen hatte es uns lachend erzählt. Er bewohnte mit seiner jungen Frau und einem zwei Monate alten Buben ein winziges Häuschen, das oberste am Hang. Eigentlich war es nur ein Atelier mit einer Puppenküche als Anhängsel. »Es ist die reinste Hundehütte«, sagte Pompe funèbre schaudernd. »Ich glaube, sie schlafen am Boden. Nirgends habe ich ein Bett gesehen!«

Weder Stefan noch Sörensen nahmen dem Major seine negative Einstellung zur Kunst übel. Major Quante war stachlig wie eine Roßkastanie, aber hinter seiner barschen Außenseite barg sich ein warmes Herz. Außerdem mußte man ihm manches zugute halten, denn er litt still und heldenhaft unter der erzwungenen Untätigkeit, zu der eine schwere Kriegsverletzung ihn verdammte.

Stefan trank geistesabwesend seinen Kaffee, seine Gedanken waren schon bei der Arbeit. Wir schwiegen beide. Ohne das gleichmäßige Tick-tack der Kuckucksuhr und das sanfte Gegacker der Hühner im Garten wäre die Stille vollkommen gewesen. Der Himmel hatte sich bezogen. Sollte Pompe funèbres linke große Zehe recht behalten?

Auf dem sandbestreuten Pfad vor dem Hause erklang ein fester Schritt, einen Augenblick später tauchte der bärtige Kopf des Briefträgers Waggerl im offenen Fenster auf. »An Brief hätt i für Eahna«, sagte er und legte einen blauen Umschlag auf das Fensterbrett, »und a Drucksachn aa.«

Die Drucksache stellte sich als der Katalog einer Sämereienhandlung heraus, von der wir vor Jahren einmal Blumenzwiebeln bezogen hatten. Der Brief – blauer Umschlag, Maschinenschrift – verkündete neben der Warnung, Aufschrift und Marke nicht zu vergessen, in Fettdruck: Lorentz-Marmeladen sind die besten! »Von der Fabrik«, sagte ich und legte den Brief vor Stefan hin.

Er runzelte unwillig die Stirn. »Bitte, lies du ihn.«

Ich öffnete den Brief. Vetter Kurt berichtete über den Geschäftsgang. Ihm zufolge hatte die Obsternte unter dem verregneten Sommer gelitten. Ohne Obst keine Marmelade. Die Firma Lorentz & Co. ließ sich nicht zu unlauteren Methoden herbei wie beispielsweise das Konkurrenzunternehmen Pomona, das Marmelade aus gefärbtem Leim und Zucker herstellte. »Die Leute machen eine wahnsinnige Reklame für ihren Kleister«, schrieb Kurt. »Wir müssen uns auch zu einer verstärkten Propaganda entschließen. Propaganda ist alles. Wie wäre es, wenn du uns ein paar hübsche Verschen dichten würdest?«

»Er ist wahnsinnig«, sagte Stefan.

Zu jeder anderen Tageszeit hätte das Ansinnen, er solle seine Muse in den Dienst von Marmelade stellen, seinen Sinn für Humor geweckt. Zu so früher Stunde aber weckte es nichts als einen empörten Monolog über Menschen, die keine Achtung vor geistiger Arbeit hätten.

»Was kann man von einem Menschen erwarten, dem Marmelade das A und O des Lebens ist?« rief er erbittert aus.

»Du bist ungerecht«, sagte ich. »Wenn Kurt und die Fabrik nicht wären –«

Stefan sah mich vorwurfsvoll an. »Ich finde es nicht sehr taktvoll von dir, mich darauf aufmerksam zu machen, daß ich mit meiner Arbeit nicht genug verdiene, um meine Familie zu ernähren.«

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