Der gesamte Kosmos ist eine Schattenkopie des in den erhabenen Äonen angesiedelten Originals. Seine Pracht und Anmut verschlagen uns daher selbst in der Kopie häufig den Atem. Das „Tractatus Tripartitus“ sagt dazu:
[Die] Dinge […] sind [die] Nachahmungen, Trugbilder, Schatten und Fantasien [der erhabenen Äonen], welche verlassen sind vom Logos und vom Licht […] Im Vergleich […] sind sie wunderschön. Denn das Gesicht des Trugbilds [= der Kopie] empfängt gewöhnlich die Schönheit von dem, dessen Trugbild es ist.
Doch die archontische Macht arbeitet fortwährend daran, die ursprüngliche Schönheit zu verzerren, ins Gegenteil zu verkehren und zu zerstören. Schauen Sie sich um, was mit dem Planeten Erde und seiner Umwelt geschehen ist und weiterhin geschieht. Der Autor John Lamb Lash schrieb in seinem Buch „Not In His Image“, das sich mit den Schriften von Nag Hammadi befasst:
Zwar können die Archonten, da ihnen der göttliche Aspekt der Ennoia (Intentionalität) fehlt, nichts Originäres erschaffen – zu imitieren vermögen sie jedoch mit Vehemenz. Ihre Kompetenz liegt in der Simulation (HAL, virtuelle Realität). Indem er die Fraktalmuster [des Originals] kopiert, formt der Demiurg eine himmlische Welt … Sein Konstrukt ist himmlischer Kitsch, wie die im italienischen Stil gehaltene Villa eines Mafiabosses, inklusive militanter Engel, die sämtliche Eingänge bewachen.
Auf fraktale Muster werden wir noch zu sprechen kommen. Für den Augenblick genügt es festzuhalten, dass sie Bestandteil der Feinstruktur unserer Realität (der uns umgebenden Matrix-ähnlichen Simulation) sind.
Bei den von den Archonten bewachten Portalen handelt es sich um energetische Frequenztore, die aus den niederen Äonen herausführen. Unsere Wirklichkeit des sichtbaren Lichts und der Lichtgeschwindigkeit bildet nur einen Teilbereich der niederen Äonen. Das fortwährende Ziel des Demiurgen besteht darin, das Gewahrsein in einem Reinkarnationskreislauf gefangen zu halten, der sich ausschließlich in den niederen Äonen abspielt. Aufgrund einer gigantischen Wahrnehmungstäuschung verharren die Menschen, wie es in den gnostischen Texten heißt, in einem Zustand spiritueller Unwissenheit und „Vergessenheit“. Warum erinnert sich nur eine vergleichsweise verschwindende Minderheit an „frühere Leben“, die wahre Natur der Realität und daran, woher wir stammen? Sämtliche Erfahrungen werden in der Seele gespeichert, doch geschieht das weitgehend unter Umgehung der verschiedenen Ebenen des Bewusstseins. Die menschliche Gesellschaft ist so strukturiert, dass Unwissenheit und Ignoranz in spirituellen, emotionalen und mentalen Belangen dauerhaft bestehen bleiben. Den gnostischen Texten zufolge wird die Menschheit permanent mittels Ablenkungen und Wahrnehmungsfallen in die Irre geführt – ein Umstand, auf den ich schon hingewiesen habe, lange bevor ich Kenntnis von den Texten hatte: „Aber diejenigen, auf die der widersätzliche Geist [die archontische Verfälschung] herabsteigt, werden von ihm gezogen und in Verirrung gebracht.“ (Apokryphon des Johannes)
Die Redensart von der an den Teufel verkauften Seele hat einen realen Hintergrund. Auch der Ausspruch der amerikanischen Schriftstellerin Amanda Hocking enthält einen wahren Kern: „Wenn du mit dem Teufel tanzt, wird das nicht ihn verändern – sondern dich.“ Oder weniger personifiziert ausgedrückt: Wer sich mit einem Zustand der Schieflage verbindet und darin aufgeht, wird selbst schief werden. Das zu verstehen ist unheimlich wichtig: All die Leute, die die Welt in Politik, Bankwesen, Unternehmen, Medien, Medizin, Wissenschaft usw. lenken, sind ausgewachsene „Tänzer mit dem Teufel“ – Fleisch gewordene Mittler und Handlanger des demiurgischen Denkens. Schauen Sie, wie sie sich verhalten, und vergleichen Sie das mit den Beschreibungen des Demiurgen / der Archonten, die wir in den gnostischen Texten vorfinden. Sie sind Verkörperungen der archontischen Macht in Menschengestalt und erfüllen deren Interessen, Begierden und Bedürfnisse – und nicht die der Menschheit.
