EUPHORIA Z
ein Horror-Thriller von
Luke Ahearn
aus dem Amerikanischen übersetzt von
Andreas Schiffmann
This Translation is published by arrangement with Luke Ahearn
Title: EUPHORIA Z. All rights reserved.
Diese Geschichte ist frei erfunden. Sämtliche Namen, Charaktere, Firmen, Einrichtungen, Orte, Ereignisse und Begebenheiten sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder wurden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.
Impressum
Deutsche Erstausgabe
Originaltitel: EUPHORIA Z
Copyright Gesamtausgabe © 2015 LUZIFER-Verlag
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Mark Freier
Übersetzung: Andreas Schiffmann
ISBN E-Book: 978-3-95835-048-9
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Julie, Ellen und Cooper.
Ein Jahr zuvor …
»Wir kriegen dich, du Bastard!«, echote es durch den Wald. Sie verfolgten ihn schon lange und waren ihm nun sehr nahe – aber nur, weil er es zuließ.
Cooper hatte selbst bestimmt, wann und wo er sich ihnen entgegenstellen würde. Er wartete geduldig darauf, dass sie zu ihm kamen. Er beruhigte seinen Atem und blieb völlig still.
Sie jagten ihn in einer geschlossenen, großen Gruppe, also alle acht, und versuchten, ihm Angst zu machen, damit er sich aufscheuchen ließ. Er wusste jedoch, dass sie sich vielmehr vor ihm fürchteten. Das machte er anhand ihrer Stimmen aus: angespanntes Flüstern, wütende Befehle.
Glauben sie wirklich, ich sei so dumm und wollte ihnen allen auf einmal die Stirn bieten? Er würde das im Rambostil durchziehen, indem er sich einen nach dem anderen vorknöpfte.
»Wir wissen, wo du steckst, Mann!« Eine andere Stimme, näher.
Ihr wisst, wo ich stecke? So was von lächerlich, dachte er. Einer seiner Jäger gab mehrere Schüsse ab.
»Spar deine verdammte Munition«, brüllte ihr Anführer.
Cooper drückte sich seine Pistole fest an die Brust – längs, damit sie nicht vom Körper abstand – und seinen Rücken gegen einen riesenhaften Baum. Er befand sich tief in einem urgewaltigen Wald; die Wasserfälle, kolossalen Tannen, üppigen Farne und moosbedeckten Felsen waren schön, eigneten sich aber auch trefflich zum Verstecken.
Schweiß rann an seinem Rücken und den Beinen hinunter. Etwas kitzelte ihn im Genick, doch er verdrängte das Jucken in der Hoffnung, es sei kein beißendes Insekt. Die raue Rinde blieb an seiner Montur haften. Rechterhand fiel ihm eine Bewegung auf, doch er hielt sich steif wie der Tod, verborgen zwischen zwei breiten Farnen.
Sein Herz raste. Acht gegen einen – ein irrsinniges Handicap, doch er war entschlossen, lebendig hier herauszukommen. Einen Gegner ließ er vorbeilaufen, dann noch einen und schließlich zwei weitere.
Der Angriff traf sie überraschend. Er tötete drei von ihnen, bevor sie überhaupt bemerkten, wo er war. Der vierte Mann machte Anstalten, zurück zu feuern, handelte sich für seinen Heldenmut jedoch einen Schuss mitten in die Brust ein.
Cooper dezimierte ihre Gruppe binnen Sekunden um die Hälfte und stand geschützt vor den Verbliebenen hinter einem Baumriesen. Er grinste, als die übrigen vier in Panik gerieten.
»Zurück! Verflucht, er ist gleich dort!«
Cooper hörte, dass mindestens zwei von ihnen davonliefen, und kicherte. Wenn er nach ihnen ruft, sucht er mich nicht, schlussfolgerte er. So lehnte er sich zur Seite und feuerte rasch. Die Kugel traf den Anführer am Visier seines Helms. Eigentlich hatte er mittig auf den Körper gezielt, doch ein Kopfschuss ließ ihn viel cooler dastehen.
