Ketil Bjornstad - Die Welt, die meine war

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Der norwegische Musiker und Bestsellerautor Ketil Bjørnstad hat sich mit seinem neuen Projekt ein großes Ziel gesetzt: Jedem Jahrzehnt seines Lebens soll ein Roman gewidmet werden. Er beginnt mit den sechziger Jahren und zeigt die Ereignisse aus der Sicht des jungen Ketil, der immer ein wenig anders denkt als seine Zeitgenossen: Chruschtschow findet er gut, Kennedy ist für ihn ein fieser Schleimer. Die sowjetischen Kosmonauten sind ihm eher ein Vorbild als die Astronauten aus den USA. Sein politisch aktiver Vater und seine musikalische Mutter prägen sein Leben in diesen Jahren, auch wenn sich erst langsam abzeichnet, dass hier ein musikalisches Genie heranwächst. Denn selbst in der Familie ist passiver Widerstand zunächst Ketils Überlebensstrategie. Wird er ans Klavier gesetzt, sorgt er dafür, dass es schrecklich klingt. Und doch hat er am Ende der sechziger Jahre seine ersten Auftritte als neues Wunderkind, dem alle eine Weltkarriere voraussagen. Davor aber liegt eine kurze Zeit als Mobbingopfer, er tastet sich ganz zaghaft an die Sexualität heran, schwärmt für Schauspielerinnen, seine Großtante und allerlei Nachbarmädchen, merkt, dass die klassische Männerrolle nichts für ihn ist, und verweigert sich – und immer findet er Trost in Büchern, Musik und Freundschaften.
Ketil Bjørnstad zeichnet ein grandioses Bild der Sechziger, mit Kaltem Krieg, Mondlandung und Beatles, um nur einige Stichwörter zu nennen, das alles aus der Sicht eines scharfsichtig beobachtenden Jungen und jungen Mannes. Der erste Band von Ketil Bjørnstads Romanzyklus wurde in Norwegen mit großer Begeisterung aufgenommen und wurde wie die beiden weiteren bisher erschienenen Bände zu Bestsellern mit 120.000 verkauften Exemplaren.

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Aber zuerst kommt der lange Sommer. Ich stehe in Onkel Egils Kiosk unten bei Gressvik und verkaufe Bonbons zu fünf und zehn Öre das Stück. Er ist kein echter Onkel, er ist Großonkel, der Bruder von Tante Svanhild und von Oma. Alle Kinder meines Urgroßvaters, Severin Svensen, sind verrückt nach Musik. Das verbindet sie. Sie singen und summen die ganze Zeit irgendetwas, wenn sie glauben, dass niemand sie hört. Und wenn sie sich treffen, holen sie ihre Instrumente hervor, Onkel Birger die Geige, Onkel Sigurd das Cello, Onkel Aage das Klavier (das steht natürlich schon irgendwo im Zimmer), Tante Astrid und Tante Svanhild singen. Oma wandert durch die Wohnung in dem großen weißen Haus und sucht nach Noten, die Tormod und ich uns ansehen sollen. Sie weiß, dass im Melumvei jetzt ein Rönisch-Klavier steht, und findet, da könnten doch einige von den Melodien passen, die sie in alten Zeiten zusammen mit ihrem Mann zu den Stummfilmen in der Blauen Grotte und der Roten Mühle gespielt hat. Ihr Mann, ja. Von dem spricht niemand. Wurden sie auch geschieden, oder verschwand er einfach, nachdem er sie zusammengeschlagen hatte? Warum wurde Mutter immer so wütend, wenn jemand diesen Großvater erwähnte? Er ist nicht mehr da. Ich kenne nicht einmal seinen Namen. Selbst jetzt, fünfzig Jahre später, kenne ich ihn nicht. Wie konnte es so weit kommen? Stimmt es wirklich, dass er über Bord eines Kreuzfahrtschiffes gefallen ist? Unten bei Onkel Egil gibt es nicht so viele Erinnerungen und so gewaltige Gefühle, sondern