Vampir-„Götter“
Da die Archonten von der unendlichen Quelle getrennt sind und folglich über keine Energiequelle verfügen, ist es für sie essenziell wichtig, die Menschen im Wiedergeburtskreislauf gefangen und in spiritueller Unwissenheit zu halten. Ihre Kraft beziehen sie aus der Energie, die andere Lebensformen – darunter die inkarnierten Menschen – erschaffen haben. Doch nicht jede Energieform können sie verwerten. Die Energie muss einem Frequenzband entstammen, das mit dem ihren kompatibel ist. Liebe und Hass erzeugen sehr unterschiedliche Schwingungen (erinnern Sie sich an Masaru Emotos Wasserkristalle). Für den Demiurgen / die Archonten, die in einem von Chaos, Hass, Angst usw. bestimmten Frequenzbereich agieren, bedeutet das, ihre Opfer in dieselbe geistige und emotionale Verfassung hineinzumanipulieren. Nur dann werden sie energetische Frequenzen produzieren, die von den Archonten absorbiert und als Nahrung verwendet werden können (Abb. 94).
Abb. 94: Die archontische Verzerrung ernährt sich von niedrig schwingenden Gedanken und Emotionen, die aus Angst erwachsen.
In der Tat ist die menschliche Gesellschaft mit derartigen Energien angefüllt – nicht zuletzt aufgrund von Angst, Sorgen und Kriegen. Ist das nur purer Zufall? Sie erinnern sich an den „Gott“ (Demiurgen) des Alten Testaments, der pausenlos Krieg und Gewalt einforderte? Nun, das tut „er“ noch immer. Kriegsergebnisse sind für diese Irren weniger wichtig als der kriegerische Akt selbst. Warum kämpfen wir denn? Damit wir nicht aufhören zu kämpfen.
Angst ist der Treibstoff aller archontischen Kontrollsysteme. Der Ursprung der Angst liegt in der demiurgischen Verwerfung. Der Demiurg besteht aus Angst; von der Angst stammt er ab, und er muss, um Energie zur Verfügung zu haben, die anderen dazu bringen, ebenfalls Angst zu produzieren. Im „Dialog des Erlösers“, einer weiteren Nag-Hammadi-Schrift, heißt es explizit: „Wahrlich, die Furcht ist die Macht [der Herrscher].“ Und ihre „Nahrung“ bzw. ihr Unterhalt. Im ersten Teil der „Matrix“-Trilogie hält Morpheus eine Batterie in die Höhe und spricht eine tiefsinnige Wahrheit aus: „Die Matrix ist eine computergenerierte Traumwelt, die geschaffen wurde, um uns unter Kontrolle zu halten – und den Menschen in das hier zu verwandeln.“ (Abb. 95)
Abb. 95: „Die Matrix ist eine computergenerierte Traumwelt, die geschaffen wurde, um uns unter Kontrolle zu halten – und den Menschen in das hier zu verwandeln.“ – Morpheus sprach im Film „Matrix“ eine tiefgründige Wahrheit aus.
Seit vielen, vielen Jahren schon spreche ich über im Unsichtbaren verankerte Mächte, die sich von niedrig schwingenden menschlichen Gedanken und Emotionen ernähren. Entsprechend begeistert war ich, als mir jemand im Jahr 2016 einen Text des österreichischen Philosophen und scharfsinnigen esoterischen Denkers Rudolf Steiner (1861–1925) zusandte. Steiner hatte die Waldorfschulen ins Leben gerufen, in denen die Kinder ermutigt werden, ihr Gewahrsein und ihre Kreativität zu erwecken und zu entfalten, statt sich vom etablierten „Bildungswesen“ programmieren zu lassen. Folgendes schrieb Steiner über Energievampire:
Es gibt in der geistigen Welt Wesenheiten, für die Angst und Furcht, die von dem Menschen ausströmen, wie eine willkommene Nahrung sind. Hat der Mensch nicht Angst und nicht Furcht, dann hungern diese Wesen. Derjenige, der noch nicht tiefer eingedrungen ist, möge das als Vergleich nehmen. Derjenige aber, welcher diese Sache kennt, weiß, dass es sich um eine Wirklichkeit handelt. Strömt der Mensch Furcht und Angst und Kopflosigkeit aus, dann finden diese Wesen eine willkommene Nahrung, und sie werden mächtiger und mächtiger. Das sind feindliche Wesen für die Menschen.
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