HANDBUCH EIGENTUMSWOHNUNG
Annette Schaller Werner Siepe Thomas Wieke
LIEBE LESERIN,
LIEBER LESER
Das Leben in der selbstgenutzten Eigentumswohnung ist in Deutschland weit verbreitet. Etwa 14 Prozent aller Haushalte hierzulande besitzen eine Eigentumswohnung, stellt das Statistische Bundesamt fest. Das sind etwa 5,8 Millionen Wohnungen. Hinzu kommen über vier Millionen weitere, die vermietet sind, also als Kapitalanlage dienen. Der Trend zum „Eigentum auf der Etage“ ist ungebrochen.
Unser Handbuch Eigentumswohnung wendet sich sowohl an Selbstnutzer als auch an Kapitalanleger. Für beide Gruppen von Wohneigentümern steht der individuelle Nutzen ihrer Eigentumswohnung im Vordergrund, wenn auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Wir wollen Ihnen hier alle notwendigen Informationen rund um Kauf, Finanzierung, Verwaltung, Vermietung und Bewertung vermitteln. Tipps aus der Praxis der Autoren sowie nützliche Checklisten, Tabellen und Beispielrechnungen sollen Ihnen dabei helfen.
Wer eine Eigentumswohnung kaufen will, muss sich bei der Suche und Auswahl nach einer geeigneten und preiswerten Eigentumswohnung viel Mühe geben. Der ausführliche Fahrplan für Käufer, der vor allem beim Kauf von älteren Eigentumswohnungen aus zweiter Hand unverzichtbar ist, hilft Ihnen dabei.
Die nun bereits seit Jahren niedrigen Zinsen für Hypothekendarlehen erleichtern Ihnen den Einstieg trotz gestiegener Immobilienpreise. Eine maßgerechte und individuelle Finanzierung über Banken sorgt für Sicherheit. Für Selbstnutzer gibt es darüber hinaus eine Fülle von weiteren finanziellen Hilfen.
Mit dem Kauf und der Finanzierung einer Eigentumswohnung ist es aber nicht getan. An der Verwaltung geht kein Weg vorbei – egal, ob Sie Ihre Eigentumswohnung selbst nutzen oder an Dritte vermieten. In die Art der Nutzung Ihrer Wohnung selbst redet Ihnen grundsätzlich keiner rein. Um das Gemeinschaftseigentum sollten Sie sich als Mitglied der gesamten Wohnungseigentümergemeinschaft im eigenen Interesse aber auch kümmern. Viel Arbeit nimmt Ihnen dabei eine professionelle Hausverwaltung ab.
Wichtig sind für Wohneigentümer verständlicherweise die laufenden Kosten, also das an die Hausverwaltung monatlich zu zahlende Hausgeld sowie die Jahresabrechnung über sämtliche angefallenen Bewirtschaftungskosten, also über Betriebs-, Verwaltungs- und Instandhaltungskosten. Vermieter können zwar die Betriebskosten auf ihre Mieter umlegen, aber nicht die Verwaltungs- und Instandhaltungskosten.
Was ist Ihr Immobilienanteil eigentlich wert? Diese Frage stellt sich insbesondere, wenn Sie Ihre Eigentumswohnung später einmal verkaufen möchten. Bei der Bewertung des erzielbaren Marktpreises geht man üblicherweise von Vergleichswerten aus. Zusätzlich spielt bei Wohnungen in Selbstnutzung der Sachwert eine Rolle und bei Kapitalanlegern der Ertragswert.
Welche Maßnahmen zur Werterhaltung und Wertsteigerung zu empfehlen sind, erfahren Sie hier. Dazu gehören die Renovierung, Modernisierung und energetische Sanierung des Gemeinschaftseigentums und des Sondereigentums Wohnung.
Und wenn Sie einmal schnell verständliche Erklärungen wichtiger Fachbegriffe rund um die Eigentumswohnung brauchen, schlagen Sie einfach im ausführlichen Glossar nach.
