Bernard Sumner - New Order, Joy Division und ich

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New Order, Joy Division und ich: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Joy Division, Bernard Sumners erste Band, wurden schon unzählige Bücher geschrieben und mehrere Filme gedreht. Über New Order – jene Gruppe, die 1980 aus der legendären Vorgängerinformation entstand, nachdem sich Sänger Ian Curtis das Leben genommen hatte – weiß man hingegen viel weniger. Die Band galt stets als unzugänglich und zurückhaltend und hielt Journalisten gerade in den frühen Jahren gern auf Abstand. Doch jetzt gewährt Sumner selbst einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen. Natürlich lässt er in seiner Autobiografie auch die Zeit mit Joy Division nicht aus, ebenso wenig wie seine schwierige Kindheit im grauen Norden Englands, der in den 1970er Jahren stark von wirtschaftlichem Abstieg, Arbeitslosigkeit und Verfall geprägt war. Sumner fand seinen eigenen Ausweg aus der Tristesse: die Musik. Joy Division prägten mit nur zwei Alben maßgeblich Genres wie Postpunk, New Wave und Gothic, doch als gerade der große Durchbruch winkte, erhängte sich Curtis am Vorabend der ersten US-Tournee. Doch Sumner und seine Kollegen machten weiter und schlugen eine neue Richtung ein – weg vom Düstersound hin zu lupenreinem Dance. New Order wurden zu den führenden Soundtüftlern im Elektropop, lieferten mit «Blue Monday» eine der meistverkauften Maxisingles aller Zeiten ab und setzten mit ihren Coverideen und Videos neue Maßstäbe im Bereich Pop und Ästhetik. Sumners Mitstreiter bei beiden großen Bands war von Anfang an Bassist Peter Hook, den er noch aus der Schule kannte und so ist diese Autobiografie auch die Geschichte einer langen Freundschaft und ihres unrühmlichen Endes. Hook, der seit 2006 nicht mehr bei New Order spielt, schreibt derzeit selbst an einer Darstellung der Ereignisse und hielt auch in den Medien mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg, während Sumner sich stets bedeckt hielt. Jetzt aber erzählt auch er – schonungslos, aber klar erkennbar mit großem Bedauern. Doch es ist nicht nur Sumners eigene Geschichte, die «New Order, Joy Division und ich» so spannend macht. New Order waren eng verbunden mit dem Independent Label Factory, das in den Achtzigern und frühen Neunzigern für unzählige Trends in der englischen Musikszene verantwortlich war; zudem besaßen New Order mit dem Hacienda in Manchester einen der legendärsten Clubs Europas. Sumners Lebensbeichte schildert gleichzeitig den Dance-Boom der Achtziger, den British Summer of Love und den Manchester Rave und erzählt so ein wichtiges Kapitel britischer Popgeschichte.

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New Order Joy Division und ich - изображение 1

Aus dem Englischen übersetzt

von Paul Fleischmann

New Order Joy Division und ich - изображение 2

www.hannibal-verlag.de

Widmung

Für meine Familie

die Band

alle loyalen Freunde und Mitstreiter

und all jene, die von uns gegangen sind

Ian, Martin, Rob, Tony

Impressum

Der Autor: Bernard Sumner

Deutsche Erstausgabe 2015

Englische Originalausgabe by Bantam Press, einem Imprint von Transworld Publishers,

A Random House Group Company, mit dem Titel

„Chapter and Verse – New Order, Joy Division and me“

ISBN: 978-0-593073179

© 2014 by Bernard Sumner

Coverfoto: © Anton Corbijn

Fotos Innenteil: © Bernard Sumner

Lektorat: Verena Zankl

Übersetzung: Paul Fleischmann

Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

© 2015 by Hannibal

Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen

www.hannibal-verlag.de

ISBN 978-3-85445-472-4

Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-471-7

Hinweis für den Leser:

Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

Inhalt

Zeit Die Zeit ist schon eine sonderbare Sache. Wenn man sie noch vor sich hat, ist sie etwas, das man als selbstverständlich ansieht und das nur langsam vergeht. Wenn man dann älter wird, verfliegt sie schneller. Wenn ich zurückblicke, scheine ich bereits einen sehr langen Weg zurückgelegt zu haben – alles wirkt so weit entfernt und wie ein Traum. Ich wurde an einem kalt-grauen, nordenglischen Wintertag im Januar 1956 in einem Krankenhaus namens Crumpsall in Manchester geboren und kann mir ausmalen, wie die Stadt in den Fünfzigerjahren ausgesehen hat: schwarz und weiß, grobkörnig, mit eigentümlich aussehenden Autos und schwarzen Lastern mit Scheinwerfern und Kühlergrills, die an strenge Visagen erinnerten, Nebel, das Midland Hotel, die Zentralbibliothek, der Irwell-Fluss, das miese Essen, der Regen. Deshalb zogen wir nach Salford, acht Kilometer entfernt. Ich wohnte in der Alfred Street 11, Lower Broughton, Salford 7, hinter einer roten Eingangstür, in einem Reihenhaus, vorrangig umgeben von anständigen Menschen aus der Arbeiterklasse. Meine Familie bestand aus meiner Mutter Laura, meiner Großmutter, die ebenfalls Laura hieß, sowie meinem Großvater John. Sie alle hießen im Nachnamen Sumner. Freilich erinnere ich mich nur bruchstückhaft an diese angeblich prägenden Jahre, aber seht euch ruhig die peinlichen Fotos an. In meiner frühesten Erinnerung sitze ich auf einer braunen Couch und spiele mit einer rot- und cremefarbenen Gitarre, auf der „Teen Time“ geschrieben stand. So fing alles an.

