Heinrich Mann - Gesammelte Werke

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Gesammelte Werke Heinrich Manns enthalten die Romane und Novellen Der Untertan, Der Vater, Die Armen (Hassende, Liebende, Der Arbeiter und das Bürschlein, Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren, Die sittlichen Faktoren, Das Richtfest, Geh' nicht fort!, Ultima ratio), Die Ehrgeizige, Die kleine Stadt, Die Tote, Der Bruder, Die Verjagten, Flaubert und die Herkunft des modernen Romans, Flöten und Dolche, Pippo Spano, Fulvia, Drei-Minuten-Roman, Ein Gang vors Tor, Mnais und Ginevra, Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen, Zwischen den Rassen.
Luiz Heinrich Mann war deutscher Schriftsteller aus der Familie Mann. Der ältere Bruder von Thomas Mann analysierte früh autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus und war Verfechter der Demokratie, stellte sich von Beginn an dem Ersten Weltkrieg und Nationalsozialismus entgegen. Manns Werke wurden in dieser Dunklen Zeit öffentlich verbrannten.

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Diederich tat dies sofort. „Ich habe nämlich mit dem Herrn Regierungspräsidenten von Wulckow bereits formelle Verabredungen getroffen.“ Und da der Major die Augen aufriß:

„Nächstes Jahr, Herr Major, sind die Reichstagswahlen. Da werden wir Gutgesinnten schwere Arbeit haben. Der Kampf beginnt schon.“

„Los!“ sagte der Major ingrimmig. „Prost!“

„Prost!“ sagte Diederich. „Aber, meine Herren, mögen die subversiven Tendenzen im Lande noch so stark sein, wir sind stärker, denn wir haben einen Agitator, den die Gegner nicht haben, und das ist Seine Majestät.“

„Bravo!“

„Seine Majestät hat für alle Teile seines Staates, also auch für Netzig, die Forderung aufgestellt, daß die Bürger [pg 160]endlich aus dem Schlummer erwachen mögen! Und das wollen wir auch!“

Jadassohn, der Major und Pastor Zillich bekundeten ihre Wachheit, indem sie auf den Tisch schlugen, Beifall riefen und einander zutranken. Der Major schrie: „Zu uns Offizieren hat Seine Majestät gesagt: Dies sind die Herren, auf die ich mich verlassen kann!“

„Und zu uns“, schrie Pastor Zillich, „hat er gesagt, wenn die Kirche der Fürsten bedürfen wird –“.

Man durfte allen Zwang ablegen, denn der Keller hatte sich längst geleert, Lauer und Heuteufel waren ungesehen entkommen, und in den hinteren Bogengewölben brannte schon kein Gas mehr.

„Er hat auch gesagt –“ Diederich blies die Backen feuerrot auf, der Schnurrbart stieß ihm in die Augen, aber dennoch blitzte er fürchterlich. „Wir stehen im Zeichen des Verkehrs! Und so ist es auch! Unter seiner erhabenen Führung sind wir fest entschlossen, Geschäfte zu machen!“

„Und Karriere!“ krähte Jadassohn. „Seine Majestät hat gesagt, jeder, der ihm behilflich sein will, ist ihm willkommen. Will das jemand vielleicht auf mich nicht mitbeziehen?“ fragte Jadassohn herausfordernd, mit blutig leuchtenden Ohren. Der Major brüllte wieder:

„Und mein König kann sich totsicher auf mich verlassen. Er hat mich zu früh weggeschickt, als ehrlicher deutscher Mann sage ich es ihm laut ins Gesicht. Er wird mich noch mal bitter nötig haben, wenn es losgeht. Ich denke nicht daran, den Rest meines Lebens bloß noch mit Knallbonbons zu schießen auf Vereinsbällen. Ich war bei Sedan!“

„Herrjemersch, und ich doch ooch!“ ertönte es von dünner Schreistimme aus unsichtbaren Tiefen, und den Schatten der Gewölbe entstieg ein kleiner Greis mit flattern[pg 161]den weißen Haaren. Er schwankte herbei, seine Brillengläser funkelten, seine Backen glühten, und er schrie: „Der Herr Major Kunze! Nu da! Alter Kriegskamerad, bei Ihnen geht’s ja zu wie dunnemals in Frankreich. Ich sag’ es aber immer: gut gelebt und lieber ä paar Jahre länger!“ Der Major stellte ihn vor. „Herr Gymnasialprofessor Kühnchen.“ Wie es kam, daß er dort hinten im Dunkeln vergessen worden sei, darüber äußerte der kleine Greis die lebhaftesten Vermutungen. Früher hatte er sich in einer Gesellschaft befunden. „Nu muß ich wohl ä bißchen eingeschlummert sein, und da sein die verdammten Lumichs mir ausgerückt.“ Der Schlaf hatte ihm vom Feuer der genossenen Getränke noch nichts genommen, er erinnerte, prahlerisch kreischend, den Major an ihre gemeinsamen Taten im eisernen Jahr. „Die Franktiröhrs!“ schrie er, und aus seinem faltigen, zahnlosen Munde rann Feuchtigkeit. „Das war Sie eene Bande! Wie die Herren mich da sähn, hab’ ich doch noch immer een’ steifen Finger, da hat mich ä Franktiröhr draufgebissen. Bloß weil ich ihm mit meim Säbel ä kleenes bißchen die Kehle abschneiden wollte. So eene Gemeinheit von dem Kerl!“ Er zeigte den Finger am Tisch umher und erregte Ausrufe der Bewunderung. Diederichs begeisterte Gefühle freilich mischten sich mit Schrecken, er mußte sich in die Lage des Franktiröhrs denken: der kleine leidenschaftliche Greis kniete auf seiner Brust und setzte ihm die Klinge an den Hals. Er war genötigt, einen Augenblick hinauszugehen.

