Irene Stratenwerth - Hurdy Gurdy Girl

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Luise Ludwig ist 17, als sie im Sommer 1863 in der Wetterau aufbricht. Für drei Jahre ist sie als Tanzmädchen bei einem sogenannten Landgänger verdingt. Diese Männer ziehen mit jungen Mädchen aus den verelendeten, hessischen Bauerndörfern in die Fremde, um sie zum Tanzen und Trinken zu vermieten -zunächst in Kalifornien, dann in British Columbia (heute Kanada). Dort, wo der Goldrausch massenhaft Männer anlockt, ist mit jungen Frauen viel Geld zu verdienen. Von einer Reise in die Neue Welt hat Luise lange geträumt, doch sie wird bitter enttäuscht: Mutterseelenallein strandet sie in einem Bordell in San Francisco. Nachdem ihr die Flucht ins kanadische Goldgräberland gelungen ist, will sie bald nur noch eins: zurück in die Heimat. Was sie auf ihrer abenteuerlichen Reise erlebt, was sie daraus lernt und wer ihr begegnet erzählt die Autorin historisch präzise und packend. Zum ersten Mal spielt ein Roman in der Welt, die vor über hundert Jahren viele deutsche Auswanderer anzog und manche reich machte.

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Fünftes Kapitel

Zeitweise tobt ein so heftiger Sturm, schaukelt der Schiffsboden so schlimm, dass Luise nicht mehr weiß, was schlimmer ist: Ihre Furcht, dass der riesige Dampfsegler mit der nächsten Woge auseinanderbersten und untergehen könnte oder die Vorstellung, dass es immer so weitergeht. Leichenblass und stöhnend liegt sie auf ihrer Koje. In ihrem Bauch ist längst nichts mehr, was sie noch auf den glitschigen Schiffsboden speien könnte. Dennoch krampft sich ihr Magen immer wieder schmerzhaft zusammen, und es treibt ihr den kalten Schweiß auf die Stirn. Ab und zu wirft sie einen Blick zu Elisas Koje hinab, die sich dort ebenfalls wimmernd den Bauch hält. Alle Farbe ist aus ihrem Gesicht gewichen.

Wenn der Sturm sich legt und das Schaukeln aufhört, erholen sich die meisten Seekranken wieder, kauen trockenes Brot und trinken die fettige Brühe, die als Tee gereicht wird. Nur einige Mitreisende bleiben krank, leiden an Fieber und Schmerzen, reden wirres Zeug oder phantasieren von der Sonne am Himmel.

Luise weiß, was geschieht, wenn auch der Schiffsarzt einer solchen armen Seele nicht mehr helfen kann: Nach ihrem letzten Atemzug werden die Bedauernswerten in Sackleinen eingenäht, auf ein Brett gelegt und von den Seeleuten ins Meer geworfen.

Heimlich wünscht sie sich so ein grausiges Ende manchmal sogar herbei: Etwa für den alten Mann, der ganz in ihrer Nähe vor sich hin stöhnt. Jedes Mal, wenn sie an seiner Koje vorbeigeht, richtet er sich ruckartig auf, zeigt mit einem dürren Finger auf sie und kräht mit aufgerissenen Augen: „Da ist meine Marie! Du Luder, hier treffe ich dich wieder!“

Jeden Abend bittet Luise ihren Herrn um Schutz und um Vergebung für ihre sündigen Gedanken. Oft fügt sie, nachdem sie die Lutherworte gemurmelt hat, auch noch eine oder zwei persönliche Bitten hinzu: Dass sie wohlbehalten in Amerika ankommen! Und dass Elisa zum Glauben zurückfindet!

Manchmal holen die irischen Burschen ihre Geigen und Flöten hervor und singen mit harten Stimmen Lieder aus ihrer Heimat. Einige wirbeln dazu mit den Füßen wild auf dem eisernen Schiffsboden herum, während ihre Oberkörper stocksteif aufgerichtet bleiben.

Luise und Elisa können sich an diesen Tänzen kaum sattsehen. Die Männer machen überdies so viel Krach, dass niemand um sie herum verstehen kann, was sie sich gegenseitig ins Ohr rufen. Einmal erzählt Luise mitten in diesem Lärm, wie sehr sie sich nach Dora in Langenhain sehnt.

„Du bist genau wie meine große Schwester!“, brüllt Elisa zurück.

„Wieso das denn?“

„Weil du dich so um sie sorgst. Wenn Katharina mit mir nach Australien gegangen wäre … Alles wäre anders gekommen.“

Und dann erzählt Elisa ihre ganze Geschichte.

Als Zweitjüngste von fünf Kindern ist sie in Nieder-Weisel geboren, kaum zwei Wegstunden von Langenhain entfernt. Ihr Vater hatte als Tagelöhner keinen Hof und kein eigenes Vieh. Im Sommer verdingte er sich als Straßenarbeiter an der Chaussee. Sein kleines Fachwerkhaus hatte er längst verkauft, wohnte mit seiner Familie zur Miete in zwei winzigen Kammern, von denen man nur eine heizen konnte.

Es gab nie genug zu essen. Zur Schule durften die Kinder nur, wenn sie der Mutter nicht beim Beerenpflücken oder Holzsammeln helfen mussten.

