Edgar Allan Poe - Die bekanntesten Werke von Edgar Allan Poe (100 Titel in einem Band)

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Die bekanntesten Werke von Edgar Allan Poe (100 Titel in einem Band): краткое содержание, описание и аннотация

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Edgar Allan Poe (1809-1849) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er prägte entscheidend die Genres der Kriminalliteratur, der Science-Fiction und der Horrorliteratur. Seine Poesie wurde zum Fundament des Symbolismus und damit der modernen Dichtung.
Inhalt:
Geschichten:
Metzengerstein
Eine Geschichte aus Jerusalem
Bon-Bon
Das Manuskript in der Flasche
Berenice
Morella
Das unvergleichliche Abenteuer eines gewissen Hans Pfaall
König Pest
Schatten
Vier Tiere in einem
Ligeia
Der Teufel im Glockenstuhl
Der Mann der Menge
Der Untergang des Hauses Usher
William Wilson
Der Doppelmord in der Rue Morgue
Hinab in den Maelström
Die Insel der Fee
Das Geheimnis der Marie Rogêt
Wassergrube und Pendel
Das schwatzende Herz
Der Goldkäfer
Der Teufel der Verkehrtheit
Eleonora
Das ovale Porträt
Die Maske des roten Todes
Die schwarze Katze
Die längliche Kiste
Der entwendete Brief
Die Tatsachen im Falle Waldemar
Die Sphinx
Das Faß Amontillado
Hopp-Frosch
Das Stelldichein
Das System des Dr. Teer und Prof. Feder
Der Herrschaftssitz Arnheim
Du bist der Mann
Eine Erzählung aus den Ragged Mountains
Landors Landhaus
Lebendig begraben
Schweigen
Eine Geschichte aus dem Felsengebirge
Die Rache des Zwerges
Der alte Mann mit dem Geierauge
Der Duc de l'Omelette
Die Brille
Die denkwürdigen Erlebnisse des Artur Gordon Pym
Gedichte:
An Annie
An den Fluss
An eine im Paradiese
An Frances S. Osgood
An Helene
An Marie Louise Shew
An meine Mutter
An Zante
Annabel Lee
Das Kolosseum
Das ruhlose Tal
Das Verwunschene Schloss
Der Eroberer Wurm
Der Rabe
Der See
Die Glocken
Die Schläferin
Die Stadt im Meer
Ein Traum
Ein Traum im Traume
Eulalie
Hymne
Israfel
Lied
Märchenland
Romanze
Schweigen und mehr

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Der Erfolg war ganz so, wie ich ihn erhofft hatte. Da ich selbst es bin, der Ihnen diese Geschichte erzählt, da Sie sehen, daß ich tatsächlich das Leben rettete, und da Sie schon wissen, auf welche Weise diese Rettung bewerkstelligt wurde, will ich meine Geschichte schnell zu Ende bringen.

Es mochte etwa eine Stunde vergangen sein, seit ich die Schmack verlassen hatte, als sie, von der ich weit, weit überholt war, schnell hintereinander drei oder vier rasende Umdrehungen machte und – meinen geliebten Bruder mit sich führend – kopfüber und für immer in das Chaos von Gischt hinabstürzte. Das Faß, an dem ich mich festgebunden, hatte kaum die Hälfte des Zwischenraums durchlaufen, der damals, als ich den Sprung tat, das Schiff vom Abgrund trennte, da ging mit dem Strudel eine große Veränderung vor sich. Die Neigung der Seitenwände des ungeheuren Trichters wurde weniger und weniger steil. Die Umdrehungen des Wirbels wurden allmählich langsamer und langsamer. Der Gischt und der Regenbogen verschwanden nach und nach, und der Boden des Schlundes begann sich höher und höher zu heben. Der Himmel war klar, der Wind hatte sich gelegt, und der volle Mond ging strahlend im Westen unter, als ich mich auf der Oberfläche des Meeres fand, angesichts der Küste von Lofoten und über der Stelle, wo der Trichter des Moskoeström gewesen war . Es war die Stunde des Totwassers – aber das Meer rollte infolge des vorangegangenen Sturms noch immer in haushohen Wogen. Ich wurde von der Strömung heftig mitgerissen und die Küste entlang zu den Fischplätzen der anderen getrieben. Ein Boot nahm mich auf. Ich war vor Müdigkeit völlig erschöpft und jetzt, da die Gefahr vorüber, sprachlos in der Erinnerung an ihre Schrecken. Die mich an Bord zogen, waren meine alten Kameraden und täglichen Gefährten, aber sie kannten mich ebensowenig, wie sie irgendeinen Wanderer aus dem Reich der Schatten gekannt haben würden. Mein Haar, das tags vorher rabenschwarz gewesen, war so weiß, wie Sie es jetzt erblicken. Man sagt auch, mein Gesichtsausdruck habe sich völlig verändert. Ich erzählte ihnen meine Geschichte – man glaubte sie mir nicht. Ich erzähle sie jetzt Ihnen, doch kann ich auch von Ihnen kaum erwarten, daß Sie ihr mehr Glauben schenken als die kühnen Fischer von Lofoten.«

