Clara Viebig - Der Vielgeliebte und die Vielgehaßte

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Die schöne Wilhelmine Enke und Friedrich Wilhelm II. von Preußen, der Neffe Friedrichs des Großen, standen sich ein Leben lang nahe. Das Volk hasste die Mätresse des Königs. Sie war die Zielscheibe jeglichen Spotts und das wurde noch schlimmer, als die einstmalige Hornistentochter zur Gräfin Lichtenau ernannt wurde. Mit diesem Roman rückt die Autorin das Bild einer Frauengestalt des 18. Jahrhunderts zurecht, der von ihren Zeitgenossen die Wertschätzung verweigert wurde, die sie verdient hatte. Und keine Autorin kann dies besser als Clara Viebig.AutorenporträtClara Viebig (1860–1952) war eine deutsche Erzählerin, Dramatikerin und Feuilletonistin, die insbesondere der literarischen Strömung des Naturalismus zugerechnet wird. Aufgewachsen an der Mosel in Trier, verbrachte sie die meiste Zeit ihres Lebens in Berlin. Sie gehört zu den erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre Werke zählten damals in den bürgerlichen Haushalten zur Standardbibliothek. Bekannt wurde die Autorin vor allem durch den Roman «Das Weiberdorf», der 1900 erschien. Die Stärke Viebigs liegt unter anderem in der äußerst komplexen, oft symbolhaft wirkenden Darstellung der spröden Landschaft und ihrer Bewohner. Ihre Werke wurden insbesondere ins Französische, Spanische, Englische, Italienische, Niederländische, Norwegische, Schwedische, Finnische, Tschechische, Ukrainische, Slowenische und ins Russische übersetzt, einige auch in Blindenschrift übertragen. Clara Viebig, die mit einem jüdischen Verleger verheiratet war und nach 1935 im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr publizieren durfte, geriet nach dem Krieg für lange Zeit in Vergessenheit und wird nun endlich wiederentdeckt.-

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«Woher weißt du, wer sagt dir?» klang es erschrocken aus den Kissen.

Rietz lächelte; auf seinem Gesicht, das noch jung war, lag schon das Lächeln eines alten Diplomaten. «Wenn ein Diener seinen Herrn so liebt wie ich den meinen, weiß er alles. Er fühlt das. Darum habe ich mir gedacht – halten zu Gnaden ob meiner Kühnheit» – sein Lächeln verschwand, er legte die Hand aufs Herz, denn der Prinz hatte mit einem Ruck den Kopf aus den Kissen gehoben, sich aufgerichtet, und sah ihn jetzt an –, «ich möchte das Haus meiner Eltern in Vorschlag bringen. Mein Vater ist nicht mehr im Amt, lebt ganz zurückgezogen in dem Häuschen hinter Sanssouci, das ihm der König als Belohnung für treue Dienste geschenkt hat. Das Haus ist nicht groß, aber geräumig genug, Hochdero» – er räusperte sich, verschluckte schnell das Wort ‹Liebste› und sagte mit aller Achtung: «Hochdero Demoiselle Enke aufzunehmen. Die Demoiselle hätte drei angenehme heizbare Räume im Vorderhaus zur Verfügung, meine Eltern würden sich schon ganz auf die Rückseite beschränken. Hoheit könnten ungestört aus- und eingehen. Und was etwa in der Möblierung Hoheit nicht annehmbar erscheinen sollte, ließe sich ohne große Kosten herbeischaffen. Es steht so manches in den Winkeln im Potsdamer Stadtschloß.»

«So – du meinst?» Der Prinz sah seinen Rietz mit großen Augen an. Und dann: «Bist ein Kerl, ein Kerl! Nein, ein Magier. Was du alles zauberst!» Er reichte ihm gerührt die Hand: «Ich danke dir!»

Der andere verfehlte nicht, diese Hand respektvollst zu küssen.

