Frederik Hetmann - Ich habe sieben Leben

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Che Guevara – Plakat, T-Shirt, Geschäft, Hollywood-Film – oder – Bürgerschreck, Don Quichotte – Guerillero mit Heiligenschein, Erlöser, Jesus Christ. Che – ein zum Plakat erstarrter Held? Einmal muss da ein Mensch gewesen sein.
Aus Materialien, die der Autor Frederik Hetman in Europa, Nord- und Südamerika zusammengetragen hat, entstand eine umfassende Biografie, die Aufschluß über Kindheit, Jugend, das Leben und die Absichten dieses südamerikanischen Revolutionärs gibt.
– Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendbuchpreis 1973 -

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Das Mädchen hat Ernesto nicht kommen sehen. Als er ihren Arm berührt, fährt sie herum, reißt sich von ihm los, nimmt Abstand und mustert ihn dann mit zornigem Gesicht. »Wer hat den dreckigen Schuhputzerjungen hereingelassen«, zetert sie.

Erwachsene springen herbei. Die Kinder drängen sich um Ernesto. »Ruhe Kinder, Ruhe doch!«,

»Raus mit dir!« schimpft Rosa.

»Raus, raus, raus«, echoen die anderen Kinder, froh, dass sich endlich etwas Aufregendes ereignet.

Ernesto schüttelt den Kopf. Er könnte hinausgehen, aber er will nicht. Die Aufregung breitet sich durch seinen Körper hin aus. Er kann nichts dagegen tun. Er sieht die Menschen um sich gestikulieren. Rosas Hand zuckt vor. Ihre Nägel hinterlassen einen Kratzer auf seiner Wange. Immer noch staunt er über soviel Empörung. Die Kinder schieben sich näher heran.

Sie sollen Platz machen, denkt er. Die Luft ist so stickig. Er braucht Platz, um atmen zu können. Seine Hände verkrampfen sich. Er streckt die Arme aus, um die Menschen fortzuschieben.

Sie verstehen das falsch. »... jetzt auch noch unverschämt werden!« Er erhält eine Ohrfeige. Er weiß nicht von wem. Er schlägt zurück.

Der Hustenanfall beginnt. Er hustet, hustet.

»Widerlich«, empört sich Rosa.

Jemand packt Ernesto beim Kragen und versucht, ihn aus dem Salon zu zerren.

Er macht sich steif. Sie sollen ihn in Ruhe lassen, nur einen Augenblick, bis der Anfall vorbeigegangen ist. Er stemmt sich gegen seine Atemnot, verkrampft sich dabei noch mehr.

Don Manuel ist, als er das Geschrei nebenan gehört hat, ärgerlich aufgesprungen und in den Salon geeilt. Mit rudernden Armbewegungen kommt er heran. »Was geht hier vor?«

Man erklärt es ihm.

»Stehen Sie doch nicht so untätig herum«, fährt er Fox an, »tun Sie etwas, schaffen Sie mir den Direktor des Hotels herbei.«

Ernesto erhält einen Fußtritt und stürzt auf den Fliesen im Vestibül nieder. Er spürt nicht mehr, was um ihn herum vorgeht; er sieht nur noch kleine, tanzende Hustensterne vor seinen Augen. Er will um Hilfe schreien. Er ist allein unter den tanzenden Sternen mit diesem Pfeilhagel in seiner Brust und diesem Röcheln.

Als er wieder zu sich kommt, findet er sich lang ausgestreckt auf dem Pflaster vor dem Hotel wieder. Ein rundes, gutmütiges braunes Gesicht mit zerknitterter Haut beugt sich über ihn. Er erkennt, dass es eine Wasserverkäuferin ist. Mit der einen Hand hebt sie seinen Kopf etwas an, mit der anderen versucht sie, ihm etwas einzuflößen.

»Madre mia«, ruft sie aus, als er dankbar lächelt, »er lebt! Der Mutter Gottes sei Dank für ihren Beistand und ihre Hilfe.«

Ein Polizist bahnt sich den Weg durch die Schaulustigen. »Aufstehen«, befiehlt er.

Ernesto versucht es. Er kann sich vor Schwäche nicht allein auf den Beinen halten. Sie müssen ihn stützen. Sie führen ihn zu einer Bank in der Parkanlage gegenüber dem Hotel. Dort schütteln ihn wieder Hustenstöße durch, aber es gelingt ihm, jemandem die Adresse der Eltern zu nennen. Eine Viertelstunde später ist der Vater zur Stelle.

»Wie geht es dir, Sohn?«

»Schon besser.«

»Sie haben dir übel mitgespielt. Wir werden ihnen das nicht durchgehen lassen. Wir gehen jetzt zusammen hinüber zu Don Santamarin. Ich werde verlangen, dass er sich bei dir entschuldigt.«

Aber drüben im Hotel ist die Feier längst zu Ende gegangen. Don Manuel ist mit seinen Kindern und dem Hofstaat schon abgefahren. Der Vater schickt Ernesto heim und macht sich allein auf den Weg zu der Villa der Santamarins.

Später hört Ernesto von anderen Jungen, dass der Vater mit dem Stock eine Lampe zertrümmert hat, ehe ihn die Diener vor die Tür setzten. Solche Geschichten sprechen sich rasch herum. Wer hat gesiegt, grübelt Ernesto?

