Und sei es nur für ein Flüstern eures Gesangs oder die Anmut, mit der ihr aus dem Meer springt, um die Liebe zu spüren, euer Licht, die Erhabenheit, werde ich ewig nach euch suchen und dafür leben, euch zu befreien. Es ist mein Traum, zu leben, um euch zu befreien .
Es war der 22. November 2008. Ich befand mich gerade in Jordanien, wo ich meinen Aufstiegsworkshop veranstaltete. Es war der erste Tag eines zweitägigen Intensivseminars für eine Gruppe spiritueller Suchender in der Stadt Amman .
Der Kurs behandelt auch Aspekte unserer Übergangsreise, eine intensive Erfahrung, durch die ich Menschen dabei helfe, den äußerst wirksamen und erhellenden Prozess des Erwachens des Lichtkörpers durch die Aktivierung schlummernder DNA (das, was Wissenschaftler als »nichtkodierte DNA« bezeichnen) zu beschleunigen .
Es ist mir immer eine Freude, Menschen durch diese erstaunliche Transformation zu begleiten – eine Feier des Lichts und der Grenzenlosigkeit des menschlichen Potenzials in dieser Zeit unserer persönlichen und planetaren Evolution .
Durch diese erhöhenden Erfahrungen werden wir uns der großen Veränderungen immer bewusster, die auf unserem Planeten – einer Welt im Aufruhr – vor sich gehen. Viele von uns versuchen, diese Realität zu begreifen und als einen Prozess anzunehmen, den wir durchlaufen müssen, während wir uns auf den Übergang zu einer höheren Ebene universellen Bewusstseins vorbereiten .
Doch am zweiten Kurstag, ich sprach gerade von unserer Verantwortung als Lichtarbeiter und Wächter Gaias, die ökologischen Probleme unseres großartigen Planeten aktiv anzusprechen, schlugen die Ereignisse und das Programm des Workshops eine Richtung ein, mit der weder die Teilnehmer noch ich jemals gerechnet hätten .
Am Morgen war ich bereits mit einem ausgesprochen unangenehmen Gefühl der Vorahnung erwacht. Und diese Vorahnung manifestierte sich gleich zu Beginn meines Vormittagsvortrags. Wie aus dem Nichts durchbrach ein Chor von Walen und Delfinen meinen Dialog mit den Kursmitgliedern. Genau dort, mitten während meines lebhaften Vortrags, erschienen sie einfach so vor mir – eine ganze Gemeinschaft von Cetaceanern!
Ich konnte sie ganz deutlich sehen: Sie blickten mir geradewegs in die Augen. Es war, als wäre meine Seele ins Meer transportiert worden, wo aus allen Richtungen große Mengen von Walen und Delfinen auf mich zu schwammen .
Der Raum um mich herum und all die Menschen in ihm verschmolzen mit dem Hintergrund. Ich wurde förmlich aus dem Vortragsraum herausgerissen und mitten in eine Szenerie unbeschreiblichen Leids katapultiert. Ich erlebte die kollektive Trauer zahlloser Wale und Delfine hautnah mit: Sie waren wahnsinnig vor Angst, einsam, lagen im Sterben .
Dieses Erlebnis als beunruhigend zu bezeichnen wäre eine Untertreibung galaktischen Ausmaßes .
Ich wurde ins offene Meer hinausbefördert, befand mich unter Wasser, wo ich die Angst, das Grauen, die Resignation der Cetaceaner einatmete. Ich war dort bei ihnen, glaubte, ich würde gerade in den tiefen Wassern ihrer Verzweiflung ertrinken. Verzweifelt und verwirrt zuckten sie mit ihren schönen Körpern. Es war ein letztes Aufbäumen in ihrem Todeskampf – und ich war mittendrin. Das wenige Licht, das hierhin durchdrang, schien von der Umgebung aufgesogen zu werden und auf den Meeresboden hinabzusinken, wo es in der Tiefe erlosch. Ich war vollkommen verängstigt, gefangen in ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung. Während ich die verstörende Szene beobachtete, wurde es dunkler, immer dunkler. Es glich dem betroffenen Schweigen, wenn der letzte Vorhang gefallen und die Show endgültig vorbei ist. Der Augenblick, in dem die Lichter des Theaters für immer ausgehen .
