Änne Gröschler - Aus dieser schweren Zeit

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Änne Gröschler (1888 – 1982) aus der norddeutschen Kleinstadt Jever entkam dem Holocaust durch den «Transport 222». Dieser führte im Jahr 1944 sogenannte Austauschjuden aus dem Konzentrations­lager Bergen-Belsen in das britische Mandatsgebiet Palästina.
Die beeindruckende Frau zeichnete unmittelbar nach ihrer Rettung trotz aller Demütigungen und Verluste ein differenziertes Bild der nationalsozialistischen Ära. Sie hat uns ein einzigartiges Dokument hinterlassen.
Themen: die Verfolgung der Juden und die Flucht in die Niederlande, der Überfall Deutschlands 1940, das verratene Versteck, die Haft im Lager Westerbork, die drohende Deportation nach Auschwitz, die Leiden in Bergen-Belsen und die rettende Zugfahrt in die Freiheit.

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5 Hedwig Gröschler geb Steinfeld war eine Cousine von Änne Ihr Ehemann - фото 5

5 | Hedwig Gröschler geb. Steinfeld war eine Cousine von Änne. Ihr Ehemann Julius war der Bruder von Hermann. Die Söhne Hans (Herbert Gale/links) und Fritz (Frank Gale) flohen Ende 1938 mit einem Kindertransport nach England. Ihre Eltern wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Jever, Albanistraße, um 1935.

Am 1. Februar 1944 kam das Ehepaar Gröschler in einem Transport von 908 Personen in dieses offiziell „Aufenthaltslager“ genannte KZ. Hier starb der bereits kranke Hermann Gröschler am 16. Februar an Herzversagen, der erst 63jährige war den jahrelangen Qualen und Demütigungen nicht mehr gewachsen. Von den etwa 1.300 Inhabern des Palästina-Zertifikats wurden am 26. April 272 Personen für einen ersten Austausch ausgewählt, darunter auch Änne Gröschler. Die Zahl wurde Ende Mai 1944 auf 222 reduziert. Die Gruppe bezog eine abgesonderte Baracke, in der sie sich auf Palästina vorbereiteten konnte. Nach der Absage des ursprünglichen Termins und Wochen langen Wartens, in denen es häufig den Anschein hatte, die Aktion würde wohl gar nicht mehr zustande kommen, konnte die Gruppe schließlich am 30. Juni 1944 das Konzentrationslager verlassen. Über Nürnberg, Wien, Budapest, Sofia, Istanbul, Aleppo und Beirut erreichte der Transport schließlich am 10. Juli 1944 die Stadt Haifa in Palästina. In Wien, Istanbul und Aleppo wurden jeweils die Züge gewechselt; den Bosporus überquerte ein Ausflugsdampfer, der die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges auf der asiatischen Seite von Istanbul mit einer mehrstündigen Rundfahrt überbrückte. Schon während der kurzen Aufenthalte in einem britischen Aufnahmelager und dem Transitcamp der Jewish Agency (JA) in Palästina konnte Änne Gröschler ihren inzwischen 22jährigen Sohn Walter in die Arme schließen. Dieser diente seit 1942 beim britischen Militär, um einen Beitrag im Kampf gegen NS-Deutschland zu leisten.

Sie lebte anschließend im Hause des Bruders Fritz Steinfeld und dessen Ehefrau Sonja in Jerusalem. 1947 nahm Walter in England eine Berufsausbildung auf und seine Mutter ging für fast ein Jahr zu ihrer Schwägerin Thesie Braunsberg geb. Gröschler und deren Mann Julius Braunsberg nach New York. 1948 kehrte die inzwischen 60jährige aus den USA in die Niederlande zurück. Die Tochter, der Schwiegersohn und auch dessen Mutter Dini hatten die Jahre der Verfolgung untergetaucht in der Groninger Innenstadt überlebt und waren im April 1945 von den Alliierten befreit worden. Dort konnte Änne Gröschler auch ihren Anfang 1946 geborenen Enkel Bob auf die Arme nehmen. Im Frühjahr 1950 kehrte sie für einige Monate nach Jerusalem zurück, um den gleichzeitig unheilbar erkrankten Fritz und Sonja Steinfeld beizustehen.

