Aus dem Englischen übersetzt
von Paul Fleischmann
www.hannibal-verlag.de
Impressum
Die Autorin: Anna Pointer
Deutsche Erstausgabe 2015
Englische Originalausgabe by Coronet, einem Imprint von Hodder & Stoughton, a Hachette UK Company, mit dem Titel
„Beyoncé – Running The World – The Biography“
ISBN 978-1-473-60733-0
© 2014 by Anna Pointer
Coverfoto: © REX/Kristin Callahan
Lektorat: Verena Zankl
Übersetzung: Paul Fleischmann
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
© 2015 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
www.hannibal-verlag.de
ISBN 978-3-85445-469-4
Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-468-7
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Zitat
„Ich weiß, dass ich sehr stark bin … Ich bin sogar stärker,
als es mein Verstand verarbeiten und verstehen kann.“
Beyoncé
Inhalt
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Bildnachweise
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Während der donnernde Applaus langsam abebbt, begibt sich das kleine Mädchen zur Mitte der Bühne und grinst in die gierigen Gesichter, die den Theatersaal füllen. Obwohl es gerade einmal sieben Jahre alt ist und kaum über das hölzerne Rednerpult ragt, um ins Mikrophon zu sprechen, weiß es genau, was es sagen will. Es wirkt, als ob es genau dorthin gehöre. Es trägt ein buntes Partykleidchen, die Haare sind sorgfältig angeordnet und es hat sich gerade die Seele aus dem Leib gesungen, um einen großen nationalen Talentwettbewerb zu gewinnen. Das Mädchen holt tief Luft und beginnt zu sprechen. Sein Dank gilt den Eltern und den Juroren, die es als Siegerin auserkoren haben. Und dann – als ob es schon seit Jahren im Scheinwerferlicht stehen würde – führt es die Hand zum Mund und schickt dem Publikum ein Küsschen. Die Geste steckt voller Charme und jugendlichem Showbiz-Flair und demonstriert eine natürliche Verbundenheit mit dem Publikum, das sich nun von den Sitzen erhebt und es dem Mädchen mit noch mehr ohrenbetäubendem Jubel und Applaus dankt. Die Fähigkeit, einen ganzen Konzertsaal zu fesseln, ist ihm sein ganzes Leben lang nicht mehr abhandengekommen und zu einem Markenzeichen seines Erfolgs geworden.
Gehen wir ein Jahr weiter. Das kleine Mädchen ist zu einer echten Performerin erblüht. Jede Bewegung sitzt und wirkt ausbalanciert. Die junge Sängerin strahlt totales Selbstvertrauen aus, während sie jede einzelne Note trifft. Sie nimmt zwar nicht mehr am Wettbewerb teil, aber sie ist noch einmal in die Konzerthalle zurückgekehrt, um dieselbe Talentshow, die sie im Jahr zuvor so überzeugend gewinnen konnte, mit einem Gastauftritt zu beehren. Als sie nun erneut hier auf der Bühne steht, liefert sie so einen umwerfenden Auftritt ab, dass gar kein Zweifel an ihrer strahlenden Zukunft aufkommen kann. Beyoncé Knowles ist auf einem guten Weg, die größte Sängerin der Welt zu werden.
