Erdmann Graeser - Berlin WW

Здесь есть возможность читать онлайн «Erdmann Graeser - Berlin WW» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Berlin WW: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Berlin WW»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Keene zehn Ferde" brächten Frau Lemke nach «draußen am Kurfürstendamm». Dass Schwiegersohn Hans Zillmann und Tochter Lieschen in eine neue «Komfohrwohnung» in den Westen ziehen wollen, hält sie völlig für verrückt: «Keen Bäcka – keen Schlächta – nischt is da». Doch Berlin Wildwest, wie die Berliner das neue Viertel frech taufen, entwickelt sich überraschend schnell in «Berlin WW». Die Gegend, erst als «j.w.d.» (janz weit draußen) verspottet, wird zum Hotspot der wachsenden Großstadt. Immer mehr alteingesessene Firmen eröffnen dort Filialen, in den Abendstunden erhellt elektrisches Licht den Boulevard und man sieht die eleganteste Garderobe auf der Straße. Nach anfänglichem Widerstand findet sich die ganze Familie Lemke einschließlich Onkel Karl im Westen ein. Wie immer ist das Familienleben mit Turbulenzen gesegnet. Onkel Karl hat sich aus unerfindlichen Gründen die Haare «amerikanisch» schneiden lassen und scheint eine Dame kennengelernt zu haben. Für größere Aufregung sorgt das von ihm provozierte Duell mit komplizierter Sekundantensuche. Und Lieschens Ehe hat offensichtlich die ersten schweren Kratzer abbekommen. Jedenfalls lässt Schwiegersohn Hans eines Tages bei den Lemkes anfragen, ob Lieschen bei ihnen sei – sie sei seit drei Tagen nicht nach Hause gekommen. Mit einem weiteren Band der Urberliner Familie Lemke schreibt Edwin Graeser weiter an der liebevollen Chronik der Gründerjahre Berlins.Mit dem fünften Band der Romanfolge «Lemkes sel. Witwe» erobert die Familie Lemke den Westen. Ihr Umzug in die neuerbaute Gegend um den Kurfürstendamm wird zur amüsanten Chronik der Gründerjahre eines aufstrebenden Berlins.Erdmann Graeser (1870–1937) war ein deutscher Schriftsteller. Als Sohn eines Geheimen Kanzleirats im Finanzministerium in Berlin geboren, ist Graeser zwischen Nollendorfplatz und Bülowbogen im Berliner Westen aufgewachsen. Graeser studierte Naturwissenschaften, brach jedoch das Studium ab und arbeitete zunächst als Redakteur für die «Berliner Morgenpost» und später als freier Schriftsteller. Er wohnte viele Jahre in Berlin-Schöneberg und zog nach seinem literarischen Erfolg nach Berlin-Schlachtensee im Bezirk Zehlendorf. 1937 starb er an einem Herzleiden. Sein Grab liegt auf dem Gemeindefriedhof an der Onkel-Tom-Straße in Zehlendorf. In seinen Unterhaltungsromanen thematisierte Graeser die Lebenswelt der kleinen Leute im Berlin seiner Zeit und legte dabei auch großen Wert auf den Berliner Dialekt. Zu seinen bekanntesten Romanen gehören «Lemkes sel. Witwe», «Koblanks», «Koblanks Kinder» und «Spreelore». Einige seiner Romane wurden später auch für Hörfunk und Fernsehen bearbeitet.-

Berlin WW — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Berlin WW», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Woso?“ fragte seine Frau, ihn völlig fassungslos anstarrend.

„Seeh’ste, Anna“, sagte Herr Lemke, „du hast mir imma for dumm jehalten, ick bin’t aba nich. Ick hab mir die Sache jrindlich klar jemacht und nu weeß ick’s: Lemkens selje Witwe — meene Urjroßmutter — det is sozusagen der olle jute Jeist, der in uns Lemkes drinne jestochen hat und der in Edwin und seene Frau wieda uffjewacht is. Von uns is er jewichen und von Liesken will die Selje ooch nischt wissen, aba von Edwin. Und Tante Marie, die uns dunnemals uffjenommen, als wir noch nischt hatten und nischt waren — die hat die Selje beschworen!“

„Willem, sei bloß nich so fisjonehr“, sagte Frau Lemke, „ick ängstje mir denn imma so um dir!“

Am Nachmittag, als Herr Lemke wie gewöhnlich schlief, suchte seine Frau Tante Marie auf. Das alte Frauchen, das jetzt ein schwarzes Seidenkleid, einen falschen Scheitel und — statt der verstaubten Taftschleife — ein hübsches Spitzenhäubchen trug, saß wie gewöhnlich am Fenster im Sonnenschein und ließ ihr welkes, runzliches Gesichtchen bestrahlen.