Die Insel der Fee

Inhaltsverzeichnis

The Island of the Fay (1841) Geschichten von Schönheit, Liebe und Wiederkunft

Nullus enim locus sine genio est.

Servius

»La musique«, sagt Marmontel in seinen »Contes Moreaux«, die wir in allen unsern Übersetzungen beharrlich als »Moralische Geschichten« bezeichnet finden, als ob man ihren Sinn verhöhnen wollte – »la musique est le seul des talents qui jouissent de lui-même, tous les autres veulent des témoins.« Er verwechselt hier die Freude an schönen Klängen mit der Fähigkeit, sie hervorzurufen. Die musikalische Begabung ist ebensowenig wie jedes andere Talent da, wo kein zweiter ihre Äußerungen würdigt, zur Gewährung eines vollkommenen Genusses befähigt, und nur in Verbindung mit andern Begabungen bringt sie die Wirkungen hervor, die erst in der Einsamkeit ganz genossen werden mögen. Der Gedanke, den der »raconteur« entweder nicht klar genug dargestellt oder dessen Darstellung er einer nationalen Vorliebe für Pointierung geopfert hat, ist zweifellos der sehr begründete, daß wir gute Musik am tiefsten zu würdigen verstehen, wenn wir einsam sind. Der Gedanke in dieser Form wird ohne weiteres jedem richtig erscheinen, der die Musik um ihrer selbst und ihrer seelischen Wirkung willen liebt. Doch noch eine Freude ist den verstoßenen Sterblichen vergönnt, eine, die vielleicht mehr noch als die Musik der gesteigerten Einsamkeit bedarf. Ich meine den Genuß, den die Naturbetrachtung bietet. Wahrlich, wer Gottes Herrlichkeit auf Erden recht gewahren will, der muß diese Herrlichkeit in Einsamkeit betrachten. Mir wenigstens erscheint die Anwesenheit nicht nur menschlicher, sondern überhaupt lebendiger Wesen jeder Art, außer den grünen Dingen, die aus dem Boden wachsen und keine Stimme haben, als Befleckung der Landschaft, als etwas, was der seelischen Harmonie des Bildes zuwiderläuft.

In Wahrheit! ich liebe die Vorstellung, daß die dunklen Täler und grauen Felsen und die schweigsam lächelnden Wasser und die Wälder, die in unruhigem Schlummer seufzen – und die stolzen wachsamen Berge, die auf alles herunterblicken –, daß alles dies nur ungeheure Gliedmaßen eines gewaltigen lebendigen und empfindenden Ganzen sind – eines Ganzen, dessen Gestalt (die Kugel) die vollkommenste und umfassendste ist, die es gibt, dessen Weg den andern Planeten zugesellt ist, dessen zarte Magd der Mond, dessen mittelbarer Herr die Sonne ist, dessen Lebensdauer Ewigkeit, dessen Sinn der Wille Gottes ist; dessen Freude Wissen ist; dessen Geschicke sich in Unendlichkeit verlieren; dessen Kenntnis seiner selbst etwa unsrer Kenntnis der mikroskopischen Kleinwelt gleichkommt – eines Daseins, das wir als völlig unbelebt und rein stofflich ansehen, ähnlich wie diese winzigen Wesen uns betrachten mögen.

