eISBN: 978-3-649-62907-8
© 2018 für die deutschsprachige Ausgabe
Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Hafenweg 30, 48155 Münster
Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise
First published in Great Britain in 2018 by The Watts Publishing Group
Text copyright © Teri Terry, 2018
The moral right of the author has been asserted. All characters and events in this publication, other than those clearly in the public domain, are fictitious and any resemblance to real persons, living or dead, is purely coincidental. All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system, or transmitted, in any form or by any means, without the prior permission in writing of the publisher, nor be otherwise circulated in any form of binding or cover other than that in which it is published and without a similar condition including this condition being imposed on the subsequent purchaser.
Originalcopyright © 2018 by Teri Terry
Originalverlag: Orchard Books
An Imprint of Hachette Children’s Group
Part of The Watts Publishing Group Limited
Originaltitel: Deception
Aus dem Englischen von Petra Knese
Covergestaltung: Anne Sent, unter Verwendung eines Motivs von Jonas Hafner
Lektorat: Sara Mehring
Satz: Sabine Conrad, Bad Nauheim
www.coppenrath.de
Teri Terry
Aus dem Englischen
von Petra Knese
Eine erfolgreiche Täuschung durchläuft fünf Stadien – Schock, Empörung, Prüfung, Nachsicht, Akzeptanz – und führt unweigerlich zur Verehrung. Täuschung kann der Wahrheit dienen, genauso gut kann Wahrheit auch die Täuschung aufdecken … alles nur eine Frage der Betrachtungsweise .
Xander, Manifest des Mulitiversums
TEIL 1: SCHOCK Selbst ein Ende hat immer einen Anfang . Xander, Manifest des Multiversums
1 SHAY
2 CALLIE
3 SHAY
4 CALLIE
5 SHAY
6 CALLIE
TEIL 2: EMPÖRUNG
1 KAI
2 CALLIE
3 KAI
4 CALLIE
5 KAI
6 CALLIE
7 KAI
8 CALLIE
9 KAI
10 CALLIE
11 KAI
12 CALLIE
13 KAI
14 CALLIE
15 KAI
16 CALLIE
17 KAI
18 CALLIE
19 KAI
20 CALLIE
21 KAI
22 CALLIE
23 KAI
24 CALLIE
25 KAI
26 CALLIE
TEIL 3: SHAY
1 KAPITEL
2 KAPITEL
3 KAPITEL
4 KAPITEL
5 KAPITEL
6 KAPITEL
7 KAPITEL
8 KAPITEL
9 KAPITEL
10 KAPITEL
11 KAPITEL
12 KAPITEL
13 KAPITEL
14 KAPITEL
TEIL 4: NACHSICHT
1 CALLIE
2 KAI
3 CALLIE
4 KAI
5 CALLIE
6 KAI
7 CALLIE
8 KAI
9 CALLIE
10 KAI
11 CALLIE
12 KAI
13 CALLIE
14 KAI
15 CALLIE
16 KAI
17 CALLIE
18 KAI
19 CALLIE
20 KAI
TEIL 5: SHAY
1 KAPITEL
2 KAPITEL
3 KAPITEL
4 KAPITEL
5 KAPITEL
6 KAPITEL
7 KAPITEL
8 KAPITEL
9 KAPITEL
10 KAPITEL
11 KAPITEL
12 KAPITEL
13 KAPITEL
TEIL 6: VEREHRUNG
1 KAI
2 CALLIE
3 SHAY
4 KAI
5 CALLIE
6 SHAY
7 KAI
8 CALLIE
9 SHAY
10 KAI
11 CALLIE
12 SHAY
13 KAI
14 CALLIE
15 SHAY
16 KAI
17 JENNA
18 SHAY
19 KAI
20 JENNA
21 SHAY
22 KAI
23 JENNA
24 SHAY
25 KAI
26 SHAY
27 KAI
28 SHAY
29 KAI
30 SHAY
31 KAI
32 SHAY
33 KAI
34 SHAY
35 KAI
36 SHAY
37 KAI
38 SHAY
Selbst ein Ende hat immer einen Anfang .
