Klaus Hübner - BIERKÄMPFE, BAROCKENGEL UND ANDERE BAVARESKEN

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Wer weder Twitter noch Facebook noch andere angeblich soziale Medien nutzt, wird schon seine Gründe haben. Ein im moralischen Sinne besserer Mensch ist er deswegen noch lange nicht. Ein ignoranter Technik- und Modernitätsverweigerer auch nicht. Was aber dann? Man muss ihn sich nicht zwingend als einen Menschen vorstellen, der eher von Künstlern, Büchern, Bildern, Städten und Landschaften angeregt wird als von noch schnelleren Rechnern und noch spezielleren Apps. Aber man darf. Auch als einen, der weiß, dass es nicht wenige Zeitgenossen gibt, denen es ähnlich geht. Für solche Menschen ist dieses Buch gedacht.
Der dritte Band versammelt Sprachglossen sowie Arbeiten zu Literatur, Kunst, Städten und Landschaften in Bayern. Man lernt einen grandiosen Philologen aus der Holledau kennen, subversive Revolutionäre aus Schwabing, einen anarchistischen Bierkämpfer, einen halbböhmischen Stifter-Fan, einen Römer aus Hof und einen Marmorkuchen über der Donau. Dazu Männer im Kanu, eine gezähmte Wildsau, eine herzergreifende Madonna, einen wüsten Totentanz, Poesien in Acryl und einiges mehr.

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Der zweite Band gilt einer Frau, die mit Sicherheit nicht vergessen ist – ihre Bezeichnung »Wahnmoching« für das Bohème-Schwabing vor 1914 kennt jeder, und auch als Autorin und nonkonformistische Lebens- und Liebeskünstlerin ist Fanny von Reventlow keine Unbekannte. Ob sie als Schriftstellerin wirklich bedeutend ist? Als mutige Frau, energische Mutter und engagierte Zeitgenossin jedenfalls ist sie das, und wer’s nicht glaubt, der lese ihren ohne literarische Spielereien auskommenden Bericht Die Kehrseite des deutschen Wunders , der in Wirklichkeit ein authentischer, traurig düsterer, entschieden antibellizistischer Bodensee-Krimi mit glücklichem Ausgang ist. Dass dieser in der Tat vergessene Bericht, ursprünglich in französischer Sprache verfasst und mit dem Titel L’Envers du miracle allemand versehen, nach hundert Jahren in der Übersetzung von Aline Coulombeau-Ottinger auf Deutsch vorgelegt wird, ist sensationell. Reventlow schildert, wie sie ihrem »Bubi«, dem heiß geliebten, damals zwanzigjährigen Rolf, im August 1917 bei der Flucht über die schwer bewachte Bodensee-Grenze in die neutrale Schweiz geholfen und ihn so vor weiteren Fronteinsätzen bewahrt hat – eine Mutter, die den unbedingten Mut besaß, »einfach nicht mitzutun«, wie ihre Schwiegertochter einunddreißig Jahre später schreiben wird. »Es existiert nicht, dieses deutsche Vaterland, das man immer zu entdecken oder zu erfinden sucht«, heißt es einmal. Franziska von Reventlow artikuliert mehrfach ihre Verachtung von Krieg und Militär und beglaubigt ihre Haltung durch schlichtes Berichten davon, wie es, jenseits aller Politparolen, in den Jahren des Ersten Weltkriegs in München wirklich herging – ernster, rigider und ungemütlicher nämlich als vor 1914. Wohl empfinde sie eine »tiefe Verbundenheit« mit ihrem Land, auch und gerade mit den schönen Landschaften Bayerns, »aber dieses intensive Gefühl des Daheimseins unter Meinesgleichen, des Einsseins mit der eigenen Nation und allem, was ein Vaterland ausmacht, das habe ich vergebens gesucht«. Die Weltkriegsdeutschen gehen ihr vor allem auf die Nerven: »Und was hatte ich mit ihnen, mit dem Krieg, mit all dem zu tun? … Ich war eine Frau, ich war unabhängig. Ach nein, ich war es nicht mehr, ich hing wohl von diesen Uniformen ab und von dem, was sie verordnen würden.« Ja, sie hing von ihnen ab – aber eben nicht ganz, und so endet der Text mit einem Triumph: »Ich hatte dem Kaiser meinen Sohn weggenommen.« Kontrastiert wird Reventlows intensiver Bericht mit entsprechenden Passagen aus den Erinnerungen ihres Sohnes, und alles Wissenswerte drum herum wird im Vor- wie im Nachwort der Herausgeber derart liebevoll dargelegt, dass man ihnen gerne bis ins letzte Detail folgt. Auch dieser Band enthält Fotos – nicht nur den Text irgendwie illustrierende Abbildungen, sondern seltene, ausdrucksstarke und instruktive Fotografien –, und insgesamt zeigt er, was Vergessenes Bayern im allerschönsten Sinne bedeuten kann.

Der dritte, wiederum mit aussagekräftigen Fotos ausgestattete Band, der über den Hofsänger und Gastwirt Joseph Leoni, hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck. Die Geschichte dieses Musikus aus Palermo, der am Münchner Hof nur mäßig erfolgreich war und stets im Schatten seiner Frau Marianna Schmaus stand, ist auf jeden Fall der Darstellung wert. Für die an Münchner Stadtgeschichte Interessierten schon allein deshalb, weil man von einem einst unweit des Hofbräuhauses gelegenen »Leoni-Weiher« bisher recht selten gehört hat, und natürlich auch, weil die aus eher spärlichen Quellen gearbeitete Studie des Musikwissenschaftlers Christian Lehmann eine Fülle von Einblicken in das politische, gesellschaftliche und kulturelle Leben der Stadt in der Goethe-, Napoleon- und Biedermeierzeit bietet.

