Jennifer Hauwehde - Great Green Thinking

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Wie geht Nachhaltig(keit)? Eine Spurensuche.
Nachhaltigkeit ist eines der großen Schlagworte unserer Zeit. Wir diskutieren über Zero Waste, biodynamische Produkte und bewussten Konsum. Und doch scheint die Debatte festgefahren. Was muss passieren, damit ein echter, nachhaltiger Wandel stattfindet? Was kann ich allein überhaupt für unseren Planeten tun und wo stoße ich an meine persönlichen Grenzen? Wann muss ich den Blick auf die Gesellschaft richten, wo das größere Ganze hinterfragen?
Die Nachhaltigkeits-Bloggerinnen und Journalistinnen Jennifer Hauwehde und Milena Zwerenz nehmen uns mit auf ihrer Suche nach Antworten: Sie treffen die Vorreiter:innen und Visionär:innen eines umweltbewussten Lebens, die mit ihren Ideen eine entscheidende Veränderung anstoßen. Dabei ergründen die beiden nicht nur ihre eigene Verantwortung, sondern auch, wie Klimaschutz mit Klassismus und Rassismus zusammenhängt und welche globalen Strukturen wir überwinden müssen, um tatsächlich wirksam zu werden. Sie stellen fest: Es muss nicht Mensch vs. Umwelt heißen – denn es gibt Hoffnung für eine klimagerechte Welt.
Mit Essays von Ciani-Sophia Hoeder (Gründerin von RosaMag), Chris Vielhaus (Perspective Daily) und Anti-Ras-sismus-Aktivistin Berfîn Marx.

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WIR KONSUMIEREN, WEIL WIR ES MÜSSEN KÖNNEN SOLLEN

Schwartz hat es ganz treffend beobachtet: Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Dadurch stellt sich aber nicht nur die Frage, was wir konsumieren, sondern auch, warum wir nicht aufhören können zu konsumieren. Jede Person in Deutschland besitzt schon jetzt durchschnittlich 10.000 Gegenstände 13, von denen sie weit weniger als die Hälfte nutzt. Ein Grund: Wir leben in einem Land, in dem alles im Überfluss existiert, innerhalb einer Wirtschaft, die vom Verbrauch abhängt (mehr dazu in Kapitel 3) und in der der Markt ständig neue Bedürfnisse erzeugt.

Auch in der Greenpeace-Studie mit dem treffenden Titel After the Binge, the Hangover fand man 2017 heraus, dass die Menschen in Europa und Asien mehr Kleidung kaufen, als sie brauchen oder nutzen. Sie konsumieren vor allem, weil sie sich nach Erfüllung sehnen, befeuert durch Social Media und das leicht verfügbare Online-shopping. Tatsächlich hält die Glückseligkeit über neue Produkte aber nicht lange an. Bei einem Drittel der in Deutschland Befragten verflog die Freude bereits nach einem Tag, über die Hälfte fühlte sich nach dem Shopping müde und erschöpft. Ein Drittel der Befragten in China, Hongkong, Taiwan fühlte sich danach sogar noch leerer als zuvor. 14Ein Kaufrausch kann also tatsächlich eine Art Kater nach sich ziehen und negative körperliche und psychische Folgen haben.

Wolltet ihr in den 90ern auch unbedingt Schuhe mit Leuchteffekten haben? Habt ihr euch an einem besonders miesen Tag schon mal etwas besonders Schönes gekauft? Kein Wunder, Shopping ist häufig eher emotional als rational bedingt. Etwa, weil wir uns etwas als Belohnung gönnen, oder auch, weil wir gesellschaftlich dazugehören wollen. Das kann gut und schlecht zugleich sein. Einerseits glauben wir eben deshalb, bestimmte Produkte zu brauchen – die eigentlich unnötig sind. Andererseits können wir aber aus demselben Grund andere Menschen leicht beeinflussen – auch im positiven Sinne. Bestenfalls können wir sie genau deswegen durch unser umweltfreundlicheres Verhalten zum Nachahmen anregen. Oder, wie es Karl Marx einst formulierte: »Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.« 15

Davon dass wir automatisch weniger konsumieren je glücklicher wir sind - фото 12

Davon, dass wir automatisch weniger konsumieren, je glücklicher wir sind, schreibt auch Manfred Folkers im Buch All you need is less , eine Mischung aus buddhistischen Beobachtungen und Denkanstößen für die Wirtschaft: »Wer sich […] dem Mehrungs- und Vergleichungsdruck entzieht, öffnet das Tor zur Zufriedenheit.« 16Obwohl viele Formulierungen in dem Werk sehr pathetisch rüberkommen, steckt in ihnen viel Wahres: Nur wer mit sich selbst im Reinen ist, wird keine Bestätigung durch Konsum suchen. Minimalist:innen werden an dieser Stelle vermutlich heftig nicken.

