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Guido Pagliarino
Am Wendepunkt der Zeit
Roman in zwei Teilen Parallelwelten – Erbsünde
Aus dem Italienischen
von Birgit Elisabeth Horn
Guido Pagliarino
Am Wendepunkt der Zeit
Roman in zwei Teilen Parallelwelten - Erbsünde
Aus dem Italienischen von Birgit Elisabeth Horn
Veröffentlichungen des Werks in italienischer Sprache:
1. Ausgabe, in Papierform, als Hörbuch e-in book, „Zeitmutationen - Roman”, Copyright © von 2011 bis 2013 von 0111 Ausgaben - Seit dem 1. Januar 2014 sind die Rechte erneut Eigentum des Autors
2. Ausgabe in Papierform e-in book, vom Autor überarbeitet und mit drei Nachworten versehen, „Zeitmutationen - Roman in zwei Teilen: Parallelwelten - Erbsünde”, Tektime Editore, Copyright © 2018 von Guido Pagliarino
Das Buchumschlagbild wurde vom Autor elektronisch erstellt
Charaktere, persönliche und kollektive Namen, Ereignisse, Gruppen- oder Einzelsituationen der Vergangenheit oder Gegenwart sind frei erfunden. Jegliche Bezugnahmen auf lebende oder verstorbene Personen, abgesehen von den historischen Figuren, sind zufällig; Tatsachen und Worte, die den historischen Figuren zugeschrieben werden, sind ebenfalls erfunden.
Index
Erster Teil: „Parallelwelten” Erster Teil: „Parallelwelten”
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Zweiter Teil: „Erbsünde”
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Vorwort des Autors zur 1. Ausgabe
Nachwort des Autors zur 2 . Ausgabe (Zum Bösen im Roman „Zeitmutationen“)
Nachwort von Cristina Bellon ( aus ihrem Artikel in Nummer 59 der Zeitschrift „Future Shock”, mit Genehmigung der Nachwortautorin)
Nachwort von Antonio Scacco (Auszug aus seinem Artikel in Nummer 60 der Zeitschrift „Future Shock”, mit Genehmigung des Nachwortautors)
Anmerkungen
Erster Teil: „Parallelwelten”
Kapitel 1
Im Globussaal des Palazzo Venezia, dem römischen Amtssitz des Regierungschefs, klingelte das private weiße Telefon, das direkt mit wenigen ausgewählten Rufnummern verbunden war. Es war der 13. Juni 1933, 15.28 Uhr, XI. Jahr der faschistischen Ära.
Benito Mussolini saß an seinem Schreibtisch und nahm den Hörer vom Apparat, der zu seiner Rechten neben einem anderen, schwarzen Telefon stand, das mit der Telefonzentrale verbunden war.
Am anderen Ende der Leitung war Dr. Arturo Bocchini, eine sehr mächtige Figur an der Spitze der Königlichen Garde für die öffentliche Sicherheit1 und damit an der Spitze der mächtigen und gefürchteten politischen Polizeiabteilung der Staatspolizei OVRA: Die Bedeutung des Akronyms, um die Öffentlichkeit besser einzuschüchtern, war nie geklärt worden, vielleicht „Organo di Vigilanza sui Reati Antistatali“ (Organisation zur Überwachung und Bekämpfung des Antifaschismus), aber ihre Funktion als höchster Schutz des faschistischen Regimes war allen bestens bekannt.
„Duce, ich grüße Euch2: Hier ist Bocchini", begann er.
„Reden Sie, Bocchini!!!" Die Anrufe des Leiters der OVRA waren fast immer Vorboten von Ärger, wenn nicht sogar von Schwierigkeiten, und Mussolinis Herz schlug schneller, wenn er diese Stimme hörte. Er versuchte, seine Besorgnis hinter einem besonders gebieterischen Ton zu verstecken.
Ohne lange Vorreden meldete ihm der andere eine außergewöhnliche Tatsache: „Duce, heute Morgen ist in der Lombardei ein seltsames unbekanntes Flugzeug am Himmel erschienen. Da dort oben der Himmel heute fast vollständig bedeckt ist, verschwand dieses Flugzeug mit ungewöhnlicher Form mehrmals in den Wolken und tauchte dann von Zeit zu Zeit wieder auf..."
„...und, was wäre diese ungewöhnliche Form?"
„Das Flugobjekt sah aus wie die Scheibe eines Diskuswerfers."