»Scheiße!« Der Teenager zog den Helm aus, um sich den Rest des Kampfes ansehen zu können. Er war verblüfft und auch ein bisschen enttäuscht. Beim Paintball gewann Cooper immer, aber das war wirklich lächerlich: Acht gegen einen, unfassbar. Er hätte ihn des Schummelns bezichtigt, wäre es nur annähernd möglich gewesen, dass Cooper dies getan hatte.
»Kommt schon, er steht direkt hinter dem Baum.«
»Du bist tot, Harlan«, sagte Cooper ruhig.
»Ich bin ein Zombie.«
»Zombies können nicht sprechen.« Cooper lächelte. Er hörte, wie die anderen beiden sich anschickten, den Baum zu umrunden, um ihn von beiden Seiten anzugreifen. Ein weiterer harrte rechts hinter ihm aus, es sei denn, Norman hatte fliegen gelernt; der Kerl war nicht in der Lage, leise zu gehen.
»Hetze ihn, Dicker!«, rief Harlan.
»Er wird mich abschießen«, jammerte Norman.
»Nicht, wenn du ihm zuvorkommst.«
Cooper ärgerte sich darüber, dass jeder Norman „den Dicken“ nannte; das war einfach gemein. Jeder kam mit jedem aus, aber die Kids konnten sich immer noch unreif und grausam verhalten.
»Norman, zielst du auf mich?« Cooper sprach diese Worte gegen den Baum, sodass sie von überall her hätten kommen können.
»Äh, nein.«
»Solltest du aber. Richte die Waffe direkt auf den Baum. Ob ich von links oder rechts komme: Du kannst mich in jedem Fall leicht erwischen.«
»Du wirst mir auch nicht böse sein?«
Herrje, Norman, stöhnte er innerlich. »Ich bin tot! Du schießt großartig. Nur weil du keine zehn Schritte schaffst, ohne verschnaufen zu müssen, heißt das nicht, dass du das hier nicht gewinnen kannst.« Cooper lächelte wieder. Er stichelte Norman gerne, doch beide wussten, dass es nie fies gemeint war.
»Ha, ha.« Norman hob sein Gewehr und zielte auf den Baumstamm. Er wusste, Cooper würde ihm helfen, den Sieg aber nicht gleich schenken, sondern im Gegenteil sein Bestes geben, um selbst zu gewinnen und es vermutlich auch schaffen. Norman hatte tatsächlich Angst.
»Nicht vergessen … warte.« Cooper drückte ab und traf einen der beiden, die sich herangepirscht hatten und ihm zu dicht auf den Leib gerückt waren. Der andere hielt sich zurück – weit zurück – und gab ein paar Schüsse ins Blaue auf ihn ab.
Eine Farbkugel sauste über Normans Kopf hinweg. »Hey, nicht die eigenen Leute abballern, pass auf!«
Ein leises »’Tschuldigung« folgte aus dem fernen Unterholz.
Cooper belehrte ihn: »Norman, vergiss nicht, in Deckung zu gehen.«
Der Dicke rückte ein paar Fuß zur Seite hinter eine dünne, junge Kiefer.
Der tote Anführer lachte wiehernd: »Du brauchst einen Baum, der wesentlich breiter ist als der, Norm.«
»Halt die Fresse«, blaffte Norman, obwohl auch er es witzig fand; er war locker viermal so dick wie der Baum.
»Du siehst aus wie ein Elefant, der sich hinter einem Stoppschild verstecken will.« Harlan war sein eigener größter Fan und lachte am lautesten über seine Witze.
»Wenigstens sieht mein Riechkolben nicht aus wie ein Pimmel«, konterte Norman. Er hatte tagelang darauf gewartet, diesen Spruch zum Besten geben zu können. Dass Harlan empfindlich reagierte, wenn es um seine Nase ging, wusste er, deshalb brachte das den Jungen auch zum Schweigen.
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