Egmont Zoller
Es steht ein Wirtshaus an der Spree
Ein humoristischer Blick
durchs Schlüsselloch
© 2. Auflage 2020 by edition fischer GmbH
Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main
Alle Rechte vorbehalten
Titelbild: Christine Krahl © www.fotolia.de
Printed in Germany
ISBN 978-3-86455-692-0 EPUB
Vorwort Vorwort Es steht ein Wirtshaus an der Spree, darin verkehrt die Hautevolee. Doch die nicht nur alleine, es kommen auch ganz Kleine. Die Wirtin ist ein Original, drum geht man gern in ihr Lokal. Für jeden Gast nimmt sie sich Zeit und ist auch jederzeit bereit, ihm ordentlich den Marsch zu blasen, sofern das nötig tut. Doch kriegt er depressive Phasen, macht sie ihm wieder Mut. Die Wirtin hat für jeden Gast ein Ohr und auch ein Wort, und wem das alles gar nicht passt, dem sagt sie: „Bleib doch fort.“ Und ihren bunten Lebenslauf schreibt sie jetzt für uns auf.
Frau Wirtin und skurrile Gäste
Frau Wirtin und die Modewelt
Frau Wirtin und die Showbiz-Stars
Frau Wirtin und die große Kunst
Frau Wirtin und die Ausländer
Frau Wirtin und die Inländer
Frau Wirtin und die liebe Liebe
Frau Wirtin und das Militär
Frau Wirtin und der Erfinder (I)
Frau Wirtin und die Sportskanonen
Frau Wirtin und die Reiselust
Frau Wirtin und die Musikanten
Frau Wirtin und die Geistlichkeit
Frau Wirtin und die Medizin
Frau Wirtin und das goldene Handwerk
Frau Wirtin und die Edelleute
Frau Wirtin und das Internet
Frau Wirtin und der Karneval
Frau Wirtin und die Anverwandten
Frau Wirtin und das liebe Vieh
Frau Wirtin und der Erfinder (II)
Frau Wirtin und das Personal
Frau Wirtin und ihr Lesestoff
Es steht ein Wirtshaus an der Spree,
darin verkehrt die Hautevolee.
Doch die nicht nur alleine,
es kommen auch ganz Kleine.
Die Wirtin ist ein Original,
drum geht man gern in ihr Lokal.
Für jeden Gast nimmt sie sich Zeit
und ist auch jederzeit bereit,
ihm ordentlich den Marsch zu blasen,
sofern das nötig tut.
Doch kriegt er depressive Phasen,
macht sie ihm wieder Mut.
Die Wirtin hat für jeden Gast
ein Ohr und auch ein Wort,
und wem das alles gar nicht passt,
dem sagt sie: „Bleib doch fort.“
Und ihren bunten Lebenslauf
schreibt sie jetzt für uns auf.
Frau Wirtin und skurrile Gäste
Frau Wirtin hat der Gäste viele,
normale, aber auch skurrile.
Von Letzteren wird jetzt berichtet,
das meiste ist jedoch erdichtet.
Frau Wirtin kennt einen Studenten,
der redet heute schon von Renten.
Dass man sie sich verdienen muss,
macht ihm erheblichen Verdruss.
Wenn er es doch nur schaffen könnte,
ging er am liebsten gleich in Rente.
Frau Wirtin kennt ’nen Ingenieur,
der Mann tut sich in allem schwer.
Bei jedem Restaurantbesuch
schreibt er was ins Beschwerdebuch.
Die Wirtin nahm’s zunächst nicht krumm,
doch irgendwann war’s ihr zu dumm.
Sie hat die Seiten rausgerissen
und ihm an seinen Kopf geschmissen.
Verärgert sprach der Ingenieur:
„In dieses Buch schreib ich nichts mehr.“
Frau Wirtin kennt ’nen Pensionär,
der kommt per Fahrrad von weit her.
Die Wirtin kocht ihm eine Suppe
und alles andere ist ihm schnuppe.
Frau Wirtin kennt auch einen Wirt,
der hat sich mal zu ihr verirrt.
Er interessiert sich für die Speisen,
und was sie dafür nimmt an Preisen.
Doch als er nach dem Umsatz fragt‘,
hat sie ihn kurzerhand verjagt.
