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Titelseite
WINTERGEDICHTE
Wo bleibt der Schnee? Wo bleibt der Schnee? Aus dem Bett und gleich ans Fenster, hat es endlich mal geschneit? Nein, da kann ich lange gucken, keine Flocke weit und breit. Meine Bretter und mein Schlitten stehen faul im Keller rum. Nichts mit Rodeln, nichts mit Skifahrn. Ach, das ist doch mehr als dumm! Auch so einen dicken Schneemann Hätt’ ich gerne mal gebaut. Warum sich Frau Holle dies’ Jahr nicht ans Bettenschütteln traut? Also muss ich weiter warten, hol’ derweil den Roller raus, fahr mit dem, statt mit dem Schlitten, ein paar Runden um das Haus.
Der erste Schnee Der erste Schnee Hurra, hurra, es hat geschneit! Der ganze Garten ist verzaubert, er steckt im weißen Kleid. Die Bäume tragen dicke Mützen, die Bank ein weißes Fell, und alles sieht viel schöner aus, es glitzert sonnenhell. Nur ein paar klitzekleine Spuren von Vögeln sind zu sehn. Auf diesem weichen Teppich werd’ ich gleich mal spazieren gehn.
Schneeballschlacht Schneeballschlacht Los, kommt, jetzt machen wir ’ne tolle Schneeballschlacht! Jeder spielt mit und keiner kneift, das wäre ja gelacht. Und schon geht’s los, es stiebt der Schnee, er ist noch weich, tut gar nicht weh. Nur Klein-Mariechen jammert laut: „Ihr Doofen habt mich umgehaut!“ Wir sehen bald nur weiß noch aus und gehn als Schneemänner nach Haus. Die Hände sind ganz klamm gefroren, und rot und kalt sind unsre Ohren. Nach so ’ner Schlacht, ihr werdet sehn, da ist’s am Ofen auch ganz schön.
Mein Futterhaus Mein Futterhaus Brrr, es ist schon ganz schön frostig, tagelang hat es geschneit. Gut, dass Papas selbstgebautes Vogelhäuschen steht bereit. Zuerst wagen sich die Meisen an das neue Futterhaus, ängstlich picken sie paar Körnchen, reißen ganz schnell wieder aus. Doch nach einer kurzen Weile fängt ein munt’res Treiben an, Grünfink, Sperling, Amsel, Kleiber, alle wagen sie sich ran. Jetzt entdeck’ ich im Getümmel meinen kleinen Freund, den Spatz, der als Dauergast im Sommer kam an unsern Frühstücksplatz. Ich muss mal ans Fenster pochen, denn die dicke Amsel dort will das Haus für sich alleine und jagt alle andern fort. Aus der Ferne krächzen neidisch ein paar Krähen ihr Krah, Krah, Zum Glück sind sie etwas furchtsam, denn das Wohnhaus ist zu nah. Nachbars schwarzer Kater Willi schleicht sich auch mal leise an, Doch – obwohl er Kletterkünstler – an das Haus kommt er nicht ran. Es macht Spaß, so zuzuschauen wie’s den kleinen Gästen schmeckt. Und sogar ein hübscher Buntspecht hat den Futterplatz entdeckt. Ich verspreche mich zu kümmern, dass im Häuschen jederzeit für die kleinen Vogelfreunde reichlich Futter liegt bereit.
Auf der Eisbahn Auf der Eisbahn Heute gehn wir Schlittschuh laufen, auf dem Teich ist dickes Eis, spiegelblank die ganze Fläche und ringsum ist alles weiß. Zaghaft wagen wir die ersten Schritte auf vereistem Grund. Doch es geht, und immer schneller fegen wir ums glatte Rund. Meiner Freundin, die noch ängstlich, ruf ich zu: „Na guck doch, so, mit mehr Schwung musst du’s versuchen!“ Und schon sitz’ ich auf dem Po. Autsch, das gibt auf alle Fälle einen hübschen blauen Fleck. Die verflixten schmalen Dinger rutschen eben zu schnell weg. Trotzdem macht das Schlittschuhlaufen allen riesengroßen Spaß. Eishockey könnte man spielen, ein paar Jungs versuchen das. Auf dem Heimweg sind wir einig, dass es wieder fetzig war und dass unsre Eislaufkünste besser sind als letztes Jahr.
Unser Schneemann Unser Schneemann Heute baun wir einen Schneemann, so mit allem Drum und Dran. Er kriegt Hut und Stock und Pfeife, sieht dann aus wie’n echter Mann. Erst rolln wir ’ne Riesenkugel für den dicken Schneemannbauch, etwas kleiner ist die nächste, die kommt drauf und hält dort auch. Für den Kopf gibt’s eine dritte, schon sieht er ganz stattlich aus, noch zwei dicke Knubbelarme wachsen aus den Seiten raus. Dann das Schmücken, das macht Laune, Möhrennase, lang und rund, und zwei schwarze Kohleaugen, einen Hagebuttenmund. Auf den Kopf kommt Opas Krempenhut in dunkelbraun. Noch ’ne Pfeife und ein Besen, tolle ist er anzuschaun. Sogar Seppl, unser Dackel, findet diesen Schneemann fein, wedelt freundlich mit dem Schwänzchen, und dann hebt er gar ein Bein.
