Arne Hoffmann - Lustvolle Unterwerfung

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Träumen Sie von einem prickelnden Liebesspiel mit Ihrem Partner? Haben Sie Lust auf sinnliche Abenteuer voller Macht und Hingabe, Demütigung und Überwältigung? Fehlt Ihnen dazu aber noch ein wenig Erfahrung? Dann ist dies das richtige Buch für Sie.
–Wie gelingt zwischen dem herrschenden und dem versklavten Partner die richtige Kommunikation?
–Wie setzt man Erniedrigungen geschickt in Szene?
–Worauf muss man beim Fesseln achten?
–Wie vermeidet man psychische Krisen, geht mit Ängsten und Schuldgefühlen um?
–Was ist wissenswert bei Spielen mit Augenbinden, Korsetts, Halsbändern oder beim Fußfetischismus?
–Auf welche Weise findet man den passenden Partner?
–Wie schützt man sich vor sexuellen Übergriffen oder Missbrauch in einer Beziehung?
–Wie outet man seine Neigung vor Dritten?
–Bei welchen Anlaufstellen kann man für ganz persönliche Probleme kostenlos Hilfe erhalten?
Dieser Ratgeber verrät Ihnen Antworten auf all diese Fragen – und dazu weitere zahllose Anregungen, wie Sie Ihre dunkelsten erotischen Träume so genussvoll und gefahrlos wie möglich in die Wirklichkeit umsetzen können.
Dabei stellt dieses Buch eine kleine Revolution unter den Sex-Ratgebern dar. Statt nämlich wie vergleichbare Titel nur auf den Erfahrungen von einem oder zwei Autoren zu beruhen, finden sich auf seinen Seiten die gesammelten Kenntnisse mehrerer Dutzend lebenskluger Fachleute: von Profi-Dominas über Mitarbeiter telefonischer Beratungsstellen bis hin zu Menschen, die seit langen Jahren in einer entsprechenden Beziehung leben. Jeder der Mitwirkenden gibt kundige Auskünfte über jene Bereiche, in denen er sich am besten auskennt. All diese Antworten ergänzen einander zu einem gesammelten Fachwissen über erotische Unterwerfung, das es so noch niemals gab.

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SaskiaWeißer (ihr Künstlername) lebt seit mehreren Jahren in einer festen Beziehung, die auf Herrschaft und Unterwerfung gegründet ist. Sie ist Co-Autorin des erotischen Erzählbandes »Scipia, Sklavin der Römer« (Marterpfahl Verlag 2002).

Silkesteht auf eher softe Unterwerfungsspiele: »Ich kann mit 24/7 und allein dem Gedanken daran nichts anfangen. Vieles findet bei mir im Kopf statt, denke ich – und in Partnerschaften, in denen ich das Glück habe, dass mein Gegenüber auch Spaß daran hat. Dann mag ich es, mich in Spielsituationen zu unterwerfen, mag dann auch Fesselungen, sicher auch Schmerzen, Klammern – was eben so dazugehört.«

Stefanbeschäftigt sich seit seiner Jugend mit Petplay. Er freut sich darüber, dass es seit der Existenz des Internets möglich ist, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten.

Susanne E.liebt erotische sowie Fantasy-Rollenspiele und hat durch die phantastische Welt von Gor eine Möglichkeit gefunden, beides miteinander zu vereinen. Fünf Jahre lang konnte sie in einer Partnerschaft entsprechende Spiele erfahren.

Susanne K.genießt seit etwa 13 Jahren SM mit ihrem Ehemann, wobei sie zu etwa achtzig Prozent die devote Rolle innehat, manchmal aber auch dominant sein kann.

