Barbara Sichtermann - Fremde in der Nacht

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Fremde in der Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

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Igor Marenge ist ein begabter, aber arbeitsloser Übersetzer, ein moderner Taugenichts und Verehrer schöner Frauen. Mit seiner Partnerin Sonja, einer Therapeutin und «professionellen Versteherin», ist er glücklich, was ihn aber nicht von erotischen Streifzügen durch das wiedervereinigte Berlin abhält. Raffiniert fädelt er die Begegnungen mit Vicky ein, «der schönsten Kassiererin aller 672 Supermärkte Berlins». Aber ausgerechnet sie hütet ein Geheimnis, das Igor in die größte Katastrophe seines Lebens stolpern lässt. Eine spannungsreiche, mit Erotik und Witz gespickte Geschichte.
Das Berlin der Wendezeit ist das zweite Thema des Romans – im ersten Kapitel reduziert auf ein erdachtes kontrollierbares Modell, in Wirklichkeit aber bevölkert von kurz angebundenen Natives, die auch gern einmal handgreiflich werden. Igors Freunde sind sympathische Loser, linkische Linke, mit allen Randgruppen solidarisch, die die kleinen unattraktiven Chancen auf Broterwerb durch Arbeit als solche erkennen und an sich vorüberziehen lassen. Es reicht ja, wenn man genial ist, Stütze bezieht und sich irgendwie schwarz ein paar Hunderter hinzuverdient.
Der arbeitslose Igor ist auf jeden Fall beschäftigt – mit seinen Träumereien und den Frauen.
Ein temporeich erzählter Schelmenroman über einen der jungen Männer, von denen erfolgreiche Frauen so träumen.

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Am Alex steige ich immer gerne in die U-Bahn um: wegen Grenander.

So heißt der Architekt des Bahnhofs. Halb Berlin hat er untertunnelt, vor allem in den zwanziger Jahren, und mein Schicksalsbahnhof Wittenbergplatz stammt auch von ihm. Ist Heidelberger Platz die schönste, so Alex die großartigste aller Berliner Stationen. Einst lief die Mauer durch das Gewölbe, als Westler konnte man mit der Gesundbrunnen-Neuköllner Linie auch den Alex unterfahren, aber die Züge hielten nicht an, und vom Herumspazieren in den Riesenkellern war nur zu träumen. Und obwohl das jetzt alles schon vier Jahre anders ist, weitet es mir jedesmal wieder das Herz, wenn ich zur Hönower Linie herabsteige.

Vom unteren Bahnsteig her riecht es verführerisch nach Ackerkrume und Schmieröl - ich bin in meinem Element. Ich brauche gar keinen Geheimauftrag von Frau Maaßen, ich habe ganz von selber Lust, hier rumzulaufen. Sei mir gegrüßt, Grenander. Du hattest nicht viel Platz für das Zwischengeschoss, wie? Und konntest auch nicht wissen, dass die Menschen gegen Ende des Jahrhunderts gern mal zwei Meter hoch werden. Jetzt müssen sie ihre Köpfe einziehen, bevor die Tiefe sie aufnimmt. Dort aber werden sie reichlich belohnt. Der Hönower Bahnsteig ist ein grüner Dom, hoch, weit und unwirklich wie die Kultstätte eines verschollenen Stammes Innerirdischer, die nur künstliches Licht kennen. Der einzige Luxus ist Höhe. Der einzige Schmuck sind die Nieten an den vierkantigen Trägern - wenn man von der Wandkeramik absieht. Die erscheint zunächst schlicht grün. Guckt man aber genauer hin, erkennt man, dass der Schimmer changiert. Es sind nur geringe Farbnuancen, worin sie sich unterscheiden, aber die genügen, damit die Wände leben. Später ausgebesserte Stellen erkennt man sofort: an der dicken farbigen Gleichförmigkeit, von der ein deprimierender Schwimmbad-Effekt ausgeht. Auch sonst ist die Entwicklung unterm Pflaster seit Grenander rückläufig. Einst wurden für Fahrkartenschalter Architektenwettbewerbe ausgeschrieben! Heute gibt es nur noch Automaten, ohne jeden Reiz.

Nach dem Mauerfall warf ich mich auf die Ostbahnhöfe. Ich machte den Versuch, Almut an meiner Passion teilnehmen zu lassen, und fuhr mit ihr durch Grenanders Welt. Es klappte anfangs prima; sie hörte sich geduldig meine Ausführungen über Strecken, Waggons und Bahnhofsarchitektur an. Ich vergaß sogar, mich vor ihr zu schämen, dass ich Modelleisenbahner bin und ziemlich viel Zeit und Geld in dieses Hobby stecke. Aber ihre Toleranz war oberflächlich. Und ihre Lust zum Hinausfahren klang ab. Ich mochte sie nicht drängen, also wartete ich. Wir machten unsre erste Reise nach Paris. Danach, so hoffte ich, würde sie sich schon wieder auf die Schiene locken lassen. Von wegen. Jetzt war es an mir, in ihre Passion eingeweiht zu werden.

Dass sie anders sei hatte sie mir gleich zu Beginn gesagt Sie hatte es ein - фото 8

Dass sie »anders« sei, hatte sie mir gleich zu Beginn gesagt. Sie hatte es ein paar Mal wiederholt und einige geheimnisvolle Andeutungen drumherumgewoben, aber ich wußte nie genau, was es bedeuten sollte. Sie vielleicht auch nicht, dachte ich unbesorgt. Wer ist denn schon wie alle? Klar war mir lediglich, dass dieses Anderssein mit Sex zu tun hatte, das war aus dem Zusammenhang ihrer Andeutungen hervorgegangen.

