Hilde Hagerup - Zeit der Lügen

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Jonas steckt in der Klemme. Seine Mutter sitzt seit sechs Jahren im Gefängnis, weil sie einen Mann umgebracht hat. Jetzt soll sie bald entlassen werden. Der 14-Jährige zählt schon die Tage und kann es kaum erwarten, endlich wieder mit seiner Mutter unter einem Dach zu wohnen. Allerdings hat Jonas seinen Freunden und seinem gesamten Umfeld nie erzählt, dass seine Mutter im Gefängnis sitzt. Vielmehr hat er er die Wirklichkeit verschwiegen und sich eine eigene Realität geschaffen, mit der es sich bislang gut leben ließ. Jetzt aber ist die Zeit gekommen mit den Lügen aufzuräumen. REZENSIONEN «Mal hochgradig befremdlich, mal gerade so, dass sich Gleichaltrige durchaus in seinen Gedanken wiederfinden können. Und genau das ist es, was „Zeit der Lügen“ so empfehlenswert für junge Leser macht: der Reiz, nicht alles vorgelegt zu bekommen, sondern sich individuell mit der Geschichte von Jonas Nilsen auseinandersetzen zu müssen.» – Jana Koof (2010), www.lesbar.uni-koeln.de AUTORENPORTRÄT Hilde Hagerup (*1976) ist eine erfolgreiche norwegische Schriftstellerin und Tochter des bekannten Jugendbuchautors Klaus Hagerup. Sie studierte Geschichte in London und lebt und arbeitet heute in Oxford. Ihre beiden ersten Bücher «Glanzbildendel» und «Jojo-Herz» wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

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Marius öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Das machte er oft, wenn Jonas Nilsen ihm gute Ratschläge erteilte. Das bedeutete, dass er nicht mehr hören wollte. Das war schade. Denn dann konnte Jonas sich nicht über die Einzelheiten verbreiten.

»Nur noch ein Monat, dann kommt sie raus«, sagte Marius.

»Dazu kann ich nichts sagen«, sagte Jonas.

Fehler. Gib ihm den kleinen Finger und er frisst die ganze Hand. Er hätte nichts sagen dürfen. Verdammte Scheiße. Scheissdreckskackfotzenarsch! Jonas Nilsen wich zurück, aber Marius packte ihn am Arm.

»Ich glaube, wir sollten vielleicht mal miteinander reden, Jonas.«

»Das kommt mir heute leider ungelegen.«

Jonas war heiser. Er spürte, dass das Prickeln in seinen Waden einsetzte. Dort, wo er immer Schmetterlinge hatte. Nie im Bauch.

Marius ließ ihn los. Als ob er es gemerkt hätte. Als ob einer von Jonas’ Schmetterlingen aus Jonas’ Bein in den Bauch des Klassenlehrers geflogen wäre. Empathie. Vielleicht schüttelte Marius deshalb den Kopf und setzte den Helm auf.

»Nein, ich habe auch nicht jetzt gemeint. Sondern am Mittwoch. In der Verfügungsstunde. Ist das abgemacht?«

Marius wartete die Antwort nicht ab. Hob nur eine Hand und fuhr los. Als er weg war, war der Schulhof leer. Jonas war allein. Er blieb an haargenau derselben Stelle stehen, bis der blaue Pick-up des Vaters vor dem Tor hielt. Es dauerte zehn Minuten. Er rührte keinen Finger.

Sie hatten Besuch von Persson. Persson war überall am linken Arm tätowiert. Er hatte einen Goldzahn. Er hatte Mundgeruch und schweißnasse Achselhöhlen. Er hatte eine Schäferhündin, die unberechenbar war. Snoopie.

»Wie läuft’s mit den Damen?«, fragte Persson.

Er sah Jonas nicht an. Er sah etwas an seinem Arm an. Einen Dreckflecken. Kratzte mit dem Fingernagel daran. Es wurde nur schlimmer.

Dann sah er Jonas doch an.

»Wie läuft’s mit den Damen, hab ich gefragt. Hast du nicht gelernt zu antworten, wenn du von Erwachsenen angesprochen wirst?«

Jonas sagte nichts. Stand in der Küchentür. Wippte auf den Zehen auf und ab. Auf und ab. Sah zum Vater hinüber, der in der Speisekammer etwas suchte.

Die Küche war lang und schmal. Schmutzig. Mit langen braunen, gefleckten Arbeitsflächen, die über dreißig Jahre alt waren. Man konnte unmöglich sehen, was Schmutz war und was so sein sollte. Sie aßen nie in der Küche, dort gab es keinen Tisch, aber der Vater und Persson tranken in der Küche, im Stehen. An die fettigen Arbeitsflächen gelehnt.

Jonas sah den Vater an. Persson folgte seinem Blick.

»Hast du ihm keine Manieren beigebracht?«

Der Vater kam heraus. Grinste. Hatte eine Sechserpackung Bier in der Hand.

»Halt du mal die Fresse, Persson.«

Jonas’ Vater öffnete eine Bierdose. Der Schaum spritzte hoch und lief über seine Finger. Als er den Arm hob, um den Schaum abzulecken, beugte Persson sich über den Tisch vor und schnappte sich ebenfalls eine Dose. Jonas musste den Atem anhalten, als der scharfe Schweißgestank ihn traf.

»Willst du?«

Jonas schüttelte den Kopf, und Persson wandte sich wieder dem Vater zu.

»Kann das da sprechen?«

Der Vater schlürfte das Bier. Schloss die Augen. Öffnete sie wieder. Sah Jonas an.