„Ach Jott“ — sagte Frau Lemke — „nu ha’icks doch wieda vajessen, Tante, ick wollte dir ja meen’n Faltenjlätter mitbringen!“

„Häh?“ machte Tante, die zu ihrem alten Rheumatismus noch eine periodisch auftretende Schwerhörigkeit bekommen hatte. „Du mußt lauta sprechen ick hör’ heit wieda schwer!“

„Fal—ten—jlätta!“ schrie ihr Frau Lemke in die Ohren.

„Meen Jott, die is heit wieda janz taub“ — sagte Frau Lemke, laut vor sich hinsprechend. Und ihre Lungenkraft zusammennehmend, schrie sie ihr noch einmal in die Ohren:

„Ick meene meen’n Massierapparat, da knudelt man sich in’t Jesichte mit rum, wie mit son Plätteisen, denn jehen die Falten weg!“

Da Frau Lemke ihre Worte durch entsprechende Handbewegungen unterstützt und deutlicher zu machen versucht hatte, gelangte Tante Marie zu der Annahme, daß sie irgendwo im Gesicht etwas Schwarzes habe, wischte deshalb mit dem Taschentuch eifrig Backen, Nase und Stirn und besah sich dann das Tuch in der Erwartung, das Schwarze darauf wiederzufinden.

„Nee is ja nischt — laß man!“ schrie Frau Lemke.

„Jieb mir mal die Horchtute“ — sagte Tante Marie, auf das Höhrrohr weisend, das auf dem Nachttisch lag.

„Nu nimmt se wieda die vaflixte Trompete, wo se en’n imma mit an die Backen stößt, wenn man sie wat sagen will“, murrte Frau Lemke.

Wenn sich die Konversation nun auch etwas schmerzhaft gestaltete, so machte sie doch jetzt wenigstens Fortschritte. Der Besuch erfuhr, daß „Jrete“ — Edwins Frau — bald wiederkommen müsse, daß man Kalbsfilet mit Rührkartoffeln, gedämpfte Kirschen und Flammeri zu Mittag gehabt und daß das Dienstmädchen in der Nacht heimlich in die Speisekammer gegangen und eine halbe Leberwurst gegessen habe.

„Denn haltet ihr se zu knapp“ — sagte Frau Lemke.

„I — bewahre“, schrie Tante Marie, die — wie alle Schwerhörigen — in dem Glauben lebte, daß der andere auch ein bißchen taub sein müsse, „so jut wie hier hat’s keen Meechen nirjens woan’ners. Se kriegt dasselbichte wie wir!“

„So!“

Und dann glitt die Unterhaltung auf Herrn Lemkes Geisteszustand über. „Ick mach’ mir wirklich Sorje um Willem“, schloß Frau Lemke.

„Broochste nich“, schrie Tante, „mit’s Jehirn kriecht Willem nischt, eha mit die Beene. Wenn die Beene anschwellen, denn is’s jefährlich!“

„Na — habt ihr denn hier wat von die Selje gemorken?“ erkundigte sich Frau Lemke.

„Jestern hatte’s ja ’n bißken gespukt“, schrie Tante, „aba et war nich von Bedeitung!“

Onkel Karl macht eine Damenbekanntschaft

„Und nu lern’ ick noch Englisch“ — sagte Onkel Karl.

Er hatte sich heute früh das Haar „amerikanisch“ schneiden lassen, den Backenbart abnehmen und dem Schnurrbart die Form einer Zahnbürste geben lassen. Jetzt stand er und betrachtete — mit Hilfe eines kleinen — seine Kehrseite in dem großen Spiegel und war über sein Aussehen erfreut und verwundert, während Herr Lemke den Kopf schüttelte. „Tipptopp sind — det is det jroße Jeheimnis von heitzutage“, erklärte Onkel Karl weiter, „ick hab’ mir nie um meen Eißeret jekimmert, weil ick det for jänzlich iberflissich hielt, aba nu hol’ ick’s nach!“

Herr Lemke starrte ihn immer noch ganz verblüfft an. Endlich sagte er: „Et soll keene Beleidijung sind, Karrel, aba du sehst nu aus wie der Mandrill in’n Zappalotschen! Dir machen se ja langsam varickt!“