Während unserer Pariser Wochen - es war die Zeit, als wir täglich miteinander ins Bett gingen und uns immerzu Streiche spielten: Sie versteckte meine Schuhe und meine Krawatte, und ich praktizierte ihr eine lebendige Schnecke in die Handtasche - während dieser Zeit vergaß ich ganz, dass da etwas nicht stimmen sollte. Sie erschien mir wunderbar normal, ich konnte, abgesehen von ein paar kleineren Eigentümlichkeiten, keinen Unterschied zwischen ihr und den Liebhaberinnen meiner Jugendjahre entdecken. Während ich nichts Böses ahnte, dachte sie nur eins: Wie sag ich’s ihm? Und sie verfiel auf eine glänzende Idee: Sie verlegte ihre Andersartigkeit in die Vergangenheit. Nur in dieser Zeitform konnte sie mir alles sagen.

Wir saßen auf einer Bank im Jardin de Luxembourg. Es war Sommer. Ich hatte eine Flasche mit Sprudel dabei, Almut eine Tüte mit Blätterteigbruch. Ich war glücklich. Sie nicht. Wie kam es nur, dass ich es nicht merkte? Glück macht blind. Der es einem schenkt, denkt man, muss davon im Überfluss haben.

»Du hast mich nie gefragt«, sagte sie, »was ich meine, wenn ich sage, ich sei >anders<...«

»Na, dass du auf Frauen stehst, kann ich mir nicht vorstellen -«

Sie lachte. Es klang komisch. Ich sprach schnell weiter:

»Also, ich finde, das einzig Ungewöhnliche an dir sind deine langen Beine, deine schlanken Hüften, deine schönen -«

Sie unterbrach mich:

»Jaja, das ist es ja. Es ist schon vorbei mit dem Anderssein. Du hast es mir ausgetrieben. Jetzt bin ich wie normale Frauen...«

Sie wandte sich mir zu, und ich wollte sie in den Arm nehmen, um die Versöhnung nach einem nie erfolgten Zerwürfnis, nach der bloßen Drohung einer Krise zu besiegeln, hatte dafür auch schon eine passende Antwort auf den Lippen, nämlich ein launiges »Das ist doch meine Rede«, als ich sah, dass sie mir die Blätterteigtüte hinhielt und selbst kaute. Ich nahm ein bisschen Gebäck und begriff, dass es zu früh gewesen wäre, die Sache beizulegen. Jetzt, wo die Gefahr nicht mehr akut, sondern ins Dunkel der Vergangenheit abgeschoben schien, konnte man über sie reden. Und ich bat Almut, mir alles zu sagen.

Sie holte aus, sprach über ihre Jugend, stockte dann und fragte, ob ich mir unter »weiblichem Exhibitionismus« etwas vorstellen könne. Ich musste lachen, was sie verstimmte. Ich beherrschte mich und sagte, ich dächte dabei an Stripteasetänzerinnen. Sie wandte ein, dass diese Mädchen häufig gar keine echten Exhibitionistinnen seien. Sie machten es des Geldes wegen und hätten keine wahre Freude dran. Bei ihr sei es folgendermaßen:

Sex in der Abgeschlossenheit des Schlafzimmers habe ihr früher wenig bedeutet. Sie habe es dem Mann zuliebe getan. Was sie brauchte, war ein Zuschauer, also eine dritte Person. War die zugegen und als Voyeur glücklich, während sie es trieb, dann - und nur dann - kam sie auf höchste Touren und ging, wie sie es ausdrückte, ins Nirwana ein. So sei sie nun mal gestrickt gewesen, da habe sie gar nichts dafür gekonnt. Sie hatte sich immer, als junges Mädchen bei ihren ersten Liebschaften, gewundert, wie wenig sie empfand. Bis sie einmal, bei Sex im Freien, sich beobachtet glaubte und auch tatsächlich beobachtet wurde. Da plötzlich durchfuhr sie der große Schauer. Und sie wusste: So geht’s. Seitdem brauchte sie für ihre Lust einen Mann mehr als andere Frauen.

Almut redete sich alles von der Seele. Sie sah zuerst in ihrer Veranlagung einen Makel und entschloss sich, in Therapie zu gehen. Sprang aber vor der ersten Sitzung wieder ab. Mittlerweile hatte sie einen lebenspraktischen Ausweg gefunden: die Phantasie. Wenn sie mit ihrem damaligen Freund ins Bett ging, stellte sie sich vor, es stünde ein Fremder hinter der Gardine, und schon ging alles gut. Aber die Vorstellungskraft erlahmte mit der Zeit. Nachdem Almut ihr alle Varianten entlockt hatte, einschließlich des unterm Bett versteckten Einbrechers, der entzückt wichste, während über ihm die Matratzenfedem kreischten, war Schluss. Verzweifelt blätterte sie im Telefonbuch. Und sie rief das Sex-Krisentelefon einer alternativen Beratungsstelle an.

Die Frau dort am Telefon habe ihr, so Almut, das Leben gerettet. Leider habe sie ihre Retterin nie persönlich kennengelernt - es gehört zur Philosophie dieses Sex-Krisentelefons, alles im Anonymen zu belassen - aber sie müsse öfter in herzlicher Dankbarkeit an sie zurückdenken. Diese Frau nämlich habe gemeint, Almut sei keine Bohne pervers, sondern nur »anders« als die meisten - wobei man sich wundere, wenn man mal genauer hingucke, wieviele Menschen in dieser oder sonst einer Weise »anders« seien. Kurz gesagt: Almut solle auf die besondere Ausprägung, in der sich das sexuelle Verlangen bei ihr äußere, stolz sein und alles lassen, wie es sei. Und sich per Annonce die richtigen Partner suchen. So geschah es dann.

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