„Halt! Wird es nicht ein Hubschrauber von Ingenieur D'Ascanio sein?³
„Duce, das können wir ausschließen, sein letztes Modell war der berühmte DAT 3, der nur wenige Meter stieg. Das Unternehmen Ascanio-Troiani wurde im vergangenen Jahr nach Ausschöpfung der Gelder aufgelöst; des Weiteren ist uns, zumindest im Moment, nicht bekannt, dass Derartiges im Ausland gebaut wird".
„Was macht D’Ascanio zurzeit?“
„Er arbeitet bei Piaggio an Projekten für konventionelle Bombardierungsflugzeuge."
„Sonst noch etwas zu diesem unbekannten Flugobjekt?"
„Es hat einen Durchmesser von etwa zehn Metern und eine helle Farbe, zwischen Weiß und Silber. Es wurde zuerst vom Observatorium Brera und wenig später von Passanten über verschiedenen Gebieten Mailands entdeckt: Einer von ihnen, Alighiero Merolli, Hauptmann bei den Alpini, machte Meldung bei den Königlichen Carabinieri, durch die meine eigenen Leute und auch die Miliz⁴ und die Königliche Luftwaffe alarmiert wurden".
„Gut."
„Eine Staffel der Fiat CR 20 ⁵ ist aufgestiegen, um den Himmel von Mailand und Umgebung zu patrouillieren und hat versucht, dieses Luftfahrzeug zu erkennen, zu fotografieren und es zur Landung zu bringen: eine schwierige Mission, angesichts des bewölkten Tages. Glücklicherweise kam das diskusförmige Flugobjekt plötzlich aus einer Haufenwolke direkt über den Flugzeugen zum Vorschein: Es hatte eine abnormale Fluglage und schien in Schwierigkeiten zu sein, flog schaukelnd vorwärts, ein wenig, so sagte man mir, wie ein Kreisel gegen Ende der Drehbewegung, wenn er anfängt zu wackeln und dann torkelt, um kurz darauf plötzlich anzuhalten. Hauptmann Attilio, Kommandant der Fliegerstaffel, befahl diesem unbekannten Luftfahrzeug, ihm zu folgen, sowohl per Funk auf Italienisch und als auch auf Französisch⁶, als auch durch die Flugpositionen, die diesen Befehl visuell darstellen; jedoch reichte die Zeit weder aus, das Luftfahrzeug zum nächsten Flughafen zu begleiten, noch es abzuschießen, was möglich gewesen wäre, weil sie sich mittlerweile außerhalb von Mailand befanden: Trotz der Schwierigkeiten, in denen der Flugkörper zu sein schien, beschleunigte der ausländische Pilot plötzlich das diskusförmige Flugobjekt auf eine Geschwindigkeit, die unsere Leute auf tausend Stundenkilometer geschätzt haben.
„Tau…!”
„Ja, Duce, auf keinen Fall weniger. Und das ist ziemlich sicher, denn mir wurde von ihrem Kommando bestätigt, dass es sich um Piloten mit nachgewiesener Erfahrung und Fähigkeiten handelt, angefangen beim Staffelführer”.
„Wie schnell fliegen unsere Flugzeuge?"
„Äh ... Duce, sie sind wirklich schnell, aber sie erreichen höchstens bis zu zweihundertsiebzig pro Stunde. Aus meinen Quellen bei Fiat weiß ich, dass dort in Turin mit einem neuen Modell, dem CR 32, Experimentierflüge durchgeführt werden. Aber selbst dieser Doppeldecker, obwohl er schneller ist, kommt nicht einmal annähernd an dieses unbekannte Flugzeug heran und erreicht nicht mehr als 375 Stundenkilometer. Außerdem gibt es derzeit nur einen experimentellen Prototyp, der frühestens nächstes Jahr in Serie gehen soll.
„Ein sehr schwerer Imageschaden und eine militärische Gefahr für Italien!“ antwortete Mussolini mit zusammengebissenen Zähnen. Wir können es uns nicht leisten, bei der Innovation in der Luftfahrt zurückzustehen! Hören Sie, Bocchini, in der Zwischenzeit werde ich Balbo anrufen, damit er dem Luftkommando im Norden sofort befehlen kann, andere Geschwader hochzuschicken: Vielleicht kann irgendjemand dieses Ding wieder ausfindig machen und diesmal sogar abschie...”
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