Die folgenden 32 Groninger Jahre waren durch intensive Kontakte zu den Verwandten und Freunden vor Ort und regelmäßige Besuche der Kinder und Enkel aus England und manchmal auch aus Kanada, wo inzwischen Walter lebte, gekennzeichnet. Sie reiste auch selbst zumindest einmal nach England und Kanada. Die Rentnerin lebte in einer Eigentumswohnung am Floris­plein. Ihr Enkel Bob Löwenberg charakterisiert sie folgendermaßen: „Die Nazi-Zeit, ihr gestörtes Leben, hatte eine erkennbare Auswirkung auf sie. Sie sprach oft über die Vergangenheit, aber nicht nur negativ, sondern sie hatte auch positive Erinnerungen. Sie sprach über ihre Familie und Freunde und liebte deutsche Literatur und sie las zum Beispiel Rilke und Heine. In keiner Art und Weise wurde sie eine verbitterte Person, obwohl sie so viele geliebte Verwandte und Freunde verloren hatte und obwohl ihr Leben in dem Sinne zerstört wurde, dass die Kontinuität auf dem Höhepunkt ihres Lebens gebrochen wurde. Ich fand es beeindruckend zu erleben, dass sie und meine andere Großmutter Dini niemals die Last der Tragödie und ihre Geschichte uns aufgebürdet haben. Obwohl sie oft von ihrem Leben in Deutschland sprachen und von Bedrohungen durch den Krieg und die Verfolgungen und von der deutschen Besetzung Hollands, hatten sie eine positive Einstellung, ohne die Geschichte zu tabuisieren.“ 2Deutschland und Jever wollte Änne Gröschler jedoch nie wieder sehen. Sie starb am 23. September 1982 im Alter von 94 Jahren.

6 Änne mit ihren Kindern Trude Walter und Käthe von links Groningen um - фото 6

6 | Änne mit ihren Kindern Trude, Walter und Käthe (von links), Groningen, um 1965.

Historische Rahmenbedingungen des „Transports 222“

Die Wissenschaft spricht vom „dritten deutsch-palästinensischen Zivilgefangenenaustausch“. 3Dieser wird meist griffig als „Transport 222“ bezeichnet. In Wirklichkeit gelangten durch ihn jedoch 282 Menschen nach Palästina. In Wien kamen nämlich 61 Juden mit britischen und amerikanischen Staatsangehörigkeiten aus den Internierungslagern Vittel und Laufen zu den 222 aus Bergen-Belsen hinzu. Eine 77jährige Frau musste nach einem Schlaganfall in einem Istanbuler Hospital zurückgelassen werden, wo sie später starb.

Wegen der widrigen und komplexen Rahmenbedingungen und der Vielzahl der beteiligten Akteure mag es uns heute unglaublich erscheinen, dass der „Transport 222“ seinerzeit überhaupt stattfand. Zwar bestand seit Herbst 1943 eine grundsätzliche Übereinkunft der Kriegsgegner für den Austausch, doch eine Vielzahl von staatlichen Stellen war zu beteiligen. Für Deutschland sind außer dem verhandelnden Auswärtigen Amt Heinrich Himmler in seiner Doppelfunktion als „Reichsführer-SS“ und „Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums“ (RKF), das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in den Abteilungen „Ausländerpolizei“ und „Judenangelegenheiten“ sowie auch die nachgeordneten SS-Dienststellen in den Niederlanden zu nennen. Auf der britischen Seite waren gleich drei Ministerien – Ausland, Krieg und Kolonien – sowie die Mandatsverwaltung der britischen Regierung in Palästina involviert. Von den beteiligten Nichtregierungsorganisationen besaßen das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf und die Jewish Agency mit Dienststellen in London, Genf, Istanbul und Palästina gewissen Einfluss auf das Verfahren. Auch der „Joodsche Raad voor Amsterdam“ setzte sich 1943 für die Aufnahme von Personen auf die „Palästina-Liste“ ein. Die Hauptakteure Großbritannien (die Mandatsmacht von Palästina) und Deutschland kommunizierten wegen des Kriegszustands nur über die neutrale Schweiz, die dafür in ihrer Berliner Gesandtschaft die Abteilungen „Schutzmacht“ und „Austausch“ eingerichtet hatte. Zudem können die zeitraubenden Postwege einen Teil der monatelangen Verzögerungen seit der Übereinkunft und der ständigen, nur schwer nachvollziehbaren Änderungen an der Austauschliste erklären.

Gerade in der Zeit des Austauschs Mitte des Jahres 1944 ging der 2. Weltkrieg in seine dramatische Endphase. Die Deutschen hatten durch die Niederlage von Monte Cassino Italien verloren, die Rote Armee zerschlug die Heeresgruppe Mitte, die Westalliierten hatten am 6. Juni, also gut drei Wochen vor Fahrtantritt, die Invasion in der Normandie begonnen. Wenig später wäre die interkontinentale Aktion kaum mehr möglich gewesen, zumal im August 1944 die Türkei die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland einfror. Die Fahrt führte durch Gebiete, die durch Partisanenkrieg und Luftangriffe gefährdet waren, und durch die Machtbereiche Deutschlands, der Türkei und Großbritanniens. Dennoch lief die Logistik der Züge, Fahrpläne, Versorgung und administrativen Begleitung nahezu perfekt. Auch in der „Gegenrichtung“ Palästina – Deutschland funktionierte der Austausch, soweit bekannt, gut.

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