den wunderbaren Geruch von Tabak, Lakritz und Schokolade. Ich stehe hinter dem Tresen und denke, dass das Leben voller Möglichkeiten ist. Man müsste sich einen Laden zulegen. Einen kleinen Kiosk, wo die Kundschaft ihre Totozettel abgibt. Is ja nich so arch. Sie reden hier eine Sprache, über die sie selbst lachen, während sie sie sprechen. Sie finden, dass diese Sprache unbeschreiblich blöd klingt. Und sie klingt ja auch blöd. Trotzdem sprechen sie sie. Hier kann man Arnt und Bernt und Raymond heißen. Draußen in Greåker heißen sie Darlén und Désirée. Aber in unserer Familie heißen sie Snefrid, Alfhild und Svanhild. Die Urgroßeltern hatten sich offenbar mit Richard Wagner vergiftet. Eine echte germanische Überdosis. Komisch, dass etwas aus uns geworden ist, sagt Großmutter Snefrid. Sie hat einen besonders lakonischen Humor, wenn sie mit krummem Rücken wie ein alter Papst durch ihre Wohnung geht mit ihrem Asthmainhalator. Einen Stock über ihr wohnt ihre Tochter Ellinor, die ihre eigene Zigarettenmaschine hat, sodass es beim Rauchen fast keine Unterbrechungen gibt. Mutter liebt ihre große Schwester, kann aber wegen der schlechten Luft nicht mit ihr im oberen Stock zusammen sein. Ich dagegen bin ungeheuer gern dort, denn es gibt da oben eine hübsche Kusine. Mutter hat hübsche Kusinen. Tormod und ich haben hübsche Kusinen. Sie sind so hübsch, dass es seltsam ist, dass wir nicht versuchen, sie zu heiraten, aber es steht ja nicht fest, ob sie uns wollen, und außerdem möchte ich Leah treu bleiben. Dennoch sitze ich da oben im ersten Stock, wo alle Zimmer in dichten Nebel gehüllt sind, während Ellinor auf dem Ledersofa sitzt und ihre selbstgedrehten Zigaretten raucht, damit sie nicht über die Straße zu Onkel Egil gehen muss, wenn sie eine neue 20er-Packung braucht. Ich kenne keinen so anheimelnden Ort wie diese Wohnung. Zugleich gibt es hier oben die Welt. Ausgesuchte Andenken aus allen Ecken des Erdballs. Kampfergeruch. Eine Truhe aus China, eine Geishapuppe aus Japan, ein Ebenholzneger aus Durban, eine Señorita aus Spanien und eine fast nackte Frau aus der Karibik. Onkel Ragnar ist um die ganze Welt gefahren. Er weiß, wie es mitten auf dem Stillen Ozean aussieht. Er kann über den Tafelberg reden, als wäre es Kolsåstoppen. Er kann über San Francisco erzählen wie über Drøbak. Wenn er über den Kongostrom spricht, habe ich das Gefühl, dass er den Lysakerelv meint. Er war in Jazzclubs in Shanghai und hat Hulatanz in Hawaii gesehen, er ist die ganze Küste von Westafrika hinuntergesegelt und hat sich in den Tropen Malaria geholt. Wenn er über den Südpolarstern redet, spricht er eigentlich über Navigation. Er ist ein stiller, gebildeter Mann. Er ist nicht Kapitän, aber vielleicht Steuermann, und das macht ihn mir besonders sympathisch. Als ich beim Skirennen im Kindergarten, das durch den unheimlichen Åsjordet-Wald führte, Fünfter wurde, fand ich diese Platzierung perfekt. Ich wünschte mir nichts anderes, als Nummer fünf zu sein. Dann blieben mir das Siegertreppchen und die ganze Aufmerksamkeit erspart. Außerdem wurde ich nicht Nummer vier, was die Position der Enttäuschung ist. Nummer sechs zu sein ist auch enttäuschend: das große Nichts. Denn wenn du Nummer sieben, acht oder neun wirst, spielt es eigentlich keine Rolle, ob du mitgemacht hast, wenn du der Siegerkultur angehörst, die die Welt erobert. Wenn du Nummer fünf wirst, bist