V

In Berlin wußte man es nun ganz genau, nicht nur in den dem Hof nahestehenden Kreisen, auch das weitere Publikum wußte es jetzt: Der Prinz von Preußen hat eine neue Geliebte. Und dieses Mal schien es recht ernst zu sein; er hielt sich von allem anderen und allen anderen fern, erschien nicht in Gesellschaft und bei öffentlichen Festivitäten, die er sonst immer besuchte, ließ sich überhaupt in Berlin wenig sehen. Er sei aber, weit öfter als ihn der König nach dort befahl, in Potsam. Wer diese Geliebte aber war und wo sie wohnte, das wußte man nicht. Er hielt sie versteckt; sehr bald wob sich ein Gespinst von gutartigen wie bösartigen Legenden um ihre Gestalt. Die einen erzählten vom barfüßigen Mädchen, das Zitronen und Schwefelhölzer feilgeboten hatte – eine ganz obskure Dirne, für jeden zu haben – nach anderen war sie von vornehmer Abkunft, Tochter eines Grafen, der nur nicht genannt sein wollte.

Von alldem hatte Wilhelmine Enke keine Ahnung. Es war ihr wie ein Märchen, daß sie nun aus dem Fenster eines kleinen Landhäuschens hinaussah auf buntblumige Wiesen, wo Schmetterlinge gaukelten und Bienen Honig holten und zu den Bienenkörben trugen, die ihren Stand hinten im Krautgarten hatten. Dort holte die Mutter Rietz jeden Tag das Gemüse für ihre Küche und drehte auch wohl einem Hühnchen, das eben noch behaglich im Sand gescharrt, den Kragen um. Wenn Wilhelmine das sah, weinte sie, und essen konnte sie nichts von dem Gemordeten. Verträumt starrte sie oft lange nach dunklen Baumwipfeln herüber, die standen im Park von Sanssouci; der war ein geheimnisvoller Wald, der ihr die Welt verbarg. Fern, fern waren die Welt und Berlin, Eltern, Schwester und Brüder, alles was bisher um sie gewesen war. Und dann wunderte sie sich, daß das alles sich so leicht von ihr getrennt hatte und daß sie es abgestreift hatte wie die Schlange die alte Haut. Nun hatte sie eine neue. Nur er war da. Sein Wunsch, sein Wille.

Sie war ihm gefolgt. Warum sollte sie auch ‹nein› sagen? Die Mutter war dafür gewesen, daß sie ‹ja› sagte; gefragt war sie freilich gar nicht worden, er hatte es eben so bestimmt. Selbst der Vater hatte sich dreingegeben.

Enke hatte zuerst ein Toben angefangen: nie und nimmer! Die Frau bedroht, die Tochter bedroht, die Hände zu Fäusten geballt. Niemals würde er es zugeben, daß der Prinz sein Kind ihm entriß, nach Potsdam verschleppte, wo es nichts als Schande und Kummer fand. Noch war er Herr in seinem Hause, kein anderer, und sei er noch so hoch geboren hatte das Recht über das, was ihm gehörte, zu bestimmen; man war nicht leibeigen mehr wie zu jener Zeit, als Fürsten ihre Landessöhne aufgriffen und wie Schlachtvieh verkauften. Er schrie das so laut, daß die Frau rasch Fenster und Türen schloß: Entlassung, Stockprügel, Kasematten in Spandau, daß nur die Nachbarn nichts hörten! Aber als der Prinz den Enke vor sich beschied, mit der ganzen Selbstverständlichkeit des Gottesgnadentums dem Vater von dem Glück sprach, das er seiner Tochter zu bereiten gewillt sei, da knickte der von Geburt an in preußischem Respekt Erzogene doch zusammen. Er wagte kein Wort mehr.

Wilhelmine hatte eine französische Lehrerin bekommen, Madame Girard von der französischen Kolonie. Die lehrte sie das feinste Französisch und auch wie man’s schreibt. Aber schöner, viel schöner war doch der Unterricht bei ihm gewesen. Jetzt hatte er nicht immer Lust, Lehrer zu sein, wenigstens nicht Lehrer in der Art wie vorher. Jetzt sprach er ihr vom Wesen der Liebe und las ihr allerlei vor, was gelehrte Leute darüber sagten.