Die drei ledigen Brüder des Vaters hatten dieses Elend schließlich satt und beschlossen, nach Australien zu gehen. Dort, so hieß es damals, könne jedermann Gold finden und reich werden. Ihr Fahrgeld mussten sie sich leihen. Sie würden es zurückzahlen, wenn sie es drüben zu etwas gebracht hätten.

„Mein Vater hat ihnen meine älteste Schwester mitgegeben, die Juliana“, schreit Elisa Luise ins Ohr, „kein Jahr später kam schon ein Brief von ihr: Dass sie in Victoria einen reichen Mann gefunden hat und in einem schönen Haus lebt. Wir Schwestern seien bei ihr jederzeit willkommen.“

„Warst du denn schon aus der Schule?“

„Ich war gerade fertig. Aber meine Eltern konnten nur für eine das Fahrgeld aufbringen. Da war natürlich erst einmal meine ältere Schwester Katharina dran. Ein Vetter hat sie mitgenommen.“

„Er ist auch nach Australien?“

„Die beiden kamen aber schon bald wieder zurück: Kein Mann, so haben sie erzählt, darf in Australien noch auf eigene Faust Gold schürfen. Man muss sich in einem Bergwerk verdingen, wo die Arbeit noch härter ist und kaum besser bezahlt als die eines Tagelöhners daheim. Mein Vetter wollte es dann lieber als Bauarbeiter in Frankfurt versuchen, wo man jedenfalls seine Sprache spricht.“

„Und deine Schwester?“

„Sie meinte, wir Mädchen hätten es in Australien leichter. Sie ist nur zurückgekommen, um von den Eltern Abschied zu nehmen und für immer auszuwandern. Und um mich mitzunehmen.“

Viele Monate mussten die beiden immer wieder zum Gericht im Butzbach laufen, bis sie endlich die Erlaubnis bekamen, das Großherzogtum Hessen zu verlassen. Elisa versuchte währenddessen als Dienstmagd unterzukommen, fragte auch in den Hotels und Gaststätten von Nauheim nach Arbeit. Aber niemand wollte das Kind eines Tagelöhners einstellen. Nur bei einem Flickschuster in Butzbach konnte sie ab und zu ein paar Kreuzer verdienen. Für die Schiffspassage nach Australien hätte es niemals gereicht. Ein Verwandter lieh ihnen schließlich das Geld, und so konnten sie endlich aufbrechen.

Doch kaum waren sie in Hamburg und hatten sich in einer Herberge am Hafen einquartiert, wurde Katharina sehr krank, lag nur noch im Bett und musste sich ständig übergeben. An eine Schiffsreise war nicht mehr zu denken. Der Arzt, den Elisa vom Gastwirt holen ließ, konnte auch nicht helfen. Er machte der heulenden und fluchenden Katharina klar, dass sie ein Kind erwartete und zwar schon bald.

Das bisschen Geld, das sie noch hatten, wurde Tag für Tag weniger. Völlig erschöpft schrieb die Schwester einen Brief an den Burschen in Nieder-Weisel, der sie manchmal zum Tanz ausgeführt hatte: Entweder er käme sofort nach Hamburg, um sie zur Frau zu nehmen. Oder sie werde ins Wasser gehen, denn davon gebe es dort mehr als genug.

Zwei Wochen später stand ein Mann namens Johann Seip in der Hamburger Gastwirtschaft und drehte verlegen seinen Hut in der Hand.

„Katharina wurde ganz schnell wieder gesund und ist mit ihm nach Nieder–Weisel zurück“, seufzt Elisa.

„Und du? Bist nicht mit in die Heimat?“

„Um nichts in der Welt wollte ich wieder zum Vater in dieses Drecksdorf! Meine Schwester hat mich angefleht, aber ich bin in Hamburg geblieben.“

In der Gaststube hatte sie nämlich ein feiner Herr angesprochen: Ob sie an einer Beschäftigung interessiert sei? Bei ihm, in seinem Weingeschäft? Er könne ein flinkes und ansehnliches Mädchen wie sie gut gebrauchen und biete ihr dafür guten Lohn, Kost und Logis.

„Ich war so froh, ich habe ihm alles geglaubt“, brüllt Elisa gegen den Lärm der Iren an, „ich habe gedacht, dass ich mir das Geld für eine neue Fahrkarte zusammensparen und doch noch zu Juliana nach Victoria fahren kann!“

„Und? Ist nichts daraus geworden?“

„Sein Haus sah zwar aus wie eine Gaststätte. Aber Geld konnten dort nur Mädchen verdienen, die mit den Gästen nach oben gingen. Die Kleidung, das Essen und so – man musste alles für furchtbar viel Geld bei der Wirtin kaufen.“

Luise wird heiß.

„Ich habe mich dran gewöhnt“, erzählt Elisa ungefragt weiter, „die Anderen haben mir gezeigt, wie es geht. Dass dir keiner ein Kind macht und so.“

„Und dann ist Schneider gekommen und hat dich dort herausgeholt?“, fragt Luise schnell. Sie will davon nichts hören.

„Er war weiß Gott nicht der Erste. Andere hatten mich auch gern. Sie haben meine Schulden bei der Wirtin bezahlt und mich mitgenommen: Nach Lübeck, Bremen, Lüneburg und dann wieder Hamburg. Zuletzt wollte einer sogar, dass ich mit ihm nach St. Petersburg gehe. Aber da kam vorher der Georg …“

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