Mit seinem Freund, dem Staatsrat Franz von Krenner, fuhr Joseph Leoni immer mal wieder nach Assenbuch am Starnberger See, wo Krenner einen Obstgarten erworben hatte – und dieses idyllische Fischernest wird bald dafür sorgen, dass der Name »Leoni« bis heute bekannt ist. Denn 1824, nach dem Tod seiner Frau, kommt der Sänger zu Geld; im Jahr darauf heiratet er die Schuhmachertochter Rosina Oehler, kauft das Assenbucher Seegrundstück, baut dort ein »ländliches Lusthaus« und erhält das »Tafernrecht«. Das ist der Anfang einer späten Karriere – »Leonihausen«, wie der Ort bald genannt wird, entwickelt sich zu einem beliebten Ausflugslokal, das nicht nur prominente Maler wie Cornelius, Overbeck, Kaulbach oder Rottmann anzieht, sondern auch durch einen Besuch König Ludwigs I. geadelt wird. Joseph Leoni stirbt Ende 1834, Rosina führt das Wirtshaus bis 1861 weiter – da redet niemand mehr von Assenbuch, denn der Ort samt Schiffsanlegestelle heißt nun Leoni, und so heißt er bis heute. Eine Wahnsinnsgeschichte eigentlich!

Christian Lehmann breitet sie in wirklich allen Einzelheiten aus, und das macht sein Buch vor allem im ersten Teil etwas langatmig – dass er »prima erzählen« kann, wie der SZ-Rezensent behauptet, wird man nicht unbedingt unterschreiben wollen. Sicher ist, dass ein wenig Komprimieren der Lesbarkeit nicht geschadet hätte. Dennoch wird man den erhellenden Recherchen des verdienstvollen Autors seinen Respekt nicht versagen – und außerdem macht Joseph Leoni. Ein Italiener am Starnberger See dem Reihentitel alle Ehre.

Man darf gespannt sein, wie es mit Vergessenes Bayern weitergeht. So einleuchtend es ist, dass sich die Herausgeber thematisch nicht einschränken oder gar festlegen möchten – aufpassen müssen sie schon, damit sich ihre Buchreihe nicht allzu heterogen und damit auch ein wenig beliebig gestaltet. Bestimmt werden sie auch im Auge behalten, dass »Bayern« doch wesentlich größer ist als Alt- oder gar nur Oberbayern. Nach drei Bänden lässt sich noch nichts Definitives sagen – unverwechselbare Konturen, also ein »Gesicht«, hat Vergessenes Bayern noch nicht. Aber das kann sich schnell ändern.

Ingvild Richardsen: Die Fraueninsel. Auf den Spuren der vergessenen Künstlerinnen von Frauenchiemsee. München 2017: Volk Verlag. 362 S.

Kristina Kargl / Waldemar Fromm (Hrsg.): Die Kehrseite des deutschen Wunders. Franziska von Reventlow und der Erste Weltkrieg. München 2018: Volk Verlag. 174 S.

Christian Lehmann: Joseph Leoni. Ein Italiener am Starnberger See. München 2018: Volk Verlag. 240 S.

Lustig ist das alles nicht. Über Anna Croissant-Rust

Ob ich eigentlich die Anna Croissant-Rust kenne, hat mich Bernhard Setzwein einmal gefragt. Ich kannte sie nicht. Das war vor einem Vierteljahrhundert, kurz bevor sein wunderbares Buch Käuze, Ketzer, Komödianten erschien, mit elf Aufsätzen über Literaten in Bayern, unter ihnen ein Porträt dieser »bayerisch-pfälzischen Erzählerin«. In seinem prägnanten und einfühlsamen Essay – Setzwein hat ihm den Titel Naturalistin im Biedermeierhäuschen gegeben – steht schon alles drin, was man über diese 1860 in Bad Dürkheim geborene, in Amberg und München aufgewachsene, vor allem zwischen 1893 und 1914 durchaus namhafte und mit einigen Texten sogar recht erfolgreiche Schriftstellerin wissen könnte. Dass ihr äußerst vielfältiges und umfangreiches Werk – Anna Croissant-Rust wurde fast dreiundachtzig Jahre alt – heute nahezu unbekannt ist, haben diverse Wiederbelebungsversuche, zum Beispiel der von Heinz Puknus in der Verlagsanstalt Bayerland, nicht verhindern können. Ob das ein Jahrhundert nach dem Ersten Weltkrieg anders werden könnte? In einem verdienstvollen Lesebuch mit exemplarischen Prosatexten bayerischer Schriftstellerinnen ist sie mit der eindrucksvollen, 1896 erstmals publizierten Erzählung Kirchweih vertreten. Nicht nur ihr düsteres Thema – Armut, Krankheit, Verzweiflung, schließlich ein totes Kind – mag nicht jedermanns Sache sein, sondern auch ihre höchst expressive Stakkatosprache: »Nach! nach! – Jetzt! – Endlich! Sie halten an, starren … Sie stößt das junge Mädchen zur Seite, stürzt auf ihn, hoch hält sie das Kind. – ›Du! – – du!‹ – – Schrill, vergurgelnd.« Das war auch um 1900 harte Kost, literarisch gewiss innovativ, für die meisten Leser aber doch zu ungewöhnlich.

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