Gemeinsames Gebet

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Der Gottesdienst der im Namen Jesu Christi versammelten Gemeinde ist gemeinsames Beten. Dieses gemeinsame Beten hat immer eine Form und entfaltet immer eine Wirkung. Was macht aber die Form der Liturgie aus und worin besteht ihre Wirkung? In welcher Weise ist gemeinsam gefeierter Gottesdienst auf lange Sicht formativ für das Leben des oder der Einzelnen, der Gemeinde, der ganzen Kirche? Diese zentralen Fragen der Liturgik werden in den Beiträgen dieses Bandes im Dialog der verschiedenen konfessionellen Traditionen diskutiert. Vertreten ist unter anderem auch die Anglikanische Kirchengemeinschaft, die 2012 das dreihundertfünfzigste Jubiläum ihrer Agende, des «Book of Common Prayer», feierte.

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Halten wir deshalb noch einmal fest: Wird der Gottesdienst expressiv aufgefasst, stellt er ein Geschehen dar, dessen primäres Subjekt der Mensch als kulturell Handelnder ist. Daraus ergibt sich, dass der Gottesdienst grundsätzlich als «Ausdruckshandeln» des menschlichen Subjekts definiert wird. Diesem Gottesdienstverständnis stellen wir das «formative» gegenüber. Es zeichnet sich dadurch aus, dass dem Gottesdienst erstens eine konstitutiv prägende Wirksamkeit auf die feiernde Gemeinde zugesprochen wird und zweitens nicht der Mensch, sondern Gott als primäres Subjekt dieses Handelns betrachtet wird. Zwar vollziehen Menschen die den Gottesdienst ausmachenden Handlungen. Sie tun es aber nicht, um ihrem «religiösen Bewusstsein» Ausdruck zu verleihen, sondern weil sie darauf hoffen, dass der von ihnen angerufene, dreieinige Gott sich der Gebete, Lieder, Lesungen, der Predigt sowie der Sakramente bedienen wird, um auf die versammelte Gemeinde formativ und heiligend einzuwirken.

2. Für ein pneumatisch-formatives Gottesdienstverständnis: Liturgische Anthropologie nach James K. A. Smith

Der theologisch orientierte Ansatz einer liturgischen Anthropologie ist in seinen Grundzügen bereits in den Gottesdienstheologien Karl Barths und Peter Brunners zu finden28 und hat in den letzten Jahrzehnten in zahlreiche Studien sowohl in der Liturgik wie in der Ethik erneut Eingang gefunden.29 Was uns motiviert, den |20| Ansatz weiter zu vertiefen, sind Differenzierungen seitens der reformierten Theologie (und Religionsphilosophie), die bis anhin wenig Beachtung gefunden haben. Als besonders interessant erweisen sich in diesem Zusammenhang die neusten Arbeiten von James K.A. Smith.30

2.1 Philosophisch-theologische Grundlagen: Zur gegensetigen Ergänzung von «Reformational Philosophy» und «Radical Orthodoxy»

Smith entwickelt sein Gottesdienstverständnis, indem er zwei auf den ersten Blick sehr heterogene Traditionen miteinander ins Gespräch bringt: einerseits die auf Herman Dooyeweerd (1894–1977) zurückgehende «christliche Philosophie» (bzw. «Reformational Philosophy»),31 andererseits die – wesentlich jüngere – theologische Bewegung «Radical Orthodoxy».32 Die Möglichkeit eines solchen Gespräches ist Smith zufolge dadurch gegeben, dass Dooyeweerd und die Radical Orthodoxy ähnliche Ziele verfolgen. Beide üben scharfe Kritik am modernen Konzept eines vermeintlich neutralen und ungebundenen «säkularen» Bereichs.33 Dieses wollen sie als ein bestimmtes Wirklichkeitsverständnis mit eigenen ontologischen und epistemologischen Prämissen demaskieren,34 um ein alternatives – auf christlichen Prämissen basierendes – «postsäkulares» Konzept zu entwerfen.35 Dass eine gegenseitige Ergänzung notwendig sei, wird nach Smith wiederum an der Art und Weise deutlich, in der Dooyeweerd und die Radical Orthodoxy im Blick auf die Realisierung dieses Projekts vorgehen. |21|

Die mit der Radical Orthodoxy verbundenen Autoren betrachten die Theologie als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines dezidiert christlichen Wirklichkeitsverständnisses. Die Theologie solle wieder den Status einer regina scientiarum erlangen, weil nur sie den Rahmen bestimmen könne, innerhalb dessen alle anderen Disziplinen (von der Philosophie über die Soziologie bis hin zur Ökonomie) zur Entwicklung des anvisierten christlichen Wirklichkeitsverständnisses sowie zur Förderung einer entsprechenden Praxis beitragen können.36 Gerade an dieser zentralen Stelle bleibt aber die Argumentation in Bezug auf die Definition des Theologiebegriffs der Radikal-Orthodoxen – so Smith – sehr diffus. Je nach Zusammenhang wird mit «Theologie» nämlich der christliche Glaube, das Christentum allgemein oder aber eine spezifische akademische Disziplin bezeichnet; bisweilen wird dieser Begriff stillschweigend auch als Synonym für christliche Praxis verwendet.37

