Harald Scheerer
Wie Sie durch Ihr Sprechen gewinnen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Lektorat: Susanne von Ahn, Hasloh
Umschlaggestaltung: Martin Zech Design, Bremen | www.martinzech.de
Titelbild und Illustrationen: K.-H. Schrörs, Köln
©2014 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 1995 und 2010 erschienenen Buchtitel „Reden müsste man können“ von Harald Scheerer, ©1995 und © 2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-058-4
ISBN epub: 978-3-86200-945-9
© 1995 und 2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Völlig überarbeitete 10. Neuauflage
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Einstimmung
1. Durch partnerfreundliches Verhalten können Sie sich voll entfalten
Das Recht auf (s)eine eigene Meinung
Partnerfreundlich zugehört hat noch niemanden gestört
Partnerfreundlich eingefühlt hat schon manchen Schmerz gekühlt
Partnerfreundlich formulieren lässt den Partner applaudieren
Partnerfreundlich fragen lässt »ja« den Partner sagen
2. Sie stören beim Hören
Wie man in den Wald hineinruft …
Aggressionen niemals lohnen
Der Stimme Klang macht manchen bang
Redner, die nuscheln, ärgern die Hörer
Wer leise spricht, den(m) hört man nicht (zu)
Monoton weckt Spott und Hohn
Lass Pausen »sprechen«
»Äh« – eine – äh – (un)verschämte – äh – Zumutung
Wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen
3. Rede, Vortrag, Referat, Präsentation – alle leben vom Reden
Was will ich erreichen und bei wem?
Die Stufenleiter zum Redeerfolg
Manuskript? Stichworte? Stegreif?
Die Angst des Redners beim Reden
Eine Rede mal so, mal so – zwei Beispiele
Reden und essen – ein heiterer Vergleich
4. Die Verhandlung
Das Machtdiktat – eine (all)gemeine Versuchung
Wie weit kann ich gehen?
Unangenehmes sagen? Unangenehm!
Beispiele zum Abgewöhnen
5. Partnerfreundlich führen heißt: Zum Menschen reden, nicht zur Sache
6. Sie können sich ändern, wenn Sie nur wollen
Über den Autor
»Reden ist Gold, Silber, Blech – je nach Erfolg.«
Die Macht des Wortes
Eine Mahnung vorab: Reden heißt die Macht des Wortes einsetzen. Macht kann missbraucht werden, auch die des Wortes. Wenn Sie diese Macht benutzen, um einen Gegner zu besiegen, dann schaffen Sie sich Feinde. Wenn Sie diesen Gegner durch Ihr Sprechen gewinnen, gewinnen Sie Sympathie. So einfach ist das.
Warum müssen Sie »reden« können? Weil Sie Ziele haben, die Sie erreichen wollen. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Wegen, auf denen Sie Ihre Redeziele gewaltlos und dadurch schnell erreichen können. Das ist längst nicht so kompliziert, wie einige von Ihnen vielleicht fürchten. Denn, dies sei gleich zu Anfang gesagt: Alle Redevorhaben haben dasselbe Ziel. Das wundert Sie vermutlich, denn jede Rede, jede Präsentation, jeder Vortrag, jedes Referat hat doch andere Inhalte. Da müssten doch auch die Ziele ganz unterschiedlich sein?
Das Ziel allen Sprechens ist Zuhören
Zunächst möchte ich mit einem weitverbreiteten Irrglauben aufräumen: Rede, Präsentation, Vortrag, Referat sind verschiedene Namen für dieselbe Sache. Es sind Instrumente, mit denen Sie andere beeinflussen wollen. Mit jedem dieser Werkzeuge müssen Sie zunächst nur ein einziges Ziel erreichen: Ihre Zuhörer zum Zuhören bringen. Deshalb ist – trotz der unterschiedlichen Inhalte – das mit jedem dieser Instrumente angestrebte Ziel dasselbe: Zuhören! Erst wenn Sie dieses Ziel – Zuhören – erreicht haben, können die Inhalte der Reden und Verhandlungen ins Bewusstsein der Hörer eindringen, erst dann können die Zuhörer und Partner verstehen. Und erst wenn sie verstanden haben, können sie innerlich dazu Stellung nehmen und den Inhalt bejahen. Zusammengefasst:
Zuhörziel: Möglichst viele sollen zuhören.
Inhaltsziel: Möglichst viele sollen den Inhalt verstehen und bejahen.
Wichtig: Das Erreichen des Inhaltsziels hängt ab vom Erreichen des Zuhörziels – ohne Zuhörziel kein Inhaltsziel!
Wie erreichen Sie nun diese Ziele möglichst
• gewaltfrei,
• leicht,
• dauerhaft?
Schon in der Antike bekannt: partnerfreundliches Verhalten
Das, was ich Ihnen vorschlage, ist kein Rezept, sondern eine wichtige Veränderung Ihrer Einstellung und damit Ihres Verhaltens gegenüber Ihren Kommunikationspartnern. Ich nenne es das partnerfreundliche Verhalten . Philosophen der Antike und Scholastiker des Mittelalters sollen diese Einstellung schon gekannt haben, die es möglich macht, in kontroversen Gesprächen den oder die Gesprächspartner dazu zu bringen, gern oder ohne großen Widerstand das zu tun, was der Gesprächsführer will. Warum diese Haltung sich nie allgemein durchsetzen konnte, kann hier nicht erörtert werden. Ich stelle sie Ihnen vor, erläutere sie und empfehle sie Ihnen als wichtigsten Baustein für erfolgreiches Reden und Verhandeln.
Die in diesem Buch beschriebenen Erfolgsregeln des partnerfreundlichen Verhaltens gelten für jede Rede, jedes Gespräch und für jede Verhandlung – also für jeden Umgang mit Menschen in jedem Lebensbereich, nicht nur fürs Management.
Sie gelten ganz besonders auch in der Schule, was mir sehr am Herzen liegt. Nur wenige Kinder gehen gerne in die Schule (was wohl zum guten Teil auf schlechte »Kommunikation« zurückzuführen ist). Infolgedessen ist die Zuhörbereitschaft vieler Schüler gering. Wenn das, was manche gar nicht hören wollen, zudem so vorgetragen wird, dass man sich anstrengen muss, es zu verstehen, dann versuchen sie es gar nicht erst! Auch Schüler wollen es leicht und angenehm haben, zuzuhören. Das Vermittelte soll Spaß machen, muss spannend und interessant sein. Und es muss immer wieder den Nutzen, den das Kind davon hat, wenn es zuhört, an lebhaften Beispielen betonen. Mit solchermaßen ausgebildeten Lehrern wäre »Pisa« für unsere Kinder kein Problem. Denn: Nicht die Menge des Wissens, sondern die Fähigkeit, dieses Wissen weiterzugeben, zu »kommunizieren«, wie man auf Neudeutsch sagt, ist ausschlaggebend für die Qualität eines Lehrers.
Sie können somit das, was Sie in diesem Buch lesen, auf jede andere Kommunikationssituation leicht übertragen.
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