Musik ist Beyoncé seit jeher im Blut gelegen. „Mein Dad erzählte mir, dass ich als Baby immer durchgedreht bin, wenn ich Musik hörte, und zu tanzen versucht habe, noch bevor ich überhaupt gehen konnte“, enthüllte sie in Soul Survivors, der Autobiografie ihrer Band Destiny’s Child. „Er hat ein paar peinliche Videos, um es zu beweisen!“ Ihr Vater, Mathew Knowles, würde diese Videos weniger als peinlich denn vielmehr als eines seiner wertvollsten Besitztümer bezeichnen. Er ist seit jeher stolz auf seine ältere Tochter gewesen – genauer gesagt seit dem 4. September 1981, als Beyoncé Giselle Knowles im Park Plaza Hospital in Houston die große Bühne des Lebens betrat. „Meine Mom behauptet, dass es eine einfache und relativ schmerzfreie Geburt gewesen sei – anders als ein paar meiner anderen Auftritte“, schrieb Beyoncé in Soul Survivors. „Meine Eltern einigten sich vor meiner Geburt darauf, dass mein Dad meinen zweiten Vornamen und meine Mutter den ersten aussuchen dürfe. Also stammt ‚Beyoncé‘ von ihr – eigentlich war das ihr Mädchenname.“
Um genau zu sein, ist es eine Ableitung des Mädchennamens ihrer Mutter. Tina hatte als Celestine Ann Beyincé das Licht der Welt erblickt. Um den Namen auch nach ihrer Heirat am Leben zu erhalten, kam sie auf Beyoncé – was bei ihrem eigenen Vater, Lumiz Beyincé, nicht unbedingt gut ankam. „Meine Familie war nicht glücklich darüber“, gestand Tina gegenüber dem Rolling Stone. „Mein Dad sagte, dass sie sauer auf mich sein würde, da sich der Name vom Nachnamen meiner Familie ableitete.“ Lumiz sollte Recht behalten: Als junges Mädchen hasste Beyoncé ihren Namen. „Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, ihn zu lieben, aber als ich klein war, war das für die anderen Kinder einfach nur ein weiterer Grund, mich zu hänseln“, erörterte sie in Soul Survivors. „Jeden Morgen, wenn der Lehrer die Anwesenheit überprüfte, hätte ich mich am liebsten unter meinem Pult verkrochen.“
Aber bevor Beyoncé in die Schule kam, war ihr natürlich nicht bewusst gewesen, dass ihr Name irgendwie ungewöhnlich wäre, und es hatte nichts gegeben, was einen Schatten auf ihre ersten Lebensjahre geworfen hätte. Zuhause wurde sie „Bey“ oder einfach nur „B“ gerufen und beide Koseformen hielten sich bis in ihr Erwachsenenalter. Frühe Fotos zeigen sie als lächelndes, unbeschwertes Kleinkind mit einem süßen runden Gesicht und einem dunkel gelockten Haarschopf. Sobald sie gehen konnte, begann sie, zur Musik im Radio und den Schallplatten ihrer Eltern – etwa von Michael Jackson, Luther Vandross und Prince – zu tanzen. Mathew und Tina hatten es ebenfalls bereits als Kinder geliebt zu singen und auch selbst schon an Talentshows teilgenommen. Tina hatte außerdem in einer Gruppe namens Beltones gesungen. Die Gruppe war nach dem Vorbild von Diana Ross und den Supremes konzipiert gewesen und ihre Kostüme waren von ihr selbst entworfen worfen. Im Haus lief stets Musik und Beyoncé erinnert sich gerne daran, wie sie Lieder mit ihrem Dad, der sie am Keyboard begleitete, sang. Eine ihrer frühesten Erinnerungen ist, wie sie ihrer Mutter einen Song, den sie in der Schule gelernt hatte, vortrug. „Ich war in der ersten Klasse, als mich meine Mom fragte, was ich heute in der Schule gelernt hätte, und ich ihr antwortete: ‚Einen Song.‘ Sie stand am Spülbecken und kümmerte sich um das Geschirr, trocknete sich die Hände an ihrer Schürze ab, drehte sich zu mir und sah mich an. ‚Nun, das ist ja nett‘, sagte sie, ‚dann lass mal hören.‘ Ich saß am Küchentisch, stand aber auf, um ihr vorzusingen, wie es der Lehrer mir gezeigt hatte. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen“, erklärte sie in Soul Survivors. „Ich liebte es, für meine Mutter einen Auftritt hinzulegen – es war wie ein Rausch.“ Obwohl Musik seit jeher im Leben von Mathew und Tina eine Rolle gespielt hatte, verfügten sie auch über eine natürliche Begabung für Geschäftliches und waren entschlossen, gegen alle Widrigkeiten finanziell erfolgreich zu sein.
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