Sebastian Tippe - Toxische Männlichkeit

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"Toxische Männlichkeit" beschreibt schädliche männliche Verhaltensweisen: sich über Leistung definieren, Grenzen ignorieren, Frauen abwerten oder Gewalt ausüben. Der Pädagoge, Dozent und Blogger Sebastian Tippe erklärt, wie sich toxische Männlichkeit auswirkt: wie Männer in Familie und Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum auftreten, wie sie mit ihrer Gesundheit, Sexualität und mit Aggressionen umgehen. Der Autor bietet einen umfassenden Überblick über die gesellschaftlichen Bereiche, in denen toxische Männlichkeit deutlich wird. Er gibt Anregungen, um eigene problematische Anteile zu hinterfragen und zu bearbeiten, Privilegien abzulegen und Frauen im Kampf um Gleichberechtigung zu unterstützen. Elf sehr persönliche Erfahrungsberichte geben einen Einblick in unterschiedliche Erfahrungen mit toxischer Männlichkeit. <ul><li> Erkennen von Verhaltensmustern und Lösungsmöglichkeiten: Wie prägt Pornografie unser Liebesleben? Wieso akzeptieren wir Frauenhass im Rap? Wie reagieren wir auf Übergriffigkeiten im öffentlichen Raum?</li> <li>Feministisches Grundlagenwerk zur aktuellen Diskussion um # Toxic Masculinity #Manspreading (raumaneignendes Verhalten, z.B. in der Bahn), #Mansplaining (Mann erklärt Frauen ungefragt die Welt), #Whataboutism (Ablenkung von unliebsamer Kritik), #Hepeating (Männer geben Ideen von Frauen als ihre eigenen aus), #Marginalisierung (Expertinnen werden nicht gefragt)</li> <li>Feministische Jungenarbeit – Handwerkszeug für Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen in Jugendtreffs und der offenen Kinder- und Jugendarbeit</li> <li> Elf sehr persönliche Erfahrungsberichte von ExpertInnen, Müttern, Vätern und Betroffenen geben einen Einblick in unterschiedliche Erfahrungen mit toxischer Männlichkeit</li> <li> Auswirkungen toxischer Männlichkeit: Pornografie, Prostitution, Amokläufe, religiös, rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalt, Massentierhaltung oder Klimazerstörung</li></ul>

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Häusliche Gewalt und Femizide

Die Zahlen der kriminalstatistischen Auswertung des Bundeskriminalamts (vgl. 2018) zur Gewalt in Partnerschaften sind erschreckend: 2017 wurden 138.893 Menschen statistisch erfasst, die in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner misshandelt, gestalkt, bedroht oder getötet wurden. Darunter waren 113.965 Frauen (82 %). Im Jahr 2018 stieg diese Zahl auf 114.393 an (vgl. Suhr 2019). Die Dunkelziffer wird laut ExpertInnen um einiges höher sein.

Die Bundesfamilienministerin Giffey verwies zudem auf die hohe Zahl an getöteten Frauen: 147 Frauen sind 2017 von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2018b), also an ca. jedem zweiten bis dritten Tag eine Frau. 2018 ermordeten Partner oder Ex-Partner 122 Frauen (vgl. Suhr 2019). 2019 starben durch männliche (Ex-)Partner 135 Frauen (vgl. One Billion Rising 2019). Die Zahl der Femizide sowie häuslicher Gewalt ist Anfang 2020 noch einmal im Kontext der Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Corona-Virus gestiegen. Es ist wichtig zu benennen, dass die Gewalt sich nicht nur auf die Partnerin erstreckt, sondern meist auch Kinder mit einschließt – selbst beim Femizid töten die mordenden Männer oftmals auch ihre Kinder oder versuchen dies. Es ist davon auszugehen, dass die tatsächlichen Zahlen viel höher sind. Wenn Totschlag dazu gerechnet wird, dann tötet allein in Deutschland jeden Tag ein Mann eine Frau.

Anmerkung: Viele Männer ermorden ihre Ex-Partnerin, da sie es nicht ertragen, dass sich ihre ehemalige Partnerin von ihnen getrennt hat – nach der Devise: „Es wird sich nicht von Männern getrennt, sondern Männer trennen sich von Frauen.“ Männliche Geschlechtervorstellungen spielen hierbei eine große Rolle: Männer müssen die Macht in allen Lebensbereichen, so auch in der Partnerschaft und Familie innehaben. Sie entscheiden, ob und wann eine Beziehung vorbei ist. Trennen sich Frauen von ihrem Partner, kollidiert dies mit dem „männlichen Kontrollanspruch“, was in den schlimmsten Fällen darin endet, dass Männer ihre Ex-Partnerin ermorden – nach dem Motto: „Wenn ich sie nicht haben kann, dann darf sie auch niemand anderes haben.“

All dies sind dann Fälle, die in der Presse als Familiendrama oder Beziehungstat deklariert werden, um patriarchale Strukturen und Gewalt an Frauen zu verschleiern und zu verharmlosen. Im Januar 2020 wurde verkündet, dass die Deutsche Presse-Agentur (DPA) verharmlosende Begriffe, die den Opfern eine Mitschuld suggerieren, nicht mehr verwenden wird: Darunter fallen die Begriffe Beziehungsdrama, Familientragödie, Familiendrama und Ehetragödie. Froben Homburger (DPA-Nachrichtenchef) twitterte (Frauensicht.CH 2020): „Drama und Tragödie rücken Mord und Totschlag in die Nähe eines schicksalhaften Geschehens, in dem Opfer- und Täterrolle zu verschwimmen scheinen: Ist der Täter nicht auch irgendwie Opfer (etwa einer zerrütteten Beziehung) – und hat das Opfer daher nicht auch Anteil an der Tat?“ Auch Begriffe wie Sex-Täter oder Sex-Attacken werden verboten, da durch die Verwendung dieser Begriffe vermittelt wird, dass sexualisierte Gewalt etwas mit Sex und natürlichen Bedürfnissen zu tun habe, wodurch verschleiert wird, dass es sich dabei um Gewalt handelt. Es stellt sich die Frage, was ein „Sextäter“ getan hat? Hat er Sex gehabt? Es wird deutlich, dass die Gewalt an Frauen durch derartige Formulierungen unsichtbar gemacht wird.

