„Meinen Sie wirklich ...?“
„Immer raus mit dem Plunder! Ist ja kein Mensch hier außer uns!“
Franz Mokat holt zögern sein Tuch aus der Tasche, aber Freytag reißt es ihm aus der Hand und breitet es rasch auf dem Tisch aus. „Was sagen Sie nun, holde Dame?!“
„Das sollen — Diamanten sein?“
„Unter Garantie! Wenn ich Ihnen sage, daß die Steine echt sind, können Sie’s getrost glauben!“
Zoe van Doemen hat einen der Steine aufgenommen und dreht ihn in den Händen. Auf ihrer hohen Stirn steht eine unwillige Falte. Ohne Freytag zu beachten, wendet sie sich an Franz Mokat und ihre Stimme hat einen fast strengen Klang.
„Wie kommen Sie zu den Steinen?“
„Gefunden hat er sie!“ ruft Freytag, als sein Kamerad unter dem festen Blick des Mädchens verlegen zu stammeln beginnt. „Draußen bei Colmannskuppe! Morgen sehen wir uns mal gründlich das Gelände an, wo die Dingerchen wachsen. Inzwischen aber ...“ Max Freytag greift nach dem schönsten und größten der Glitzersteine und drückt ihn dem Mädchen in die Hand. „Den schönsten sollen Sie haben, Fräulein Zoe!“
„Nein, das ... will ich nicht!“
„Doch, Fräulein,“ fällt Franz Mokat ganz aufgeregt ein. „Sie müssen ihn nehmen! Wir sind ja so dankbar ...“
„Nichts da, Mokat!“ lacht Freytag siegesgewiß. „Der Stein da, der geht von meinem Halbpart!“
„Ich danke Ihnen. Ich kann dieses Geschenk nicht annehmen, Herr Freytag!“ Zoe schüttelt ernst den Kopf und gibt den Stein rasch zurück.
„Was ich verschenkt habe, nehme ich nicht wieder! Kommt gar nicht in Frage, schöne Zoe! So! Ich lege den Stein auf den Tisch des Hauses. Da liegt er! Behalten Sie ihn oder lassen Sie ihn liegen! Ganz wie Sie wollen!“
Max Freytag steht auf und geht an die Bar, um sich selber aus der Whiskyflasche ein neues Glas einzuschenken. Es ist zu dumm, aber er ärgert sich gewaltig. Was das Mädel sich nur einbildet! Aber sie glaubt natürlich gar nicht daran, daß es sich um echte Diamanten handelt. Immerhin, Max Freytags gute Stimmung ist verflogen, und da ihn die Wendung, die die Unterhaltung genommen hat, auf einmal wieder lebhaft an das erinnert, was morgen geschehen soll, fordert er seine Rechnung und winkt dem sich gehorsam erhebenden Mokat.
„Kommen Sie, Kamerad! Wir wollen noch ein paar Stunden schlafen. Gute Nacht, Sie schöne Sprödigkeit!“
An der Tür stoßen Freytag und Mokat auf einen späten Gast, der eben hineinwill. Man wünscht sich gegenseitig einen guten Abend, aber Freytag hat genug. Er fühlt selbst, daß es für ihn besser ist, jetzt Schluß zu machen, und vor allem sticht ihn die liebe Eitelkeit, sich nicht vor der hübschen Barmaid als hoffnungslos Bezechter zu zeigen.
Der Mann, der so spät noch Gutzkes Bar aufsucht, ist der Ingenieur Karl Staupe.
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