Sebastian Barry - Annie Dunne

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»Auf ruhige Art perfekt«, sei dieses Buch, schrieb die New York Review of Books über Annie Dunne. Der Roman, der in einem Sommer des Jahres 1959 in der irischen Grafschaft Wicklow spielt, erzählt von einer Frau, mit der es das Leben nicht gut gemeint hat. Von den Privilegien und dem Wohlstand ihrer Kindheit sind der alleinstehenden, mit einem Buckel gezeichneten Annie nur noch die Erinnerung und ihr Stolz geblieben. Mittellos und ohne Obdach ist sie schon vor Jahren auf dem abgelegenen Bauernhof ihrer Cousine untergeschlüpft. Dort, mit Hund und Hühnern, Kühen und Kälbern und einem feindseligen Pony hat sie eine Art bescheidenes Glück gefunden und in Sarah eine Lebens- und Seelengefährtin. Wie jedes Jahr kommen die kleinen Kinder von Annies Neffen zu Besuch bei den beiden Frauen, doch dieses Mal ist etwas anders. Ein Schatten liegt auf diesem Sommer, eine Bedrohung, die Annie um den Schlaf bringt. Annies Kräfte lassen nach, das ihr anvertraute Mädchen hat Alpträume, das Pony bringt sie bei einem Ausflug alle in Gefahr, und zu allem Überfluss macht sich ein Mann auf dem Hof und in Sarahs Leben breit. Mit der zornigen, schroffen und doch liebevollen Annie Dunne hat Sebastian Barry eine großartige Frauenfigur geschaffen und einen Roman, der in seiner leisen und poetischen Art tief berührt.

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Aus irgendeinem Grund muss ich an Mary Callan denken, wie sie ohne ein menschliches Wesen an ihrer Seite einsam in ihrem Bett liegt – gewiss eine schmutzige Schlafstatt aus stinkenden Laken. Vielleicht liegt sie ja auch nur auf Stroh, so wie in der alten Zeit, als Pachthäusler und ihresgleichen sich kein Bettzeug leisten konnten. Sie alle betteten sich auf Stroh, Erwachsene und Kinder, reich an Zahl, und im niedriger gelegenen Teil des Hauses legten sich die Tiere hin: wenn die Leute Glück hatten, eine Milchkuh mit ihrem Kalb, und wenn sie mehr Glück hatten als die meisten, auch noch ein hochgeschätztes Schwein. Der abschüssige Boden sorgte dafür, dass die Ausscheidungen der Tiere nicht zum heiligen Bezirk der Feuerstelle flossen, wo sich bei Anbruch der Nacht die Menschentiere zusammendrängten, um ihr Quentlein Behaglichkeit zu finden. Ich habe den Verdacht, dass Mary Callan noch immer an diesen aus der Not geborenen Bräuchen festhält. Sollte es nicht einen Hauch von Mitgefühl in mir auslösen, dieses düstere, einsame Leben, das dem meinen so ähnelt? Ich denke, das sollte es, und das tut es auch, aber ihren schmutzigen Eimer verfluche ich trotzdem.

Nun, da das Tageslicht jeden Stein mit seinem Glanz überzogen hat und die Sonne über dem Giebel des Melkstalls steht, da ich Sarah getadelt habe, weil sie es versäumt hat, Daisy und Myrtle wieder auf die Weide zu bringen, und ihnen damit eine ungewohnte Nacht unter den von Spinnen besiedelten Dachsparren beschert hat, da ich die beiden Kinder geweckt und ihnen den Haferbrei zu ihrem Plätzchen am Kamin gebracht habe, wo sie wie die kleinen Würmchen, die sie sind, bereits mit ihren Löffeln lauern, kommt Billy Kerr herein. Ich bin weder sonderlich überrascht, ihn zu sehen, vielleicht will er ja den alten Pferdewagen reparieren oder ähnliches, noch bin ich sonderlich beunruhigt. Seit er uns gestern aus der Patsche geholfen hat, kann ich den Anblick seines runden, stoppeligen Gesichts länger ertragen. Kinn und Wangen sehen aus wie von Fäulnis befallenes Holz. Seine Schultern scheinen aus einem einzigen langen Knochen gemacht, so dass es den Anschein hat, als schleppe er immerzu ein Tragjoch mit zwei Eimern daran, nur sind es nicht Eimer, die ihm ein wenig den Rücken krümmen, sondern andere, geheimnisvolle und unsichtbare Gewichte. Als Frau, die selbst einen Buckel hat, möchte ich die Kinder, die ein solcher Mann zeugt, lieber nicht sehen, so wenig wie ich das Risiko eingegangen bin, selbst Kinder zu bekommen, obwohl die Sehnsucht danach gewiss groß war. Gut möglich, dass er einer Frau nur krumm gewachsene Kinder machen würde.