Frau Wirtin kennt den Bürgermeister,
das ist ein ganz besonders dreister.
Der kommt vor allem vor den Wahlen
und fängt dann lauthals an zu prahlen,
was er fürs Volk so alles macht.
Frau Wirtin hat ihn ausgelacht,
sie meint, er solle nicht so prahlen
und lieber seine Zeche zahlen.
Der Bürgermeister war verstimmt,
weshalb er nur noch selten kimmt.
Frau Wirtin kennt auch eine Braut,
die ihren Bräutigam verhaut.
Den Grund dafür hat sie verschwiegen,
vermutlich ging es um Intrigen.
Frau Wirtin kennt einen Herrn May,
der kommt gelegentlich vorbei.
Er zeigt ihr seine Silberbüchse
und sagt, er jage damit Füchse.
’nen Bärentöter hätt er auch,
doch sei der nicht mehr in Gebrauch.
Man träfe ja in diesen Sphären
nur äußerst selten noch auf Bären.
Die jage dann die Polizei,
und folglich lässt er es dabei.
Frau Wirtin kennt den Lehrer Knoll,
der war nach zwei Glas Bier schon voll.
Dann wollte er die Gäste lehren,
es sei nicht gut, viel zu verzehren.
Das hat sie derart aufgebracht,
dass sie ihn flugs zur Sau gemacht.
Frau Wirtin kennt den Herrn von Wichern,
der hörte niemals auf zu kichern.
Haus abgebrannt, war nicht versichert,
der Mann hat weiterhin gekichert.
Frau Wirtin und die Modewelt
Frau Wirtin kennt die Heidi Klum.
Doch dreht sich ihr der Magen rum,
sieht sie, wie diese Frau agiert
und junge Mädchen schikaniert.
Frau Wirtin trug mal einen Hut,
der stand ihr ganz besonders gut.
Dazu ein langes rotes Kleid,
oben eng und unten weit.
Die Männer standen jetzt Spalier,
verdrehten sich den Kopf nach ihr.
Das schlug der Wirtin auf den Magen,
sie hat das Kleid nie mehr getragen.
Frau Wirtin hat ‘nen Gast aus Emden,
der trägt nur kunterbunte Hemden.
Die Jacken lila oder blau,
die Hosen gelb mit rot und grau.
Die Mützen grün, ganz hell und lind,
der Herr ist nämlich farbenblind.
Frau Wirtin kennt ‘nen Modezaren,
mit dem lag sie sich in den Haaren.
Der lieferte ihr ein Gewand,
das ihr nun ganz und gar nicht stand.
Nachdem sie sich bei ihm beschwert,
hat er nicht mehr bei ihr verkehrt.
Frau Wirtin und die Showbiz-Stars
Frau Wirtin kennt ‘nen Regisseur,
der ist ein großer Schwadroneur.
Er filmte schon mit Sharon S t o n e
und meint, die Frau sei nicht ganz ohne.
Auch die Loren hat er gekannt
und findet sie höchst imposant.
Er drehte auch mit der Bardot.
Die Männer waren damals froh,
dass sie kein bisschen prüde war,
und nahmen ihre Chancen wahr.
Da sieht man, wie die Zeit vergeht,
weil sie nur noch auf Tiere steht.
Der Regisseur hat viel erfahren
und schreibt jetzt seine Memoiren.
Frau Wirtin kennt die Schöneberger.
Es überfällt sie großer Ärger,
wenn diese Frau sich wichtig macht.
Sie schaltet ab und sagt „Gut Nacht.“
Frau Wirtin kennt einen DJ,
der schenkt den Frauen immer Sterne.
Sie gehen vor ihm in die Knie
vom Ötztal bis hinauf nach Herne.
Die Frauen sind nach ihm verrückt,
und eine hat für ihn gestrickt,
als Ausdruck ihrer großen Liebe.
Er trägt das Ding jetzt auf der Rübe.
Er war ein großer Entertainer
und auch ein großer Komponist.
Frau Wirtin sagte: „Da is keener,
der besser als der Udo ist.“
War er auch niemals auf Hawaii,
so bleibt die Wirtin doch dabei,
dass er in den Olymp gehört,
geliebt, geachtet und verehrt.
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