Jonathan Wilson - Outsider

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Was haben Albert Camus, Vladimir Nabokov und Papst Johannes Paul II. gemeinsam? Sie alle standen in ihrer Jugend im Tor. Nach 'Revolutionen auf dem Rasen', seiner erfolgreichen Geschichte der Fußballtaktik, beschäftigt sich Jonathan Wilson jetzt mit der ganz besonderen Spezies der Torhüter: von den Anfängen, als es noch gar keinen festen Torhüter gab, bis zum mitspielenden Torwart von heute, wie er von Manuel Neuer verkörpert wird. Dabei erklärt er nationale Unterschiede, z.B. warum der Torhüter in Russland ein so viel höheres Ansehen genießt als in Brasilien. Und er fragt, was es mit dem Ruf des Torhüters als Einzelgänger und Exzentriker auf sich hat. Selbstverständlich werden auch die besten Torhüter aller Zeiten porträtiert, afrikanische Torhüterlegenden ebenso wie der große sowjetische Torhüter Lew Jaschin. Und auch die deutschen Stars der Zunft, etwa Sepp Maier und Oliver Kahn, kommen nicht zu kurz. Eine fesselnde (Kultur-)Geschichte des Torhüters voller spannender Fakten und unterhaltsamer Anekdoten.

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Dennoch war Jaschin da bereits ein großer Star, der 1954 zu seinem ersten Länderspiel berufen worden war. Die Nationalmannschaft hatte damals zwei Jahre lang gar nicht gespielt. Nach einer politisch peinlichen Niederlage gegen Jugoslawien bei den Olympischen Spielen 1952 war das Team aufgelöst worden. Eine Niederlage im ersten Spiel nach der Reform durfte es also nicht geben, obwohl der Gegner Schweden hieß, 1950 immerhin WM-Dritter. Doch die UdSSR zeigte eine ihrer besten Vorstellungen überhaupt und fuhr einen lockeren 7:0-Sieg ein.

Zum Jahresende war Jaschin die unumstrittene Nummer eins der UdSSR, und zwei Jahre später erlangte er auch weltweit Ruhm. Bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne präsentierte er sich in bestechender Form, ließ nur zwei Tore in vier Partien zu und wurde im Finale gegen Jugoslawien zum Matchwinner. Als die sowjetische Mannschaft die lange Zugreise zurück nach Moskau antrat, nachdem das Schiff in Wladiwostok festgemacht hatte, strömten überall die Fans zusammen, um Jaschin zu sehen. Die Partei verlieh ihm den Orden des Roten Banners der Arbeit, und im weiteren Verlauf des Jahres wurde er Fünfter bei der von France Football veranstalteten Wahl zu „Europas Fußballer des Jahres“.

Bei der WM 1958 hinterließ Jaschin kaum weniger Eindruck, und 1960 sollte noch ein Titel hinzukommen, als die UdSSR die erste EM überhaupt gewann, die damals noch „Europapokal der Länder“ hieß. Der Bericht in France Football pries Jaschins „außerordentliche Präzision“ beim Halbfinalsieg gegen die Tschechoslowakei, während der Erfolg im Endspiel gegen Jugoslawien „dem Feuer Jaschins und dem Kopf Ponedelniks“ zu verdanken gewesen sei. Jaschin hätte „bewiesen, dass er auf jeden Fall der beste Torwart der Welt ist“.

LÉquipe war ähnlich beeindruckt und lenkte besondere Aufmerksamkeit auf Jaschins „Klasse und Umsicht“ bei der Abwehr zweier Chancen durch Bora Kostić. Er sei nicht nur Meister seines Strafraumes, sondern bewies ebenso hervorragende Reflexe auf der Linie. Nur seine Ausflüge aus dem Tor hielt man für bedenklich. „Gleichwohl kam ihn seine Verwegenheit beinahe teuer zu stehen“, hieß es im Bericht. Es folgte eine detaillierte Schilderung, wie Jaschin in der zweiten Halbzeit von Dragoslav Šekularacs Heber fast kalt erwischt worden wäre und schnell den Rückzug antreten musste, um den Ball noch aus der Gefahrenzone zu bekommen. „Seine Abwehraktionen“, hielt eine Analyse von sowjetischer Seite fest, „waren sensationell.“

Der einzige Wermutstropfen war, dass seine berühmte Mütze beim Platzsturm nach dem Abpfiff geklaut wurde. „Tausende von Leuten rannten auf den Platz“, sagte Walentina. „Damals gab es noch keine so guten Sicherheitsvorkehrungen wie heute. In dem Chaos nahm ein Fan die Mütze von Lews Kopf und lief weg. Die Menge war so riesig, dass man ihn unmöglich finden konnte. Lew hat gesagt, dass er sich umgeschaut habe, aber niemanden mit der Mütze sehen konnte. Die Zeitungen haben später geschrieben, dass die französische Polizei die Mütze nach dem Spiel gefunden und Lew zurückgegeben hätte, aber das ist gelogen. Sie war für immer verschwunden.“