VOM NUTZEN EINER EIGENTUMSWOHNUNG VOM NUTZEN EINER EIGENTUMSWOHNUNG Unter den Begriff Eigenheim fällt neben dem selbstbewohnten Ein- oder Zweifamilienhaus auch die selbstgenutzte Eigentumswohnung. Der Trend zum Wohnungseigentum hält an. Nach einer Allensbach-Umfrage vor einigen Jahren liegt das Eigenheim als Baustein der Altersvorsorge sowohl bei der Beliebtheit als auch bei der Frage nach einer besonders sicheren Form der Altersvorsorge bei den Bundesbürgern an erster Stelle. Unter Eigenheim sind die vom Wohnungseigentümer selbstbewohnten und damit eigenen vier Wände zu verstehen. Zum Eigenheim in diesem Sinne zählt neben dem selbstbewohnten Ein- oder Zweifamilienhaus auch die selbstgenutzte Eigentumswohnung. Drei Viertel der Selbstnutzer wohnen in einem Ein- oder Zweifamilienhaus und ein Viertel in einer Eigentumswohnung. Erstaunlicherweise liegt die vermietete Wohnimmobilie, also die vermietete Eigentumswohnung oder das Miethaus, bei der Beliebtheit der Altersvorsorgeformen nach dem Eigenheim und Bausparen bereits an dritter Stelle und bei der Bewertung der finanziellen Sicherheit mit immer noch 32 Prozent hinter dem Eigenheim (52 Prozent), der gesetzlichen Rente (45 Prozent) und der betrieblichen Rente (35 Prozent) an vierter Stelle.
Wie entstand das Wohnungseigentum?
Die Probleme der Aristokraten
Ein Blick zurück
Vorläufer: Das Stockwerkseigentum
Lösung: Das Wohnungseigentumsgesetz
In der DDR
Wohneigentum als Altersvorsorge
Selbstnutzer oder Kapitalanleger
Förderung des Wohneigentums
Wohneigentum als Schonvermögen in Notlagen
Eingriffe in Wohneigentum bei Sonderfällen
Höhere Steuern und mehr Bürokratie
Vom Mieter zum Selbstnutzer
Selbstgenutzte Eigenheime
Eigentumsförderung
Wohn-Riester-Rente löst Eigenheimzulage ab
Gründe für den Erwerb eines Eigenheims
Eigentumswohnung statt Einfamilienhaus
Hände weg vom Miet- oder Optionskauf
Die vermietete Eigentumswohnung
Mietobjekte
Kapitalanlage in eine vermietete Eigentumswohnung
Anlageziele
Rahmenbedingungen
Schrottimmobilien und geschlossene Immobilienfonds
Wechselnde Nutzungsphasen
Erst Selbstnutzung, dann Vermietung
Erst Vermietung, dann Selbstnutzung
Vorübergehende Vermietung oder Selbstnutzung
SUCHEN UND KAUFEN: DER FAHRPLAN
Der Wohnungsmarkt in Deutschland
Gebrauchte Wohnung oder Neubau?
Besichtigung und Prüfung
Der Musterfahrplan
Alles allein?
Das Käufer- oder Bauherrenprofil
Das eigene Raumprogramm
Gewerbe in den eigenen Räumen?
Das Gebäude
Konstruktion und Material
Bauepochen
Der Standort
Allgemeine Faktoren
In die Zukunft denken
Die eigene Vermögensanalyse
Kassensturz
Wie viel Zeit haben Sie?
Der Preis ist nicht alles
Strategische Analyse
Von der Entscheidung zum Vertrag
Eine Wohnung bauen
Eine Wohnung kaufen
Der Weg zum Vertrag
Was steht im Grundbuch?
Rangfragen
Was steht nicht im Grundbuch?
Notartermin
Auflassungsvormerkung (Eigentumsvormerkung)
Die Finanzierung richtig planen
Magisches Dreieck der Finanzierungsziele
Niedriger Zinsaufwand
Aktuelle Zinskonditionen
Die beste Zinsbindung wählen
Hohe Zinsaufschläge vermeiden
Planmäßige Entschuldung
Die tragbare Belastung
Eckdaten für Ihre Finanzierung
Darlehensanfrage und -angebot
Die Kreditverhandlung
Bonitätsprüfung und Schufa-Auskunft
Kreditgespräch auf gleicher Augenhöhe
Beleihungsprüfung der Bank
Der Darlehensvertrag
Bestellung und Eintragung der Grundschulden
Grundschuld statt Hypothek
Persönliche Haftung
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