SvenDirks, 42, wohnt mit einer Frau und zweien seiner Kinder in Bonn. Seine Partnerschaft stellt eine offene 24/7-Beziehung dar, in der er die devote Rolle inne hat. Seiner dominanten Seite gibt er außerhalb der Beziehung mit Freundinnen Raum. »Ich lebe SM, seit ich 15 Jahre alt bin, seit dem 30. Lebensjahr sehr offen und öffentlich. Ich gründe und leite seit vielen Jahren SM-Gruppen (Flensburg, Bonn, SMart, BVSM, Mayday) oder arbeite bei solchen mit.« Seit einigen Jahren betreut Sven ein Sorgentelefon für Sadomasochisten.

Verahat seit 1998 Unterwerfungsspiele in wechselnden Beziehungen und Bekanntschaften kennengelernt. Die Dauer einer solchen Rollenverteilung (in dominant und devot) rangierte dabei zwischen einem Abend und anderthalb Jahren.

Lady Wandaarbeitet seit knapp drei Jahren als »teilkommerzielle« Domina – das bedeutet, dass sie sich nicht als Berufsdomina bezeichnet und auch nicht vorhat, eine solche zu werden. Einen Teil ihres Lebens nimmt beispielsweise ihr Studium (Germanistik und Philosophie) ein. Als Domina hat sie Erfahrungen mit verschiedensten Devoten und/oder Masochisten sammeln dürfen. Ihre Website findet man unter www.lady-wanda.de.

Werner, 44, sieht sich als SM-Späteinsteiger (mit 28 Jahren). Unter dem Pseudonym »Aranita« betreibt er eine zentrale Nachrichten-Website der SM-Szene sowie ein Print-Magazin: www.sm-news.de.

Die ersten Schritte im Kerker der Lust – was jeder Anfänger wissen sollte

Für dieses Kapitel habe ich meine Gesprächspartner erst einmal ganz allgemein gefragt, was sie denn jemandem sagen würden, der an sich erstmals devote Neigungen entdeckt und den das verunsichert.

Julia:Gehen wir mal davon aus, dass derjenige wirklich interessiert ist, obwohl es ihn/sie verunsichert, und er mit mir reden möchte. Wahrscheinlich würde ich zuerst eine Tasse Kaffee kochen und erklären, dass diese Neigung absolut nicht selten ist, nichts mit Missbrauch in der Kindheit zu tun hat und auch keine Krankheit ist. Wer devot ist, muss nicht zwangsläufig zu wenig Liebe in der Kindheit gekriegt haben oder zu viel oder zu wenig Schläge. Das kann zwar vorkommen, das wäre aber meiner Ansicht nach nur Zufall. Danach würde ich wohl versuchen, dieser Person klarzumachen, dass man auch eine gleichberechtigte Partnerschaft innerhalb einer SM-Beziehung haben kann … und auch haben muss . Ich könnte mich nie einem Partner hingeben, dem ich nicht gleichgestellt bin. Dann würde ich noch auf allgemeine Sicherheitssachen hinweisen: nur mit jemandem spielen, wenn man ihm/ihr absolut vertraut, nichts tun, was man nicht will, niemals zu etwas überreden lassen oder etwas nur tun, weil der Partner das gerne möchte, vor einer Session abklären, was man will, Tabus feststecken und gaaanz langsam anfangen. Und als letzten Rat: ausprobieren – weil es in der Phantasie immer anders ist als in der Realität.

Deidra:Mit dem heutigen Wissen würde ich ihn erst mal ins Netz schicken. Auf Seiten wie »Datenschlag« ( www.datenschlag.org), die heute leider verstummte Seite von »Zarthart« ( www.zarthart.de, meine erste gefundene Seite dazu im Netz) oder die Lustschmerz-Seite ( www.lustschmerz.de), in deren Community ich mich mittlerweile tummle. Es sind unverfängliche Möglichkeiten, sich erst mal kundig zu machen, ohne dass man sich offenbart – etwas, was viele ja (aus vielfachen und verständlichen Gründen) scheuen. Gerade bei Lustschmerz finde ich es gut, dass man sich in der Community einen Nick geben kann, der keinerlei Rückschlüsse auf einen als Person zulässt, dass dieser Nick aber an die Person gekoppelt ist. Eine, wenn auch kostenpflichtige, (Netz-)Welt ohne Fakes. Dort kann man sich dann auch bedenkenlos als Newbie outen und um Rat fragen. Der Ton ist freundlich, Hilfe kommt schnell, man wird nicht ausgelacht. Ich würd dringend davon abraten, irgendwelche Pseudoratgeber und Frauenstellen (falls es eine Frau ist) zu besuchen. Im günstigsten Falle wird man belächelt, im schlechtesten als krank und pervers beschimpft. Sofern ein Partner da ist und es möglich ist, mit ihm darüber zu reden (mal einfach mit einfachen Seidentuchfesseln anfangen/anfragen und schaun, wie er reagiert), sollte man dies so früh wie möglich tun.

