Jennifer Hauwehde - Great Green Thinking

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Wie geht Nachhaltig(keit)? Eine Spurensuche.
Nachhaltigkeit ist eines der großen Schlagworte unserer Zeit. Wir diskutieren über Zero Waste, biodynamische Produkte und bewussten Konsum. Und doch scheint die Debatte festgefahren. Was muss passieren, damit ein echter, nachhaltiger Wandel stattfindet? Was kann ich allein überhaupt für unseren Planeten tun und wo stoße ich an meine persönlichen Grenzen? Wann muss ich den Blick auf die Gesellschaft richten, wo das größere Ganze hinterfragen?
Die Nachhaltigkeits-Bloggerinnen und Journalistinnen Jennifer Hauwehde und Milena Zwerenz nehmen uns mit auf ihrer Suche nach Antworten: Sie treffen die Vorreiter:innen und Visionär:innen eines umweltbewussten Lebens, die mit ihren Ideen eine entscheidende Veränderung anstoßen. Dabei ergründen die beiden nicht nur ihre eigene Verantwortung, sondern auch, wie Klimaschutz mit Klassismus und Rassismus zusammenhängt und welche globalen Strukturen wir überwinden müssen, um tatsächlich wirksam zu werden. Sie stellen fest: Es muss nicht Mensch vs. Umwelt heißen – denn es gibt Hoffnung für eine klimagerechte Welt.
Mit Essays von Ciani-Sophia Hoeder (Gründerin von RosaMag), Chris Vielhaus (Perspective Daily) und Anti-Ras-sismus-Aktivistin Berfîn Marx.

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Was würde also stattdessen etwas bewirken?

Zunächst darf man nicht unterschätzen, dass auch durch diese Konsumaufforderungen eine Menge von Wissen vermittelt wird: was Palmöl oder Sojaanbau anrichten, wo es Kinderarbeit gibt, wie Klamotten hergestellt werden. Aber ich bin der Meinung, dass man dieses Wissen noch viel mehr dazu nutzen muss, um Druck auf die Politik auszuüben. Wenn zum Beispiel, wie kürzlich in einer Umfrage, mehr als die Hälfte der Deutschen ein Lieferkettengesetz befürwortet, das Unternehmen menschenrechtliche Sorgfaltspflichten auferlegen würde, dann kann die Regierung das nicht mehr ignorieren. 18Das ist der Punkt: Forderungen kann man besser stellen, wenn man sich zusammenschließt, als wenn man sich auf die individuelle Ebene zurückzieht und meint, man könne sich da irgendwie rauskaufen.

Wenn es eigentlich mehr gemeinschaftlichen Protest braucht warum wird im - фото 16

Wenn es eigentlich mehr gemeinschaftlichen Protest braucht, warum wird im Nachhaltigkeitsdiskurs das individuelle Verhalten so in den Mittelpunkt gerückt?

Das hat einerseits mit den vielen Jahren der neoliberalen Politik Ende der 1990er-Jahre zu tun: Jede:r ist für sich selbst verantwortlich, jede:r ist seines:ihres Glückes Schmied. Die Wirkungsmacht des:der Einzelnen ist dabei so betont worden, dass diese Selbstüberschätzung jetzt auch bei der Klimadebatte durchschlägt. Gleichzeitig passt das zu einem Rückzug der Politik, die ebenfalls immer wieder an die Verantwortung jedes:r Bürger:in appelliert hat. Moralismus hat auch eine große Rolle gespielt: Der:die Einzelne kauft das ja, dann ist er:sie auch schuld daran, wie es hergestellt wird. Das blendet natürlich völlig aus, dass es um Machtverhältnisse geht und darum, wer politisch etwas durchsetzen kann und wer von den Bedingungen profitiert. »Nachhaltiges« Einkaufen lässt sich aber natürlich gut vermarkten. Mit dem Zusatz »umweltfreundlich« kann man schließlich auch Geld verdienen.

Mittlerweile bedienen sich allerlei Unternehmen Wörtern wie »grün« und »nachhaltig«. Wie lässt sich noch differenzieren, wer wirklich etwas verändern will oder wem es nur um Profit geht? Oder läuft es letztlich auf dasselbe hinaus?

Man muss die Frage mal umdrehen. Wenn Unternehmen wirklich mit einer ökologischen und sozial korrekten Produktion Profite machen, warum sollten sie irgendwas anderes machen? Sie machen aber keinen Profit mit einer sozial korrekten Produktion. Sie machen Profite, weil Arbeitskräfte in anderen Ländern billig, weil Rohstoffe billig sind. Seit der Kolonialzeit bedienen sich Unternehmen und die kapitalistische Gesellschaft überproportional stark an Ressourcen anderer Länder und schieben den Dreck dahin ab. Und das ist genau das, was zu Zerstörung führt. Blickt man in die Nachhaltigkeitsprogramme der Unternehmen, betreffen sie nie das Kerngeschäft. Es gibt ja Gründe, warum Unternehmen in Länder ausweichen, in denen Arbeiter:innen nicht oder wenig geschützt sind und es nur unzureichende Umweltschutzgesetze gibt. Sobald beispielsweise ein Land die Löhne in der Textilindustrie erhöht, wandern Unternehmen in ein billigeres Land ab. Die Lohnkosten an einem Turnschuh machen aktuell nämlich gerade mal zwei Prozent des Gesamtpreises aus. 19

Dabei ist immer wieder die Rede von einer »Green Economy«.