„Und seh ma’ die Stiebel“, sagte Onkel, „und denn vagleich se mal mit deene! Seh mal die Buchtung — da können die Zehen hibsch nebeneinander liejen und broochen nich uffeenander zu hocken, als wenn se sich jejenseitig awirjen wollen!“

„Det is ja sehr praktisch“, sagte Herr Lemke, „wat machsten nu noch so?“

„Nu trage ick ooch keene Manschetten mehr, wenn se nich gleich an det Obahemde feste dran sind. Wer heitzutage noch Stulpen trächt und ’n Vollbart als Fußsack int Jesichte zu bammeln hat, der is ’n Schwein!“

„Also ick“ — sagte Herr Lemke.

„Nee, Willem, det jeht nich uff dir, det sind so alljemeene Ausdricke!“

„Und wozu broochsten Englisch?“

„Ick vasteh’ ja nischt von det Jequatsche in die Sportsbar — die besten Tips sagen se sich doch in ihre Jaunasprache!“

„Ach so! Na — Karrel — wennste det man aushältst“, sagte Herr Lemke sorgenvoll, „wenn eena mit sonne jroßen Vaenderungen in seene bisherige Lebensweise bejinnt, denn sterbt er jewöhnlich bald!“

„I bewahre, ick millere ja jeden Tach“, sagte Onkel Karl leichthin, „und denn reib’ ick mir kalt ab und trinke Kefir!“

„Wat sagt denn Zillmann zu?“

„Zillmann“, sagte Onkel Karl, verächtlich die Achseln zuckend — „Zillmann is for mir een ibawundna Standpunkt, den ha’ick ibahaupt in’n Vadacht, det er faul is — nu weeßtet!“

Herr Lemke schien diesen Befürchtungen nicht ganz dasselbe Gewicht beizulegen. „Ihr beede habt ja imma wat miteenanda jehabt“, sagte er, „det jeht ja schon von da an, wo du dir die Fluchmaschine hast wegfliejen lassen!“

„Wat mir bei die janze Schohse noch bis heite unklar jeblieben is“ — sagte Onkel Karl —, „det is, det det Ding wirklich hat fliejen können und det man nie nich jehört hat, ob et irjendwo runtajekommen is! Ick staune bloß“ — und Onkel bewunderte dabei immer wieder sein Spiegelbild —, „wat ick dunnemals for hochfliejende Pläne hatte!“

Sein Gesicht, das eben noch ganz heiter war, hatte sich plötzlich verfinstert, und Herr Lemke, der ihn heimlich beobachtet, merkte, daß er etwas auf dem Herzen hatte und nur noch nicht wußte, wie er es anbringen sollte.

Endlich — nachdem er sich lange Zeit die Hosen mit der Reitpeitsche beklopft — fragte er: „Willem, weeßt du, wat eene Miß is?“

„Nee“ — sagte Herr Lemke.

„Weeßte ooch nich, wat eene Mistreß is?“

„Det weeßick erst recht nich, det is ja noch länga“, sagte Herr Lemke.

„Denn kann ick’s dir ooch nich azehlen“, sagte Onkel Karl niedergeschlagen.

„Ick denk mir, et wird en Ferd sind — wo du dir jetz imma so for Ferde intressierst.“

„Et is aba keen Ferd nich — sonnern een englischet Frauenzimma.“

„Ach herrje“ — sagte Herr Lemke, „fangst du jetz so an?“

„Ick hab’ mir ja jleich jedacht, dette so kommen wirst“, sagte Onkel Karl verdrießlich, „ick hab’ aba janich anjefangt, sonnern sie mit mir!“

„Nu weeß ick ooch wa’m du uff eenmal Englisch lernen willst“, sagte Herr Lemke.

„Wat du denkst — is nich“, sagte Onkel Karl.

„Sonnern?“

„Sonnern janz anders.“ Und nun — nachdem er noch ein Weilchen gedruckst, erzählte er schließlich sein Abenteuer.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Berlin WW»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Berlin WW» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Erdmann Graeser - Eisrieke
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Koblanks
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Der blaue Amtsrichter
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Spreelore
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Leipzig - wie ich es sah
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Das falsche Gebiss
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Eugenie Erdözy
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Zur unterirdischen Tante
Erdmann Graeser
Erdmann Graeser - Koblanks Kinder
Erdmann Graeser
Отзывы о книге «Berlin WW»

Обсуждение, отзывы о книге «Berlin WW» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x