Berthold Auerbach - Die Frau Professorin. Eine Schwarzwälder Dorfgeschichte

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Die Frau Professorin. Eine Schwarzwälder Dorfgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine Geschichte über ein grundverschiedenes Paar: Reinhard ist Professor an der Kunstakademie und verliebt sich in die vom Dorf stammende Lorle. Das Ehepaar zieht in eine Residenzstadt, doch schon bald zeigt sich, dass Lorle sich in der Stadt nicht wohlfühlt und Reinhard zunehmend davon genervt ist, seine Frau in die städtischen Kreise einführen zu müssen. Als auch ein Versuch der Vereinbarkeit misslingt, zieht Lorle zurück in ihr Dorf…Die «Schwarzwälder Dorfgeschichten» bestehen aus 27 Erzählungen, die Berthold Auerbach zwischen 1843 und 1880 verfasste und mit denen er die literarische Gattung der Dorfgeschichte maßgeblich prägte. Sie spielen alle im ländlichen Raum des Schwarzwalds und charakterisieren das Dorfleben und seine Bewohner.

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Das war eine grausam zerstörte Harmonie, fast keine Saite hatte mehr den entsprechenden Klang, da mussten viele Menschen darauf losgetrommelt haben. „Ja,“ dachte der Collaborator, „wenn ein Wesen einmal zur Misstimmung gebracht ist, dann arbeitet Jedes zum Scherze oder muthwillig darauf los, es noch mehr und vollends zu verstimmen, und haben sie’s vollbracht, dann lassen sie es vergessen im Winkel stehen.“ Der Collaborator sah darin nur ein Bild seines Lebens, er dachte nur an sich. — Von den vielen Wanderungen und Empfindungen ermüdet, verschlief er dann richtig die Mittagskirche, zu seinem und vielleicht auch zu unserm Frommen. Wer weiss, ob das Waldheiligthum vom Morgen ungestört geblieben wäre.

Als Lorle aus der Mittagskirche kam, ging sie mit ihrem Bruder rasch nach der Hohlmühle. Der Vater, das wusste sie, war nicht so bald loszueisen, er versprach mit der Mutter nachzukommen. Freilich hatte sich’s Lorle heute Morgen schön ausgedacht, wenn auch die Fremden mitgingen. Es lief auch ein Bischen Stolz mit unter. Das war aber nun Alles vorbei. Nach vielem Drängen folgte das alte Ehepaar mit den Freunden zwei Stunden später. Der Collaborator war wieder ganz aufgeräumt.

,,Ihre Uhren hier gehen falsch,“ bemerkte er dem Wirthe, ,,ich habe die meinige nach dem Meridian auf der Bibliothek gestellt. Sie könnten sich hier auch eine Sonnenuhr einrichten, etwa an der neuen Kirche, die jetzt gebaut wird; à propos, warum bauen Sie die neue Kirche nicht mehr drüben auf dem Hügel, das war ja so schön, dass man sich erhebt, wenn man zur Kirche geht?“

,,Ja, wir wollen jetzt die Kirch’ bei der Hand haben, zu allen Gelegenheiten wo man’s braucht.“

„Da habt Ihr auch Recht, die Religion und die Kirche sollen nicht mehr oberhalb, fern von dem Leben stehen, sondern mitten unter demselben. Ach, da blüht schon vorzeitig die Genziana cruciata,“ unterbrach sich der Collaborator und sprang über den Weggraben nach der Blume.

Der Wadeleswirth schaute ihm lächelnd nach und sagte zu Reinhard: „Das ist ein sonderbarer Mensch! Hat man nicht gemeint, er will mit aller Gewalt die Kirch’ wieder auf den Berg setzen, und wenn man’s ihm anders auslegt, gleich ist es ihm auch Recht; bei dem ist’s, wie bei dem Verwalter auf der Saline drunten, der hat einen Schlafrock, den man auf all beiden Seiten anziehen kann. Grausam gelehrt muss er aber sein; was hat er denn eigentlich g’studirt?“

„Zuerst geistlich und dann viele Sprachen; jetzt ist er auf dem Bücherkasten angestellt und da hat er von Allem was wegkriegt. Er hat im Ganzen wohl feste Meinungen und grundbrav ist er, das könnet Ihr mir glauben.“

„Ja, ja, glaub’s schon.“

Der Collaborator war wieder herbeigekommen. Er konnte sich nicht enthalten, auf jedem Schritte Reinhard auf die Schönheiten des Weges aufmerksam zu machen; da war eine Baumgruppe, eine Durchsicht, ein knorriger Ast, Alles rief er an „und sieh,“ sagte er wieder, „wie das Sonnenlicht so herrlich in Tropfen durch die Zweige und von den Blättern rinnt!“

,,Lass doch dein ewiges Erklären!“ fuhr Reinhard auf; der Collaborator ging still, um sich wieder eine Blume zu holen und zerschnitt sie mit dem Federmesser.

,,Ihr müsset, ihn nicht so anfahren,“ sagte der Wadeleswirth, „das ist ja ein glücklicher Mensch; wo ein Anderes gar nichts mehr hat, hat der noch überall Freude genug, an der Sonn’, an einer Blum’, an einem Käfer, an Allem.“ —

Man war endlich am Mühlgrunde angekommen: dort wandelten zwei Mädchen durch die Thalwiese Hand in Hand und sangen. „Lorle!“ rief die Mutter, das Echo hallte es wieder, Vroni blieb stehen und Lorle sprang den Kommenden entgegen. Der Wadeleswirth stand da, weitspurig und die Hände in die Seiten gestemmt, er nickte nur einmal scharf mit dem Kopfe und hier sprach sich sein ganzer Vaterstolz aus: zeiget mir noch so ein Mädle landaus und landein, sagten seine Mienen.