Nun war es endlich so, wie er sich’s gewünscht hatte, er hatte sie hier für sich ganz allein. Jetzt, jetzt mußte es ihm gelingen, auch in ihr Begehren zu erwecken, jenes Begehren, das Mann und Weib seit Urbeginn der Welt unwiderstehlich so zueinander zieht, daß sie eins werden. Aber sie blieb still. Oft, wenn er – unbequem genug für seine Statur – auf einem Kissen ihr zu Füßen saß, den Kopf in ihren Schoß gebettet, wie er es zu tun pflegte, wenn sie ihm vorlas, glaubte er, ein leichtes Erschauern ihres Körpers zu fühlen. Oh, wie gleichgültig war ihm dann die Seite Homer, die sie ihm las in französischer Übersetzung, wie unerträglich langweilig Rousseaus Héloïse! Er drehte den Kopf zur Seite, bis sein heißer Mund unterm dünnen Gewebe ihres Kleides das runde Knie suchte und fand. Jetzt zugreifen, sie fassen, an sich reißen! Aber wäre das königlich, das Wort, das er sich gegeben hatte, zu brechen? Warten, warten bis sie von selber ihm in die Arme sank! Ihre Hände nur faßte er und hielt die sich an das erhitzte Gesicht. Ein so Geduldiger, ein so zart Liebender war er noch niemals gewesen: nur nicht sie erschrecken, ihr die Zutraulichkeit nehmen! Sie war ja noch immer halb Kind, trotzdem ihre Formen sich zu runden begannen und das schöne Ebenmaß eines zur Vollkommenheit reifenden Körpers offenbar wurde.

Als er heute gekommen war, hatte er sie in Tränen gefunden. «Um Gottes willen, was ist dir?!» Da hatte sie ihm geklagt: «Ich habe eine arme Frau am Walde getroffen, ihr Mann ist krank, drei kleine Kinder zu Hause, sie las dürres Holz – ach, ich hatte kein Geld! Ach, ich habe nie Geld!» Sie schluchzte noch einmal auf: «Schrecklich, wenn man kein Geld hat! Ich kann mir nicht einmal ein buntes Band kaufen.»

Ja, schrecklich, das war es auch! Er kannte das Kein-Geld-Haben. Er schenkte ihr einen Dukaten. Da tanzte sie, den hochhaltend, mit strahlendem Gesicht in der Stube herum. Er ergötzte sich an ihrer Anmut. Und dann fiel ihm plötzlich, sein Entzücken störend, ein: Er hatte Madame Girard noch nicht ihre Stunden honoriert. Die zugesagten fünfzig Taler an die Enkin waren auch ins Stocken geraten. Und was hatte er der Rietzin nicht alles zu zahlen, mehr als ein halbes Jahr war Wilhelmine schon hier. Er mußte morgen mit Rietz darüber sprechen.

«Machen sich Königliche Hoheit darüber nur keine Gedanken. Das läßt sich später alles nachholen. Meine Mutter wartet gern. Es ist ihr eine Freude, die Demoiselle bei sich zu haben. Sie macht ja auch wenig Ansprüche – vorderhand», setzte der Kammerdiener nach kurzem Stocken hinzu. Rietz war vorsichtig, als gemeiner Mann kannte er die Menschen besser, als ein Prinz sie kennt, es war jedenfalls klug, sich mit der Enke gut zu stellen. Wer weiß, wie die sich noch entwikkelte! Sie gefiel ihm ja auch. Wenn er ihr eine Botschaft des Prinzen zu bringen hatte und sie einsam und versonnen fand, enttäuscht, daß sie heute allein bleiben sollte, nahm er die Gelegenheit wahr, mit ihr zu plaudern. Sie hielt ihn gerne länger fest: «Ach, bleibe du wenigstens noch ein bißchen!» Sie sagte ungeniert ‹du›. Er war ja der Sohn ihrer guten Rietzin, die sich so mütterlich zu ihr stellte. Ihre eigene Mutter konnte höchst selten kommen, er liebte deren Besuche nicht. Dazu war der Rietz ein witziger Mensch, wußte immer was zu erzählen, das sie unterhielt. Und wie gut kannte er den Prinzen! Er war dessen Vertrauter, einziger Vertrauter, und, wie er sie versicherte, sein getreuster, ergebenster. Wie schwer hatte es doch der arme Prinz! Vom alten König an der Schnur gehalten – zuck-ruck –, wieder ein Zuck, rauf-runter wie ein Hampelmann. Und dann diese häßliche Frau, er, ein Mann, der die Schönheit so liebte!

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