Später sollte Jaschin als einziger Fußballer überhaupt den Leninorden erhalten, die höchste Auszeichnung der Sowjetunion. Doch Jaschin war nicht einfach nur erfolgreich, sondern gehörte auch zu einer kleinen Gruppe von Spitzentorhütern, die mithalfen, die Rolle des Schlussmannes neu zu interpretieren. Sie erkannten, wie wichtig die Beherrschung des Sechzehners und des angrenzenden Raumes war. So verließ Jaschin regelmäßig für Befreiungsschläge seinen Strafraum, und sein mutiger Körpereinsatz und seine Kopfballstärke waren legendär. Inspiriert habe ihn, so sagte er, Apostol Sokolow, Torwart der Bulgaren bei einer Tour durch die UdSSR im Jahr 1952. „Dieser blonde Teufel spielte weit vorne und stellte jeden Stürmer, der es hinter die Verteidigung schaffte“, erklärte Jaschin. „Das war mir völlig neu, aber ich bin seinem Beispiel gefolgt.“ Was bei seinen ersten beiden Spielen noch als unbesonnenes Herausstürmen betrachtet wurde, wurde nun als vorausschauende Spielweise anerkannt. Mit wachsendem Selbstbewusstsein und steigender Autorität begann Jaschin zudem, seine Abwehr so zu dirigieren, wie man es von heutigen Torhütern kennt, damals aber unüblich war.

In jeder Karriere, wie ruhmreich sie auch sein mag, gibt es dunkle Momente. Torhüter sind sicherlich besonders anfällig für Selbstvertrauenskrisen. Jaschins schwierigste Phase kam während der WM 1962. Zunächst hielt er seinen Kasten sauber, als die UdSSR in ihrer ersten Partie Jugoslawien mit 2:0 schlug. Auch im zweiten Spiel führten die Sowjets bereits 4:1 gegen Kolumbien, da traf Marcos Coll nach 68 Minuten direkt per Eckstoß, wobei Verteidiger Giwi Tschocheli den Ball beinahe selbst über die Linie gelenkt hätte. Er erklärte das damit, dass er Jaschins Ruf „Igraju!“ („Ich spiele!“) falsch verstanden habe. Das konnte den Torhüter allerdings kaum beruhigen, der ihm kräftig mit der Hand auf das Hinterteil schlug. Fortan waren die Sowjets verunsichert. Die Kolumbianer kamen wieder zurück ins Spiel, schossen noch zwei weitere Tore und erzwangen das nicht mehr für möglich gehaltene Unentschieden.

Jaschin litt auch daran, dass er seine Mitspieler nicht gern kritisierte. „Er hasste Getratsche, gab nie jemandem die Schuld oder sagte gehässige Dinge und war auch sonst zurückhaltend“, sagte Walentina. „Manchmal fragte ich ihn: ‚Warum spielt dieser Spieler alle Pässe zum Gegner?’ Dann machte er eine ohnmächtige Geste: ‚Er kann es einfach nicht! Er kann den Platz nicht sehen!’ Das war sein Lieblingssatz: ‚Er kann den Platz nicht sehen.’ Den hat er auch vom Fußball auf das echte Leben übertragen.“

Durch den Sieg über das verletzungsgeschwächte Uruguay wurden die UdSSR trotzdem Gruppenerster, und es kam zum Viertelfinale gegen Gastgeber Chile. In diesem Spiel ließ sich Jaschin am kurzen Pfosten durch einen von Leonel Sánchez auf der rechten Seite getretenen Freistoß düpieren. Nach Igor Tschislenkos Ausgleich überwand Eladio Rojas Jaschin mit einem Weitschuss. Zwar hatte Walentin Iwanow den Ball zuvor beim Spielaufbau dilettantisch verloren, aber Jaschin nahm die Schuld auf sich, obwohl der Schrägschuss ganz knapp neben dem Pfosten ins Tor flog. „Es war nur ein sowjetischer Journalist vor Ort, von der Nachrichtenagentur APN“, sagte Jaschin. „Der hatte keine Ahnung vom Fußball und machte mich zum Sündenbock. Als ich zurück in die UdSSR kam, wurde ich dort als Schuldiger für unsere Niederlage empfangen. Ich war so wütend, dass ich ans Aufhören dachte.“

Walentina kann sich noch gut an die Feindseligkeit erinnern, die ihrem Ehemann selbst bei Heimspielen entgegenschlug. „Die Zuschauer pfiffen und brüllten alles Mögliche“, sagte sie. „Das ging zwei oder drei Spiele so. Zu der Zeit gab es kein Fernsehen in Russland, und so stammten alle Informationen, die die Leute hatten, von diesem APN-Journalisten. Wegen dem dachten alle: ‚Jaschin hat die WM verspielt.’ Zwei Mal sind unsere Fenster eingeworfen worden, auch wenn ich nicht weiß, ob das damit etwas zu tun hatte. Unter unserem Fenster stand eine Straßenlaterne, also haben vielleicht auch Rowdys mit Steinen darauf geworfen und stattdessen die Fenster getroffen. Und manche Leute haben entsetzliche Dinge über Lew in den Staub auf unserem Auto geschrieben.“

Wenn man bedenkt, welch großartige Leistungen er vor dem Turnier gebracht hatte, wirkt die überwältigende Wut gegen Jaschin unverständlich – selbst wenn er hier ein einziges Mal einen Fehler gemacht hatte. Gleichzeitig zeigt es, wie leicht das Ansehen eines Torwarts Schaden nehmen kann. „Das passiert ja nicht nur im Fußball“, fuhr Walentina fort. „Anderswo sind wir ja genauso. Einer muss die Schuld kriegen, wenn etwas schiefgeht. Die Bosse ganz oben wollten um die Strafe herumkommen, also haben sie die Schuld auf Jaschin geschoben.“

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