Klaas Leinani - Tochter des Ozeans

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„Und das Kind des Meeres und des Landes vermag die Dunkelheit zu vertreiben und den Frieden zu bringen.“
Als Clara kurz vor ihrem 18. Geburtstag endlich von einer Pflegefamilie aufgenommen wird, scheint sich für sie alles zum Positiven zu wenden.
Doch im beschaulichen Rockaway Beach angekommen, fühlt sie sich vom Meer unnatürlich angezogen und die Ereignisse überschlagen sich. Plötzlich ist Clara Mittelpunkt eines jahrhundertealten Konflikts und in eine Prophezeiung verstrickt, die ihr Leben gefährden könnte. Wird sie das Risiko eingehen und in eine neue Welt eintauchen oder das sichere Leben an Land wählen?

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Inhaltsverzeichnis

VORWORT DER AUTORIN

PROLOG

KAPITEL 1

KAPITEL 2

KAPITEL 3

KAPITEL 4

KAPITEL 5

KAPITEL 6

KAPITEL 7

KAPITEL 8

KAPITEL 9

KAPITEL 10

KAPITEL 11

KAPITEL 12

KAPITEL 13

KAPITEL 14

KAPITEL 15

KAPITEL 16

KAPITEL 17

KAPITEL 18

KAPITEL 19

KAPITEL 20

KAPITEL 21

KAPITEL 22

KAPITEL 23

KAPITEL 24

DANKSAGUNG

Vollständige e-Book Ausgabe

»Die Tochter des Ozeans«

© 2020 ISEGRIM VERLAG

in der Spielberg Verlag GmbH, Neumarkt

Covergestaltung: Ria Raven, www.riaraven.de

Coverillustrationen: © shutterstock.com

Alle Rechte vorbehalten.

Vervielfältigung, Speicherung oder Übertragung

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

ISBN: 978-3-95452-829-5

www.isegrim-buecher.de

»Ich liebe das Meer wie meine Seele,

denn das Meer ist meine Seele.«

Heinrich Heine

Buchbloggerin, Buchhändlerin to be und Fantasy-Liebhaberin Leinani Klaasist in den USA und in Deutschland groß geworden und träumte schon in jungen Jahren von einem eigenen Buch. Trotzdem brauchte es einige Jahre, bis es so weit war. »Tochter des Ozeans« ist ihr zweites Buch, weitere sind bereits in Arbeit. Die Autorin liebt, schreibt und lebt mit Freund und Katze in Freiburg im Breisgau. Weitere Informationen über sie sind auf Instagram unter @leinanisbookcorner zu finden.

VORWORT DER AUTORIN

Tochter des Ozeans – Nereus Prophezeiung ist eine fiktive Geschichte, genau wie die Charaktere. Dennoch sind Gewalt, Misshandlung und psychische Erkrankungen real und ernst zu nehmen. Themen wie diese sind nicht für jede Person leicht zu lesen und können möglicherweise starke Gefühle auslösen. Darauf möchte ich hiermit hinweisen.

Für alle, die noch nach ihrem Platz im Leben suchen und bereit sind, mehr zu geben, als sie je bekommen haben. Euch allen widme ich dieses Buch. Seid stark!

»Normal ist ein von der Gesellschaft festgelegtes Mittelmaß, um ein Optimum zu beschreiben, das nur in unseren Köpfen existiert.«

(Teilnehmerin bei Instagram-Umfrage)

»Wenn jemand oder etwas der Norm entspricht. Kann somit auch zugleich ›langweilig‹ sein… ;)«

(Teilnehmer bei Instagram-Umfrage)

»Das, was ich ›kenne‹ und für mich alltäglich ist.«

(Teilnehmerin bei Instagram-Umfrage)

»Eigentlich ist nichts normal, alles ist besonders, einzigartig.«

(Teilnehmerin bei Instagram-Umfrage)

»Normal ist das, was ein Normaler als normal betrachtet.

Da sich jedoch jeder selbst als normal betrachtet,

ist es schwer zu sagen, was denn nun wirklich normal ist.«

(Anonym)

»Normal ist nur der Durchschnitt des allgemeinen Wahnsinns!«

(Anonym)

Und was ist für Dich normal?

In jedem Jahrtausend wird zum Fest des Lichts und des Feuers, wenn der Tag am längsten und die Nacht am kürzesten währt und der Schleier zwischen den Welten sich lichtet, dem Meeresvolk ein Mädchen geboren.

Welches zur Stund, wenn Selene der Eos weicht, das Licht von Helios erblicken wird, der fortwährend über sie wacht.

Und das Kind des Meeres und des Landes vermag die Dunkelheit zu vertreiben und den Frieden zu bringen.

Die Eine mit der Gabe des Aiolos und des Poseidon wird unantastbar sein für die, die wir fürchten.