Günter:Eigentlich kann ich nur raten, dass er sich gut informieren sollte, was er tut bzw. was er mit sich tun lässt. Ich rate ihm, gute Internetseiten (zum Beispiel www.domantik.de) und Bücher (zum Beispiel »Die Wahl der Qual«) zu lesen und am besten auch viele Kontakte durch Chat oder Stammtisch zu Gleichgesinnten zu knüpfen. Ebenfalls rate ich jedem, sich bei seinem ersten Spiel (oder auch nur Date) mit Unbekannten oder kaum Bekannten covern zu lassen, was ich hin und wieder auch schon selbst übernommen habe. Und manchmal gebe ich noch den Tipp, dass man seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben sollte, da die Wirklichkeit doch meistens nicht mit den Phantasien mithalten kann, die man sich vielleicht in vielen Jahren aufgebaut hat. Und dass ein Absturz nicht das Ende der SM-Welt ist, sondern etwas ganz »Normales«, was praktisch jedem von uns – insbesondere am Anfang und/oder mit einem neuen Partner – schon einmal widerfahren ist. Männern, die gerade erst ihr Coming-Out hatten und nun verzweifelt nach einer Partnerin suchen, rate ich obendrein zu Geduld und dazu, nicht auf Teufel komm raus zu baggern, da sie sich damit allenfalls überall unbeliebt machen.

Andrea:Menschen, die im Begriff sind, ihre sadomasochistischen Neigungen zu entdecken, rate ich, darüber zu sprechen, oder zumindest in irgendeiner Form ihre Stimmungen zu artikulieren. Das hilft ihnen dabei, sich selbst klar darüber zu werden, was in ihnen vorgeht.

In dieser Gesellschaft passt es nicht, dass Frauen – und mittlerweile gilt dies auch für Männer – dominant sind. Der Vollständigkeit halber: Sadismus und Masochismus sind auch nicht gesellschaftsfähig. Seinen eigenen Sadomasochismus zu bemerken ist nicht selten mit einem Erschrecken verbunden. Manchmal kommen Sorgen über mögliche gesundheitliche Schäden hinzu. Kurz: Man konfrontiert sich selbst mich allen Vorurteilen, die die Gesellschaft gegen Sadomasochisten hat. Hier hilft es, andere Sadomasochisten kennenzulernen, beispielsweise an einem SM-Stammtisch, und zu hören, dass es anderen genauso geht.

Vera:Derjenige sollte sich über das Gebiet informieren, um diese Infos dann zu strukturieren: Was will diese Person erleben? Was kickt sie zwar im Kopf, ist aber fürs erste Mal zu viel und kann man auf spätere Erlebnisse vertagen? Diese Gedanken kann sie dem Top mitteilen (eventuell auch in Form eines Fragebogens), sich mit ihm vor dem ersten Spiel einmal auf neutralem Boden treffen, wenn man sich noch nicht kennt. Ganz wichtig: Zeit nehmen! Das soll heißen: Nicht zu viel Neues in einer Session sowie nicht zu viele Sessions in kurzer Zeit. Das ist auch wichtig, um die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten. Bei den Nicht-mehr-Einsteigern ist das dann was anderes.

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