Das Science Fiction Jahr 2020

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Seit 1986 erscheint «Das Science Fiction Jahr» in ununterbrochener Reihe. Von Wolfgang Jeschke im Heyne Verlag ins Leben gerufen und nach einigen Jahren im Golkonda Verlag wird das Jahrbuch seit 2019 von Hardy Kettlitz und Melanie Wylutzki herausgegeben. Das Kompendium bietet einen Rückblick über das, was die Science Fiction in Literatur, Comic, Game, Film & TV im vergangenen Jahr hervorgebracht hat und gleichzeitig einen Kommentar zu relevanten Aspekten und Entwicklungen des Genres.
Einen besonderen Fokus legt die 35. Ausgabe des Jahrbuchs auf das Thema «Gender, Queer, Diversity», das Autor*innen in Interviews, Essays und Rückschauen nebst anderen Themen beleuchten. Abgerundet wird die Chronik mit Buchrezensionen, einer Übersicht über die wichtigsten vergebenen Genre-Preise, einer Würdigung bedeutender Persönlichkeiten des Genres sowie einer Bibliographie der in Deutschland erschienenen SF.
Mit Beiträgen von Cheryl Morgan, Bernhard (Barbara) Kempen, Jasper Nicolaisen, Judith Vogt, Lena Richter u.v.m.

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Was uns noch einmal zurück zu Herbert Grönemeyer führt. In seiner eingangs erwähnten kleinen Apologie des »Machismo« betont Grönemeyer, »Männer haben’s schwer«, denn sie »werden als Kind schon auf Mann geeicht«. Das wirft eine interessante Frage auf, nämlich die, ob und inwieweit geschlechtertypisches Verhalten tatsächlich zwangsläufig ist, mit anderen Worten, wird es uns in die Wiege gelegt oder anerzogen oder, nochmal anders formuliert, ist »Geschlecht«, abgesehen von tatsächlichen biologischen Unterschieden, etwas Reales oder nur ein gesellschaftliches Konstrukt?

Auch diese sogenannte Gender-Diskussion lässt sich bis in die 1960er-Jahre zurückverfolgen und fand neben theoretischen – und mitunter sehr abstrakten und akademischen – Diskussionen auch Eingang in die Literatur. Verwunderlich ist das, wenn man einmal genauer darüber nachdenkt, sicher nicht. Der Schriftsteller und Herausgeber Wolfgang Jeschke hat die Science Fiction einmal als »seismische Literatur« bezeichnet (eine wunderbare und ausgesprochen treffliche Definition), die stets mit feinem Gespür auf alle sozialen Erschütterungen reagiert. Und von diesen sozialen Erschütterungen gab es in den 1960er-Jahren reichlich. Es war eine Zeit des Umbruchs, ein Gemeinplatz, den man heute kaum noch wiederholen mag, der aber dennoch zutreffend ist. Veränderung lag in der Luft. The times they were a-changing. Nicht nur Frauen gingen zunehmend auf die Straße. Afroamerikaner organisierten sich in der Bürgerrechtsbewegung und forderten vehement Gleichberechtigung, und auch Schwule und Lesben hatten die Nase voll von Schikanen und Ausgrenzung, wehrten sich und gingen zunehmend selbstbewusster an die Öffentlichkeit. Weiße, heterosexuelle Konservative, die in den USA traditionell das Sagen haben, dürfte das alles bis ins Mark erschüttert haben.

In dieser Zeit war eine der Grundanforderungen an die Literatur, dass sie gesellschaftspolitisch relevant zu sein und Stellung zu beziehen hatte, und so verzeichnen wir auch eine zunehmende Politisierung, wenn nicht Radikalisierung, der »seismischen Literatur« Science Fiction, die sich, da zunehmend Frauen das Genre für sich entdeckten, auch dem Feminismus zuwandte.

Hortense Calisher (1911–2009) war eine amerikanische Schriftstellerin, deren Werk in Deutschland praktisch unbekannt geblieben ist. Sie schrieb vorwiegend realistische Romane (von denen nur ein einziger ins Deutsche übersetzt wurde). In ihrer Science-Fiction-Satire Journey from Ellipsia lässt sie einen geschlechtslosen Außerirdischen vom Planeten Ellipsia, Angehöriger eines kollektiven Volkes, das keine Vorstellung von Individualität hat, im Rahmen eines intergalaktischen Austauschprogramms die Erde besuchen, wo er sich mit der menschlichen Gesellschaft, dem Krieg der Geschlechter und Fragen sexueller Identität auseinandersetzen muss.