du in der Allgemeinheit geborgen, aber dennoch steht dein Name auf dem Nachspann, selbst wenn sich niemand deshalb so richtig an dich erinnern wird. Und dort wollte ich sein, für den Rest meines Lebens. Eigentlich total unsichtbar, aber dennoch nicht total ausgelöscht. Ein Fünfer kann hoffen, dass in hundert Jahren eine Doktorarbeit über ihn geschrieben wird. Denn dann werden die Einser, Zweier, Dreier und Vierer aufgebraucht sein. Dann kann man den Scheinwerfer auf die vielen Fünfer richten. Und vielleicht können linkshändige Fünfer zum Thema einer besonders umfangreichen und wichtigen Doktorarbeit werden? Selbst wenn man dann längst tot ist, wäre das doch eine kleine Ehre. Vielleicht gibt es einen unbekannten Zusammenhang zwischen Fünfern und Linkshändern, der erklären kann, wieso Leonardo da Vinci so überraschend wenige Bilder gemalt hat, wenn man bedenkt, wie groß seine Begabung gerade auf diesem Gebiet war. Man könnte auch eine Doktorarbeit über den Zusammenhang zwischen Fünfern und Waldorfschülern schreiben. Den Zusammenhang zwischen Fünfern und Sexualität, Fünfern und Verschlossenheit, Fünfern und Sexualverbrechern. Großer Gott, was denke ich eigentlich für einen Unsinn! Der gehirntote Imperativ der Konkurrenzgesellschaft. Noch denke ich nicht zu ausgiebig an zukünftige Doktorarbeiten. Ich habe mehr als genug mit meiner Kindheit zu tun, und ich finde es aufregend, dass dieses Wohnzimmer von Onkel und Tante, das in vieler Hinsicht so typisch Gressvik ist, zugleich ein Weltall bedeutet. Wenn Tante Ellinor blaugrünen Likör aus einem winzigen Glas getrunken hat, erzählt sie gern von ihren Reisen, die in ihrem Fall mit Boot und Linienflug vor sich gehen. Sie spricht über die Großen Seen wie über den Mjøsa. Zusammen mit Ragnar war sie in der Symphony Hall in Chicago und hat die Symphonie Pathétique gehört. Damit können nicht viele andere aus Fredrikstad prahlen. Sie prahlt aber auch nicht, sie raucht einfach eine nach der anderen und denkt an die letzte Landung in Johannesburg, die unangenehm war, weil das Flugzeug sozusagen in Stufen absackte. Aber, denke ich, wie kann man so ruhig sein, wenn man mit großen modernen Jetflugzeugen gereist ist und auf Hawaii Hulatänzerinnen gesehen hat? Warum steht sie nicht bei Onkel Egils Kiosk an der Ecke und schreit alle diese außergewöhnlichen Erfahrungen aus sich heraus? Soviel ich weiß, hat Mutter Norwegen in ihrem ganzen Leben noch nicht verlassen, während ihre Schwester, Tante Ellinor, überall war. Nur der Südpol fehlt. Aber dorthin kommt sie sicher auch noch. Erst vor zwei Jahren war sie mit der DC-7 der SAS geflogen, über den Nordpol und Anchorage nach Tokio. Und sie war fast an dem Tag in Los Angeles, an dem Elvis Presley die skandinavischen Prinzessinnen Margrethe von Dänemark, Margaretha von Schweden und Astrid von Norwegen traf. Er hatte vor ihnen auf Knien gelegen mit seiner phantastischen Schmalztolle. Deshalb frisierte Tormod sich jetzt mit Brylcreme. Presley nahm in den Paramount Pictures Studios den Film G. I. Blues auf. Die Prinzessinen hatten Shirley MacLaine, Dean Martin und Juliet Prowse getroffen. Das ist der Vorteil, wenn man aus einer Königsfamilie stammt. Aber obwohl Tante Ellinor gerade das verpasst hatte, ließ sie sich von all ihren Reisen um den Erdball nicht beeindrucken. Man konnte ihr nichts ansehen.

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