Vorwort

Kapitel 1

Straßenlaternen

Kapitel 2

Jugendjahre

Kapitel 3

Komplex

Kapitel 4

Mistkerle

Kapitel 5

Rebellion

Kapitel 6

Erwachen

Kapitel 7

Die Organisation

Kapitel 8

Ein kalter Wind bläst

Bildstrecke 1

Kapitel 9

Harte Arbeit

Kapitel 10

Von Agecroft nach Islington und dieser schicksalhafte Tag

Kapitel 11

Ein neuer Sound hält Einzug

Kapitel 12

Wiederauferstehung

Kapitel 13

Auf Umwegen zum Erfolg

Kapitel 14

New York, London, Los Angeles, Knutsford

Bildstrecke 2

Kapitel 15

Eine Idee

Kapitel 16

Zu viel zu trinken, aber nicht genug zu verlieren

Kapitel 17

Wir singen für England

Kapitel 18

Brenne schnell oder lebe lang

Kapitel 19

Der Sturm

Kapitel 20

„Eine verstörende Story, keine Frage.“

Kapitel 21

„Egal, was du sagst oder wer du bist, es sind deine Taten, die zählen.“

Der Epilog

Postskriptum

Anhang

Bernard Sumner hypnotisiert Ian Curtis

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Die Zeit ist schon eine sonderbare Sache. Wenn man sie noch vor sich hat, ist sie etwas, das man als selbstverständlich ansieht und das nur langsam vergeht. Wenn man dann älter wird, verfliegt sie schneller. Wenn ich zurückblicke, scheine ich bereits einen sehr langen Weg zurückgelegt zu haben – alles wirkt so weit entfernt und wie ein Traum.

Ich wurde an einem kalt-grauen, nordenglischen Wintertag im Januar 1956 in einem Krankenhaus namens Crumpsall in Manchester geboren und kann mir ausmalen, wie die Stadt in den Fünfzigerjahren ausgesehen hat: schwarz und weiß, grobkörnig, mit eigentümlich aussehenden Autos und schwarzen Lastern mit Scheinwerfern und Kühlergrills, die an strenge Visagen erinnerten, Nebel, das Midland Hotel, die Zentralbibliothek, der Irwell-Fluss, das miese Essen, der Regen. Deshalb zogen wir nach Salford, acht Kilometer entfernt.

Ich wohnte in der Alfred Street 11, Lower Broughton, Salford 7, hinter einer roten Eingangstür, in einem Reihenhaus, vorrangig umgeben von anständigen Menschen aus der Arbeiterklasse. Meine Familie bestand aus meiner Mutter Laura, meiner Großmutter, die ebenfalls Laura hieß, sowie meinem Großvater John. Sie alle hießen im Nachnamen Sumner.

Freilich erinnere ich mich nur bruchstückhaft an diese angeblich prägenden Jahre, aber seht euch ruhig die peinlichen Fotos an. In meiner frühesten Erinnerung sitze ich auf einer braunen Couch und spiele mit einer rot- und cremefarbenen Gitarre, auf der „Teen Time“ geschrieben stand.

So fing alles an.

Während ich das hier schreibe mache ich mich startklar um mit New Order in - фото 4

Während ich das hier schreibe, mache ich mich startklar, um mit New Order in Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien auf Tour zu gehen. Wir haben uns in diesen Ländern nie sonderlich ins Rampenlicht gedrängt – andererseits taten wir das außerhalb von Großbritannien nirgendwo besonders nachdrücklich. Trotzdem werden wir vor vollen Häusern spielen – und das so weit von unserer Heimat Manchester entfernt, wie man sich nur irgendwie vorstellen kann. Joy Division und New Order sind Phänomene internationalen Ranges. Unsere Musik wird auf der ganzen Welt gehört und ich bin mir nicht sicher, wie oder warum das passiert ist: Beide Bands sind nicht unbedingt konventionelle Popgruppen, die Hits am Fließband ablieferten und viel im Top-40-Radio gespielt wurden. Und trotzdem ist es uns irgendwie gelungen, eine große wie loyale Anhängerschaft rund um den Globus zu erspielen. Sogar dort, wo man es von vornherein am wenigsten erwarten würde. Erst vor kurzem sah ich im Fernsehen einen Nachrichtenbericht aus dem Nahen Osten. Leute eilten darin während eines Raketenangriffs zu einem Luftschutzbunker, als plötzlich eine Teenagerin durchs Bild rannte, die ein Unknown Pleasures-Shirt trug.

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