Green Economy ist die politische Variante des Greenwashings, nämlich das Versprechen, dass durch grüne Technologien alles so bleiben kann, wie es ist. Man verlässt sich auf eine Technologie, rührt nicht an den Ursachen und richtet am Ende eher mehr Schäden an. Ich würde beispielsweise sagen, dass Elektromobilität durchaus ihre Berechtigung hat, aber es macht keinen Sinn, dass jedes Auto durch ein Elektroauto ersetzt wird. Elektro-SUVs, die mit einer 800-Kilo-Lithium-Batterie ausgestattet sind, verschärfen die Probleme sogar, weil noch mehr Rohstoffe gebraucht werden. Etwa Lithium, dessen Abbau für Umweltzerstörung und Landraub sorgt.

Wenn der Kapitalismus die Ursache für die Krise ist: Wie müsste sich das System ändern?

Dafür müsste man noch nicht mal die totale Revolution starten, es gibt auch innerhalb des herrschenden Systems immer Möglichkeiten, Dinge so anders zu machen, dass sie eine Transformation vorantreiben. Zum Beispiel bei der Verkehrswende: Laut einer aktuellen Untersuchung vom BUND Naturschutz können zwölf von 14 Regionalflughäfen nur überleben, weil sie so hoch subventioniert sind. Sonst würden sie rote Zahlen schreiben. 20Die braucht niemand. Die könnte man schließen und Windräder hinbauen, ohne dass Wälder abgeholzt werden müssten. Sowieso müssen solche umweltschädlichen Subventionen abgeschafft werden. Das wäre möglich, aber es fehlt der politische Wille. Genauso braucht es nicht viel Geld, um eine Stadt fahrrad- oder fußgängerfreundlich umzubauen. Die Alternativen sind also da. Eher müssen wir uns fragen: Wer verhindert sie? Wer hat Interesse daran, dass es bleibt, wie es ist?

Nach dem Interview mit Kathrin Hartmann bin ich einmal mehr erschlagen von all den Informationen und den komplexen Zusammenhängen von Armut, Gesellschaft, Klimawandel. Vielleicht, so Hartmann, mache es das aber auch ein bisschen einfacher: »Zu wissen, dass alles miteinander zusammenhängt und dass es möglich wäre, mit Veränderungen so vieles zu lösen, finde ich eher ermutigend.«

картинка 17

KATHRIN HARTMANN

Kathrin Hartmann, geboren 1972, studierte in Frankfurt am Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Sie war Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau und bei Neon . Ihre Bücher, darunter Wir müssen leider draußen bleiben und Die grüne Lüge , erregten große Aufmerksamkeit. Sie lebt und arbeitet in München.

WER IST NACHHALTIGKEIT – UND WER NICHT?

KAPITEL 2

»There is no shame in poverty, but there is guilt in wealth.« Moshtari

Hilal/ @moshtarimoshtari

DAS MUSS MAN SICH ERST MAL LEISTEN KÖNNEN - фото 18 DAS MUSS MAN SICH ERST MAL LEISTEN KÖNNEN Von Jennifer Hauwehde - фото 19

DAS MUSS MAN SICH ERST MAL LEISTEN KÖNNEN

Von Jennifer Hauwehde Bis zu meinem 20 Lebensjahr habe ich ohne es zu - фото 20

Von Jennifer Hauwehde

Bis zu meinem 20 Lebensjahr habe ich ohne es zu wissen ausgesprochen - фото 21

Bis zu meinem 20. Lebensjahr habe ich – ohne es zu wissen – ausgesprochen nachhaltig gelebt, wenn man den Kriterien für einen individuell nachhaltigen Lebensstil folgt: Ich aß seit meinem 16. Lebensjahr vegetarisch, besaß nur wenige Kleidungsstücke, die sehr alt waren (und auch so aussahen, aber nicht auf die gute Art), kaufte mir wenige Dinge, lieh Bücher konsequent aus der Stadtbücherei aus, reiste so gut wie nie und flog genau ein einziges Mal. Trotzdem war ich nicht glücklich.

Wie kann das sein?

Mein erster Zugang zu Nachhaltigkeit als einem erstrebenswerten Lebenskonzept für mich und die Welt, die mich umgibt, fand unter anderem durch Bücher über Nachhaltigkeit statt, in denen saubere, weiße und aufgeräumte Welten in Wort und Bild dargestellt wurden: hohe Decken mit Stuck, Balkone mit geschmackvoll platziertem Grün, dezente Kingsize-Betten mit Leinenbettwäsche. Ich habe, trotz meiner Leistungsbesessenheit und meines Fleißes, bereits Erfahrung mit den menschenunwürdig mahlenden Mühlen des Sozialhilfesystems machen müssen und schrammte permanent gerade so an der Armutsgrenze vorbei (ohne Sicherheitsnetz). Ich fand mich in diesen Büchern nicht wieder.

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