Eine der Schriftstellerinnen, die sich im Science-Fiction-Genre besonders radikal mit feministischen Thematiken auseinandersetzten, ist Joanna Russ. In ihrer Kurzgeschichte »When It Changed« (1972) entwirft sie die Welt Whileaway, eine Gesellschaft der fernen Zukunft, in der alle Männer schon vor Jahrhunderten durch eine Seuche ausgestorben sind. Als Astronauten (männliche) von der Erde den Planeten besuchen, empfinden sie die reine Frauengesellschaft als unzulänglich und verkünden, dass sie sich mit den Frauen paaren möchten, um den »natürlichen Zustand« wiederherzustellen. (Ähnlich geht Alice B. Sheldon, die den größten Teil ihrer Science Fiction unter dem Pseudonym James Tiptree Jr. veröffentlichte, in ihrer preisgekrönten Story »Houston, Houston, Do You Read?« (1976) vor: Hier werden Astronauten (männliche) der NASA mit ihrer Raumkapsel durch eine Sonneneruption in eine Zukunft geschleudert, in der nur noch Frauen auf der Erde leben. Sheldon schildert das Unvermögen der Männer, sich mit der Situation zu arrangieren oder die sexuellen Identitäten, die man ihnen ihr Leben lang eingebläut hat, zu hinterfragen, wenn nicht zu überwinden, besonders eindrucksvoll.)

In dem 1975 veröffentlichter Roman The Female Man (in deutscher Übersetzung unter den etwas unglücklich gewählten Titeln Planet der Frauen und Eine Weile entfernt veröffentlicht) kehrt Joanna Russ noch einmal auf den Planeten Whileaway zurück. Hier geht es um die Schicksale von vier Frauen auf vier Welten, deren Lebenswege sich kreuzen. Eine dieser Welten ist der Erde der 1970er-Jahre nachempfunden, wo die Protagonistin Joanna sich selbst als »female man« bezeichnet, da sie glaubt, dass sie sich in der männerdominierten Gesellschaft nur dann Respekt verdienen kann, wenn sie ihre weibliche Identität aufgibt; eine andere Welt präsentiert eine dystopische Zukunft, in der der Krieg der Geschlechter tatsächlich handgreiflich ausgefochten wird; eine ist eine Parallelwelt, in der der Zweite Weltkrieg nicht stattgefunden hat; und zuletzt Whileaway mit seiner von lesbischen Beziehungen geprägten Frauengesellschaft. Als die Frauen in die jeweils anderen Welten versetzt werden, zwingen die Begegnungen sie, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was sie, ihre Persönlichkeit und ihre Identität (auch die sexuelle) ausmacht.

Sowohl Hortense Calisher wie auch Joanna Russ waren Schriftstellerinnen, die von der literarischen Kritik und oft von Kollegen hoch geschätzt wurden, deren Bücher aber wenig Breitenwirkung entfalteten und vom Publikum nicht immer geschätzt, bis heute weitgehend vergessen wurden und bestenfalls noch Gegenstand akademischer Diskussionen sind. »Geschlechterfragen, Geschlechterfallen kannte sie gut. Missverstanden wurde sie oft: falsch gelesen, falsch nacherzählt, falsch gedeutet«, schreibt etwa Dietmar Dath in seiner monumentalen SF-Studie Niegeschichte über Joanna Russ. [2]

Diese Breitenwirkung zu erreichen, das blieb einer anderen Schriftstellerin vorbehalten, die in den USA stets zu den bedeutendsten Autorinnen der Gegenwart gezählt wurde – und nicht nur der Science Fiction: Ursula K. Le Guin. Ihr umfangreiches Werk, das in deutscher Übersetzung nur sehr bedingt erschlossen wurde, umfasst Lyrik, realistische Geschichten, literatur- und kulturkritische Schriften, Kinder- und Jugendbücher, aber ihre bedeutendsten Leistungen liegen auf dem Gebiet der Science Fiction und Fantasy, wo sie sich als Vordenkerin in mancherlei Hinsicht erwies – so rückte sie etwa in ihrem Kurzroman The Word for World is Forest (1972, deutsch: Das Wort für Welt ist Wald) Ökologie und Umweltschutz in den Mittelpunkt, lange bevor eine breite Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisiert war.

Nach Hortense Calisher, aber noch vor Joanna Russ setzte sie sich mit Feminismus und Gender-Thematiken auseinander; dies am eindrucksvollsten in dem 1969 veröffentlichten Roman The Left Hand of Darkness (deutsch Winterplanet, später Die linke Hand der Dunkelheit), einem mehrfach preisgekrönten Best- und Dauerseller, der sie als eine der wichtigsten Stimmen des Genres etablierte.

Der Roman erzählt die Geschichte von Genly Ai, der als Abgesandter der Ökumene (einer Föderation von Planeten) mit dem Auftrag zu dem Planeten Gethen geschickt wird, dessen Nationen für einen Beitritt zu der Föderation zu begeistern. Es ist aber von Anfang an klar, dass er die dortige Kultur nicht versteht. Die Gether sind ambisexuell, was bedeutet, sie kennen kein festgelegtes Geschlecht. Nur einmal im Jahr erleben sie eine Art Paarungszeit, in der sich dann entscheidet, welches Geschlecht der jeweilige Partner annimmt. Ai, der »auf Mann geeicht« ist und nur sein männliches Rollenverhalten kennt, fühlt sich recht unbehaglich in dieser Gesellschaft, besonders in Gegenwart des Gethers Estraven, mit dem er eine lange Reise unternehmen muss. Er nimmt Extraven als Mann wahr und stört sich an dessen Verhalten, das er häufig als »weibisch« empfindet, rückt jedoch im Lauf der gemeinsamen Flucht zunehmend von seinem männlichen Standpunkt ab und geht offener und entspannter mit der sexuellen Ambivalenz um.

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