Dass weniger statt mehr für unser Wohlbefinden durchaus ausreicht, bestätigt auch eine Umfrage der ZEIT während der einschränkenden Coronamaßnahmen im Frühjahr 2020. Auf die Frage, was sie wirklich brauchen würden, um diese Zeit gut zu überstehen, antwortete eine Mehrheit: Sie hätten gemerkt, dass es ihnen auch gut geht, wenn sie nicht immerzu konsumieren. 17

INTERVIEW MIT DER JOURNALISTIN KATHRIN HARTMANN KAUF DICH FREI Von Milena - фото 13

INTERVIEW MIT DER JOURNALISTIN KATHRIN HARTMANN

KAUF DICH FREI

Von Milena Zwerenz Dein Kassenzettel ist ein Stimmzettel heißt es trotzdem - фото 14

Von Milena Zwerenz

Dein Kassenzettel ist ein Stimmzettel, heißt es trotzdem immer wieder. Die Idee der Konsumenten:innendemokratie ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass wir am vermeintlich nachhaltigen Konsum festhalten. Doch wie viel hat unser Kaufverhalten tatsächlich mit ökologischer Wirksamkeit zu tun? Die Journalistin Kathrin Hartmann hat sich bereits in zahlreichen Büchern (Grüne Lüge, Grüner wird’s nicht) und zuvor im gleichnamigen Film The Green Lie (mit Regisseur Werner Boote) intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt. Wer bisher dachte, dass »ethischer Konsum« eine konventionelle Lösung sein könnte, wer Mode aus Ozeanplastik für eine geniale Idee hielt, der:die fühlt sich durch ihre Aussagen schnell ernüchtert. Auch wir haben uns beim Lesen mancher ihrer Interviews ertappt gefühlt. Sie zerstört die Illusion, dass wir durch »richtigen Konsum« die Welt verändern könnten, endgültig.

Vor dem Gespräch mit ihr bin ich ungewöhnlich aufgeregt, schließlich kennt sie sich hinter den Kulissen des Ökovorhangs bestens aus. Am Telefon spricht sie schnell und springt oft von einem Gedanken zum nächsten. Wie gut, dass ich mitschreibe.

Kathrin, für unser Buch versuchen wir herauszufinden, wie wir – entsprechend unserer Situation – nachhaltiger leben können.

Dabei fühlt sich der Begriff Nachhaltigkeit mittlerweile wie eine leere Hülle - фото 15

Dabei fühlt sich der Begriff »Nachhaltigkeit« mittlerweile wie eine leere Hülle an. Was ist deiner Meinung nach das größte Missverständnis, wenn wir über »Nachhaltigkeit« sprechen?

Das stimmt, Nachhaltigkeit ist ein furchtbar schwammiger Begriff, der nichts Verbindliches bedeutet. Das ist vor allem problematisch, wenn es um die Industrie oder um Nachhaltigkeitsziele geht. Bei vielen Initiativen, bei denen Klima- oder Umweltschutz im Vordergrund steht, fällt der soziale Aspekt völlig hinten runter. Dabei sind gerade arme Menschen, auch in reichen Ländern, als Erstes von Umweltschäden, schlechter Luft und dem Klimawandel betroffen. Deswegen spreche ich lieber von ökologischer und sozialer Gerechtigkeit. Nachhaltigkeit ist außerdem zu einem Begriff verkommen, der einfach nur das hübschere Wort für Systemerhalt ist. Also dass wir alles so weitermachen wie bisher, aber in Grün. Das wird so nicht funktionieren.

Was heißt das konkret?

In der Klima- und Umweltdebatte werden das Soziale und Ökologische oft getrennt voneinander betrachtet, oder das Soziale wird gar nicht erst thematisiert. Selbst NGOs stellen das individuelle Handeln in den Mittelpunkt. Man soll CO 2reduzieren, bestimmte Dinge nicht mehr tun oder andere Sachen kaufen. Dadurch fühlen sich viele Leute von der Bewegung ausgeschlossen. Zu sagen, dass alle Leute Biolebensmittel kaufen sollen, ist für eine bestimmte Gesellschaftsschicht schlicht nicht möglich. Deshalb sollte es ein Ziel sein, dass niemand mehr beim Einkaufen darüber nachdenken muss, wie etwas produziert wurde, weil unsere Waren sowieso ökologisch und sozial gerecht hergestellt werden. Der finanzielle Aspekt darf keine Rolle spielen.

Gerade hält sich aber noch der Gedanke, dass wir durch die Wahl bestimmter Produkte zu Veränderung beitragen können. Warum fallen wir immer wieder auf die Idee der »Konsument:innendemokratie« rein?

Ein Grund ist, dass wir alle ständig ein schlechtes Gewissen beim Einkaufen haben. Denn wir wissen mehr und mehr, unter welchen Umständen die Produkte hergestellt werden, mit denen wir uns im Alltag umgeben. Wenn uns Firmen also sagen – denen natürlich klar ist, dass ihre Kund:innen mehr wissen als je zuvor –, wir könnten einfach so weiterkaufen, dann ist das sehr attraktiv. Es ist aber auch für die Politik ein einfacher Ausweg, die Schuld auf die Verbraucher:innen zu verlagern. Dann muss sie nichts regulieren. Das ist auch für die Unternehmen praktisch und profitabel. Sie verkaufen einen neuen Mehrwert, nennen wir es Nachhaltigkeit, CO 2-neutral oder was auch immer. Auf der anderen Seite gibt es noch die Menschen, die sich dem Konsum bestimmter Produkte ganz entziehen. Aber auch bei dieser Form des Verzichts sind die Verantwortlichen letztlich fein raus. Als Konsument:in stellt man keine Forderungen. Nur Konsument:in zu sein, das ist eine wirtschaftliche Kategorie. Aber als Konsument:in besitzt man nur einen mehr oder weniger dicken Geldbeutel. Bürger:in dagegen ist eine gesellschaftliche Kategorie, als Bürger:in hat man Rechte und kann sich politisch engagieren.

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