Es gibt da noch eine kleine Unschönheit mit fgets
: Diese Funktion liest nämlich netterweise gleich noch die
-Taste mit. Am Ende eines mit fgets
gelesenen Strings findet man daher im Regelfall noch ein \n
. Das ist ein wichtiger Unterschied zu scanf
. Damit müssen wir zunächst einfach leben, ich komme in Kapitel 10darauf zurück.
put – put – putputput – puts
Im Grunde ist puts
eine vereinfachte Version der Funktion printf
. puts
gibt Texte am Bildschirm aus, aber ohne die ganzen Formatierungszaubereien von printf
. puts
ist einfach die schlichte Variante von »Ja, ich gebe Text aus«. Im Kasten »Die Funktion puts (Text ausgeben)« erfahren Sie etwas über den Aufbau.
Ein großer Unterschied: puts
fügt am Ende des Strings immer automatisch eine neue Zeile ein, es wird also immer ein \n
ausgegeben, auch wenn Sie es nicht schreiben. Dies lässt sich nicht umgehen.
puts
kann auch verwendet werden, um eine Stringvariable auszugeben. In diesem Fall steht statt der Stringkonstanten in Anführungszeichen einfach der Name der Stringvariablen an dieser Stelle.
Die Funktion puts (Text ausgeben)
Die Funktion puts
gibt Text auf dem Bildschirm aus – eine limitierte Version von printf
ohne die Formatierungsanweisungen:
puts("
text
");
puts
folgt ein Paar runde Klammern, dazwischen steht der auszugebende text
in Anführungszeichen, den Klammern folgt wieder unser Semikolon, da auch puts
eine Anweisung ist.
Noch eine doofe Spielerei
Damit Sie sehen, wie puts
arbeitet, schreiben wir das Programm Stop.c
. Ja, es ist ziemlich doof, aber Verzeihung, Sie lernen hier ja noch.
#include
int main()
{
puts("Kann nicht aufhoeren, der Ausschalter klemmt!");
return 0;
}
Listing 3.9:Name: Stop.c
Eingeben, kompilieren, linken, starten. Das Programm erzeugt die folgende Ausgabe:
Kann nicht aufhoeren, der Ausschalter klemmt!
Sie müssen am Ende des Strings kein \n
für eine neue Zeile einfügen, puts
macht das immer automatisch (wenn Sie das nicht wollen, müssen Sie printf
bemühen).
Genau wie printf
bringt puts
eine Ausgabe auf den Bildschirm. Der Text wird von Anführungszeichen umschlossen und dann von runden Klammern umzingelt.
Genau wie bei printf
muss man \"
verwenden, wenn man im String irgendwo ein einfaches Anführungszeichen "
einsetzen will. Für die anderen Zeichen nach einem \
gilt das übrigens auch.
Kümmern Sie sich nicht um die %
-Zeichen, puts
ersetzt in der Ausgabe keine Platzhalter durch Variablen. Es kann wirklich nur Texte ausgeben.
Es gibt ebenfalls eine Funktion mit dem Namen gets
. Mit dieser könnten Sie Strings von der Tastatur einlesen. Könnten Sie, sollen Sie aber nicht:
gets(idiot);
Denn hier wird keine Stringlänge angegeben, und bei sehr langen Eingaben über die Array-Länge hinaus zerschießen Sie Ihren Speicher! gets
wurde als so gefährlich eingestuft, dass es im aktuellen C-Standard als deprecated bezeichnet wurde – veraltet . Leider finden Sie diese Funktion immer noch sehr oft in älteren C-Programmen oder Büchern.
puts
kann Variablen ausgeben, aber nur eine pro Zeile. Wieso das? Nun ja, weil puts
immer auf diesem \n
-Zeichen bei der Ausgabe besteht. Auch das Einbauen einer Variablen in einen anderen String gelingt damit nicht.
Als Beispiel nehmen wir mal an, dass Sie den Inhalt der Variablen idiot
in eine einzige Zeile schreiben wollen:
puts(idiot);
Verwenden Sie puts
niemals mit anderen Variablen außer Stringvariablen. Das Ergebnis wird seltsam sein.
Sie müssen eine Stringvariable zuerst durch Verwendung des Schlüsselworts char
deklarieren. Danach müssen Sie die Variable mit etwas füllen, was man zum Beispiel mit fgets
bewerkstelligen kann. Nur dann ergibt auch die Ausgabe mit puts
einen Sinn.
Die Funktion puts (Stringvariablen ausgeben)
Die Funktion puts
kann den Inhalt von Stringvariablen auf dem Bildschirm ausgeben – eine limitierte Version von printf
ohne die Formatierungsanweisungen, da puts
nur den Inhalt einer Variablen darstellen kann:
puts(
var
);
puts
folgt ein Paar runde Klammern, dazwischen steht die auszugebende Stringvariable var
, den Klammern folgt wieder ein Semikolon, da auch puts
eine Anweisung ist.
Licht! Kamera! Action! puts und fgets die Zweite
Im folgenden Programm wurde gegenüber InsultSicher.c
eine kleine Veränderung durchgeführt, die printf
-Anweisung wurde entfernt und durch puts
ersetzt.
#include
int main()
{
char idiot[20];
puts("Name eines Idioten: ");
fgets(idiot, 20, stdin);
puts("Yep, ich denke auch, dass %s ein Idiot ist.\n", idiot);
return 0;
}
Listing 3.10:Name: Insult2.c
Also los, ändern Sie die Zeilen mit dem printf
aus dem Original so ab, dass Sie das Programm Insult2.c
erhalten. Speichern Sie das Programm unter dem neuen Namen.
Kompilieren Sie das Programm nun und starten Sie es – wenn Sie können! Falls es sich fehlerfrei kompilieren ließe – falls –, würden Sie folgende Ausgabe sehen:
Name eines Idioten:
Karl Klammer
Yep, ich denke auch, dass %s ein Idiot ist.
Tja, wer ist dieser %s
eigentlich?
Aber zum Glück wird Ihr Compiler wahrscheinlich aufgesprungen sein und hat Ihnen einen Fehler an den Kopf geworfen, der besagt, dass puts
nur ein Argument hat und kein weiteres mehr verkraftet. Genauer, dass das idiot
in puts
zu viel ist. puts
ist nicht nur einfacher gestrickt als printf
, das %s
funktioniert nicht; es kann auch mit angehängten Variablen nichts anfangen.
Wann nimmt man puts und wann printf?
Nehmen Sie puts
, wenn Sie einfach eine Zeile mit Text ausgeben wollen.
Nehmen Sie puts
, wenn Sie den Inhalt einer Stringvariablen in einer eigenen Zeile ausgeben wollen.
Verwenden Sie printf
, wenn Sie den Inhalt einer Stringvariablen in einen anderen String einbetten wollen und das Ergebnis ausgegeben werden soll.
Verwenden Sie printf
, wenn Sie mit mehr als einer Variablen gleichzeitig arbeiten wollen.
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