Schneemann Adolar Schneemann Adolar Der dicke Schneemann Adolar, im Garten vor dem Haus, der sieht seit ein paar Tagen schon ganz miesepetrig aus. Wir haben lange überlegt: Was fehlt dem Adolar? – Er langweilt sich, so ganz allein. Das ist doch sonnenklar! Er hätt’ so gern ’ne Schneemannfrau, hübsch weiß und kugelrund, mit einem schicken Hütchen auf und Hagebuttenmund. Wir haben seinen Wunsch erfüllt, uns gleich ans Werk gemacht, Und da hat unser Adolar auch wieder froh gelacht. „Na schaut doch, dieses Schneemannpaar, ist das nicht wunderschön?“ Das sagen alle Leute, die bei uns vorübergehn.
Wir gehen Rodeln Wir gehen Rodeln Hurra, nun hat es endlich mal richtig toll geschneit! Mein Schlitten und die Skier stehn lange schon bereit. Heut’ wolln wir rodeln gehen, das ist so ausgemacht. Und dabei gibt’s natürlich auch ’ne zünftige Schneeballschlacht. Wir ziehen mit den Schlitten zu unserm Rodelhang. Der ist schon ganz schön fetzig, so glatt und steil und lang. Wir rodeln um die Wette, allein, zu zweit und auch paar Schlitten angekoppelt, und manchmal auf dem Bauch. Natürlich kann’s passieren, wir landen mal im Schnee, weil unsre Fuhre kippte. Doch das tut gar nicht weh. Am Ende sehn wir alle dann wie Schneemänner aus und ziehen unsre Schlitten vergnügt und müd’ nach Haus.
WEIHNACHTSFIGUREN STELLEN SICH VOR
Weihnachtsmann Weihnachtsmann „Von drauß’ vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.“ Das wisst ihr ja, ihr lieben Leute, drum mache ich’s mal anders heute, erzähl’ euch was vom Nikolaus und seinem großen Märchenhaus. Das steht auf einem hohen Berge und drinnen wohnen viele Zwerge, die basteln all die schönen Sachen, die guten Kindern Freude machen. Und kommt das Weihnachtsfest heran, dann packt der liebe Weihnachtsmann den Schlitten voll mit bunten Päckchen, mit Teddys, Puppen, warmen Jäckchen. Er spannt die braven Schimmel an und fährt durch den verschneiten Tann. In jeder Stadt, in jedem Haus, teilt er nun seine Gaben aus. Und alle Kinder sagen dann: „Hab Dank, du lieber Weihnachtsmann!“
Engel und Bergmann Engel und Bergmann Ich fehl’ in keiner eurer Stuben, mich mögen Eltern, Mädchen, Buben. Als Lichterengel kennt ihr mich, ich schmücke jeden Weihnachtstisch. Symbolfigur für Glück und Frieden, so dreh ich mich auf Pyramiden, bin mal aus Wachs, mal aus Papier, stets schön bemalt, man sieht es hier. Am liebsten – und das sag ich stolz – bin ich aus edlem Fichtenholz, im Erzgebirge schön gedrechselt, bemalt von Könnern, unverwechselt seh’ ich dann aus. Ihr seht mir’s an, und krieg noch einen schönen Mann. Bergmann und Engel sind fürwahr seit eh und je ein stattlich Paar. Wir bringen mit dem Lichterschein Freude und Glück ins Haus hinein. Der Bergmannsgruß heißt ja „Glückauf“, und wenn der Bergmann fuhr herauf nach schwerer Arbeit dort im Schacht, ans helle Licht nach dunkler Nacht, dann pries er jedes Mal sein Glück, das ihn gesund geführt zurück. Ich trage meine Tracht mit Stolz – bin Bergmann, wenn auch nur aus Holz.
Räuchermann Räuchermann Ich bin ein echter Räuchermann, das seht ihr meiner Nase an. Ich rauche früh, ich rauche spät, und nichts mir übers Pfeifchen geht. Ein Räuchermann, der ist bekannt bei Groß und Klein, in Stadt und Land. Mal bin ich Rastelbinder, Jäger, Pilzsucher oder Schornsteinfeger. Ich komm in vielerlei Gestalt, doch niemals ohne Pfeife halt. Weihrauch und Myrrhen kann ich rauchen, auch Rosen, Zimt und Nelken schmauchen. Und kommt die Weihnachtszeit heran, bin ich ein vielbegehrter Mann. Ich riech’ so gut, was soll man machen, ihr braucht da gar nicht so zu lachen. Und Oma schmeckt der Kaffee nicht, blas’ ich nicht Rauch ihr ins Gesicht.
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