Ein weiterer Aspekt, der die Täter bei Gewalt gegen Frauen unsichtbar macht, ist die Verwendung des Passivs: Es wird in den Medien geschrieben, dass Frauen von Männern getötet, angegriffen oder vergewaltigt werden – jedoch nicht, dass Männer Frauen getötet, angegriffen oder vergewaltigt haben. Die Täterschaft wird durch das Passiv relativiert und heruntergespielt – die Wirkung auf Lesende ist eine andere als bei der Verwendung des Aktivs.

Sexuelle Gewalt

Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (vgl. 2004, S. 29) wurde fast jede siebte Frau (13 %) in Deutschland bereits vergewaltigt, hat eine versuchte Vergewaltigung erlebt oder sexuelle Nötigung – einige davon mehrfach. 40 % der befragten Frauen gaben an, sexuelle oder körperliche Gewalt seit ihrem 16. Lebensjahr erfahren zu haben, 58 % sexuelle Belästigung, 42 % psychische Gewalt und 25 % körperliche oder sexuelle Gewalt (oder beides) durch den aktuellen oder Ex-Partner. Täter bei sexueller Gewalt sind bis zu 99 % männlich und weniger als 1 % weiblich, bei sexueller Belästigung sind 97 % männlich und 2 % weiblich (vgl. TERRE DES FEMMES b). 94 % aller Vergewaltigungsopfer sind Mädchen oder Frauen (vgl. Britzelmeier 2016). Die vermeintlich hohen Zahlen von Falschbeschuldigungen liegen gerade einmal bei 3 % (vgl. TERRE DES FEMMES b).

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (vgl. 2018a) konstatiert, dass bei Vergewaltigungen und sexueller Nötigung in Partnerschaften die Opfer zu fast 100 % Frauen sind. Amnesty International kommt zu dem Ergebnis, dass jede fünfte Frau körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt hat (vgl. Van Aaken 2001). Davon angezeigt wird aber laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (vgl. 2004, S. 19) nur ein Bruchteil – in Deutschland beträgt die Zahl der Anzeigen gerade einmal 8 %. Da viele Frauen mehrfach vergewaltigt werden, bedeutet dies, dass weniger als 5 % aller Sexualstraftaten überhaupt angezeigt werden, nur jede 13. der überhaupt bekannten und angezeigten Vergewaltigungen endet mit einer Verurteilung (vgl. TERRE DES FEMMES b). Das sind weniger als 1 %. Bei einer EU-Umfrage sagten 77 % der Befragten aus, dass der Täter kein Unbekannter gewesen war (vgl. Britzelmeier 2016).

Das Ausmaß ist viel höher

Diese Zahlen spiegeln bei Weitem nicht das wirkliche Ausmaß der (sexuellen) Gewalt gegen Frauen wider. Es fehlen Vergewaltigungen im Kontext von Prostitution, von Pornografie sowie von Gewalt unter der Geburt. Es fehlen Situationen, die beispielsweise durch K.-o.-Tropfen oder unter Narkose herbeigeführt wurden und die im Nachhinein für Frauen oftmals gar nicht einordbar sind, da sie sich nicht richtig an das Erlebte erinnern können. Auch fehlen detaillierte Erinnerungen an Missbrauchserfahrungen aus der Kindheit, die meist weitestgehend abgespalten wurden. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1997 in Deutschland als Straftatbestand eingestuft wird und 2004 (!) den rechtlichen Status des Offizialdelikts 2erhielt (vgl. Mundlos 2013, S. 176). Viele ältere Generationen von Frauen sind damit aufgewachsen, dass sie „eheliche sexuelle Pflichten“ zu erfüllen hätten und ordnen dies bei Befragungen auch dementsprechend ein. Geprägt durch Pornografie ist das heutige Sexualleben viel gewalttätiger als noch vor 20 Jahren. Junge Mädchen berichten, dass Analsex, Cumshots 3oder Deep Throats 4beispielsweise zum „Standard-Programm“ gehören und von ihnen erwartet werden. Ebenso, dass Frauen von Männern gewürgt werden oder dass Männer, ohne dass Frauen dies wissen, kurz vor dem Samenerguss heimlich das Kondom abziehen (Stealthing). All diese Formen von sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen sind nicht in den Befragungen und Fragebögen berücksichtigt. Die Soziologin Mundlos schlägt vor, dass Frauen am Ende ihres Lebens unter Berücksichtigung einer eindeutigen Definition von sexueller Gewalt befragt werden. Die Definition muss den Frauen vorher mitgeteilt werden. So kann ein valides Ergebnis erzielt werden. Nur dann ist es möglich, tatsächliche Zahlen zu sexueller Gewalt zu erheben.

Abschließend ist anzumerken, dass auch die Zahlen zu sexueller Belästigung fragwürdig sind. Es wird keine Frau geben, die noch keine sexuelle Belästigung und keinen Sexismus erlebt hat. Das wäre ungefähr so, als wenn behauptet würde, dass nur ein gewisser Prozentsatz Schwarzer Menschen Rassismus erfahren hätte.

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