»Jetzt reicht’s, Persson.«

»Sei nicht so empfindlich, Anders. Ich muss doch mit Jonas einen Witz machen können, ohne dass du total ausrastest.«

Persson beugte sich zu Snoopie vor und schwenkte die Bierdose.

»Snoooopie. Na komm! Ja, komm schon!«

Wenn Persson mit Snoopie sprach, dann mit Babystimme. Als ob Snoopie kein bissiger Köter wäre, sondern ein neugeborenes wehrloses Kind. Snoopie sprang auf und wedelte mit dem Schwanz. Darauf goss Persson die halbe Bierdose in eine Schale und stellte sie vor Snoopie auf den Boden.

»Keine Angst, Jonas«, sagte Persson. »Ich werde ein wenig helfen.«

»Wovon redest du?«

»Anders und ich haben uns unterhalten. Ich werde helfen. Ein bisschen auf dich aufpassen.«

»Niemand muss auf mich aufpassen«, sagte Jonas.

»Ha. Ich habe das anders gehört. Ich habe gehört, wir müssen auf deine Pubertät aufpassen«, sagte Persson. »Dich mit Maulkorb an der kurzen Leine führen, genau wie Snoopie. Damit du nicht total durchdrehst. Bis deine Mutter nach Hause kommt und dich ein bisschen erziehen kann

Jonas Nilsens Vater grinste. Er öffnete noch eine Bierdose. Snoopie knurrte.

»Du jedenfalls musst Persson abschaffen, ehe sie kommt«, sagte Jonas.

Der Vater grinste noch mehr. Persson grinste. Snoopie leckte Bier aus der kleinen gelben Schale.

»Findest du?«, fragte Persson.

»Ja. Ich glaube nicht, dass sie dich gern hierhaben möchte. Ich glaube, sie hält dich für eine Art Ungeziefer. Kann ich jetzt gehen?«

Sie lachten und tranken und tranken und lachten. Und niemand sagte Nein. Also ging er.

Jonas hatte seit Beginn des Schuljahrs ein Bild von Wendy in der Brieftasche. Manchmal zog er es heraus und streichelte ihr Gesicht. Er hoffte, dass sie eines Tages die Augen schließen würde. Aber egal, wie viel er streichelte, immer starrte sie ihn an. Als ob sie Angst hätte, was zu verpassen, wenn sie nicht die ganze Zeit auf der Hut wäre.

Es war nicht erlaubt, Bilder von Mädchen kreisen zu lassen, wenn denen das nicht recht war.

Die Rektorin war in die Klasse gekommen und hatte darüber gesprochen. Hatte sich neben das Pult gehockt. Sich so klein wie möglich gemacht und sie aufgefordert, keine Bilder mehr herumzureichen, ohne vorher zu fragen.

»Ich habe keine Lust, hier an der Schule Handys beschlagnahmen zu müssen«, sagte die Rektorin.

Aber dieses Bild war aus Papier. Aus dem Jahrbuch der Schule ausgeschnitten.

Das war nicht dasselbe.

Jedenfalls hätte niemand ein Bild von Jonas kreisen lassen. Er gehörte nicht dazu. Er war ein Kreis für sich.

Wendy hatte schöne Brüste. Vor zwei Jahren waren sie viel kleiner gewesen. Aber wer auf etwas Gutes wartet und so weiter.

Am Tag, nachdem Jonas Tones Brüste entdeckt hatte, nahm er Wendy aus seiner Brieftasche. Zuerst überlegte er, ob er ihr das Bild geben sollte. Irgendwie hatte er das Gefühl, ihr eine Erklärung zu schulden. Wendy war noch immer hübsch. Ihm gefielen ihre Haare, ihre Gerüche: Zitrone, Tabak, die Seife Grønn Extra. Ihm gefielen ihre eng sitzenden Kleider, der Nagellack, der immer unversehrt und rein war und immer bunt. Grün, Schockrosa. Vielleicht hätte er das sagen sollen, vielleicht würde alles leichter werden, wenn er ihr erklärte, wie hübsch sie war, wenn sie lachte und der Diamant im Eckzahn glitzerte. Jonas Nilsen hätte es für Wendy gern leichter gemacht. Er hatte sie noch immer gern. Als Freundin. Er wollte jedenfalls nicht, dass sie traurig war.

Aber Wendy war nie allein. Nicht in der Schulkantine, wo sie zusammen mit Ingrid Milchshakes und Smoothies verkaufte. Nicht in der Raucherecke, wo sie mit ihrem Freund stand, der von der Nachbarschule zum Knutschen herüberkam. Nicht beim Springbrunnen, wo sie mit zwei Jungs aus der nächsthöheren Klasse Wasserkrieg spielte.

Jonas versuchte den ganzen Tag, Wendy im Auge zu behalten, er hatte das Foto in der Hand und die Hand in der Tasche. Alles wurde warm und schweißnass. Das Papier rollte sich auf, das Bild von Wendy, die nie die Augen schloss, bekam Falten, und am Ende gab er auf.

Nach der letzten Stunde ging er auf die Toilette, schloss sich in der hintersten Kabine ein und warf Wendy ins Klo.

Marius wollte, dass Jonas ganz locker war. Ganz. Locker. Weil er so viel Temperament hatte. Darüber redeten sie am Mittwoch im Gruppenraum.

»Du darfst nicht böse werden«, sagte Marius. »Weißt du, was du brauchst? Ich glaube, du brauchst eine Dame.«

Es gefiel Jonas nicht, dass Marius so redete. Dame. Das waren doch keine Damen, das waren Mädchen, Dame klang vulgär, Dame klang nach Porno. Mein Klassenlehrer versucht, mir Pornos aufzuschwatzen .

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