PROLOG Yara Yara Yara Ich bin Yara Bright Sie wiederholte es wie ein - фото 1

PROLOG

»Yara, Yara, Yara. Ich bin Yara Bright!«

Sie wiederholte es wie ein Mantra. Immer und immer wieder. Sie hatte es in der letzten Zeit so oft wiederholt, wie oft genau wusste sie schon gar nicht mehr. Bestimmt tausendmal, aber so weit konnte sie noch gar nicht zählen.

»Yara, Yara Bright…«

Wenn sie sich schon an nichts anderes mehr erinnern konnte, dann durfte sie zumindest sich selbst nicht vergessen. Das war wichtig, das wusste sie. So viele Dinge hatte sie schon vergessen, zum Beispiel, welcher Tag heute war, ob es immer noch Sommer oder schon Herbst war. Sie konnte sich auch nicht mehr an die blendende Helligkeit der Sommersonne erinnern. Oder wie es sich anfühlte von ihren Sonnenstrahlen auf der Nase gekitzelt zu werden. Der Geruch von frisch gemähtem Gras und die prachtvolle Vielfalt der bunten Blumen im Garten waren aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Aber vor allem wusste sie nicht mehr, wie sie hierhergekommen war. Da war eine dunkle Lücke in ihrem Kopf, die die Erinnerungen daran verdrängte.

Ihr fehlte Nähe, körperliche, menschliche Nähe und sie sehnte sich nach Geborgenheit und der Wärme eines vertrauten Heimes.

Ihr war kalt, so kalt. Eiskalt! Sie saß zitternd auf dem nackten Betonboden, die Arme um die dünnen Beine geschlungen, die nur in kurzen sommerlichen Shorts steckten. Sie zitterte vor Kälte, aber auch vor Angst, bodenloser, schwarzer Angst, die ihren kleinen Körper packte und durchschüttelte.

»Yara… Yara… Mein Name ist Yara.«

Ihre piepsige, kraftlose Stimme verlor sich in der schummrigen Dunkelheit um sie herum.

Sie wiegte sich vor und zurück und flüsterte ihren Namen wie ein beruhigendes Kinderlied, wie eines das ihr Daddy im Auto mit ihr gesungen hatte, wenn er sie morgens in den Kindergarten gefahren hatte.

Ihr Körper war schon ganz steif gefroren und weiße Wölkchen bildeten sich beim Ausatmen in der Luft vor ihrem Gesicht.

»Yara, Yara, Yara…«

Eine neue Angstwelle ergriff sie und durchflutete ihr ganzes Sein, füllte sie aus bis in die kleinste Zelle. Sie hatte vor so vielem Angst. Davor ihren Namen zu vergessen, Angst vor der Dunkelheit, in der sie saß, und vor allem aber hatte sie Angst vor ihm.

Sie verstand nichts von dem, was er sagte oder ihr antat. Sie wusste auch nicht, warum sie hier eingesperrt war und warum er sie nicht gehen ließ. Ihr Verstand begriff das Ausmaß ihrer Situation nur bedingt.

Als sie vor Kälte erschauderte, fingen ihre Zähne an zu klappern. Sie schlugen aufeinander und das schaurige Geklapper hallte von den nackten Wänden wider, die sie umschlossen. So sehr sie sich auch bemühte die Zähne aufeinander zu pressen, sie schaffte es nicht, ihr Kiefer hatte sich verselbstständigt.

Und dann, mitten in die Dunkelheit hinein, ertönte das Geräusch von schweren Schritten auf einer Holztreppe, die nach unten kamen. Zu ihr.

Ihr Herzschlag verdoppelte sich und galoppierte los. Sie schnappte panisch nach Luft. Mit jedem knarzenden Schritt wuchs ihre Angst.

»Yara, ich heiße Yara Bright! Yara, Yar… Yaya…«

Vor Panik verhaspelte sie sich, verschluckte fast ihre Zunge.

Er kam!

Was würde er ihr dieses Mal antun? Würde er ihr wieder wehtun, sie auf Knien betteln lassen, sich ganz nah vor sie setzen und sie einfach aus seinen blutunterlaufenen Augen anstarren?

Egal was er tat, sie würde wieder ein Stück mehr vergessen und ein bisschen mehr von sich verlieren. Es würde immer so weitergehen, bis sie sich selbst ganz vergessen hatte und verloren war im Würgegriff der Zeit.

Jetzt waren die Schritte auf massivem Boden zu hören, kamen immer näher und näher.

Sie versuchte nicht zu schreien, das mochte er gar nicht.

Aber die Angst, die sich jetzt in ihr Gehirn fraß, war nicht mit der Angst von gerade eben zu vergleichen. Sie war viel schrecklicher und zerstörerischer.

Ein Schloss wurde klickend geöffnet. Sie zitterte heftiger.

Klick. Ein zweites Schloss wurde entriegelt. Sie bekam keine Luft mehr.

Klick. Schloss Nummer drei war offen. Ihr wurde schlecht.

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