Eine andere Stadt: Córdoba. Universitätsstadt, voller Studenten, Priester und Nonnen. Die Barockkathedrale auf dem Hauptplatz sieht aus wie ein grauer Elefant. Gegenüber steht das Denkmal eines Generals zu Pferde, in dessen Schatten indiostämmige Rekruten herumstehen und versuchen, mit den Dienstmädchen anzubandeln.

In dem Häuserviereck um den Platz macht sich das Royal-Cinema breit, in das die Kinder aus den reichen Familien zweimal in der Woche geführt werden, um sich einen amerikanischen Kriegsfilm anzusehen, aus dem die Liebesszenen herausgeschnitten worden sind.

Córdoba ist eine träge Stadt, stumpf in ihrer Atmosphäre. Aber hinter der Trägheit und dem Provinzialismus knistern die Spannungen.

Die beiden Cafés an der Plaza sind zugleich die Hauptquartiere der widerstreitenden politischen Parteien. Im »Sol y Luna« treffen sich die Oligarcho-Nationalisten. Sie grüßen mit ausgestrecktem Arm. Keine zehn Schritte weiter liegt das Cafe »Bolo«, in dem sich die spanischen Emigranten zusammenfinden, die nicht müde werden, darüber zu diskutieren, warum in ihrem Land das Volk den Kampf mit dem kleinen, meuternden faschistischen General aus Galizien verloren hat.

«Die deutschen Stukas.«

«Die Russen haben uns im Stich gelassen.«

«Der Terror der Kommunisten gegen die Trotzkisten.«

»Das Waffenembargo der Westmächte.«

Hier sitzt auch Ernestos Onkel Arturo, ein ausgedörrter, kleiner, stets dunkel gekleideter Herr mit einem Kneifer auf der Nase. Er redet nicht mit, hält sich abseits von den anderen. Er schlürft Mate durch ein silbernes Röhrchen, das aufblitzt, wenn die Sonne darauf fällt, macht ein verdrossenes Gesicht, lässt die Mundwinkel hängen und schreibt.

Der Onkel wirkt so ernst und verschlossen, dass es der Junge nie wagt, ihn über diesen Krieg, an dem er teilgenommen hat, auszufragen.

In der Familie ist davon die Rede, dass der Onkel nicht länger mit durchgeschleppt werden könne. Die Guevaras sind nicht zuletzt deswegen nach Córdoba umgezogen, weil ihr Vermögen inzwischen weiter zusammengeschmolzen ist. Ihre Wohnung, in der Calle de Chile, liegt in unmittelbarer Nähe eines Baldio.

Offenbar besitzt der Onkel selbst überhaupt kein Geld. Einmal hat er sich bei Ernesto ein paar Pesos geliehen.

Der Junge bittet im Stillen darum, dass sich jemand finden möge, der dem Onkel so viel Geld schenkt, dass er dort im Cafe »Bolo« sitzen bleiben und weiterschreiben kann. Eines Tages wird man dann lesen können, wie tapfer sich das Volk in Spanien geschlagen hat, auf wessen Seite das Recht war in diesem Krieg.

Die meisten Klassenkameraden von Ernesto ergreifen seit der Belagerung von Toledo für die spanischen Faschisten Partei.

»Oberst Moscardo sieht aus wie ein altes Maultier«, sagt Ernesto.

»Und deine Pasionaria«, höhnt einer seiner Mitschüler, »ein Fischweib ist sie gewesen, und jetzt sieht sie aus wie Rasputin.« Er hat die Lacher auf seiner Seite.

Die Offiziersschule im Alcázar von Toledo verteidigte sich unter ihrem Kommandeur Moscardo im Spanischen Bürgerkrieg vom 18. Juli 1936 bis zum 27. September 1936 gegen eine erdrückende Übermacht republikanischer Verbände. Die Belagerten wurden schließlich von den Verbänden General Francos besiegt.

Bei Ausbruch des Bürgerkrieges war die Pasionaria (Dolores Ibarruri) die bekannteste kommunistische Abgeordnete in den Cortes, dem spanischen Parlament.

Ehe Ernesto im Herbst mit der höheren Schule beginnt, will er drei Monate allein auf dem Fahrrad, das mit einem Hilfsmotor ausgerüstet ist, durch das nördliche Argentinien fahren.

An einem Vormittag, die Ferien haben schon begonnen, putzt er sein Rad auf der Straße vor dem Haus. Nur einen Steinwurf weit fällt die Straße in eine Senke ab. Dort liegen die Baldios.

Durch die Kinderspiele und Träume der Jungen und Mädchen in der Calle de Chile geistert der Mann mit den Hunden, eine Albtraumgestalt, wie aus einer Zeichnung von Goya entsprungen. Er lebt unten in der Senke in einer Hütte mit drei oder vier Hunden zusammen. Der Mann hat beide Beine verloren und fährt jeden Morgen auf einem kleinen hölzernen Wagen, den zwei Hunde ziehen, in die Stadt. Manche Leute sagen, er fahre zu einer Kirche, wo er bettle, andere wollen wissen, er verkaufe Lotterielose. Da es den Hunden jedesmal schwerfällt, die Last den Hügel hinaufzuziehen, ist zuerst immer ein Wimmern und Kläffen zu hören. Dann taucht der Mann auf, mit einem Stock gestikulierend, hochrot im Gesicht vor Wut.

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