Title Page Sándor Alexandre Marek der kleine Nacht-Waldkobold Kinderbuch
»Marek« der kleine Nacht-Waldkobold »MAREK« DER KLEINE NACHT-WALDKOBOLD So sehr wünschte Marek sich ein rotes Rutscheauto. So eines wie die Menschenkinder haben. Und am liebsten wollte er dann mit ihnen mitspielen! Das war Mareks großer Traum. Der kleine Waldkobold lebte mit seiner Familie im Märchenwald, in einer mit Moos bedeckten Wurzelhöhle. Viele plätschernde Bäche liefen daneben vom großen Waldberg hinab. Um trockenen Fußes über den Bach laufen zu können, hatten die Kobolde in der Nähe ihres Eingangs eine kleine Brücke aus geflochtenen Ästen gebaut. Und ein Stück weiter hinten staute sich das Wasser zu einem Teich, aus dem die großen und kleinen Waldtiere trinken und in dem sie baden konnten. Am Waldrand ganz in der Nähe wohnte eine Menschenfamilie mit ihren Kindern Irena, Kazimir und Konstantin. Jeden Tag führte sie ihr Weg durch den Märchenwald – immer dann nämlich, wenn Konstantin in die Schule und Kazimir und Irena in den Kindergarten gingen. Der Weg war für die Geschwister Abenteuer pur. An den Nachmittagen, wenn sie Zeit und Lust hatten, gingen sie gerne zum Spielen in ihren Zauberwald. Sie entdeckten viele spannende Dinge wie Spuren von wilden Tieren, wunderschöne Blumen, lustig aussehende Pilze. Besonders angetan hatten es ihnen die Bachsteine – sie waren so groß, dass sie fröhlich über die vielen Wasserläufe und sogar den kleinen Teich hüpfen konnten. Daran hatte besonders Konstantin seine Freude, auch wenn er ab und zu nasse Füße bekam. Er liebte dieses Abenteuer. Eines Tages entdeckte Konstantin etwas und rief seinem Bruder zu: »Kazimir, schau, hier ist eine große Wurzelhöhle und darin gibt es bestimmt einen Schatz. Komm, den suchen wir!« Gerade hatte er sich auf den Waldboden gelegt und wollte die Höhle erkunden, da erschrak Konstantin. Eine große Maus schaute plötzlich aus der Höhle heraus und versperrte so den Eingang. Konstantin sah sich um, doch sein Bruder war gar nicht zu ihm geeilt, so wie er erwartet hatte. Kazimir war eher ein Denker und nicht so sehr auf Abenteuer aus. Ihn interessierte des Bruders Entdeckung nicht. Er beobachtete lieber einen farbenprächtigen Hirschkäfer, der seine Beute in Sicherheit brachte. Also sah er sich nach Irena, der jüngsten um. Sie tanzte gerade im Lichtstrahl der Sonne, breitete ihre Arme aus und spielte eine Waldelfe. Ja, sie hatten immer eine Menge Spaß, jeder auf seine Weise. Nur im Winter war es nicht ganz so schön. Auch wenn es dennoch einiges zu entdecken gab, war ihr Weg sehr beschwerlich, da immer viel Schnee und ihr Haus auf einer Anhöhe lag. So mussten sie mit einiger Mühe die steile Straße hinaufstapfen. Außerdem wurde es immer so schnell dunkel, dass sie nicht lange im Wald bleiben konnten. Jedes Jahr warteten sie also ungeduldig auf das Ende des Winters.