Von weiter draußen im Meer konnte ich entfernte Delfinstimmen hören. Sie riefen mich um Hilfe. Ihre Schreie waren herzzerreißend, untröstlich wie das Rufen verirrter Kinder: »Bitte hilf uns!«, schrien sie voller Verzweiflung. »Hilf uns, bitte, bitte!«
Im Hintergrund spielten die langgezogenen, gespenstischen Gesänge der Wale ein Requiem des Todes .
»Hilf uns!«, schrien die Delfine. Es kam mir so vor, als würden ihre Rufe meine Haut buchstäblich durchdringen, als würden sie sich durch meinen Körper bewegen. »Bitte hilf uns … bevor wir euch verlassen.«
Mitten in dieser grauenhaften Vision sah ich mich selbst vor einer Gruppe völlig verblüffter Menschen stehen, die zu verstehen versuchten, was gerade mit mir passierte. Für einen kurzen Moment wurde ich wieder zurück in den Raum katapultiert, blitzartig. Ich fühlte mich nackt und verletzlich und brach in Tränen aus. Ich war völlig überwältigt von meiner Vision und der ergreifenden Botschaft der Cetaceaner – und so ohnmächtig angesichts solch gewaltigen Leids und Schreckens .
Die Schreie wurden ohrenbetäubend – bis zu dem Punkt, an dem ich glaubte, dass ich gleich in Ohnmacht fallen würde, weil mein Kopf und mein Herz diesem schwindelerregenden Strudel aus angsteinflößenden Empfindungen nicht mehr gewachsen waren. Aber da waren ja auch noch die fast einhundert Menschen vor mir, die eine Erklärung verdient hatten!
»Bitte hilf uns! Bitte, bitte …« Die Schreie waren so verzweifelt wie endlos .
Ich sah all die verwirrten Leute vor mir an. »Wir müssen den Großen Walen und Delfinwesen helfen«, schrie ich sie förmlich an, »oder sie werden für immer verschwinden.«
Die Leute tauschten Blicke aus. Sie waren sichtlich verwirrt und sprachlos in Anbetracht meines seltsamen Verhaltens. Fassungslos saßen sie da, während ich hastig erklärte, dass wir sofort eine Pause einlegen müssten, und aus dem Raum rannte. Ich brauchte einen Augenblick, um meine Verstörung abzuschütteln und mich wieder zu sammeln .
Das war ganz sicher nicht das Verhalten, dass sich die Teilnehmer an diesem Wochenendseminar über DNA-Aktivierung und Aufstieg von mir erwartet hatten. Und mir ging es in dieser Hinsicht nicht anders als ihnen!
Schlotternd vor Schüttelfrost und versunken in einem Ozean anschwellender Emotionen saß ich draußen im Flur vor dem Versammlungsraum. Noch immer konnte ich die Hilferufe der Wale und Delfine hören. Aber was wollten sie von mir?
Was für eine Art von Hilfe erwarteten sie? Was sollte ich tun? Was ging da vor sich an den feinstofflichen Rändern der multidimensionalen Reiche? Wieso rief man mich dazu auf, in der Welt der physischen Realität sofortige Maßnahmen zu ergreifen?
Ich rief jedes einzelne Lichtwesen da draußen im Universum an. Ich bat sie, diese hilflosen Seelen in weißes Licht zu hüllen und sie bei ihrem Übergang zu unterstützen. So groß das Grauen war, das ich durch mein übersinnliches Auge gesehen hatte – ich vertraute darauf, dass das Licht der höheren Wesen diesen verängstigten Walen und Delfinen helfen würde, ihr Leid und ihre Verzweiflung durchzustehen – auch wenn ich immer noch nicht wusste, wodurch es ausgelöst wurde. Ich vertraute auch darauf, dass das Licht mir helfen würde, meine Fassung soweit zurückzugewinnen, dass ich in den Versammlungsraum zurückkehren und meinen Vortrag beenden konnte. Und tatsächlich schaffte ich es gerade eben so, bis zum Ende des Tages durchzuhalten .
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