Reinhard ward auf der Mühle herzlich bewillkommt, auch sein Freund wurde traulich begrüsst, denn hier, wo Alles in der Sippschaft lebt, werden die Freunde wie Familiengenossen angesehen. Um den Tisch unter dem Nussbaum sass die Gesellschaft, der alte Müller zeigte Reinhard, wie sein Name, den er vor Jahren in die Rinde geschnitten, gross geworden war.

Der Collaborator wendete keinen Blick von dem alten Manne, für dessen Antlitz er später die eigene Bezeichnung erfand, indem er es ein „geschmerztes Gesicht“ nannte; es war eines jener edlen, länglichen Gesichter, hohlwangig, mit breiten Backen- und Stirnknochen und grossen blauen Augen, voll Demuth und langen Harmes, darauf die Leidensgeschichte des deutschen Volkes geschrieben ist.

,,Ja,“ sagte der Alte, Reinhard mit dem Finger drohend, „der Schelm soll mich ja, wie sie sagen, in einem besondern Bild gemalt haben. Ist das auch ehrlich und recht?“

,,Das macht der Katz’ keinen Buckel,“ lachte der Wadeleswirth, „mich dürft’ er meinetwegen malen wie er wollt’, ich behielt’ mich doch.“

,,Eingeschlagen, bleibt dabei,“ rief Reinhard, die Hand hinstreckend; als er aber keine Hand erhielt, setzte er lachend hinzu: „Es war nur Spass, es giebt gar keine so dicken Farben wie Ihr seid.“

Unter dem allgemeinen Gelächter sagte dann der Müller: „Jetzt saget’s frei, was habt Ihr denn aus mir gemacht?“

„Nichts Unrechtes. Wie ich damals die Mühle abgezeichnet hab’, da geh’ ich einmal Abends weg, die Sonne ist grad’ im Hinabsinken, da geht Euer Fenster auf, Ihr gucket ’raus, ziehet die Kapp’ vom Kopf, haltet sie zwischen den Händen und betet laut in die untergehende Sonne hinein. Da hat mich’s heilig angerührt und ich hab’ Euch so gemalt, nur mit der Aenderung, dass Ihr unter der Halbthür statt am Fenster stehet.“

„Das ist nichts Unrechtes, das kann man sich schon gefallen lassen,“ sagte die Wirthin.

Man sass ruhig und wohlgemuth beisammen und Reinhard vertraute unter dem Gelöbniss der Verschwiegenheit, dass er in die neue Kirche ein Altarbild stiften wolle. Der Wadeleswirth bot ihm freie Zehrung in seinem Hause an, so lang er hieran arbeite, und der Müller wollte auch etwas thun, er wusste nur noch nicht was.

Eine Weile herrschte Stille in dem ganzen Kreise, Niemand fand, nachdem man so gute und fromme Dinge besprochen, etwas Anderes. Der Collaborator verhalf zu einer andern Stimmung. Die Mädchen waren ab- und zugegangen und hatten Essen aufgetragen, die Gläser waren eingeschenkt, aber Niemand griff zu, weil die Gedanken Aller in der Kirche waren. Lorle hatte den Collaborator offenbar vermieden. Dieser fragte nun Vroni:

,,Hat man keine Sagen von dem Mühlbache? Baden sich keine Nixen droben im Quell?“

„Ja, nix badet sich drin,“ erwiderte Vroni; Alles kicherte in sich hinein.

Der Collaborator liess aber nicht ab und wendete sich an den Alten: ,,Erzählt man sich denn gar nichts von dem Bache?“

„Ach was! Das sind Sachen für Kinder, das ist nichts für Euch.“

,,Ich bitte, erzählet doch, Ihr thut mir einen Gefallen damit.“

,,Nun, man berichtet allerlei, so von dem Wasserweible, und so.“

„Ja, davon erzählet, ich bitte.“

,,So hat im Schwedenkrieg ein Schwed hier der Tochter vom Haus Gewalt anthun wollen und da ist sie auf den Fruchtboden entlaufen und hat die Leiter nachzogen und da hat der Schwed’ die Mühle gestellt und ist am Rad’ ’naufgestiegen und wie er halb droben ist, da ist das Wasserweible kommen, hat die Mühle in Gang bracht, und patsch! ist mein Schmed’ unten gelegen und ist versoffen.“

„Das ist eine Herrliche Sage.“

,,Ja, Aberglaube ist’s,“ eiferte der Müller, „der Schwed’ hat die Mühl nicht recht stellen können und da ist sie halt wieder von selber in Gang kommen.“

Der Nachmittag ging unter mancherlei Gesprächen vorüber, man wusste nicht wie. Die beiden Mädchen machten sich über den Collaborator auf alle Weise lustig, sie hielten ihn für abergläubisch und erzählten ihm Spuk- und Geistergeschichten; besonders Lorle war froh, ihm seinen gelehrten Hochmuth heimzahlen zu können und machte ihn so „gruseln“, dass er gewiss in der Nacht nicht schlafen könne; sie stellte sich, als ob sie an Alles glaube, um ihm rechte Furcht einzujagen. Der Collaborator war ganz glückselig über diese reiche Fundgrube und merkte nichts von der versteckten Schelmerei.

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