Angesichts dieser Ambiguität könnte nun Dooyeweerds Entwurf Smith zufolge als heilsames Korrektiv wirken. Die Reformational Philosophy, welche in der von Abraham Kuyper (1837–1920) initiierten Tradition des «Neo-Calvinismus»38 wurzelt, ist zwar ebenso wie die Radical Orthodoxy an der Entwicklung einer «deutlich christlichen Beschreibung aller Facetten des Daseins»39 interessiert, betrachtet aber die Theologie als eine Disziplin neben anderen, ohne eine Hierarchie zwischen den Disziplinen zu postulieren. Dass diese sich als christliche Wissenschaften profilieren, hängt nicht von ihrer Unterordnung unter die Theologie ab, sondern davon, ob sie ausgehend vom – wie Dooyeweerd sich ausdrückt – «christlichen Grundmotiv» betrieben werden.

Jede wissenschaftliche Untersuchung beruht laut Dooyeweerd auf philosophischen – d. h. sowohl ontologischen als auch epistemologischen – Prämissen. Jede Ontologie und Epistemologie gewinne wiederum ihre spezifische Ausrichtung und unterscheide sich von anderen dadurch, dass sie ausgehend von einem bestimmten «Grundmotiv» artikuliert werde. Im Gegensatz zur Ontologie und Epistemologie sowie im Gegensatz zu den auf einer bestimmten Ontologie und Epistemologie basierenden Wissenschaften haben Grundmotive aber einen prätheoretischen Charakter. Sie stellen weder eine Theorie noch ein Theorem dar und haben keinen propositionalen Charakter. Zudem eignet ihnen eine «religiöse» Qualität. Denn Grundmotive lenken und prägen als irreduzible Prinzipien, als «letzte bewegende |22| Kraft» die «ganze Lebens- und Denkhaltung» eines Menschen bzw. einer Gemeinschaft.40

Ausgehend vom christlichen Grundmotiv – sprachlich artikuliert als «das radikale und zentrale biblische Thema von Schöpfung, Sündenfall und Erlösung durch Jesus Christus als inkarniertes Wort Gottes, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes»41 – entwirft Dooyeweerd nicht nur eine bestimmte Ontologie,42 sondern übt auch Kritik an den anderen Grundmotiven, die für verschiedene Phasen der gesamten Philosophiegeschichte des Abendlandes prägend gewesen sind. Im Lichte des christlichen Grundmotivs erscheinen ihm diese jedoch nicht als bloße Alternativen dazu. Vielmehr bestehe zwischen dem christlichen und zwei der übrigen Grundmotive eine unauflösliche Dialektik, die Dooyeweerd «religiöse Antithese» nennt.43 Diese Form von Antithese ist unauflöslich, weil sie religiöser Natur ist; und sie ist religiöser Natur, weil ihre Pole den gleichen Absolutheitsanspruch erheben.44 |23|

Die Möglichkeit, dass der Mensch die Wahrheit des christlichen Grundmotivs verkennen und sein Wirklichkeitsverständnis ausgehend von ihm antithetischen Grundmotiven entwickeln kann, gründet Dooyeweerd zufolge im Sündenfall. In Folge der grundsätzlichen Entfremdung zwischen Schöpfer und Kreatur blieb die Schöpfungsstruktur zwar erhalten, sodass der Mensch nach wie vor am «pistischen» Modalaspekt partizipiert und somit nicht umhinkann, einen «Glauben» und eine «Religion» zu haben.45 Von hier aus kann er ein philosophisches Wirklichkeitsverständnis entwickeln, um sich auf dieser Grundlage in den verschiedensten Bereichen geistig und praktisch zu betätigen. Die Ausrichtung46 dieser an sich erhalten gebliebenen Struktur wurde aber restlos idolatrisch und «apostatisch»: Der Mensch betete fortan nicht mehr den Schöpfer, sondern – in vielen unterschiedlichen Ausformungen – die Kreatur an.47 Christentum und Apostasie bilden somit zwei antithetische Aktualisierungen der pistischen Funktion, zwischen denen keine Kontinuität und kein «Anknüpfungspunkt» besteht.48 Genau einer solchen apostatischen Haltung entspringen nun jene zwar religiösen, aber idolatrischen Grundmotive, die die Denkgeschichte der Menschheit weitestgehend beeinflusst haben. Da die Kreatur sich vom Schöpfer entfremdet hatte, konnte auch die Schöpfung nicht mehr als solche wahrgenommen werden, mit der Konsequenz, |24| dass deren organische Komplexität immer wieder verkannt und Teilbereiche davon jeweils verabsolutiert werden.49

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