Wie er zurückkehrte, gaben der Major und Professor Kühnchen, einander überschreiend, den Bericht eines wilden Kampfes. Man verstand keinen. Aber Kühnchen schrillte immer schärfer durch das Gebrüll des anderen, bis er es zum Schweigen gebracht hatte und ungestört [pg 162]aufschneiden konnte. „Nee, alter Freund, Sie sein ä anschlägscher Kopf. Wenn Sie die Treppe ’runterfallen, verfehlen Sie keene Stufe. Aber das Feuer damals an dem Haus, wo die Franktiröhrs drinne saßen, das hat Kühnchen angelegt, da gibt’s nischt. Ich hab’ doch eene Kriegslist gebraucht und hab’ mich totgestellt, da ham die dummen Luder nischt gemerkt. Und wie’s erscht gebrannt hat, nu, versteht sich, da hamse an der Verteidchung des Vaterlandes keen’ Geschmack mehr gefunden, und bloß noch ’raus, bloß noch Soofgipöh! Da hätten Se nu aber uns Deutsche sehen sollen. Von der Mauer hammer sie weggeschossen, wie sie ’runterkrabbeln wollten! Luftsprünge hamse gemacht wie die Garniggel!“

Kühnchen mußte seine Erfindung unterbrechen, er kicherte durchdringend, indes die Tafelrunde dröhnend lachte.

Kühnchen erholte sich. „Die falschen Luder hatten uns aber auch tückisch gemacht! Und die Weiber! Nee, meine Herren, so was Beesartches wie die franzeeschen Weiber, das gibt’s Sie nu überhaupt nicht mehr. Heeßes Wasser hatten se uns auf die Köppe geschiddet. Nu frag’ ich Sie, tut das eene Dame? Wie’s brannte, warfen sie die Kinder aus’m Fenster und wollten ooch noch von uns, daß wir se auffangen sollten. Hibsch nich, aber dumm! Mit unsern Bajonetten hammer die kleenen Luder uffgefangen. Und dann die Damen!“ Kühnchen hielt die gichtischen Finger gekrümmt wie um einen Gewehrkolben und sah dabei nach oben, als gäbe es noch jemand aufzuspießen. Seine Brillengläser funkelten, er log weiter. „Zuletzt kam eene ganz Dicke ’ran, die konnte von vorn nicht durchs Fenster, drum versuchte se mal, ob’s nicht von hinten ginge. Da haste nun aber nicht mit Kühnchen gerechnet, mei Schibbchen. Ich nich faul, steiche uf [pg 163]die Schultern von zwei Kameraden drauf un kitzle sie mit meim Bachonedde in ihren dicken franzeeschen –“

Mehr hörte man nicht, der Beifall war zu laut. Der Professor sagte noch: „Jeden Sedang erzähl’ ich die Geschichte in ädlen Worten meiner Klasse. Die Jungen solln wissen, was sie für Heldenväter gehabt haben.“

Man war sich einig, daß dies die nationale Gesinnung des jungen Geschlechts nur befördern könne, und man stieß an mit Kühnchen. Vor lauter Begeisterung hatte noch keiner bemerkt, daß ein neuer Gast an den Tisch getreten war. Jadassohn sah plötzlich den bescheiden grauen Mann im Hohenzollernmantel und winkte ihm gönnerhaft. „Na, man immer ’ran, Herr Nothgroschen!“ Diederich herrschte ihn an, aus seinen Hochgefühlen heraus. „Wer sind Sie?“

Der Fremde dienerte.

„Nothgroschen, Redakteur der Netziger Zeitung.“

„Also Hungerkandidat“, sagte Diederich und blitzte. „Verkommene Gymnasiasten, Abiturientenproletariat, Gefahr für uns!“

Alle lachten; der Redakteur lächelte demütig mit.

„Seine Majestät hat Sie gekennzeichnet“, sagte Diederich. „Na, setzen Sie sich!“

Er schenkte ihm sogar Sekt ein, und Nothgroschen trank in dankbarer Haltung. Nüchtern und befangen sah er in der Gesellschaft umher, deren Selbstbewußtsein durch die vielen, leer am Boden stehenden Flaschen so sehr gesteigert worden war. Man vergaß ihn sogleich wieder. Er wartete geduldig, bis jemand ihn fragte, wieso er denn mitten in der Nacht noch hier hereinschneie. „Ich mußte das Blatt doch fertig machen“, erklärte er darauf, wichtig wie ein kleiner Beamter. „Die Herren wollen morgen früh in [pg 164]der Zeitung lesen, wie das war mit dem erschossenen Arbeiter.“

„Das wissen wir besser als Sie“, schrie Diederich. „Sie saugen sich das ja doch nur aus Ihren Hungerpfoten!“

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