Xander, Manifest des Multiversums
Bitte erschieß mich nicht, bitte erschieß mich nicht, bitte …
Mein Herz schlägt so langsam, dass ich fürchte, es könnte vor lauter Angst gleich stehen bleiben.
Aber es ist eher die Zeit, die stehen bleibt. Das Blut, das mir durch die Adern schießen sollte, wartet. Über mir hängt ein Vogelschrei in der Luft, zerfällt in einzelne Töne, die sich wieder vereinen. Wenn sich das bisschen Leben, das mir noch bleibt, in diesen kleinen Dingen misst, dann sollen sie langsam vonstattengehen, so langsam wie möglich, um meine Zeit auf Erden auszudehnen.
Bitte erschieß mich nicht, bitte erschieß mich nicht …
Das Entsetzen und die Unschlüssigkeit des Soldaten arbeiten gegen mich: ein Kaleidoskop von Gefühlen, gemalt auf Wellen, ähnlich wie Schall, und Farben zeigen, wie es in diesem Moment in ihm aussieht, wie er wirklich ist. Vox hat Dr. 1 diese Gefühlsaura genannt. Und der Soldat fürchtet sich nicht nur vor der Krankheit, sondern auch vor mir. Er kämpft dagegen an, denn was er gleichzeitig sieht, ist einfach ein Mädchen, das mit ausgestreckten Händen vor ihm im Dreck kniet.
Doch wer könnte es ihm verübeln, wenn er jetzt abdrückt?
Bitte erschieß mich nicht, bitte …
Die Versuchung, seine Aura anzugreifen – seine Hände unter Kontrolle zu bringen, ihn zu Boden zu zwingen, ist groß. Aber dafür hätte ich Kai nicht zu verlassen brauchen. Ich will ja schließlich, dass mir die Verantwortlichen zuhören. Erfahren, dass Überlebende wie ich Träger sind und dass die Epidemie hier in einem unterirdischen Labor auf der Insel ihren Anfang genommen hat. Wenn ich die Wache angreife, würde mir garantiert niemand mehr Gehör schenken.
Aber vielleicht wissen die Soldaten auch Bescheid. Vielleicht ist der Stützpunkt der Royal Airforce auf den Shetlandinseln sogar Teil des Vertuschungsversuchs und es bringt alles nichts.
Bitte …
Der Soldat packt die Waffe noch fester.
Mir wird ganz schwindelig. Ich halte die Luft an, ich atme erst wieder, wenn ich weiß, was er vorhat.
In seiner Aura tut sich was, die Farben werden kräftiger: Er hat einen Entschluss gefasst.
Nach wie vor lässt er mich nicht aus den Augen, nimmt aber die Hände von der Waffe, als er sich zu seinem Funkgerät beugt.
Ich sinke zu Boden oder breche vielmehr zusammen, atme tief durch. Ich höre den Mann reden, verstehe aber nicht, was er sagt.
Sei tapfer, Shay. Sei so tapfer, wie Kai es in dieser Situation wäre .
Obwohl mein Herz wieder normal schlägt, fühlt es sich an, als würde es rasen; mein Atem geht flach und schnell. Erschöpft von dem wenigen Schlaf der letzten Tage und dem anstrengenden Nachtmarsch, lege ich mich einfach auf den Rücken und schaue in den blauen Himmel. Meine Schutzmauer steht, falls Callie mein Verschwinden schon bemerkt hat, deshalb nehme ich die Welt um mich herum auch nur gedämpft wahr.
Stattdessen konzentriere ich mich auf mich, vertiefe meinen Atem langsam wieder. Und obwohl ich Angst habe, drifte ich vor Erschöpfung in diesen seltsamen Zustand ab, der vor dem Schlaf kommt.
Weiß Kai schon, dass ich fort bin? Dass ich ihn hintergangen habe?
Vielleicht schläft er auch noch.
Ich stelle mir vor, wie er mit geschlossenen Augen daliegt, die dunklen Wimpern auf den Wangen, sanft geht sein Atem, ein zartes Lächeln umspielt die Lippen in wohligen Träumen.
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