Unsre Teleskope und unsre mathematischen Entdeckungen geben uns trotz des scheinheiligen Geredes der Geistlichkeit überall die Gewißheit, daß Raum und also Masse in den Augen des Allmächtigen eine große Bedeutung hat. Die Kreise, darin die Sterne sich bewegen, sind als die besten empfunden worden für eine ungehinderte Bewegung der größtmöglichen Anzahl Körper. Die Form dieser Körper ist gerade so, daß sie bei einer gegebenen Oberflächengröße die größtmögliche Anhäufung von Materie gestattet, während die Oberfläche selbst so beschaffen ist, daß sie eine größere Zahl von Bewohnern aufnehmen kann, als wenn sie irgendeine andre Gestalt hätte. Auch ist die Tatsache, daß der Raum selbst unendlich ist, kein Argument dagegen, daß die Masse ein Zweck Gottes ist; denn eine unendliche Materie mag vorhanden sein, um ihn zu füllen, und da wir deutlich sehen, daß die Materie grundsätzlich von Leben erfüllt ist – in der Tat, soweit unser Urteil reicht, ein leitender Grundsatz in den Maßnahmen der Gottheit –, so ist es kaum logisch, dieses Leben auf die Regionen des Kleinen, wo wir es täglich nachweisen können, zu beschränken und nicht auf die des Erhabenen auszudehnen. Da wir ohne Ende Kreis in Kreise laufen sehen, alle aber sich um eine ferne Mitte drehen, um die Gottheit, sollten wir da nicht gleicherweise Leben in Leben vermuten, das kleinere im größeren und alle im göttlichen Geiste? Kurz, wir sind infolge unsrer Selbstüberhebung in einem gewaltigen Irrtum, wenn wir annehmen, der Mensch sei in seiner zeitlichen oder zukünftigen Bestimmung von größerer Wichtigkeit für das Universum als der gewaltige Talkörper, den er beackert und verachtet und dem er eine Seele abspricht, aus keinem tieferen Grunde, als weil er sie nicht in Tätigkeit sieht.

Solche und ähnliche Vorstellungen haben meinen Betrachtungen in den Bergen und Wäldern, an den Flüssen und am Meere eine Beimischung gegeben, die von der Alltagswelt zweifellos als »phantastisch« bezeichnet werden würde. Meine zahllosen, meist einsamen Wanderungen in solchen Gegenden pflegten meinen Geist ungewöhnlich lebhaft zu beschäftigen, und die Hingabe, mit der ich manchen düstern Talgrund durchstreifte oder in die Himmelsspiegelung manches strahlenden Sees blickte, wurde sehr vertieft durch das Bewußtsein, daß ich allein wanderte und Umschau hielt. Welcher geschwätzige Franzose war es doch, der mit Beziehung auf das Werk von Zimmermann sagte: » la solitude est une belle chose; mais il faut quelqu’un pour vous dire que la solitude est une belle chose«? Dem Epigramm ist nicht zu widersprechen; aber dies » il faut« – diese Notwendigkeit ist doch ein Unding.

Es war auf einer meiner einsamen Wanderungen in weit entfernten Gegenden, wo Berg an Berg geschlossen war und trauervolle Flüsse und schwermütige Sümpfe sich einherwanden oder schlummernd lagen, als ich an einen kleinen Fluß mit einer Insel kam. Es war im laubreichen Juni. Ich warf mich auf den Rasen unter die Zweige eines unbekannten duftenden Gesträuches, um in Betrachtung des Bildes versunken zu ruhen. Ich fühlte, nur so sollte ich es ansehen, dies entsprach seinem Charakter.

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