Aber wie dem auch sei, Sarah begrüßt ihn freundlich, bittet ihn an den geschrubbten Tisch und bringt ihm wieder einmal Tee. Vielleicht spürt er, dass ich entspannter bin, denn heute zieht er mich nicht auf oder lässt mich links liegen, sondern schaut zu mir herüber und schenkt mir ein brüderliches Lächeln. Vielleicht meint er ja, dass er mich jetzt am Nasenring hat, dass ich ihm nicht mehr so gefährlich werden kann.

»Intensivster Sonnenschein bis hinauf auf die Hänge des Keadeen«, sagt er, »und wohl die ganze Woche kein Regen mehr. Erst Regen und jetzt Sonne, da werden alle, die Kartoffeln gesetzt haben, zufrieden sein. Die Dunnes in Feddin haben einen halben Morgen bepflanzt. Heute haben sie mit ihren gekochten Eiern beim Frühstück gesessen und sich gefreut wie die Schneekönige.«

»Warum auch nicht?«, sagt Sarah. »Es ist harte Arbeit. Hast du ihre Saatkartoffeln gesetzt, Billy Kerr?«

»Hab ich. Wir vier haben Seite an Seite gearbeitet. Haben die Knollen ausgelegt und Erde angehäufelt und dabei gesungen. War gute Arbeit.«

»Nun«, sagt Sarah und schiebt die blau-weiß gestreifte Tasse näher zu ihm hin, weil er seinen Tee bislang noch nicht angerührt hat, »es ist gut, wenn man Saatkartoffeln hat und einen Acker und Leute, die die Arbeit machen. Annie und ich werden unseren eigenen Vorrat sicher auch bald in die Erde bringen.«

»Werden wir bestimmt«, sage ich. »Ganz bestimmt.«

Die Kinder sitzen im Alkoven neben dem Kamin und lassen die Erwachsenen während des Gesprächs nicht aus den Augen. Nur ihre angelaufenen Löffel wandern von Schüssel zu Mund, von Schüssel zu Mund.

»Das sind wirklich ganz prächtige Kinder«, sagt Billy Kerr. »Kriegen bestimmt gut zu essen in der großen Stadt. Wie geht’s dir heute, mein Junge, mmh?«

Der Junge starrt den Mann, der am Tag zuvor mit ihm auf dem Feldweg gespielt hat, unverwandt an. Aber keine Reaktion, kein ungezwungenes Geplauder, kein Lächeln.

»Da sieht man’s wieder«, sagt Billy Kerr, »kaum haben sie eine Nacht geschlafen, ist man schon vergessen.«

»Er ist nur ein kleiner Junge«, sage ich als Erklärung, vielleicht auch als Entschuldigung. Denn der Junge kann merkwürdig schweigsam sein, selbst mir gegenüber. Man muss ihn aus sich herauskitzeln, so wie man eine Spinne hervorlockt, indem man ihr Netz mit einem Stöckchen kitzelt. Das Mädchen ist ein Geheimnis für sich, wie die sieben Elstern. Fünf für Silber, sechs für Gold. Und sieben ein Geheimnis, das ihr nicht wissen sollt.