Endlich Frühling ENDLICH FRÜHLING Die letzten Schneereste schmolzen dahin. Und bald streckten die ersten Schneeglöckchen ihre Köpfchen aus der Erde. Die Sonne erwärmte den Wald. Die Waldtiere, die den langen Winter über geschlafen hatten, erwachten und gingen auf Futtersuche. Bei der Menschenfamilie ging ein langer Tag zu Ende. Der Vater las den Kindern vor dem Schlafengehen noch eine Gutenachtgeschichte von den Sandmuckelkobolden vor. Als Papa die Geschichte beendet hatte, sagte er: »So, jetzt bekommt ihr auch noch Traumstaub von mir.« Papa langte tief in seine Hosentasche und streute etwas über die Köpfe seiner Kinder. Kazimir, Konstantin und Irena bekamen noch einen Gute-Nacht-Kuss. Dann machte der Vater das Licht aus und sagte: »Schlaft gut und seid behütet. Gute Nacht, meine Muckelkinder!« Langsam verzog sich die Sonne hinter den Horizont und es wurde dunkel. Plötzlich klopfte es von draußen ans Fenster. Irena schlüpfte neugierig aus ihrem Bettchen, um nachzusehen. Doch in dem Moment, als das Mädchen das Fenster erreicht hatte, versteckte sich ein kleiner Waldkobold hinter einem Fensterrahmen. Er war die Außenwand hinaufgeklettert. Irena sah einen Schatten am Fenster und weckte aufgeregt den großen Bruder. »Komm schnell! Da am Fenster, da ist was!« Konstantin war noch ganz verschlafen, doch schlüpfte schließlich aus dem warmen Bett. Er öffnete das Fenster und schaute hinaus. »Da ist nichts!«, sagte der Junge. »Komm, lass uns weiterschlafen. Wenn Mama und Papa uns hören, dann schimpfen sie mit uns!« In dem Moment, als die zwei sich wegdrehten, kam der kleine Waldkobold aus dem Versteck und schaute wieder voller Neugier durch das Fenster. Konstantin, der jetzt auch einen Schatten bemerkte, eilte zurück. Und da entdeckte er den kleinen Waldkobold, doch der kletterte flink wie ein Wiesel die Hauswand wieder hinunter. Unten angekommen versteckte sich Marek hinter dem Gartenzaun. Konstantin wollte abermals das Fenster öffnen, um besser sehen zu können, doch Irena hielt ihn besorgt zurück: »Tu es nicht! Wir wissen doch gar nicht, was das war. Vielleicht ist es böse. Ich habe Angst …« Und schnell schlüpften die zwei wieder zurück in ihre Betten. Die Müdigkeit besänftigte ihre Aufregung und bald schliefen sie wieder ein.
Der nächste Tag
Das war so schööööön!
Am frühen Morgen
Mareks langersehnte Stunde beginnt
Der nächste Tag
So vergingen einige Tage
Trixi und ihre Freunde
Auf dem Nachhauseweg
Neugierde!
Impressum
Sándor Alexandre
Marek
der kleine
Nacht-Waldkobold
Kinderbuch
»MAREK« DER KLEINE
NACHT-WALDKOBOLD
So sehr wünschte Marek sich ein rotes Rutscheauto. So eines wie die Menschenkinder haben. Und am liebsten wollte er dann mit ihnen mitspielen! Das war Mareks großer Traum.
Der kleine Waldkobold lebte mit seiner Familie im Märchenwald, in einer mit Moos bedeckten Wurzelhöhle. Viele plätschernde Bäche liefen daneben vom großen Waldberg hinab. Um trockenen Fußes über den Bach laufen zu können, hatten die Kobolde in der Nähe ihres Eingangs eine kleine Brücke aus geflochtenen Ästen gebaut. Und ein Stück weiter hinten staute sich das Wasser zu einem Teich, aus dem die großen und kleinen Waldtiere trinken und in dem sie baden konnten.
Am Waldrand ganz in der Nähe wohnte eine Menschenfamilie mit ihren Kindern Irena, Kazimir und Konstantin.
Jeden Tag führte sie ihr Weg durch den Märchenwald – immer dann nämlich, wenn Konstantin in die Schule und Kazimir und Irena in den Kindergarten gingen.
Der Weg war für die Geschwister Abenteuer pur. An den Nachmittagen, wenn sie Zeit und Lust hatten, gingen sie gerne zum Spielen in ihren Zauberwald. Sie entdeckten viele spannende Dinge wie Spuren von wilden Tieren, wunderschöne Blumen, lustig aussehende Pilze. Besonders angetan hatten es ihnen die Bachsteine – sie waren so groß, dass sie fröhlich über die vielen Wasserläufe und sogar den kleinen Teich hüpfen konnten. Daran hatte besonders Konstantin seine Freude, auch wenn er ab und zu nasse Füße bekam. Er liebte dieses Abenteuer.
Eines Tages entdeckte Konstantin etwas und rief seinem Bruder zu: »Kazimir, schau, hier ist eine große Wurzelhöhle und darin gibt es bestimmt einen Schatz. Komm, den suchen wir!«
Gerade hatte er sich auf den Waldboden gelegt und wollte die Höhle erkunden, da erschrak Konstantin. Eine große Maus schaute plötzlich aus der Höhle heraus und versperrte so den Eingang.
Konstantin sah sich um, doch sein Bruder war gar nicht zu ihm geeilt, so wie er erwartet hatte. Kazimir war eher ein Denker und nicht so sehr auf Abenteuer aus. Ihn interessierte des Bruders Entdeckung nicht. Er beobachtete lieber einen farbenprächtigen Hirschkäfer, der seine Beute in Sicherheit brachte. Also sah er sich nach Irena, der jüngsten um. Sie tanzte gerade im Lichtstrahl der Sonne, breitete ihre Arme aus und spielte eine Waldelfe.
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