Er ist nur ein kleiner Knirps. Ein kleiner Knirps mit einem bemerkenswerten Gedächtnis. Er scheint zu vergessen, doch bei einer anderen Gelegenheit kann er ein Ereignis in allen Einzelheiten wiedergeben. Er wählt aus, woran er sich erinnern will, lässt sich Zeit damit, und wenn etwas in ihm nicht will, kann er sich auch nicht erinnern. Sich nicht erinnern wollen ist für den Jungen dasselbe wie vergessen. Vielleicht geht es beim Vergessen genau darum, und ich würde gut daran tun, mich in dieser Kunst zu üben. Das Ungezwungene, Tänzerische im Gemüt dieses Jungen, ganz so wie es sein sollte. Aber ich muss auch daran denken, wie leicht es wäre, dieses Tänzerische, Ungezwungene zu zerstören. Dann muss ich wohl auch gut von seinem rotbärtigen Vater denken, der als Junge das Naturell eines Wolfes hatte – kein Laut, nicht der kleinste Laut, dann ein Knurren und ein Zuschnappen, ein räuberisches Naturell, mit dem er manchmal über seinen jüngeren Bruder herfiel. Sein älterer Bruder war anders, der wandte ausgefeiltere Foltermethoden an. Die drei befanden sich in einem ständigen, unnötigen Kriegszustand. Und ich mittendrin, nicht als Mutter, denn das wäre Mauds Aufgabe gewesen, doch Maud überschüttete sie entweder mit Liebe oder ignorierte sie gänzlich, und schließlich kümmerte sie sich gar nicht mehr um die Kinder und die sonstigen Alltagspflichten, begab sich eines Herbstmorgens ins Bett und stand nie wieder auf, jedenfalls nicht, um etwas Sinnvolles zu tun. Für die Jungs bedeutete das Angst und Schrecken, vor allem für den Vater des kleinen Krümels hier, der den Boden anbetete, auf dem seine Mutter wandelte. Das Problem war nur, dass sie keine Anstalten machte zu wandeln!

Ich glaube, der Kleine ist seiner Großmutter Maud nie begegnet, allenfalls als Baby, als sie schon im Sterben lag. Matt wiederum betet seinen kleinen Enkel ganz offensichtlich an, sagt, er wird dafür sorgen, dass aus ihm ein Maler wird wie sein Großvater, und sonnt sich schon jetzt in seinem Erfolg. Gelegentlich bekennt Matt, dass sein ältester Sohn eine einzige Enttäuschung für ihn ist. Er nennt ihn Bohemien und meint Tagedieb, obwohl ebendieser Sohn an der Kunstakademie in Dublin Bildhauerei studiert hat. Doch für den Vater des Jungen hier und für den Jungen selbst findet er nur gute Worte.

Der Junge wiederum betet Matt an, weil dieser, als sie noch in seiner Nähe in Donnybrook wohnten, jeden Sonntag mit seinem Fahrrad vorbeikam und ihm Bonbons mitbrachte – so etwas merkt sich ein Kind.

Schon bald, wenn der Sommer Einzug gehalten hat, wird Matt mit seinen Farben und seiner Staffelei nach Wicklow kommen, und um des Jungen willen hoffe ich, dass er sich von Lathaleer, der Farm meines Cousins, wo er wohnt, oft zu uns herausbemühen wird. Ich für mein Teil wäre nicht traurig, wenn ich ihn nie wieder zu Gesicht bekäme, so herzlos hat er sich verhalten. Er will zum Beispiel nicht hier bei uns in Kelsha übernachten, tatsächlich haben wir auch gar keinen Platz für ihn, aber wenn er es wünschte, würden wir ihm das Bett der Hexe herrichten, wo er in der Behaglichkeit des vor sich hin glimmenden Feuers den Schlaf des Gerechten schlafen könnte. Außerdem wäre es überhaupt keine Mühe für uns, seine Hemden und Unterhosen mitzuwaschen, Dinge, die mir so vertraut sind seit jenen entschwundenen Tagen, als ich für alle diese Männer, ihn und seine drei Söhne, die Wäsche besorgte. Als sie in meiner Obhut waren.

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